Ein Haus oder lieber eine Wohnung kaufen?

07.06.2022 – Angehende Immobilienbesitzer haben die Qual der Wahl: Soll es eine Eigentumswohnung in der Innenstadt oder ein Haus im Grünen sein? Jede Immobilie hat ihre Vor- und Nachteile.

Haus oder Wohnung: Was passt besser zu Ihnen?

Die Entscheidung, ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen, fällt nicht leicht. Die entscheidende Frage ist, was im Hinblick auf Kauf, Finanzierung und Wohnerlebnis am besten zu Ihnen und Ihrer persönlichen Situation passt.

Endlich ist es so weit: Sie haben genug Eigenkapital angespart, um sich Ihren Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen.

  • Aber sollen Sie sich nun eine Eigentumswohnung oder ein Haus kaufen?
  • Welche Argumente sprechen für den Kauf einer Eigentumswohnung oder eines Hauses?
  • Was kostet das und wie planen Sie bei der Finanzierung?

Der Kauf einer Immobilie ist häufig eine Entscheidung für das ganze Leben. Entsprechend sollte sie Ihren persönlichen Vorstellungen und Bedürfnissen hinsichtlich eines eigenen Zuhauses – jetzt und in Zukunft – optimal entsprechen. Sie stehen jetzt also vor der Frage, welche Immobilie am besten zu Ihren Anforderungen an Lage und Wohnsituation passt?

Ihr eigener Herr sein

Der Traum von einer eigenen Immobilie ist immer auch mit dem Traum der Gestaltungsfreiheit und der persönlichen Entfaltung verbunden. Wer sich für ein Haus entscheidet, ist im alleinigen Besitz von Immobilie und Grundstück.

Das hat den Vorteil, dass Sie sich als Hauseigentümer bei Modernisierungsmaßnahmen oder Umbauten nicht mit anderen abstimmen müssen. Mit dem Kauf einer Eigentumswohnung erwerben Sie zwar die komplette Wohnung, aber nur einen Anteil an Gebäude und Grundstück.

Hier kommt die Eigentümergemeinschaft ins Spiel, mit der Sie sich über Belange in Bezug auf das gesamte Haus abstimmen müssen.

Altersgerechtes Wohnen

Denken Sie beim Kauf einer eigenen Immobilie bereits ans Alter? Neben einer guten Infrastruktur mit Einkaufsmöglichkeiten und Ärzten in unmittelbarer Umgebung, geben Größe und eine altersgerechte Ausstattung den Ausschlag.

Ein Haus verfügt über viele Zimmer auf mehreren Etagen und meist einen Garten. Treppen zu bewältigen und Haus, Grundstück und Garten in Schuss zu halten, fällt vielen Menschen im Alter zunehmend schwer. Hier bietet sich eher eine Eigentumswohnung mit Fahrstuhl und entsprechender Ausstattung an.

Weitere Tipps zum altersgerechten Wohnen erfahren Sie hier.

Kapitalanlage statt eigengenutzter Immobilie

Der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung kann eine gute Möglichkeit sein, sich finanziell für die Zukunft abzusichern. Im Vordergrund auf der Suche nach einer Immobilie, die der Altersvorsorge dienen soll, steht die Rendite, die mit ihr zu erzielen ist.

Bei einem Haus müssen Sie beachten, dass der Grundstücksanteil und der Gebäudeanteil getrennt voneinander betrachtet und nur das Gebäude vermietet werden kann. Als gute Kapitalanlage gelten Mehrfamilienhäuser mit mehreren Wohnungen, die entsprechend Mieteinnahmen seitens mehrerer Parteien einbringen. Auch hier ist die Lage ein wesentlicher Faktor, um entsprechende Mieteinnahmen zu generieren.

Ihr eigenes Feriendomizil

Eine Finca auf Mallorca oder eine Eigentumswohnung an der Ostsee? Sie können Ihr Kapital investieren, um eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus zu kaufen. Um passives Einkommen zu generieren kann diese Immobilie auch zeitweise vermietet werden. Im Vordergrund Ihrer Suche wird dabei neben dem Kaufpreis der Standort der Immobilie stehen.

Welche Arten von Immobilien gibt es?

Wie gesagt: Sie haben die Qual der Wahl. Zwischen Haus oder Wohnung. Altbau oder Neubau. Zentraler Innenstadtlage oder draußen im Grünen. Als Käufer stehen Sie jetzt also vor der Frage, welche Immobilie nicht nur zu Ihrem Budget, sondern am besten zu Ihren persönlichen Anforderungen an die Lage und Wohnsituation passt.

Die Eigentumswohnung: Mitten im Leben

Legen Sie Wert auf eine zentraler Innenstadtlage, wünschen sich kurze Wege zur Arbeit und zum Einkaufen und möchten spontan Freunde in Bars und Restaurants treffen?

Vermutlich werden Sie sich für eine Eigentumswohnung in der Stadt entscheiden – modern mit Einbauküche, neuem Bad, Aufzug und Tiefgaragenplatz oder eine Altbauwohnung mit hohen Stuckdecken, stilvollen Treppenhäusern und alten Dielenböden.

Ein Heim für die Familie: Einfamilienhaus, Doppelhaushälfte oder Reihenhaus?

Wie groß ist Ihr (zukünftiger) Platzbedarf? – Sind Kinder geplant, fällt die Entscheidung häufig für ein Einfamilienhaus, eine Doppelhaushälfte oder ein Reihenhaus mit eigenem Garten – möglicherweise auch in einer ländlicheren Umgebung.

Auch hier haben Sie wieder die Wahl zwischen einem modernen Neubau, der beispielsweise den Anforderungen an Energieeffizienz entspricht, oder einem älteren Haus mit Charakter, das eine eigene Geschichte erzählt.

Haus oder Wohnung kaufen: Wie unterscheiden sich die anfallenden Kosten?

Ein Haus muss nicht zwingend teurer sein als eine Wohnung. Für eine Eigentumswohnung in begehrter Innenstadtlage in Großstädten wie München oder Hamburg müssen Käufer mit einem hohen Quadratmeterpreis rechnen. Ein Haus in einer ländlicheren Region kann trotz höherer Quadratmeterzahl durchaus günstiger sein.

Grundsätzlich müssen Sie beim Kauf einer Immobilie neben dem Kaufpreis immer auch weitere Kosten berücksichtigen wie

  • Finanzierungskosten
  • Kaufnebenkosten
  • laufende Wohnnebenkosten
  • Modernisierungs- und Sanierungskosten
  • Versicherungen

Welche Kosten fallen beim Hauskauf an?

Beim Hauskauf müssen Sie zunächst den Haus- und Grundstückspreis einkalkulieren. Hinzu kommen die Nebenkosten beim Hauskauf wie Makler- und Notargebühren, Grundbuchkosten und die Grunderwerbsteuer. Darüber hinaus planen Sie die monatliche Belastung ein, die durch die Finanzierung entsteht.

Hinzu kommen laufende Kosten für die Grundsteuer, Müllabfuhr- und Abwassergebühren, Strom-, Wasser- und Heizungskosten sowie die erforderlichen Versicherungen. Diese Kosten tragen Sie als Hauseigentümer alleine in voller Höhe.

Das Gleiche gilt für die Kosten für Reparaturen, Modernisierung, Umbauten oder Sanierungen. Entsprechend sollten Hauseigentümer eine Rücklage bilden, um dies bewältigen zu können.

Welche Kosten fallen beim Wohnungskauf an?

Entscheiden Sie sich für eine Eigentumswohnung, zahlen Sie die Wohnung sowie die Kaufnebenkosten. Die Kosten für das Grundstück tragen Sie aber nur anteilig.

Die Wohnnebenkosten sowie die laufenden Kosten der Eigentümergemeinschaft zahlen Sie ebenfalls anteilig mit dem Hausgeld, das Sie neben ihrer Darlehensrate jeden Monat einplanen müssen. Reparatur-, Sanierungs- oder Modernisierungskosten werden ebenfalls anteilig von den Eigentümern beglichen.

Zudem ist es ratsam, eine eigene Rücklage für Ihre Wohnung zu bilden. Beispielsweise, um eine neue Küche zu kaufen, das Bad zu modernisieren oder in einen neuen Holzfußboden zu investieren.

Wie unterscheidet sich die Finanzierung?

Die Finanzierung einer Immobilie läuft unabhängig von der Art der Immobilie im Wesentlichen nach dem gleichen Schema ab. Die Grundlage für Ihre Immobilienfinanzierung bildet die Haushaltsrechnung, mit der Sie ermitteln, wie hoch Ihre monatliche Darlehensrate ausfallen darf, ohne dass Sie in finanzielle Schwierigkeiten geraten.

Entscheiden Sie sich dafür, ein Haus zu bauen statt es zu kaufen, wird die Kreditsumme allerdings nicht auf einmal ausgezahlt, sondern die Bank zahlt die Handwerkerrechnungen, sobald diese fällig werden.

Eigenkapital, um ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen

Zudem benötigen Sie in beiden Fällen einen Eigenkapitalanteil in Höhe von 20% der Kaufsumme, mit dem Sie die Kaufnebenkosten abdecken können. Die Höhe Ihres Eigenkapitals hat zudem Einfluss auf die erforderliche Darlehenshöhe sowie auf die Höhe der Zinsen, die der Kreditgeber verlangt.

Was sind Vor- und Nachteile?

Jede Art von Immobilie hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Welche für Sie überwiegen, hängt von Ihren individuellen Anforderungen und Bedürfnissen ab.

Hauskauf

Vorteile eines Hauskaufs

  • familienfreundlich
  • bietet viel Platz
  • eigener Garten
  • als alleiniger Eigentümer hat man viele Entscheidungsfreiheiten
  • man muss weniger Kompromisse mit den Nachbarn eingehen

Nachteile eines Hauskaufs

  • höhere Anschaffungskosten, da auch das Grundstück erworben wird
  • Hausbesitzer haben hohe Nebenkosten
  • der Eigentümer trägt die volle Verantwortung für die Instandhaltung des Hauses
  • unzureichende Infrastruktur in günstigeren Lagen
  • Hausbesitzer nehmen ggf. längere Arbeitswege in Kauf
  • im Alter vielleicht zu groß
  • Vermietbarkeit nicht optimal

Wohnung

Vorteile eines Wohnungskaufs

  • geringere Anschaffungskosten, da nur ein Teil des Grundstücks erworben wird
  • geringere Hausnebenkosten und weniger Verantwortung durch die Umlage auf alle Eigentümer
  • zentrale Lage und gute Anbindung
  • weniger Arbeits- und Zeitaufwand, aufgrund geringerer Größe
  • gerade Erdgeschosswohnungen sind auch im Alter gut geeignet
  • einfacher zu vermieten

Nachteile eines Wohnungskaufs

  • weniger Wohn- und Stauraum
  • eventuell schlechte Parkmöglichkeiten
  • meist kein eigener Gartenanteil möglich
  • weniger Entscheidungs- und Gestaltungsfreiheit in Bezug auf die gesamte Immobilie
  • mehr Kompromisse mit anderen Eigentümern und Nachbarn erforderlich

Haus oder Wohnung kaufen: Die Entscheidung liegt bei Ihnen!

Der Kauf einer Immobilie ist eine Entscheidung für die Zukunft. Ob Sie sich für ein Haus oder eine Wohnung entscheiden, hängt von Ihrem individuellen Lebensentwurf und Ihren Vorlieben ab.

Eine Familie wird sich womöglich eher für ein Haus auf dem Land entscheiden: Es bietet viel Platz, einen eigenen Garten und freie Gestaltungsmöglichkeiten. Was in jungen Jahren ein Vorteil ist, kann im Alter jedoch zum Nachteil werden. Ein eigenes Haus ist zeit- und arbeitsaufwendig.

Eine Wohnung in der Stadt ist nicht unbedingt preiswerter als ein Haus, bietet aber eine gute Versorgung und Infrastruktur. Zudem muss sich der Eigentümer nicht alleine um die Instandhaltung der Immobilie kümmern.

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