Social Engineering: 6 Tipps, wie Sie sich vor Angriffen schützen
Beim Social Engineering gelangen Kriminelle durch perfide Tricks und Täuschungen an sensiblen Daten und Informationen. So schützen Sie sich davor.
Das Wichtigste zusammengefasst:
- Unter den Begriff „Social Engineering” fallen verschiedene Betrugstechniken wie Phishing, CEO-Fraud und Baiting.
- Beim Social Engineering gewinnen Täter das Vertrauen von Nutzern, um an ihre Daten zu gelangen.
- Es einige Hinweise, die Ihnen helfen können, Social Engineering Angriffe rechtzeitig zu erkennen.
- Sperren Sie nach einem Angriff die betroffenen Konten und sprechen Sie mit Experten für Cybersicherheit.
Definition, Was ist Social Engineering?
Ein angeblicher Prinz, der Ihnen bei einer Vorauszahlung ein gigantisches Vermögen verspricht. Ein vermeintlicher Enkel, der in Schwierigkeiten steckt und Sie am Telefon um Geld bittet. Oder eine ominöse Mail Ihres Vorgesetzten, der dringend Einsichten in die Unternehmensfinanzen verlangt – alles Fälle einer Betrugsmasche, die man „Social Engineering” nennt.
Beim Social Engineering (deutsch: soziale Manipulation) erschleichen sich die Täter das Vertrauen der Menschen und bringen sie dazu, sensible Informationen und Daten preiszugeben.
Jeder kann Opfer solcher Angriffe werden und besonders häufig treffen sie Unternehmen und deren Angestellte. Über sie gelingt es Betrügern immer wieder, auf Firmenkonten zuzugreifen und schwere Schäden anzurichten.
Welche Schäden entstehen durch Social Engineering?
Social Engineering gilt als eine der größten Bedrohungen für die Cybersicherheit. Die Methoden setzen nämlich dort an, wo Sicherheitssysteme kaum Schutz bieten: bei den Menschen.
Studien sprechen von jährlich 700 solcher Attacken auf Unternehmen, fast 80% davon treffen Mitarbeiter, die nicht Teil der Finanz- oder Führungsebene und damit möglicherweise weniger sensibel für solche Betrugsmaschen sind.1
Aber auch außerhalb des Internets gefährdet Social Engineering die Sicherheit - zum Beispiel, wenn Trickbetrüger an der Tür klingeln oder sich am Telefon als jemand ausgeben, der sie nicht sind (sogenanntes „Vishing”), um so an persönliche Daten zu gelangen.
Solche Angriffe können verschiedene Folgen haben, unter anderem:
- Finanzielle Verluste, indem gewonnene Kontoinformationen genutzt werden, um Geldsummen zu bewegen.
- Zerstörung von IT, indem Schadsoftware ungesehen eingeschleust wird.
- Reputationsschäden, indem Kundendaten entwendet oder Social Media Profile missbraucht werden.
- Identitätsdiebstahl, indem persönliche Informationen zur Ausweisfälschung und ähnliche kriminelle Zwecke missbraucht werden.
6 Tipps, wie Sie sich vor „Social Engineering” schützen
Prüfen Sie E-Mails und Links
Seien Sie vorsichtig bei E-Mails und Links von unbekannten Absendern. Das BSI empfiehlt einen „3 Sekunden Sicherheitscheck”, den Sie bei jeder Mail anwenden können. Stellen Sie sich dabei diese Fragen:
- Sind angezeigter Absender und tatsächlicher Absender der Mail identisch? Fahren Sie beispielsweise mit der Maus über den angezeigten Absender, um die dahinterliegende E-Mail-Adresse zu sehen.
- Sind Betreff und Text der Mail sinnvoll? Viele Phishing-Mails enthalten Rechtschreibfehler und auffällige Formulierungen.
- Erwarten Sie, dass Ihnen dieser Absender Anhänge oder Links schickt?
Teilen Sie niemals sensible Daten
Geben Sie grundsätzlich keine sensiblen Daten wie Bankinformationen, Passwörter oder Firmendaten raus, wenn Sie per Telefon, SMS oder E-Mail dazu aufgefordert werden.
Bewahren Sie eine gesunde Skepsis
Betrüger können freundlich und vertrauenswürdig auftreten. Prüfen Sie die Plausibilität der Anliegen genau und bitten Sie die Person darum, sich auszuweisen. Wenn im Arbeitsalltag Zweifel aufkommen, wenden Sie sich an Ihren Vorgesetzten.
Besuchen Sie Schulungen
Betrüger sind erfinderisch und entwickeln ihre Techniken weiter. Regelmäßige Schulungen und Sensibilisierungskampagnen können Ihnen helfen, Social Engineering Techniken zu erkennen und so das Risiko von Angriffen zu minimieren. Mit einem Phishing-Radar informiert die Verbraucherzentrale über aktuelle Bedrohungen.
Richten Sie eine Zwei-Faktor-Authentifizierung ein
Wenn möglich, sichern Sie Ihre Konten mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Bei dieser Methode müssen Sie Ihre Identität neben der Passworteingabe noch mit einem weiteren Faktor bestätigen, zum Beispiel Ihrem Smartphone. Dies erschwert es Angreifern, auch bei gestohlenen Zugangsdaten Zugriff zu erlangen.
Wählen Sie starke Passwörter
Verwenden Sie starke, einzigartige Passwörter für Ihre Konten und ändern Sie diese regelmäßig. Ein Passwort-Manager kann Ihnen dabei helfen, den Überblick zu behalten.