USA – Wirtschaftspolitischer Kalender für 2025

Am 2. Januar trat die Obergrenze für die Schulden der US-Regierung wieder in Kraft, nachdem sie seit Sommer 2023 ausgesetzt war. Der Höchstbetrag ist nun das am 1. Januar ausstehende Volumen an Schulden (36,1 Billionen Dollar). Damit kann die Regierung nur noch fällige Schulden ersetzen, aber keine zusätzlichen aufnehmen. Dies ist deswegen ein Problem, da die laufenden Einnahmen die Ausgaben nicht decken.

Allerdings hat sich die US-Regierung durch die Begleichung von Schulden aus einem Sondervermögen vorübergehend Spielraum erkauft. Zwischen dem 14. und 23. Januar dürfte dieser aber bereits ausgeschöpft sein, wie Finanzministerin Yellen am 27. Dezember in einem Brief an den Kongress erklärte .

Irgendwann in diesem Zeitraum dürften die Schulden an die Obergrenze stoßen. Ab dann muss das Finanzministerium auf "außerordentliche Maßnahmen" zurückgreifen. Insbesondere würde dann das Kontoguthaben des Finanzministeriums heruntergefahren, das zuletzt etwa 800 Mrd Dollar betrug.

Dieses Geld könnte einige Monate reichen. So betrug das durchschnittliche Haushaltsdefizit in den letzten beiden Jahren in den Monaten Februar, März und Mai jeweils knapp 300 Mrd Dollar, während im April wegen eines großen Steuertermins 200 Mrd Dollar Überschuss anfielen. In der Summe ist bis einschließlich Mai somit ein Defizit von etwa 700 Mrd Dollar realistisch. Im Juni könnte also der Punkt erreicht sein, ab dem das Finanzministerium nicht mehr allen Verpflichtungen nachkommen kann. Natürlich handelt es sich hierbei um eine Überschlagsrechnung mit einigen Unbekannten und der tatsächliche "Tag X" könnte früher oder später kommen. Bis zum Frühsommer muss der Kongress wohl die Schuldengrenze entweder anheben oder erneut aussetzen. Andernfalls droht eine Staatspleite mit unvorhersehbaren Auswirkungen auf die Finanzmärkte und die Gesamtwirtschaft.

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