Passivhaus: Kosten und Förderungen

Das Passivhaus als energieeffiziente Alternative zum herkömmlichen Haus hat sich etabliert. Doch wie viel kostet so ein Niedrigenergiehaus eigentlich? Hier erfahren Sie mehr. 

Vogelperspektive auf ein modernes Haus mit Solarzellen und Terrasse

Passivhaus bauen Kosten
, Das Wichtigste im Überblick

  • Ein Passivhaus zeichnet sich durch eine nachhaltige Bauweise aus. Durch energieeffiziente Bauteile wie spezielle Lüftungsanlagen ermöglicht es erhebliche Einsparungen an Energie.
  • Im Vergleich zu Altbauten können mit solch einem Niedrigenergiehaus bis zu 90% der Heizkosten eingespart werden.
  • Möchten Sie ein Passivhaus bauen, liegen die Kosten im Vergleich zu konventionellen Neubauten je nach Bauweise zwischen 3% und 8% höher. Pro Quadratmeter können für ein Passivhaus Kosten von 1.500€ bis zu 2.000€ anfallen.
  • Die KfW und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördern den Bau oder Teile eines Energiesparhauses.

Was ist ein Passivhaus?

Das Interesse an nachhaltigem Bauen steigt kontinuierlich. Besonders das Passivhaus hat sich als energieeffiziente Alternative zum herkömmlichen Haus in Deutschland etabliert. Im Jahr 2024 liegt die Anzahl der gebauten Passivhäuser bei 2.424. Somit ist Deutschland weltweit Vorreiter, gefolgt von Frankreich mit 526 und Spanien mit 408 Passivhäusern. Doch wodurch zeichnet sich ein Passivhaus aus? 

Ein Passivhaus ist ein Gebäude, das aufgrund seiner speziellen Bauweise kaum externe Wärmeenergie benötigt. Durch eine hoch gedämmte Gebäudehülle, eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und den Verzicht auf Wärmebrücken wird der Heizwärmebedarf drastisch reduziert. Hierin liegt der größte Unterschied zu Standardgebäuden. Ihre Gebäudehülle gibt die meiste Energie über Fenster, Dächer, Wände oder Böden ab – eine eigene Heizung ist notwendig. Aufgrund des niedrigen Energiebedarfs gilt das Passivhaus auch als Niedrigenergiehaus, Effizienzhaus oder Energiesparhaus. Umgekehrt ist aber nicht jedes Niedrigenergiehaus, Effizienzhaus oder Energiesparhaus auch ein Passivhaus.  

Wichtig: Das Passivhaus gilt als konsequentere Weiterentwicklung mit noch strengeren Anforderungen an die Energieeffizienz. Die strengen Kriterien für das Passivhaus wurden im Passivhaus-Institut (PHI) von Dr. Wolfgang Feist definiert. Das Institut prüft Gebäude, Baumaterialien, Fenster und Lüftungsanlagen und vergibt das Siegel “Zertifiziertes Passivhaus”. Das Passivhaus-Institut hat den Passivhausstandard weltweit bekannt gemacht und trägt maßgeblich zur Entwicklung von energieeffizienten Bauweisen bei.  

Kernelemente bzw. Kriterien eines Passivhauses

Die sechs Kriterien eines Passivhauses

Mehrere Kriterien müssen erfüllt sein, um die hohe Energieeffizienz des Passivhauses zu erreichen. In folgendem Schaubild sehen Sie, die einzelnen Elemente dem Haus zugeordnet, die dem Passivhausstandard gerecht werden:  

1. Hochwertige Wärmedämmung und Belüftung

Durch die angenehme und permanente Zufuhr von Frischluft über eine Lüftungsanlage und der Nutzung von Sonnenwärme wird das Heizprinzip des Energiesparhauses grundlegend vereinfacht. Sogar die Körperwärme der Bewohner bleibt im System des Passivhauses nicht ungenutzt. Besondere Fenster mit Dreifachverglasung sowie eine hochwirksame Wärmedämmung gegen den Wärmeverlust an Außenwänden behalten die Wärme schützend im Passivhaus. Hinzu kommen nach einem eigenen Konstruktionsprinzip errichtete Dächer und Bodenplatten, die zusammen für eine lückenlose Gebäudehülle sorgen und den Heizwärmebedarf reduzieren.

2. Heizwärmebedarf

Der Heizwärmebedarf eines Passivhauses darf 15 kWh/m² nicht übersteigen. Es handelt sich hierbei um einen eigenen Baustandard mit Energiesparpotenzial. Passivhausstandards sorgen für mehr als 90% geringere Heizkosten, auch im direkten Vergleich zu einem modernen Neubau übertrifft das Konzept die 75% Einsparungsmarke. Für gleichbleibende Frischluft in den Räumlichkeiten des Gebäudes sorgt eine Lüftungsanlage, Zugerscheinungen gibt es keine. Über eine hocheffiziente Wärmerückgewinnung stellt diese Lüftung die Wärme der Abluft wieder in den Räumlichkeiten zur Verfügung.

In einem Passivhaus mit einer durchdachten Bauweise bleibt das Heizen auch in Krisenzeiten bezahlbar. Unnötige Wärmeverluste oder ein erhöhter Heizwärmebedarf im Haus spielen für Bewohner eines Passivhauses keine Rolle. Der durchschnittliche Heizenergieverbrauch liegt mit 1,5 Liter im Heizölgleichwert je Quadratmeter Wohnfläche um ein Vielfaches unter den Energieaufwendungen eines Niedrigenergiehauses.

3. Dreifach verglaste Fenster

Spezielle Passivhaus-Fenster mit isolierenden Rahmen – meist aus Holz, Kunststoff oder Aluminium mit Dämmkern – und geringem Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) tragen zur Energieeinsparung bei. Durch die dreifache Verglasung ist der Wärmeverlust über die Fenster besonders gering. Entscheidend ist der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient), der in einem Passivhaus für Fenster unter 0,8 W/(m²K) liegen muss – also nahezu den Standard einer gut gedämmten Wand erreicht. Das verhindert besonders im Winter den Wärmeverlust und hält im Sommer die Hitze draußen.

Gut zu wissen: Der U-Wert – der Wärmedurchgangskoeffizient – gibt an, wie viel Wärme durch ein Bauteil, beispielsweise ein Fenster oder eine Haustür verloren geht. Zweifach verglaste Fenster sind der Standard und haben einen U-Wert von ca. 1,1 bis 1,2 W (m²K). Der Wert besagt, wie viel Wärmeenergie pro Sekunde durch einen Quadratmeter des verwendeten Bauteils verloren geht, wenn der Temperaturunterschied zwischen innen und außen 1 Kelvin beträgt.

  • W (Watt) Wärmeleistung, die verloren geht.
  • m² (Quadratmeter) Fläche des Bauteils, durch das die Wärme strömt.
  • K (Kelvin) Temperaturdifferenz zwischen innen und außen

Beispiel:

Ein Fenster mit U = 1,2 W/(m²K) bedeutet:

Wenn es draußen 0° C und drinnen 20° C hat (Temperaturdifferenz = 20K), dann verliert das Fenster pro Quadratmeter 1,2 W für jedes Kelvin Temperaturunterschied.

Formel für den Wärmeverlust:

Wärmeverlust = U x A X ΔT

U = 1,2 W/(m²K) (Wärmedurchgangskoeffizient)

A = 2 m² (Fenstergröße)

ΔT = 20 K (Temperaturunterschied)

→ 1,2 x 2 x 20 = 48

→ Das Fenster verliert 48 Watt an Wärmeenergie.

4. Luftdichtheit

Die Luftdichtheit des Gebäudes ist beim Passivhaus der zentrale Faktor für die Energieeffizienz und den Komfort der Bewohner. Kommt kalte Luft ungehindert in das Haus, wird das Heizen deutlich schwieriger und die Heizkosten steigen. Gleichzeitig kann warme Luft durch undichte Stellen nach außen entweichen und die Heizwärme so nicht optimal genutzt werden. Fenster und Türen, aber auch Stellen, an denen Wände, Dach oder Boden aufeinandertreffen, sollten luftdicht sein. Nur so können Wärmeverluste, minimiert, die Wärmerückgewinnung optimiert und auch der Schimmelbildung vorgebeugt werden. Durch spezielle Dichtstoffe, Luftdichtungsbahnen und Fugenabdichtungen kann die Luftdichtheit in einem Passivhaus sichergestellt werden. Sie sorgt außerdem für ein Wohlfühlklima im gesamten Haus, da keine Zugluft entsteht.

5. Wärmebrückenfreie Bauweise

Eine wärmebrückenfreie Konstruktion ist ein zentrales Prinzip beim Bau eines Passivhauses. Mithilfe einer durchgehenden Wärmedämmung, einer Materialwahl mit geringer Wärmeleitfähigkeit und thermischen Trennungen bei auskragenden Bauteilen werden Wärmebrücken verhindert.

Neben der Luftdichtheit sorgt eine wärmebrückenfreie Bauweise für

  • geringere Heizkosten, da weniger Wärme verloren geht.
  • mehr Wohnqualität, weil keine kalten Oberflächen entstehen.
  • weniger bis keine Schimmelbildung, da keine Kondensation an kalten Stellen auftritt.
  • eine bessere Energiebilanz des Hauses, die Fördermöglichkeiten begünstigt und zu einer höheren Energieeffizienzklasse im Energieausweis führen kann.

Für das Passivhaus ist die Wärmebrückenfreiheit eine wichtige Anforderung, da der extrem niedrige Heizwärmebedarf sonst nicht erreicht werden kann. Bereits bei der Planung des Passivhauses müssen alle Bauteile dahingehend optimiert werden.

Passivhaus Kosten

Der Bau eines Passivhauses erfordert eine größere Anfangsinvestition. Pro Quadratmeter können für ein Passivhaus Kosten von 1.500€ bis zu 2.000€ anfallen. Bei einer Wohnfläche von 150qm² zahlen Sie für Ihr Haus zwischen 225.000€ und 300.000€. Der genaue Preis hängt von verschiedenen Faktoren wie beispielsweise der Bauweise, den verwendeten Materialien und der technischen Ausstattung ab. Die meisten Häuser im Passivsegment sind individuell gestaltet.

Die Mehrkosten eines Passivhauses liegen zwischen 3% und 10% über den Kosten für einen “normalen” Hausbau nach EnEV-Standards. Langfristig können Sie jedoch bei einem Effizienzhaus Betriebskosten einsparen und zugleich von attraktiven Fördermitteln der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) und Steuervorteilen profitieren.

Grundlegende Baukosten

Ein Passivhaus erfordert besondere Materialien und Technologien, die für die hohe Energieeffizienz sorgen. Die Baukosten setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen:

  • Größe des Hauses: Ein größeres Passivhaus bedeutet, wie bei allen anderen Immobilien auch, höhere Gesamtkosten, wobei die Kosten pro Quadratmeter bei größeren Wohnflächen oft sinken.
  • Bauweise und Materialien: Die Wahl der Materialien spielt eine große Rolle beim Preis eines Hauses. Die Massivbauweise ist meist teurer als die Holzbauweise, wobei Holz durch eine gute Dämmfähigkeit auf Dauer auch eine kostengünstige Möglichkeit sein kann.
  • Baustandard und Design: Die gute Isolierung des Passivhauses wird durch eine luftdichte Gebäudehülle gewährleistet. Dafür kommen spezielle Fenster, Türen, Dämmmaterialien und eine hochwertige Fassadendämmung sowie Dachdämmung zum Einsatz. Zwar sind die Baukosten höher, doch durch die langfristigen Einsparungen bei den Betriebskosten amortisieren sie sich wieder.

Eine besondere Haustechnik

Was ein Passivhaus am meisten ausmacht, sind die technologischen Anforderungen. Wir haben Ihnen die einzelnen Elemente hier genauer aufgelistet, damit Sie sich einen Überblick verschaffen können. 

Die Rolle der Fenster bei Passivhäusern

Im Baukonzept des Passivhauses tragen Fenster und Türen eine wichtige Rolle. Sie versorgen Räumlichkeiten des Gebäudes mit natürlicher Sonnenwärme und verringern zur selben Zeit den üblichen Wärmeverlust. Fenster in Passiv- und anderen Niedrigenergiehäusern sind mit einer Dreifachverglasung (niedriger U-Wert, hoher G-Wert) ausgestattet und verfügen über einen speziellen Dämmkern. Damit sind Baukörper nach Passivhausstandards hervorragend wärmeisoliert. Ein zusätzliches Plus liefert die Ausrichtung nach Süden – aus Sicht der Energieeffizienz ein wichtiges Detail. 

Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ist ein Bestandteil eines jeden Passivhauses. Diese Systeme können zwischen 5.000 und 15.000 Euro kosten, abhängig von der Größe des Hauses und der verwendeten Technik. Die Lüftungsanlage nimmt frische Luft von außen auf und fließt dann durch einen Wärmetauscher, der sie an die Temperatur im Innenraum anpasst. So wird in einem Passivhaus für eine regelmäßige Frischluftzufuhr gesorgt. Durch die Wärmerückgewinnung der Abluft wird die einströmende Zuluft effizient erwärmt.  

Kontrollierte Wohnraumlüftung und trockene Luft

Aufgrund der Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung ist die Luft  häufig zu trocken. Das ist typisch bei Lüftungen, die in Passivhäusern für hygienische Verhältnisse sorgen. Sind Bewohner im Winter außer Haus, fühlt sich die Atemluft bei ihrer Rückkehr meist trocken an. Abhilfe schafft eine veränderte Einstellung der Lüftungsanlage auf kleinster Stufe. Doch diese Reduktion der Lüftleistung führt zum Auskühlen des Hauses, denn dringend benötigte Restwärme kann ausschließlich über diese Haustechnik ins Gebäude gelangen. In der Praxis haben sich kombinierte Lösungsansätze bewährt, bei denen zugeführte Wärmemengen vom verfügbaren Luftstrom entkoppelt werden. Raumluftunabhängige Kaminöfen helfen, den Nachteil zu trockener Luft zu minimieren. 

Solaranlagen und erneuerbare Energien

Viele Passivhäuser integrieren Photovoltaikanlagen, um zusätzlich Energie zu produzieren und das Haus möglichst autark zu machen. Die Kosten für eine Solaranlage variieren je nach Größe und Leistung und liegen zwischen 10.000 und 20.000 Euro. Erneuerbare Energien bzw. Solaranlagen werden jedoch bezuschusst bzw. gefördert.  

Kosten für Planung und Fachmänner

Der Bau eines Passivhauses setzt spezielle Kenntnisse im Bereich Wärmeschutz, Belüftung und Energieeffizienz voraus und sollte nur von erfahrenen Architekten und Ingenieuren umgesetzt werden. Die Honorare für Architekten können zwischen 7% und 12% der Baukosten ausmachen – abhängig von der Größe und Komplexität Ihres Hauses. Zusatzkosten für die Beantragung von Fördermitteln oder für besondere Prüfungen wie etwa eine Passivhauszertifizierung sollten Sie mit einkalkulieren.  

Kosten für Instandhaltung und Reparaturen

Die Instandhaltungskosten eines Passivhauses sind in der Regel niedriger als bei einem herkömmlichen Haus, da es weniger anfällig für Energieverluste und Schäden durch schlechte Isolierung oder defekte Heizsysteme ist. Es ist jedoch wichtig, regelmäßige Wartung der Lüftungs- und Heizsysteme einzuplanen, was zusätzliche Kosten verursachen kann. 

Finanzierung und Förderung

Mit staatlichen Förderungen und anderen Zuschüssen können Bauherren die Kosten für den Bau eines Passivhauses erheblich senken. Da die Investitionen zu Beginn bei einem Passivhaus im Vergleich zu einem konventionellen Haus höher sind, können Förderprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten wie zinsgünstige Kredite und Zuschüsse den Bau attraktiver machen.  

Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bietet zinsgünstige Kredite energieeffizientes Bauen. Seit 2023 fördert der Bund mit der BEG (Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude) die energetische Sanierung und den energieeffizienten Neubau von Gebäuden.   

KfW Fördermittel

Ein Passivhaus, das meist die höchsten Effizienzhausstufen erreicht (Effizienzhaus 40 oder 40 NH) sichert Ihnen besonders hohe Förderbeträge.

KfW-Kredit 297/298 – Klimafreundlicher Neubau Wohngebäude (KFN)

  • Bis zu 150.000€ Kredit pro Wohneinheit
  • Niedrige Zinsen
  • Bis zu 35 Jahre Laufzeit und bis zu 10 Jahren Zinsbindung

KfW-Kredit 300 – Wohneigentum für Familien – Neubau (Für Familien mit Kindern, die klimafreundlich bauen)

  • Förderkredit für den Bau und Erstkauf von Haus und Eigentumswohnung
  • Für Familien mit Kindern und Alleinerziehende mit niedrigem bis mittlerem Einkommen
  • Kredithöchstbeträge von 170.000 bis 270.000€

KfW-Kredit 261 – Wohngebäude Effizienzhaus

  • Aktuelle Zinskonditionen finden Sie bei der KfW
  • Bis zu 150.000€ pro Wohneinheit
  • Weniger zurückzahlen: zwischen 5% und 45% Tilgungszuschuss
  • Zusätzliche Förderung möglich

Die KfW passt ihre Förderprogramme regelmäßig an, sodass Sie sich in jedem Fall auf der Seite selbst vorzeitig informieren sollten.

Förderungen durch die BAFA

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert einzelne Komponenten, die für den Passivhausstandard Voraussetzung sind. Dazu zählen:

  • Wärmepumpen: Zuschüsse bis zu 40% der Kosten möglich
  • Solaranlagen & Photovoltaik: Zuschüsse von bis zu 30% möglich
  • Sanierungsmaßnahmen: Fördermittel für einzelne Maßnahmen wie z.B. Fenster oder Dämmung
  • Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung: mit bis zu 35% der Kosten förderfähig

Regionale Förderprogramme

Zusätzlich gibt es in vielen Bundesländern, Städten und Kommunen spezielle Programme zur Förderung von energieeffizientem Bauen. Manche Städte bieten direkte Zuschüsse oder vergünstigte Grundstücke für nachhaltige Bauvorhaben.

Beispiele für regionale Programme:

  • Bayern: Förderung für nachhaltiges Bauen durch das 10.000-Häuser-Programm
  • Baden-Württemberg: Zuschüsse für energieeffiziente Sanierung über die L-Bank
  • NRW: Förderkredite durch die NRW Bank für klimafreundliche Neubauten

Es lohnt sich, bei der jeweiligen Stadt- oder Landesregierung nach speziellen Fördermöglichkeiten zu fragen.

Nachhaltige Baufinanzierung

Viele Banken bieten mittlerweile spezielle Nachhaltigkeitskredite oder vergünstigte Baufinanzierungen für energieeffiziente Häuser.  

Die Grüne Baufinanzierung der Commerzbank ermöglicht Ihnen energieeffizientes Bauen und vergibt zusätzlich einen Zinsvorteil. Weist Ihr Energieausweis einen Endenergiewert von max. 50 kWh/m² im Jahr aus, ist zusätzlich ein Zinsrabatt von bis zu 0,20% möglich.  

Steuervorteile

In einigen Bundesländern gibt es steuerliche Anreize für den Bau von Passivhäusern. Hierzu zählen beispielsweise die Abschreibung von Baukosten und Steuererleichterungen für die Installation von Solar- oder Lüftungsanlagen. 

Seit 2020 gibt es für energetische Sanierungen eine Steuerermäßigung von bis zu 40.000€ pro Objekt. Das bedeutet, dass Bauherren Kosten für energieeffiziente Maßnahmen über drei Jahre steuerlich absetzen können. 

Passivhaus vs. herkömmliches Haus

Dass das Passivhaus im Vergleich zum herkömmlichen Haus zu Beginn eine größere Investition erfordert, wissen Sie bereits. Doch wie sieht es wirklich aus, wenn sich die Faktoren gegenüberstehen – lohnt sich ein Passivhaus dann wirklich? 

Passivhaus

  • Baukosten: 10-25% höher als ein Standardhaus
  • Heizkosten: Sehr niedrig (bis zu 90% weniger)
  • Energieeffizienz: Sehr hoch – kaum bis keine Wärmeverluste
  • Lüftungsanlagen: Kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
  • Wartungskosten: Gering (weniger Heiztechnik, langlebige Materialien)
  • Förderungen: Staatliche Förderungen, Zuschüsse, Steuervorteile
  • Wiederverkaufswert: Höher durch nachhaltige Bauweise und niedrige Nebenkosten

Herkömmliches Haus

  • Baukosten: Günstiger in der Anschaffung
  • Heizkosten: Höher, da konventionelle Heizsysteme benötigt werden
  • Energieeffizienz: Standarddämmung, höhere Wärmeverluste
  • Lüftungsanlagen: Oft einfache Fensterlüftung oder mechanische Lüftung
  • Wartungskosten: Können höher sein (Wartung von Heizung, Lüftung etc.)
  • Förderungen: Weniger Fördermöglichkeiten
  • Wiederverkaufswert: Abhängig von Energieeffizienz und Marktlage

Lohnt sich ein Passivhaus wirklich?

Durch die Einsparung von Energiekosten, staatlichen Förderungen und geringeren Wartungskosten kann sich die anfänglich hohe Investition in ein Passivhaus nach 15 bis 25 Jahren amortisieren. In Zeiten steigender Energiepreise lohnen sich Passivhäuser langfristig finanziell und ökologisch.  

Ein Passivhaus oder Niedrigenergiehaus gilt als umweltfreundlichste Variante im Gebäudebau. Sie verbrauchen lediglich einen geringen Teil primärer Energie und gewährleisten mit ihrem Konstruktionsprinzip den nachhaltigen Umweltschutz im Architektursektor.

In Zukunft werden notwendige natürliche Ressourcen auch für nachfolgende Generationen verfügbar sein. Die anfänglichen Mehrkosten beim Bau sind im Vergleich zum Einsparungspotenzial über die Jahre sehr gering. Nicht ohne Grund zählt ein Passivhaus mit seiner Umweltverträglichkeit zum effizienten Bestandteil eines wirksamen Umweltschutzes. Qualitätsgesicherte Passivhausstandards halten Heizkosten und Wärmeverluste gering und finanziell bedürftige Bewohner profitieren von höheren ausbezahlten Heizkostenzuschüssen. 

Unser Tipp zur Einsparung von Kosten 

Die beste Strategie für eine günstige Finanzierung und die Einsparung von Kosten bei einem Passivhaus besteht darin, verschiedene Förderprogramme klug zu kombinieren.

Ein Beispiel könnte sein:

  • KfW-Kredit für den Neubau (z. B. 297/298) nutzen
  • Steuerliche Vergünstigungen mitnehmen
  • Zusätzliche regionale Förderungen prüfen

Durch die Kombination dieser Bausteine können Sie die Mehrkosten eines Passivhauses erheblich senken. Wer langfristig denkt, Energiekosten sparen und umweltfreundlich wohnen möchte, für den kann ein Passivhaus eine lohnenswerte Investition sein.

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