Bierpreis-Rekord auf dem Oktoberfest, Warum wird die Maß immer teurer?
24.09.2024 – „O’zapft is!” Doch so teuer zapfte man noch nie: Erneut steigen die Oktoberfest-Bierpreise kräftig an. Welchen Anteil hat die Inflation daran?
Bierpreisentwicklung, Wie die Maß immer teurer wurde
Wer sich auf dem diesjährigen Münchener Oktoberfest eine Maß gönnen möchte, der muss mal wieder ein gutes Stück tiefer in die Tasche greifen: Denn das Festbier wird zwischen 13,60 und 15,30 Euro kosten – und ist damit durchschnittlich über 3,8% teurer als im Vorjahr. Und was für das Bier gilt, trifft auch auf die Getränkepreise im Allgemeinen zu: Tafelwasser, Spezi, Limonade – alles teurer als auf dem Oktoberfest ‘23.
Steigende Bierpreise haben übrigens fast so viel Tradition wie das Fest selbst: Seit 1971 ist die Maß immer teurer geworden, zur Euroeinführung im Jahr 2002 kostete sie mit 6,80 Euro nur etwa halb so viel wie in diesem Jahr.1 Doch was treibt die Preise derart nach oben?
Eine Erklärung liegt nahe: Inflation – klar, alles wird doch teurer, also auch das Bier… oder?
Inflation und Bierpreise: So hängen sie zusammen
Vereinfacht gesagt: Inflation ist, wenn alles teurer wird. Und bis zu einem gewissen Grad ist das sogar gut: Die Europäischen Zentralbank visiert eine mittelfristige Inflationsrate von 2% an.2
Wenn die Preise leicht steigen, werden Verbraucher und Unternehmen ermutigt, heute zu kaufen oder zu investieren, anstatt auf die Zukunft zu warten. Dies belebt die Wirtschaft, da es Nachfrage schafft und Investitionen fördert. Bei zu hoher Inflationsrate sinkt allerdings die Kaufkraft des Geldes und es verliert buchstäblich an Wert.
- Die Inflationsrate berechnet das Statistische Bundesamt mithilfe des Verbraucherpreisindex. Diesem Index liegt ein Warenkorb mit mehr als 650 Waren und Dienstleistungen des täglichen Gebrauchs zugrunde.
- Diese Waren werden gewichtet und im Verbraucherindex zusammengefasst.
- An der jährlichen Preisentwicklung kann dann abgelesen werden, ob Preise allgemein gestiegen oder gefallen sind.
Energie und Nahrungsmittel sind Inflationstreiber
Im August 2024 meldete das Statistische Bundesamt, dass die Inflationsrate in Deutschland erstmals seit 3 Jahren unter 2% fällt.3 Als einer der Hauptgründe gilt die Entspannung an den Energiemärkten: Durch den Krieg in der Ukraine war die Energieversorgung in Deutschland unter Druck geraten und hatte die Inflation zeitweise auf 8,8% (November 2022) getrieben.
Dass Energie und Nahrungsmittel in den letzten Jahren zu den Haupttreibern der Inflation gehörten, zeigt der Blick auf die Kerninflation, die genau diese beiden Faktoren ausklammert: Die Kerninflation lag im November 2022 nämlich über 3 Prozentpunkte unter der Inflation. Und das spürten auch die Bierhersteller.
Inflationsrate in Deutschland von 1992 bis 2023
Bierpreise stiegen besonders stark
Der Preisanstieg an den Energiemärkten wirkte sich massiv auf die Bierproduktion aus: Die Erzeugerkosten stiegen so stark an, dass sich das Bier in 2023 um 11% verteuerte – der höchste Preisanstieg der letzten 30 Jahre.
Entwicklung der Verbraucherpreise für Bier in Deutschland in den Jahren 1992 bis 2023
Allerdings hat sich die Lage in diesem Jahr schon wieder etwas entspannt:
- Der Verbraucherpreisindex für Bier zeigt an, dass die Preise von 2023 auf 2024 nur um 1,16% gestiegen sind – auf der Wiesn kostet die Maß aber fast 4% mehr.
- Die allgemeine Inflation kann diesen Preisanstieg also nur teilweise begründen. Nachvollziehbar: Auf einem Volksfest gibt es viele zusätzliche Kostenfaktoren. Ein Sprecher des Oktoberfestes verweist in diesem Zusammenhang auf gestiegenen Personalkosten sowie die Erhöhung der Mehrwertsteuer, die teilweise auch auf Getränke umgelegt wurde.4
2 Tipps, um Ihr Geld vor Entwertung schützen
Die Bierpreisentwicklung zeigt eindrücklich, wie Preissteigerungen die Kaufkraft unseres Geldes herausfordern. Auch wenn die Inflationsrate zuletzt gesunken ist, können bestimmte Waren und Dienstleistungen trotzdem überdurchschnittliche Teuerungen verzeichnen.
Und selbst bei moderater Inflation verliert Erspartes nach und nach an Wert, wenn es einfach nur auf dem Girokonto liegt. Aber: Wir haben 2 Tipps, wie Sie diesen Wertverlust ausgleichen können:
Tipp 1
, Legen Sie Ihr Geld auf einem Tagesgeldkonto an- Mit einem Tagesgeldkonto legen Sie Ihr Geld verzinst an – ohne feste Laufzeit, Sie haben also jederzeit Zugriff darauf.
- Die Zinsen auf Tagesgeldkonten waren in den letzten Jahren niedrig, teilweise sogar im Negativbereich. Aktuell können Sie sich aber Zinsen sichern, die über der Inflationsrate liegen (bei der Commerzbank 2,75 % p. a.). So schützen Sie Ihr Geld nicht nur von Entwertung, sondern vermehren es sogar.
Tipp 2
, Investieren Sie in einen Wertpapier-Sparplan- Mit einem Sparplan können Sie schon ab 25 Euro im Monat in ETFs oder Fonds investieren. Dafür brauchen Sie lediglich ein Wertpapier-Depot. Mit einem laufenden Sparplan ist das DirektDepot der Commerzbank kostenfrei.
- ETFs und Fonds unterliegen den Schwankungen des Kapitalmarktes. Wenn Sie mittel- bis langfristig in einen Sparplan investieren, liegen die Renditen aber oft höher als beim Tagesgeldkonto – die Durchschnittsrendite des internationalen Aktienindex MSCI World Index lag in den letzten 20 Jahren beispielsweise .