Was ist passives Investieren?
06.05.2020 – Mit wenig Zeiteinsatz an die Börse: Passives Investieren macht es möglich! Doch was steckt hinter dem Börsenhype?
Aktives oder passives Investieren – was ist darunter zu verstehen?
Um an den Börsen erfolgreich zu wirtschaften, gibt es unterschiedliche Strategien. Eine davon ist in den letzten Jahren groß in Mode gekommen: passives Investieren. Wir gehen den Fragen nach, wie sich die Methode definiert, wie sie funktioniert und welche Anlegerinnen und Anleger davon profitieren. Außerdem beleuchten wir Vorteile, Regeln und das Risiko rund um das Thema.
Warum sich passives Investieren für Sie lohnt
Passives Investieren ist eine Anlagestrategie, bei der Investoren ihr Kapital breit gestreut in allen Bereichen des Finanzmarktes anlegen. Dann halten sie die Positionen langfristig und nutzen die Entwicklung der Börse als Rendite. Anlegerinnen und Anleger mit wenig Erfahrung oder Zeit profitieren von dieser schlichten und kostengünstigen Strategie. Alles, was Sie dafür benötigen, sind umfangreiche Informationen für einen gut geplanten Einstieg. Als zuverlässiger Partner bieten wir Ihnen dabei unsere Unterstützung an.
Was ist passives Investieren?
Einfach gesagt: Passives Investieren bedeutet, Kapital bedacht und langfristig an den Börsen einzusetzen. Anlegerinnen und Anleger, die diese Anlagestrategie fahren, halten ihre Wertpapiere auch bei Börsencrashs oder Hochphasen. Sie versuchen nicht, die Kurse zu lesen und zusätzlichen Gewinn durch Spekulationen zu erzielen. Die Rendite, die sie erzielen, ist das, was der Markt hergibt und wie er sich entwickelt. Allerdings ist es zwingend notwendig, in zahlreiche Werte breit gestreut zu investieren, da nur mit dieser Methode auch der Markt abgebildet werden kann.
Von aktivem Investieren spricht der Fachmann, wenn Anleger Aktien, Fonds oder ETFs nicht nur kaufen, sondern den Kursverlauf genau beobachten und Kennzahlen prüfen. Sie wählen einzelne Werte aus, denen sie eine hervorragende Entwicklung zutrauen. Verlangsamt sich die Wachstumskurve, streichen sie Gewinne ein, bricht ein Kurs ein, begrenzen sie Verluste. Aktive Anleger kennen also genau den Finanzmarkt und kaufen bzw. verkaufen regelmäßig, um möglichst eine bessere Rendite zu erwirtschaften.
Tipp: Einen Index nachbilden
Ein Index ist ein rechnerischer Warenkorb aus Aktien, die aus einem speziellen Bereich der Börse stammen. Die Wertpapiere sind in unterschiedlicher, sinnvoller Gewichtung enthalten. So gibt es zum Beispiel den DAX, der die größten deutschen Aktienunternehmen abbildet. Da mit einem Index also bereits eine Auswahl an breit gestreuten Aktien vorbereitet ist, bauen viele Anleger ihr Depot nach dem Vorbild eines Index ihrer Wahl auf. Die einfachste Methode ist dabei nicht der Kauf einzelner Aktien, sondern die Investition in Indexfonds.
Für welche Anlegerinnen und Anleger eignet sich passives Investieren?
Unerfahrene
Sie sind erst ganz frisch an Aktien, Fonds und ETFs interessiert? Dann ist passives Investieren eine Variante, um das Handwerk eines Investors mit möglichst wenig Risiko zu erlernen. Als Profi in Sachen Wertpapiere lassen wir Sie bei der Auswahl Ihrer Anlagestrategie gerne an unserer Erfahrung teilhaben. Schauen Sie sich doch einmal unsere Wertpapieranalysen & Einschätzungen an.
Altgediente Anlegerinnen und Anleger
Ihnen ist das Börsenparkett nicht fremd, möchten jedoch einen Teil Ihres Kapitals in Aktien oder Indexfonds stecken, die Ihnen bei wenig Aufwand die Rendite des Marktes sichern.
Sparfüchse
Wer wenig handelt, zahlt wenig Gebühren. Suchen Sie eine ordentliche Rendite zu niedrigen Kosten, sind Sie beim passiven Investieren richtig. Besonders günstig liegen Sie mit einem ETF- oder Fondssparplan, da Sie auch beim Kauf bereits kräftig sparen können.
Besonnene Investoren
Sie haben viel Geduld mit den Aktienmärkten und wenig Zeit für die Überwachung Ihres Portfolios? Dann setzen auch Sie mit der passiven Strategie aufs richtige Pferd und nutzen Indexfonds.
Welche Vorteile haben Anlegerinnen und Anleger beim passiven Investieren?
Günstig Aktien kaufen und halten
Sparen Sie die Gebühren für das Handeln an der Börse und kaufen Sie Ihre Werte nur einmal. Danach bleiben Aktien, Fonds und ETFs im Depot, bis Sie Ihr Sparziel erreicht haben. Um die Rendite müssen Sie sich wenig Sorgen machen: Nur wenige aktive Anleger schlagen mit Stock-Picking die Marktentwicklung und dafür setzen sie einiges an Transaktionsgebühren ein, die wiederum ihre Rendite schmälern.
An der Börse handeln und trotzdem Zeit sparen
Zu Beginn Ihrer Investition legen Sie sich eine Strategie fest und entscheiden, welche Aktien, Fonds oder ETFs in Ihr Depot kommen. Dann lehnen Sie sich zurück und lassen die Börse ihre Arbeit machen. Mehr, als von Zeit zu Zeit Ihre Entscheidung zu überprüfen, müssen Sie als passiver Anleger nicht tun. Tägliches Wälzen von Bilanzen, Unternehmensberichten und Kursverläufen können Sie getrost den aktiven Investoren überlassen. Das Risiko eines Verlustes macht Ihnen auch keinen besonderen Kummer, denn durch die langfristige Investition können Sie in Ruhe abwarten, bis die Kurse sich wieder beruhigt haben.
Alle Märkte stehen Ihnen mit Fonds und ETFs offen
Um möglichst breit in verschiedenen Ländern, Branchen und Anlageklassen zu investieren, haben passive Anleger jede Menge Auswahl. Fonds gibt es mit Anleihen, Aktien oder Rohstoffen aus allen Herrenländern und jedem Wirtschaftsbereich. ETFs sind Indexfonds: Sie enthalten alle Aktien eines Marktes mit der gleichen Gewichtung wie im zugehörigen Index enthalten. Anleger können mit ETFs ebenfalls in zahlreiche Wertpapierarten, Länder oder Kontinente und Industriezweige ihr Kapital investieren.
Risiko minimieren
Mit verschiedenen Wertpapieren im Depot sinkt das Risiko von Wertverlusten. Passives Investieren erfordert, auf viele Pferde zu setzen und reduziert gleichzeitig Defizite bei Kursrückgängen der Aktien. Mit Fonds und ETFs können Sie auch kleine Anlagebeträge breit diversifizieren, da diese Wertpapiere bereits die notwendige Streuung enthalten. Beispielsweise möchten Sie in 4 Bereiche diversifizieren: weltweite Aktienwerte, Immobilien, Anleihen und Rohstoffe. Es genügt, wenn Sie aus jedem dieser Gruppen einen Fonds oder Indexfonds auswählen. Dann weist Ihr Depot zwar nur 4 Positionen auf, doch Sie besitzen Anteile an Hunderten von Wertpapieren.
Welche Regeln sind beim passiven Investieren zu beachten?
Zeitpunkt des Kaufs
Investieren Sie eine Einmalsumme, lohnt sich ein Trendcheck des gewünschten Wertpapiers. Dabei stellen Sie sich die Frage: Wie entwickelt sich der Kurs im Moment? Der Chart zeigt Ihnen den Verlauf der letzten Monate und Jahre. Als Hilfsmittel nutzen viele Anleger die 200-Tage-Linie, die den Trend sichtbar macht. Befindet sich der Kurs der Aktien oder Indexfonds oberhalb dieser Hilfslinie und sie steigt weiter an, ist das ein Kaufsignal. Fällt der Kurs unter den Indikator oder die 200-Tage-Linie ab, ist der Zeitpunkt für einen Kauf der Aktien oder ETFs ungünstig. Gerne stehen wir Ihnen dabei mit einer ausführlichen Beratung zur Verfügung.
Streuung der Aktien, Fonds und ETFs
Jeder Markt entwickelt sich unterschiedlich. Damit Sie im Laufe des passiven Investments an der Rendite teilhaben und Kursrückgänge leicht verschmerzen, legen Sie Ihr Kapital in jede gewünschte Richtung an: Anleihen, Rohstoffe, Aktien und Immobilien. Berücksichtigen Sie verschiedene Märkte: Europa, Amerika, Asien,… oder weltweit. Vernachlässigen Sie nicht die gängigen Branchen: Finanzen, Konsumgüter, Technologie, Versorger, usw. Die Liste scheint unglaublich lange zu sein, doch das muss Sie nicht schrecken. Hilfreich sind dabei Fonds und Indexfonds, denn mit einem Wertpapier kaufen Sie hier bereits einen ganzen Markt ein und reduzieren Ihr Risiko.
Langfristig investieren
Die Börse ist volatil – das bedeutet, sie schwankt. Manchmal mehr und manchmal weniger. Starke Kurseinbrüche nennt man Bärenmarkt oder, wenn es ganz schlimm kommt, Börsencrash. Investieren Sie passiv, dann sollen Kursrückgänge Sie nicht verunsichern. Bleiben Sie entspannt und halten Sie Ihre Aktien und Indexfonds. Langfristig steigen die Märkte wieder an und Sie holen sich die Rendite zurück.
Fonds vs. ETFs – was ist die bessere Anlagestrategie?
Fonds
- Werden aktiv von einem Fondsmanager geführt.
- Kann einen Markt in der Rendite übertreffen.
- Ausgabeaufschlag und Verwaltungskosten für das aktive Management des Fonds fallen an.
- Fonds mit Investments in Immobilien, Anleihen, Rohstoffe und Aktien aller Arten sind zu haben.
ETFs
- Bilden passiv einen Wertpapierindex nach.
- Indexfonds erwirtschaften die Rendite des Marktes.
- ETFs haben eine kleine Kostenstruktur und wenig Verwaltungsgebühren.
- ETFs gibt es zu fast jedem vorhandenen Index.
4 Tipps, um die Rendite beim passiven Investment an der Börse zu steigern
Ohne Strategie steigt das Risiko
Planen Sie genau, welche Regionen, Branchen und Wertpapiere in Ihrem Depot abgedeckt werden sollen. Bleiben Sie dann bei dieser Strategie: Auch wenn sich einige ETFs oder Fonds zu Anfang besser entwickeln als andere, könnte das nur eine Momentaufnahme sein und sich bald wieder ändern. Denn die Aufteilung Ihres Kapitals in ein breites Spektrum an Indexfonds oder anderen Werten bietet gerade bei fallenden Kursen an der Börse die notwendige Sicherheit und senkt das Risiko von Verlusten über viele Jahre Laufzeit. Haben Sie weniger Einbußen, ist logischerweise die Rendite Ihrer Anlage höher.
Zeit ist Geld – besonders an der Börse
Sie möchten Ihr passives Investment langfristig ausbauen. Wie viel Zeit sollten Sie nach der Anlage noch in die Beobachtung der Kurse stecken? Wenig! Die Stärke Ihrer Strategie liegt in der Geduld. Das heißt nicht, dass Sie nicht hin und wieder verschiedene Anlageprodukte wie Aktien oder Indexfonds überprüfen. Es ist auch nicht verboten, aus einem deutlich sinkenden Markt auszusteigen, und niedrige Preise für den Einstieg zu nutzen. Doch das Risiko der ständigen Marktbeobachtung ist, mit aktivem Handel zu beginnen und sich ins Getümmel zu stürzen. Teure Fehlentscheidungen können die Folge sein.
Ein Sparplan nutzt günstige Einstiegspreise
ETFs und Fonds eignen sich perfekt für einen regelmäßigen Sparplan. Legen Sie monatlich einen Betrag beispielsweise in Indexfonds, erzielen Sie über die Jahre einen sehr guten Durchschnittskaufpreis. Steigende Kurse an der Börse bringen Ihnen dadurch eine höhere Rendite ein. Anleger erhalten auf einen Sparplan zusätzlich günstige Kaufkonditionen.
Wie Indexfonds die Rendite heben
Da die ETFs lediglich einen Index nachbauen, ist kein teures Management notwendig, das sich um die Rendite kümmert. Der Markt selbst, in den der Indexfonds investiert, legt den Gewinn fest. Dadurch können Fondsgesellschaften die ETFs mit günstigen Verwaltungsgebühren ausstatten. Halten Sie Ihre Investitionskosten klein, profitiert die Rendite Ihrer Indexfonds. Dadurch haben es vergleichbare aktive Fonds schwer, die Entwicklung der ETFs zu schlagen.