US-Arbeitsmarktbericht enttäuscht

Der US-Arbeitsmarkt hat im April die Erwartungen verfehlt. Es entstanden nur 175 Tsd neue Stellen.

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Dr. Christoph Balz

Commerzbank Economic Research

3. Mai 2024

Zudem stieg die Arbeitslosenquote leicht auf 3,9%. Gleichzeitig legten die Löhne nur wenig zu. Die Daten sollten damit zwischenzeitliche Spekulationen auf eine etwaige Zinserhöhung der Fed dämpfen.

Die Daten ...

Die Fed hat ihre Leitzinsen erwartungsgemäß nicht verändert. Der Leitzinskorridor bleibt damit bei 5,25%-5,50%. Diese und alle anderen Entscheidungen fielen einstimmig.

Im April betrug der Jobzuwachs in den USA nur 175 Tsd, deutlich weniger als erwartet (Konsens 240 Tsd, Commerzbank-Prognose: 250 Tsd). Außerdem wurde das Ausgangsniveau im März um 22 Tsd nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote stieg leicht von 3,8% auf 3,9% (Konsens und Commerzbank-Prognose 3,8%).

... und die Hintergründe

Das Beschäftigungswachstum hat sich von 315 Tsd im März auf 175 Tsd im April abgeschwächt. Allerdings bleibt abzuwarten, ob dies der Beginn eines neuen Trends ist. Schließlich schwankten die Zahlen in den letzten Monaten stark, und sie wurden häufig noch deutlich revidiert. Der am Sechsmonatsdurchschnitt gemessene Trend blieb jedenfalls nahezu unverändert.

Insgesamt passen die Zahlen zu anderen, sich tendenziell abschwächenden Arbeitsmarktindikatoren wie einer geringeren Zahl an offenen Stellen und einer abnehmenden Neigung der Arbeitnehmer, von sich aus zu kündigen – offensichtlich weil es weniger Alternativen gibt. Auf einen regelrechten Einbruch weist aber nichts hin. Der deutliche Rückgang beim Beschäftigungsplus von März auf April dürfte das Ausmaß der Verlangsamung überzeichnen. So nahm vor allem der Beschäftigungsaufbau beim Staat deutlich ab (+72 Tsd im März, +8 Tsd im April), und das geringere Plus beim Bau (+40 Tsd im März, +9 Tsd im April) könnte witterungsbedingt sein.

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