Wie schwach ist der deutsche Export?

Die deutschen Exporte in Nicht-EU-Länder sind im Oktober nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes gegenüber dem Vormonat um 6,9% gefallen.

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Dr. Ralph Solveen

Commerzbank Economic Research

22.11.2024

Dies signalisiert, dass die deutsche Industrie weiter von einem schwachen Auslandsgeschäft gebremst wird. Allerdings wurden diese vorläufigen Werte für die Drittländer-Exporte in den vergangenen Monaten immer wieder deutlich nach oben revidiert, sodass abzuwarten bleibt, ob die Exporte im Oktober tatsächlich in diesem Ausmaß eingebrochen sind.

Dies ist zumindest auf den ersten Blick eine alarmierende Zahl: Nach den heute veröffentlichten vorläufigen Zahlen sind die (nominalen) Waren-Exporte Deutschlands in die Nicht-EU-Länder im Oktober saisonbereinigt um 6,9% eingebrochen. Damit liegen sie mehr als 7% unter dem Durchschnitt des dritten Quartals und lassen für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft im vierten Quartal nichts Gutes erwarten.

Nach den nur nicht saisonbereinigt vorliegenden Zahlen für die wichtigsten Handelspartner sind im Vergleich zum Vorjahr insbesondere die Exporte in China gefallen (-10,1%), aber auch für die USA steht mit -6,4% im Vergleich zum Oktober 2023 ein deutliches Minus zu Buche.

Die heutigen Zahlen sprechen dafür, dass die Auslandsgeschäfte der deutschen Industrie weiter eher schlecht laufen. Die schwache Nachfrage aus dem Ausland – insbesondere aus China, das lange ein Wachstumstreiber der Industrie war – ist ein Grund für deren schwache Entwicklung. Hinter das Ausmaß des Einbruchs im Oktober ist aber zumindest ein Fragezeichen zu setzen. Denn die Werte für die Vormonate wurden im Nachhinein regelmäßig nach oben revidiert. So wurde vor einem Monat auch für den September ein deutliches Minus von 4,7% gemeldet. Inzwischen steht für diesen Monat ein Rückgang gegenüber dem Vormonat von nur noch 1,2% zu Buche.

Damit hat das schwache Auslandsgeschäft die deutsche Wirtschaft wohl auch im vierten Quartal belastet hat. Ob das Minus aber so stark ausfällt, wie die heutigen Zahlen es befürchten lassen, bleibt abzuwarten. Insgesamt dürfte das reale Bruttoinlandsprodukt zum Jahresende allenfalls stagnieren, nachdem es nach den heute veröffentlichten revidierten Zahlen im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal nur um 0,1% zugelegt hat.

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