Deutschland: Inflation weiter bei 2%, aber Kernrate bei 3%

Die Inflationsrate in Deutschland war im November mit 2,2% etwas höher als im Oktober (2,0%).

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Dr. Ralph Solveen

Commerzbank Economic Research

28.11.2024

Der geringfügige Anstieg ist darauf zurückzuführen, dass Basiseffekte im Jahresvergleich die Inflation erhöht haben. Vor knapp über einem Jahr waren nämlich insbesondere die Energiepreise gefallen. Aber auch die Kernteuerungsrate ohne Energie und Nahrungsmittel hat leicht von 2,9% auf 3,0% zugelegt, wobei in erster Linie weiter die Dienstleistungspreise kräftig steigen. In den kommenden Monaten dürfte aber auch die Kernteurungsrate beginnen zu fallen.

Die Inflationsrate in Deutschland ist von 2,0% im Oktober auf 2,2% im November gestiegen. Das leichte Plus gegenüber dem Vormonat ist teilweise darauf zurückzuführen, dass Energie im November zwar etwas billiger war als im Oktober, das Minus vor einem Jahr aber deutlich größer war (Basiseffekte). Deshalb waren die Energiepreise nur noch 3,7% niedriger als vor einem Jahr, nachdem der Vorjahresvergleich im Oktober noch -5,5% betragen hatte. Die Nahrungsmittelpreise haben sich im Vergleich zum Oktober kaum verändert, womit sie 1,8% höher waren als vor einem Jahr. Schließlich ist auch die Kernteuerungsrate ohne diese beiden schwankungsanfälligen Komponenten von 2,9% auf 3,0% gestiegen. Der unterliegende Preisauftrieb ist also weiterhin deutlich stärker als die EZB dies mit 2% eigentlich anpeilt.

Verantwortlich für diese hohe Kernteuerungsrate ist der weiterhin sehr kräftige Anstieg der Dienstleistungspreise. Diese waren im November wie in den vergangenen Monaten etwa 4% höher als vor einem Jahr. Deutlich schwächer gestiegen sind in den vergangenen zwölf Monaten die Preise von Waren (ohne Energie und Nahrungsmittel). Allerdings hat hier die Teuerungsrate zuletzt wieder etwas zugenommen (auf 1,6%), nachdem sie von Anfang 2023 bis Mitte 2024 deutlich gefallen war.

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