Wie funktioniert die Börse?

02.02.2024 – Aktien und Wertpapiere gelten als attraktive Geldanlagen. Informieren Sie sich über die Grundlagen und die wichtigsten Börsenbegriffe.

In unserem Ratgeber erklären wir Börsenneulingen, was die Börse ist und welche Grundregeln für den Börsenhandel gelten. Hier eignen Sie sich Basiswissen für Ihre ersten Schritte an der Börse an und erfahren, mit welchen Vermögenswerten und Wertpapierarten Sie an der Börse handeln können und wie Sie als Einsteiger zu einer gewinnbringenden Geldanlage kommen.

Einfach erklärt
, Die Börse für Anfänger

Kaufen und verkaufen – diesen Ausspruch kennen selbst Außenstehende im Zusammenhang mit der Börse. Sicher kennen Sie das Bild aus Filmen, wenn Börsenmakler und Börsenhändler den sogenannten Parketthandel betreiben und auf Zuruf Börsengeschäfte abschließen.

Heute gehört der Parketthandel größtenteils der Vergangenheit an: Die meisten Börsen sind mittlerweile digitale Handelsplätze geworden. Was bleibt, ist der Börsenfachjargon, der sich Neulingen nicht ohne Weiteres erschließt.

Was genau ist die Börse eigentlich?

Der Begriff Börse steht sowohl für ein Gebäude als auch für einen organisierten Markt. In den Industrienationen findet ein regelmäßiger Börsenhandel an bestimmten Standorten des Landes statt. Zu den bekanntesten Börsenplätzen gehören

  • Wall Street in New York,
  • die chinesische Shanghai Stock Exchange,
  • die britische London Stock Exchange und
  • die Deutsche Börse in Frankfurt am Main.

An den Börsen werden Wertpapiere, wie Aktien, Anleihen, Waren, Devisen und Rohstoffe gehandelt. Ziel von Händlern und Anlegern ist die Gewinnoptimierung.
Eine Börse hat aber noch weitere Funktionen. Sie bietet einen gemeinsamen Marktplatz für Käufer und Verkäufer, sowie eine standardisierte Abwicklung und Rechtssicherheit für alle Beteiligten. Übrigens verdienen nicht nur Händler und Anleger daran: Die Börse erhält mit jeder Transaktion, die dort abgewickelt wird, ebenfalls Geld in Form einer Provision, der sogenannten Börsenkommission.

Aber wie funktioniert eigentlich der Aktienmarkt? Und wie funktioniert der Aktienhandel? Um am Börsenhandel teilzunehmen, müssen bestimmte Grundregeln beachtet werden. Das gilt sowohl für Unternehmen, die ihr Grundkapital als Aktien an die Börse bringen, als auch für private und institutionelle Anleger, die als Käufer und Verkäufer auftreten.

Die Geschichte der Börsen

Waren aller Art werden bereits seit dem 12. Jahrhundert auf Märkten gehandelt. Als weiteren Handelsplatz gründeten italienische Kaufleute im Jahr 1409 die erste Börse im belgischen Brügge. Um 1450 entstand eine Warenbörse in Antwerpen und im Jahr 1540 wurden in Deutschland die Börsen in Nürnberg und Augsburg gegründet. 1613 wurde in Amsterdam das erste offizielle Börsengebäude eröffnet und das Unternehmen Vereinigte Ostindische Handels-Kompanie verkaufte hier die ersten Aktien.

Die Anzahl der Börsenplätze und Börsenarten in Deutschland stieg bis zum Ende des 19. Jahrhunderts auf 27 Börsen an. Heute sind nur noch elf Börsen übrig geblieben. Diese elf Börsen sind:

  • Frankfurter Wertpapierbörse
  • Xetra, das elektronische Handelssystem der Börse Frankfurt
  • Börse Düsseldorf
  • Börse Stuttgart
  • Börse München
  • Börse Berlin
  • Hamburger Börse (bildet gemeinsam mit der Börse Hannover die Börsen AG)
  • Börse Hannover (bildet gemeinsam mit der Hamburger Börse die Börsen AG)
  • Eurex als Terminbörse für Waren, Devisen und Wertpapiere
  • Tradegate Exchange in Berlin, ein elektronisches Handelssystem für Privatanleger
  • European Energy Exchange in Leipzig als Energiebörse

Grundregeln des Börsenhandels

Die Preise für die an der Börse gehandelten Vermögenswerte entstehen aus dem Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. Das bedeutet, dass sich die Kurse laufend ändern. Diese Tatsache nutzen erfolgreiche Händler, um aus der Differenz zwischen Kaufpreis und Verkaufspreis einen Gewinn zu erzielen.

Wie kann man also mit Aktien Geld verdienen?

Der Kursgewinn ist nicht die einzige Möglichkeit, Gewinne mit Aktien zu erzielen. Die Rendite, also der Ertrag aus Aktien, setzt sich aus dem Kursgewinn sowie einer möglichen Dividende zusammen. Bei der Dividende handelt es sich um den Gewinnanteil, den Unternehmen pro Aktie an die Aktieninhaber, die Aktionäre, ausschütten.

Anleger, die an der Börse handeln, müssen sich darüber im Klaren sein, dass der Handel nicht nur zu Gewinnen, sondern auch zu finanziellen Verlusten führen kann. Im schlimmsten Fall kann der Kurs einer Aktie an der Börse auf null fallen und Sie verlieren Ihr gesamtes eingesetztes Kapital. Zudem sind Dividendenzahlungen nicht garantiert. Unternehmen können Gewinne stattdessen auch reinvestieren. Legen Sie daher als Privatanleger nur Geld an, das Sie nicht für Ihren Lebensunterhalt, wichtige Anschaffungen oder Reparaturen benötigen.

Tipps für Einsteiger

Der Handel mit Aktien und anderen Wertpapieren kann Ihnen zu einer besseren Rendite verhelfen als eine Geldanlage auf einem Sparkonto, Tagesgeldkonto oder als Festgeld. Daher steigt das Interesse, am Börsenhandel teilzunehmen, auch bei Kleinanlegern immer weiter an.

Um an der Börse zu handeln, müssen Sie zunächst ein Depot eröffnen. Die Commerzbank bietet Ihnen mit dem DirektDepot ein kostenloses Depotkonto mit digitaler Depotführung an.

Um mit dem Börsenhandel, Aktien und anderen Wertpapieren vertraut zu werden, können Sie bei einigen Anbietern auch ein Musterdepot eröffnen. Hier erhalten die Händler ein fiktives Guthaben, mit dem sie das Handeln an der Börse simulieren können. Die Preise der Wertpapiere entsprechen ungefähr den aktuellen Kursen an der Börse, sodass Gewinne und Verluste realistisch ausfallen.

Als Einsteiger werden Sie schnell merken, dass der erfolgreiche Handel an der Börse ohne ausreichendes Basiswissen nicht möglich ist. Machen Sie sich daher zunächst mit den Grundlagen des Börsenhandels vertraut und lernen Sie die Unterschiede zwischen den verschiedenen Wertpapieren kennen. Einen guten Überblick verschaffen Sie sich in unserem Ratgeber über die wichtigsten Börsenbegriffe.

Im folgenden Abschnitt stellen wir Ihnen die verschiedenen Arten von Wertpapieren und Vermögenswerten vor und geben Ihnen einige Hilfsmittel für einen erfolgreichen Börsenhandel an die Hand.

Wichtiges Basiswissen für einen erfolgreichen Handel

An der Börse werden verschiedene Wertpapiere und andere Vermögenswerte gehandelt. Zu den bekanntesten gehören:

Kurze Definitionen von den Begriffen

Optionsscheine sind Wertpapiere, mit denen Sie das Recht erwerben, an der Börse gehandelte Vermögenswerte zu einem vorher festgelegten Preis an einem bestimmten Termin zu kaufen oder zu verkaufen. Dazu erhält der Optionsschein eine Wertpapierkennnummer (WKN) oder eine International Securities Identification Number (ISIN). Treten Anleger als Käufer auf, handelt es sich um eine Call-Option. Treten sie als Verkäufer des Basiswertes auf, spricht der Finanzmarkt von einer Put-Option.

Als Basiswerte für einen Optionsschein dienen Aktien, Anleihen, Devisen, Rohstoffe und andere Wertpapiere und Vermögenswerte. In Verbindung mit Optionsscheinen wird Ihnen zwangsläufig der Begriff „Hebelwirkung“ begegnen. Der Hebel eines Optionsscheins definiert, wie sich der Wert des Optionsscheins verändert, wenn sich der dazugehörige Basiswert verändert. Während der Basiswert beispielsweise um 1,3% steigt, kann der Optionsschein im selben Zeitraum um beispielsweise 4% steigen. Durch diese Hebelwirkung des Optionsscheins können Anleger also einen größeren Gewinn erzielen, als wenn sie mit dem Basiswert direkt an der Börse handeln.

Klingt verlockend – allerdings wirkt der Hebel auch in die andere Richtung, sodass Inhaber von Optionsscheinen auch hohe Verluste einkalkulieren müssen. Entwickelt sich der Optionsschein zuungunsten des Anlegers, kann er zudem dazu aufgefordert werden, Geld nachzuzahlen – im Börsenjargon spricht man von einer Nachschusspflicht oder dem sogenannten Margin Call. Aufgrund des hohen Verlustrisikos ist der Handel mit Optionsscheinen für Anfänger nicht geeignet.

Hilfsmittel für Anfänger und erfahrene Händler
, Wie fangen Sie am besten mit Aktien an?

Wer Wertpapiere an der Börse handelt, muss entscheiden, in welche Aktien er investiert und wann der beste Zeitpunkt für einen Kauf oder Verkauf ist. Viele erfahrene Händler nutzen verschiedene Hilfsmittel zur Aktienbewertung. Wir stellen Ihnen nachfolgend die Fundamentalanalyse und die technische Analyse bzw. Chartanalyse als wichtige Hilfsmittel vor.

Mit der Fundamentalanalyse erfolgreicher handeln

Die Fundamentalanalyse ist neben der technischen Analyse das am häufigsten genutzte Hilfsmittel, um eine Anlagestrategie an der Börse zu entwickeln. Händler vergleichen dabei verschiedene Daten einzelner Unternehmen, um den sogenannten inneren Wert der Wertpapiere zu ermitteln.

Der innere Wert wird auch als fairer oder angemessener Preis einer Aktie bezeichnet. Sobald der Kurs der beobachteten Aktien den angemessenen Preis erreicht hat, wird gekauft. Aufgrund der erhöhten Nachfrage steigt der Kurs an der Börse und der Preis der Aktien liegt über dem inneren Wert. Dies wäre dann ein geeigneter Zeitpunkt, um die Wertpapiere mit Gewinn zu verkaufen.

Hilfsmittel technische Analyse (Chartanalyse)

Bei der technischen Analyse betrachten Analysten die historischen Kurse einer Aktie und versuchen, aus dem bisherigen Kursverlauf die zukünftige Entwicklung der Wertpapiere vorherzusagen. Dazu verwenden sie eine spezielle Software. Ist eine Aktie bei vielen Anlegern beliebt, steigt die Nachfrage und das Angebot an verfügbaren Aktien sinkt. Durch die erhöhte Nachfrage klettert der Preis nach oben und Käufer müssen mehr für die Wertpapiere bezahlen.

Der Kursverlauf wird in ein Chartdiagramm eingetragen, das verschiedene Trends und Zyklen zeigt. Diese werden von Unternehmen und Privatanlegern genutzt, um bestimmte Handelssignale zu entwickeln. Bei Erreichen eines Signals wissen die Händler, ob sie eine Aktie kaufen oder verkaufen sollten.

Wie funktioniert die Börse? Die 5 wichtigsten Grundlagen erklärt

Sie wollen als Einsteiger an der Börse handeln? Wir haben Ihnen hier die fünf wichtigsten Grundlagen noch einmal zusammengefasst:

Depot eröffnen

Zunächst müssen Sie ein Depot eröffnen. Achten Sie auf ein Online-Depot mit kostenloser Kontoführung und geringen Handelsgebühren. Zum Kennenlernen können Sie ein Musterdepot mit einem virtuellen Guthaben eröffnen.

Nur mit überflüssigem Geld handeln

Handeln Sie nur mit Geld, das Sie nicht dringend benötigen. Kalkulieren Sie auch Verluste ein.

Fundierte Entscheidungen treffen

Lassen Sie sich nicht von einer allgemeinen Nachfrage nach Aktien mitreißen. Informieren Sie sich über den Börsenhandel und treffen Sie Ihre eigenen Entscheidungen.

Hilfsmittel zur Kursbeobachtung nutzen

Informieren Sie sich über Analysen und andere Hilfsmittel zur Kursbeobachtung und Vorhersage der Kursentwicklung von Aktien bestimmter Unternehmen.

Viel Geduld mitbringen

Haben Sie Geduld. Eine Geldanlage in Aktien ist nicht als kurzfristige Geldanlageform gedacht. Einige Wertpapiere bringen erst nach Jahren oder sogar Jahrzehnten den gewünschten Gewinn.

Fazit
, Gut informiert mit Aktien handeln

Der Handel mit Aktien kann eine gute Möglichkeit für eine renditestarke Geldanlage sein. Anleger müssen sich jedoch im Vorfeld gut über den Börsenhandel informieren und die Grundlagen erlernen. Seien Sie sich zudem bewusst, dass Sie nicht nur Gewinne erzielen können, sondern auch Verluste einplanen müssen. Nichtsdestotrotz können Kleinanleger, die sich regelmäßig mit Aktien und Wertpapieren beschäftigen, Geld mit dem Aktienhandel verdienen oder sich eine Altersvorsorge aufbauen.

Wertpapieranlage: Ein Buch mit sieben Siegeln?

Sie kennen sich in der Welt des Börsenhandels noch nicht aus? Sie wollen das Sparen aber neu denken und mit dem Wertpapierhandel beginnen?
Kein Problem – wir haben Ihnen die ersten Schritte an für Ihr erstes Mal an der Börse in unserem Ratgeber zusammengefasst und erklären Ihnen, worauf Sie achten müssen. Wichtig ist, auf das Know-how eines erfahrenen Partners wie der Commerzbank zurückgreifen zu können.

Einen ersten Überblick über alle Wertpapierarten erhalten Sie hier.

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