Photovoltaik Anlage finanzieren
28.02.2025 – Mit einer Photovoltaik Anlage investieren Sie in nachhaltige Solarenergie. Informieren Sie sich hier über Förderprogramme, Kredite und Finanzierungsmöglichkeiten.

Photovoltaik Finanzierung, Das Wichtigste in Kürze
- Photovoltaik Anlagen auf Dachflächen wandeln Sonnenlicht in Strom um und sind eine nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen.
- Sie können Photovoltaik Anlagen kaufen, mieten oder finanzieren. Der Kauf bietet langfristig die größten finanziellen Vorteile, während das Mieten niedrige Einstiegskosten und die Finanzierung planbare Raten ermöglicht.
- Der Staat unterstützt den Ausbau erneuerbarer Energien durch Zuschüsse, Einspeisevergütungen, steuerliche Vorteile und zinsgünstige KfW-Kredite. Diese können die Finanzierung Ihrer PV Anlage erleichtern.
- Photovoltaik Anlagen können außerdem über Ratenkredite, Förderungen oder Leasing finanziert werden.
Der Klimawandel und die steigenden Energiepreise machen den Umstieg auf Solarenergie im Jahr 2025 wichtiger denn je. Photovoltaik Anlagen spielen dabei eine zentrale Rolle, da Hauseigentümer und Unternehmen mit ihnen selbst Strom aus Sonnenenergie gewinnen können. Eine Investition in alternative Energiequellen hilft nicht nur, die Umwelt zu schonen, sondern kann auch langfristig enorme Kosten einsparen.
Die Anschaffung einer Photovoltaik Anlage ist jedoch mit hohen Anfangskosten verbunden. Deshalb sollten Sie sich über die verschiedenen Möglichkeiten der Finanzierung informieren. Wir verhelfen Ihnen mit diesem Ratgeber, die passende Lösung für Sie zu finden.
Was ist eine Photovoltaik Anlage?
Eine Photovoltaik Anlage ist eine Solaranlage, die Sonnenlicht mithilfe von Solarzellen in elektrische Energie, Strom, umwandelt. PV Anlagen bestehen aus mehreren Komponenten: darunter Solarmodule, die meist auf Dachflächen von Gebäuden installiert werden, und einem Wechselrichter.
Die Solarmodule absorbieren das Sonnenlicht und der Wechselrichter wandelt den erzeugten Gleichstrom in nutzbaren Strom um. Oft wird ein Stromspeicher, auch Batteriespeicher genannt, ergänzt, um überschüssigen Strom zu speichern.
Nutzen Sie Ihren Solarstrom möglichst flexibel
Tagsüber, wenn die Solaranlage Strom erzeugt, sind viele Familien meist nicht zu Hause und der Strombedarf ist eher gering. Ein Batteriespeicher – der klassische Stromspeicher – speichert den selbst erzeugten Strom, sodass Sie ihn abends und nachts nutzen können. So nutzen Sie mehr vom Solarstrom selbst und sparen Kosten für Strom aus dem Netz.
Balkonkraftwerke – die kleinen Solaranlagen
Wer keine große PV Anlage auf dem Dach haben möchte oder kann, für den eignen sich sogenannte Balkonkraftwerke. Sie sind wesentlich kleiner und – bestehen nur aus ein bis zwei Solarmodulen und einem Mikrowechselrichter – für die Installation an Balkonen, Terrassen oder Fassaden. Diese Mini-PV-Anlagen speisen den erzeugten Strom direkt in das hauseigene Netz, um beispielsweise Haushaltsgeräte mit Sonnenenergie zu betreiben.
Balkonkraftwerke haben eine Leistung von 300 bis 800 Watt, wohingegen die PV Anlagen auf den Dächern für maximale Sonneneinstrahlung und höhere Effizienz ausgerichtet sind. Sie bieten eine Leistung zwischen drei und 20 Kilowattstunde (kwp). Dafür bekommen Sie ein Balkonkraftwerk schon ab 400 bis 1.000€ und regionale Förderungen – abhängig vom Bundesland – sind auch möglich. Die Zuschüsse variieren allerdings und die Bedingungen für den Zuschuss unterscheiden sich auch. Informieren Sie sich deshalb am besten rechtzeitig und schon vor dem Kauf.
Auch wenn Balkonkraftwerke eine kostengünstige und einfache Option sind, die eigenen Energiekosten zu senken, ist eine umfassende Stromversorgung – im Vergleich zur PV Anlage auf Dachflächen – nicht mit einem Balkonkraftwerk möglich.
Solaranlagen für bessere Energieeffizienzklasse im Energieausweis
Eine Solaranlage auf dem eigenen Dach lohnt sich gleich doppelt. Denn sie kann den Energieausweis Ihrer Immobilie erheblich verbessern. Ein solcher Energieausweis zeigt den Endenergiebedarf bzw. -verbrauch einer Immobilie an und ist ein wichtiges Dokument beim Verkauf oder bei der Vermietung eines Objekts. Immobilien mit niedrigem Energiebedarf und umweltfreundlicher Ausstattung sind kosteneffizienter, nachhaltiger und somit attraktiver für Käufer oder Mieter.
PV Anlage: kaufen, mieten, leasen oder finanzieren?
Bei der Anschaffung einer Photovoltaik Anlage stehen Ihnen gleich mehrere Optionen zur Verfügung. Ob Sie die PV Anlage direkt kaufen, lieber mieten oder finanzieren möchten, entscheiden Sie auf Grundlage Ihrer individuellen finanziellen Situation am besten selbst. Wie das im Einzelfall aussehen kann, stellen wir Ihnen aber gerne vor:
PV Anlage kaufen
Entscheiden Sie sich für den Kauf einer Photovoltaik Anlage, tragen Sie die Gesamtkosten der Anschaffung selbst. Der Vorteil: Sie profitieren direkt von den finanziellen Vorteilen der eigenen Stromproduktion und sind unabhängig. Die Einsparungen bei den Energiekosten amortisieren die Investition meist innerhalb von zehn bis 15 Jahren.
Photovoltaik Anlage mieten
Möchten Sie eine PV Anlage mieten, wird diese Ihnen von einem Anbieter Ihrer Wahl auf das Dach montiert und gewartet. Dafür zahlen Sie eine monatliche Gebühr. Sie haben mit der Miete einer Solaranlage also keine große Investition wie beim Kauf, zahlen dafür aber regelmäßig die Miete an den Anbieter.
Die Miete liegt häufig zwischen 80 und 150€ pro Monat. Je nach Anbieter und Größe der Anlage können die Preise jedoch abweichen. Ein Teil Ihrer Gewinne, die Sie mit der Sonnenenergie machen, müssen Sie an den Vermieter abgeben. Das heißt, die langfristigen Einsparungen sind hier geringer.
Photovoltaik Anlage leasen
Leasing kennen Sie sicherlich von Autos, Handys und anderen Gebrauchsgegenständen im Alltag. Aber auch eine Solaranlage können Sie einfach leasen. Nach der Installation auf Ihrer Dachfläche zahlen Sie eine feste Leasingrate – überwiegend bis zu 20 Jahre. Beim Mieten einer PV Anlage profitieren Sie häufig von Zusatzleistungen, die Sie beim Leasing so nicht bekommen.
In der folgenden Übersicht finden Sie die wichtigsten Konditionen, um die Unterschiede zwischen Leasing und Miete für eine Photovoltaik Anlage auf den ersten Blick vergleichen zu können.
Photovoltaik Anlage finanzieren
Wenn Sie nicht über ausreichend Eigenkapital verfügen, um die PV Anlage direkt zu kaufen, die Miete sich auf Dauer nicht rentiert und Sie stattdessen auf eine der Finanzierungsmöglichkeiten zurückgreifen möchten, haben Sie verschiedene Optionen.
Möchten Sie die Anlage langfristig besitzen, Ihnen fehlt aber das nötige Eigenkapital, kann eine der folgenden Finanzierungsmöglichkeiten oder Förderprogramme für Sie infrage kommen. Auf diese Weise können Sie Ihre PV Anlage in Raten abbezahlen und profitieren trotzdem schon von den Vorteilen des eigenen Solarstroms.
Kriterium | Leasing | Miete |
---|---|---|
Anschaffungskosten | 0 € | 0 € |
Monatliche Kosten | Leasingrate + Betriebskosten | Mietpreis |
Betriebskosten | Wartung, Reparatur, etc. | Keine |
Rundum-Sorglos-Paket mit Wartung, Versicherung, etc. | Je nach Anbieter | Ja |
Einnahmen | Einspeisevergütung und Stromkostenersparnis | Einspeisevergütung oder Direktvermarktung und Stromkostenersparnis |
Risiko | Hausbesitzer tragen alle Risiken | Keine |
Festpreisgarantie | Je nach Anbieter | Ja |
PV Anlage: Förderung, Zuschüsse und Kredite
Einspeisevergütung nach dem EEG 2025
Wenn Ihre PV Anlage mehr Strom produziert, als Sie selbst verbrauchen, können Sie den überschüssigen Strom ins öffentliche Netz einspeisen und dafür eine Vergütung erhalten. Dies garantiert das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) Betreibern von Solaranlagen. Die Einspeisevergütung ist gesetzlich festgelegt und richtet sich nach dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme Ihrer Photovoltaik Anlage, ihrer Größe und der Einspeiseart.
Unterschieden wird zwischen Volleinspeisung und Überschusseinspeisung. Die aktuelle Einspeisevergütung beträgt 8,03 Cent pro Kilowattstunde (kWh) (Stand Januar 2025). Seit Februar 2024 wird die Vergütung jedoch halbjährlich um ein Prozent gesenkt, sodass sie ab Februar 2025 bereits ein Prozent weniger pro Kilowattstunde bekommen. Anhand der Tabelle können Sie die Vergütungssätze Ihrer PV Anlage für das Jahr 2025 ablesen.
alle Werte in Cent / kWh | ab Februar 2025 | ab August 2025 | ||
---|---|---|---|---|
Leistung der PV-Anlage | Teileinspeisung | Volleinspeisung | Teileinspeisung | Volleinspeisung |
bis 10 kWp | 7,95 | 12,61 | 7,87 | 12,48 |
bis 40 kWp | 6,88 | 10,57 | 6,81 | 10,46 |
bis 100 kWp | 5,62 | 10,57 | 5,56 | 10,46 |
Vom Bund gibt es außer der Einspeisevergütung und den zinsgünstigen Krediten keine Förderung nur für PV Anlagen. Allerdings gibt es vereinzelt kommunale Förderprogramme, die Photovoltaik in Kombination mit anderen Erneuerbare-Energien-Technologien wie Wallbox oder Wärmepumpe bezuschussen.
KfW-Förderprogramme
Der KfW-Kredit 270 ist beispielsweise ein Förderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Er unterstützt die Finanzierung von Maßnahmen, die natürliche Energiequellen wie Solarenergie nutzen – so etwa die Installation von Solarthermie-Anlagen, Wärmepumpen und auch von Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern. Hier finden Sie weitere Förderprogramme der KfW für Energie und Umwelt.
Die Konditionen des Förderkredits
- Zinsgünstiges Darlehen zur Finanzierung einer Photovoltaik Anlage, mit oder ohne Batteriespeicher oder nur für einen Batteriespeicher.
- Bis zu 100% Finanzierung Ihrer Photovoltaik Anlage
- Finanzierung ohne Eigenkapital Laufzeit mindestens zwei Jahre und Höchstbetrag von 150.000.000€
Den Kredit der KfW können Sie als Kreditnehmer außerdem mit anderen öffentlichen Fördermitteln (Zuschüsse, Solarkredite und Zulagen) kombinieren.
Wichtig zu wissen
- Den Antrag für das Darlehen stellen Kreditnehmer bei Ihrer Hausbank, nicht direkt bei der KfW.
- Erst, wenn der Antrag bewilligt ist, dürfen Sie einen Auftrag an den Solarfachbetrieb vergeben.
- Für die Antragstellung muss ein aktuelles Angebot eines Fachbetriebs vorliegen.
Wie bereite ich die Finanzierung für den KfW-Förderkredit vor?
An erster Stelle stehen Information und Beratung. Für die Dimensionierung Ihrer PV-Anlage wenden Sie sich an einen Solarfachbetrieb oder einen Energieberater. Für die Finanzierung des Vorhabens steht Ihre Bank an Ihrer Seite. Die Integration von KfW-Förderkrediten ist Teil der Commerzbank-Baufinanzierungsberatung. Je nachdem, ob Sie noch weitere Modernisierungen vorhaben, stehen Ihnen zwei Optionen zur Verfügung.
Grüne Baufinanzierung
Für alle, die nachhaltig bauen, kaufen oder sanieren möchten, ist die grüne Baufinanzierung der Commerzbank genau richtig. Handelt es sich um ein Gebäude mit einem Energiewert von maximal 50 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter, besteht sogar die Möglichkeit von einem Zinsrabatt in Höhe von 0,15 Prozent zu profitieren. Bei 30 Kilowattstunden (kWh) gibt es 0,2 Prozent. Die grüne Baufinanzierung lässt sich optimal mit einem KfW-Förderkredit kombinieren. Lassen Sie sich direkt unverbindlich beraten!
Steuervorteile
Auch steuerliche Vorteile machen die Inbetriebnahme einer PV Anlage attraktiv. Neben der direkten Einsparung durch den Energieverbrauch können Sie von steuerfreien Einnahmen und Abschreibungsmöglichkeiten profitieren.
Seit Januar 2023 entfällt die Mehrwertsteuer auf die Anschaffung und Installation einer Photovoltaik Anlage bis 30 kWp, wenn sie auf Dachflächen von Wohngebäuden oder nahegelegenen Grundstücken angebracht werden. So können Sie die Anfangsinvestition um 19 Prozent reduzieren. Zusätzlich können Sie die Kosten für die Anschaffung über einen Zeitraum von 20 Jahren linear abschreiben. Jährlich können Sie fünf Prozent der Investitionskosten steuerlich geltend machen. Alternativ setzen Sie die Kosten unter bestimmten Bedingungen im ersten Jahr als Sofortabschreibung komplett an. Die steuerliche Abschreibung reduziert somit Ihre Einkommenssteuerbelastung. Zusätzlich können Sie als Kreditnehmer die Zinsen von Ihrem Solarkredit steuerlich geltend machen.
Der Strom, den Sie selbst verbrauchen, ist außerdem von der Umsatzsteuer befreit, wenn Sie die Solaranlage nur privat nutzen. Da sich die Richtlinien immer wieder ändern können, lassen Sie sich am besten von einem Steuerberater beraten und informieren Sie sich beim Bundesministerium der Finanzen über Neuerungen zu Steuervorteilen bei Photovoltaik Anlagen.
Eigene Förderprogramme und Zuschüsse der Bundesländer
Zusätzlich haben viele Bundesländer ihr eigenes Förderprogramm. Diese werden aber von den einzelnen Kommunen immer wieder neu festgelegt. Aufgrund immer wieder neuer Anpassungen und Veränderungen, sollten Sie sich immer über den aktuellen Stand möglicher Zuschüsse in Ihrem Bundesland informieren.
Falls Sie noch weitere Modernisierungen an Ihrem Eigenheim planen, empfiehlt sich eine Energieberatung. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) übernimmt 50% der förderfähigen Kosten der Beratung. Maximal wird jedoch eine Summe von 650 Euro für Ein- oder Zweifamilienhäuser und eine Summe von 850 Euro für Wohngebäude mit drei oder mehr Wohneinheiten gefördert. Dabei darf der Bauantrag für das Haus nicht älter als zehn Jahre sein.
Solarpflicht: wofür & für wen?
Die Solarpflicht ist in Deutschland eine gesetzliche Vorgabe, die den Einbau von Photovoltaik Anlagen auf Dächern bestimmter Gebäude vorschreibt. Damit soll der Ausbau erneuerbarer Energien, besonders von Solarenergie, gefördert und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen minimiert werden.
Diese Pflicht umfasst sowohl Photovoltaik Anlagen zur Erzeugung von Strom als auch Solarthermieanlagen zur Wärmegewinnung. Die Regelungen variieren je nach Bundesland und betreffen verschiedene Typen von Gebäuden sowie unterschiedliche Maßnahmen zur energetischen Sanierung.
Während einige Bundesländer bereits konkrete Gesetze verabschiedet haben, sind andere noch in der Planungsphase. Die Solarpflicht gilt in der Regel für Neubauten sowie bei größeren Dachsanierungen bestehender Wohngebäude. Für Bauherren bedeutet dies zusätzliche Kosten durch die Installation der Anlagen. Informieren Sie sich vor dem Hausbau also über die spezifischen Vorgaben in ihrem jeweiligen Bundesland.