Tilgungsplan verstehen und nutzen
Mithilfe eines Tilgungsplans können Sie Ihren Kredit clever abbezahlen. Erfahren Sie, wie Raten, Zinsen und Laufzeit zusammenhängen – für mehr finanzielle Planungssicherheit.

Tilgungsplan verstehen, Das Wichtigste in Kürze
- Ein Tilgungsplan zeigt in tabellarischer Form, wie sich ein Kredit über die Laufzeit entwickelt. Er enthält Informationen zu Ratenzahlungen, Zinsen, Tilgungsanteil und Restschuld eines Kredits.
- Der Tilgungsplan hilft bei der finanziellen Planung, indem er künftige Zahlungen und Fälligkeiten transparent macht. Zudem ist er bei Verbraucherdarlehen gesetzlich vorgeschrieben.
- Ein Vorteil des Tilgungsplans ist, dass er eine klare Übersicht über die Rückzahlung bietet und die Kalkulation von Sondertilgungen erleichtert. Besonders bei Annuitätendarlehen zeigt er, wie sich Zinsanteil und Tilgungsanteil verändern.
- Ein niedriger Zinssatz erhöht den Tilgungsanteil und verkürzt die Laufzeit. Bei langfristigen Finanzierungen sollte die Zinsbindung strategisch gewählt werden, um Mehrkosten zu vermeiden.
Der Finanzierungsrechner der Commerzbank
Sie haben ein Darlehen aufgenommen oder planen eine Finanzierung und möchten wissen, wie sich die Rückzahlung über die Zeit entwickelt? Mit dem Online-Rechner der Commerzbank können Sie bereits im Vorfeld berechnen, wie sich Ihre Monatsraten, der Zinsanteil und die Restschuld über die Gesamtlaufzeit verändern.
Unser Rechner hilft Ihnen dabei, verschiedene Finanzierungsmodelle zu vergleichen, die Auswirkungen von Sondertilgungen zu simulieren und die optimale Laufzeit für Ihren Kredit zu ermitteln. So erhalten Sie eine fundierte Entscheidungsgrundlage und können Ihre Rückzahlung optimal an Ihre finanzielle Situation anpassen – ganz gleich, ob es sich um die Finanzierung einer Immobilie, einen Ratenkredit oder ein anderes Darlehen handelt.
Was ist ein Tilgungsplan?
Wenn Sie einen Kredit aufnehmen, sollten Sie sich unbedingt einen Überblick über die fälligen Zahlungen verschaffen. Hier hilft ein Plan für Ihre Tilgungen. Ein sogenannter Tilgungsplan bietet Ihnen eine detaillierte Übersicht über die Rückzahlung Ihres Darlehens. Er zeigt in tabellarischer Form, wie sich die monatlichen oder jährlichen Ratenzahlungen (Annuitäten) zusammensetzen und wie sich die Restschuld über die Laufzeit hinweg entwickelt. Besonders interessant für Sie sind künftig anstehende Tilgungsbeträge, wie sich Zinskosten entwickeln und welche Fälligkeiten Sie auf keinen Fall verpassen dürfen.
In der Regel erstellt der Kreditgeber, etwa Ihre Bank, einen solchen Tilgungsplan. Sofern es sich bei dem Darlehen um einen Verbraucherkredit handelt, ist der Tilgungsplan sogar Pflicht. Aber auch bei vielen anderen Krediten ist diese Form der tabellarischen Aufstellung üblich und nützlich.
Ein Tilgungsplan enthält üblicherweise folgende Informationen:
- Art des Kredits:
Bspw. Annuitätendarlehen, Baufinanzierung (Hypothekendarlehen) oder Ratenkredit etc. - Darlehenssumme:
Gemeint ist der ursprünglich genommene Kreditbetrag. - Tilgungsanteil:
Der Betrag, der direkt zur Rückzahlung der Schuld beiträgt. - Zinsanteil:
Die Kosten für das geliehene Kapital, die mit jeder Monatsrate oder Annuität bezahlt werden. - Restschuld:
Der verbleibende Restbetrag, der nach jeder Ratenzahlung noch zu zahlen ist. - Zahlungsfälligkeiten:
Die Termine, an denen die Kreditraten geleistet werden müssen.
Funktionen und Vorteile eines Tilgungsplans
Ein Tilgungsplan erfüllt mehrere Funktionen. Er…
- gibt eine Übersicht darüber, wann und in welcher Höhe die Zahlungen erfolgen müssen.
- zeigt, wie sich der Zinsanteil über die Laufzeit verändert – typischerweise sinkt der Zinsanteil, während der Tilgungsanteil steigt (bei einem Annuitätendarlehen).
- aktualisiert nach jeder Zahlung die verbleibende Restschuld, sodass Sie als Kreditnehmer wissen, wie viel noch offen ist.
- kann verschiedene Darlehensangebote analysieren, sodass Sie sie vergleichen können, um das wirtschaftlich sinnvollste Modell zu wählen.
- zeigt, wie Sondertilgungen den Tilgungsplan beeinflussen und wie Sie sich dadurch einen finanziellen Vorteil verschaffen und die Restschuld mithilfe dieser außerplanmäßigen Tilgungen schneller abbauen können.
Die Vorteile eines Tilgungsplans
Kreditnehmer können mit dem Tilgungsplan genau nachvollziehen, wie hoch ihre monatlichen Belastungen sind und wie sich ihr Darlehen über die Jahre entwickelt. Sie haben also eine bessere Finanzkontrolle.
Mit der genauen Übersicht über anstehende Zahlungen können Sie finanzielle Engpässe vermeiden. Besonders bei Baufinanzierungen ist ein detaillierter Tilgungsplan unerlässlich. Kreditnehmer gehen mit der Finanzierung einer Immobilie oft über mehrere Jahrzehnte hinweg finanzielle Verpflichtungen ein. Der Tilgungsplan bietet Ihnen als Immobilienkäufer eine gewisse Planungssicherheit. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, mit dem Blick auf die gesamte Zinsbelastung über die Jahre, durch Tilgungsveränderungen oder Sondertilgungen Zinsen zu sparen und Ihren Kredit schneller abzubezahlen.
Anhand eines Tilgungsplans lassen sich zudem unterschiedliche Tilgungsvarianten, z.B. Annuitätendarlehen, endfällige Darlehen oder variable Tilgungen besser bewerten.
Fazit: Sie sehen, einen Überblick über Ihre Finanzierung zu haben, ermöglicht eine vorausschauende Planung bei der Kredittilgung und hilft dabei, Zinskosten zu optimieren. Der Tilgungsplan ist unverzichtbar, wenn Sie Ihre Rückzahlung effizient gestalten möchten.
Tilgungsplan verstehen: zwei Beispiele
1. Beispiel Tilgungsplan:, Tilgung eines Ratenkredits
Wenn Sie einen Ratenkredit abschließen, können Sie anhand des Tilgungsplans ablesen, wie lange es dauern wird, bis Sie mit einer bestimmten monatlichen Tilgungsrate den Kredit restlos abbezahlt haben. Der Tilgungsplan gibt auch Auskunft darüber, wie hoch Ihre Tilgungsrate sein muss, wenn Sie die Länge der Laufzeit vorab festlegen.
Ein Beispiel:
Sie schließen einen Ratenkredit über 20.000 Euro mit einer Laufzeit von acht Jahren ab, der Zinssatz liegt bei 2,95 Prozent, die Monatsrate beträgt 233,78 Euro.
Jahr | Schuldenstand | Ratenhöhe | Zinsanteil | Tilgungsanteil | Restschuld |
---|---|---|---|---|---|
1 | 20.000 | 2.805,36 | 552,10 | 2.253,26 | 17.746,74 |
2 | 17.746,74 | 2.805,36 | 485,65 | 2.319,71 | 15.427,04 |
3 | 15.427,04 | 2.805,36 | 417,24 | 2.388,12 | 13.038,92 |
4 | 13.038,90 | 2.805,36 | 346,81 | 2.458,55 | 10.580,37 |
5 | 10.580,37 | 2.805,36 | 274,31 | 2.531,05 | 8.049,32 |
6 | 8.049,32 | 2.805,36 | 199,66 | 2.605,70 | 5.443,63 |
7 | 5.443,63 | 2.805,36 | 122,82 | 2.682,54 | 2.761,09 |
8 | 2.761,09 | 2.804,79 | 43,71 | 2.761,09 | 0,00 |
Der Tilgungsplan zeigt:
Bei einer gleichbleibenden Ratenhöhe, wie das beim Ratenkredit der Fall ist, sinkt mit jeder Ratenzahlung der Zinsanteil, und der Tilgungsanteil steigt. Bei der vorab festgelegten Ratenhöhe von 233,78 Euro monatlich bzw. 2.805,36 Euro im Jahr ist der Kredit nach acht Jahren abbezahlt.
2. Beispiel Tilgungsplan:, Tilgung eines Annuitätendarlehens
Ein langfristiges Immobiliendarlehen zahlen Sie, wie der Name schon sagt, über mehrere Jahre ab. Um den Überblick zu behalten, wann Sie wie viel zahlen müssen und wie sich Ihre Zahlungen auf die Restschuld auswirken, empfiehlt sich ebenfalls ein Tilgungsplan. Zum Beispiel bei einem Annuitätendarlehen, das häufig bei der Baufinanzierung abgeschlossen wird: Hier zahlt der Kreditnehmer während der festgelegten Zinsbindungsdauer monatlich gleichbleibende Raten aus Zinsanteil und Tilgungsanteil, man spricht von der sogenannten Annuität. Die Höhe der Annuität ergibt sich daraus, welchen Zinssatz und welchen Tilgungssatz Sie mit dem Kreditgeber vereinbart haben.
Beispiel:
Sie kaufen eine Immobilie und nehmen zur Finanzierung ein Annuitätendarlehen in Höhe von 200.000 Euro auf. Mit der Bank vereinbaren Sie einen Jahresnominalzins von zwei Prozent, der Tilgungssatz beträgt drei Prozent. Der Zinssatz wird für zehn Jahre festgeschrieben. Die monatliche Ratenhöhe beträgt dabei 833,33 Euro; sie bleibt bei einem Annuitätendarlehen immer gleich. Die folgende Tabelle zeigt, wie sich der Zinsanteil, der Tilgungsanteil und die Restschuld in den ersten Monaten der Rückzahlung verändern:
Monat | Ratenhöhe | Zinsanteil | Tilgungsanteil | Restschuld |
---|---|---|---|---|
1 | 833,33 | 333,33 | 500,00 | 199.500 |
2 | 833,33 | 332,50 | 500,83 | 198.999,17 |
3 | 833,33 | 331,67 | 501,66 | 198.497,51 |
4 | 833,33 | 330,83 | 502,50 | 197.995,01 |
5 | 833,33 | 329,99 | 503,34 | 197.491,67 |
Fazit:
Sie sehen, dass sich der Zinsanteil beim Annuitätendarlehen monatlich verringert, der Tilgungsanteil dagegen steigt. Zusammen ergeben beide Anteile immer dieselbe Ratenhöhe.
Einfluss des Zinses auf den Tilgungsplan
Es wird unterschieden zwischen Nominalzins und Effektivzins. Im Nominalzins sind Kosten wie Bearbeitungsgebühren seitens des Kreditgebers nicht enthalten. Im Tilgungsplan wird in der Regel der Nominalzins angegeben, trotzdem lohnt es sich für den Kreditnehmer, auch einen Blick auf den Effektivzins zu werfen, um später nicht von hohen Zusatzkosten überrascht zu werden. Diese variieren je nach Kreditgeber.
Der nominale Zinssatz wird beim Abschluss eines Darlehens- oder Kreditvertrags vereinbart. Er orientiert sich am Marktniveau. Mit der Sollzinsbindung wird ein Zeitraum festgelegt, in dem der Zinssatz unverändert gleich bleibt. Ein Zinssatz von beispielsweise zwei Prozent richtet sich immer nach der Restschuld. Da die Restschuld mit den Monatsraten sinkt, sinkt auch der Zinsanteil. Abhängig davon erhöht sich bei gleichbleibenden Tilgungsraten monatlich der Tilgungsanteil. Das zeigt: Je niedriger der vereinbarte Sollzins ist, desto mehr Spielraum bleibt für die Tilgung.
Wenn nach der Zinsbindung das Darlehen komplett abbezahlt ist, es sich also um ein sogenanntes Volltilgerdarlehen handelt, brauchen Sie sich über das Zinsänderungsrisiko keine Gedanken machen, denn der Zinssatz bleibt über den kompletten Rückzahlungszeitraum gleich. Das ist bei einem Ratenkredit der Fall.
In der Regel bleibt bei höheren Darlehenssummen wie bei einer Baufinanzierung nach Ende der Sollzinsbindung aber eine Restschuld bestehen. Die müssen Sie dann über eine Anschlussfinanzierung tilgen. Während der Sollzinsbindung, beispielsweise über zehn oder 15 Jahre, hat sich aber vermutlich das marktübliche Zinsniveau geändert. Ist es gesunken, ist das gut für Ihre Haushaltskasse, denn der Zinsanteil im neuen Tilgungsplan wird kleiner. Sind die Zinsen inzwischen aber gestiegen, wird die Rückzahlung des Darlehens teurer. Es kann passieren, dass die Zinsen innerhalb einer Spanne von 15 Jahren um mehrere Prozent steigen. Sie können diese Mehrbelastung in Ihrem Tilgungsplan berechnen und anhand dessen überlegen, auf wie viele Jahre Sie die Zinsbindung festsetzen sollten.
Tilgungsplan erstellen
Darlehensrate
Machen Sie sich zunächst ein realistisches Bild von Ihrer finanziellen Situation. Die Darlehensrate muss zu Ihrer Lebenslage und vor allem zu Ihrem Budget passen.
Darlehenslaufzeit
Eine langfristige Finanzierung sollte möglichst bis zum Renteneintritt abgeschlossen sein. Die Dauer der Tilgung lässt sich mit dem Tilgungssatz beeinflussen. Je höher Sie den Tilgungssatz setzen, desto schneller können Sie Ihr Darlehen zurückzahlen.
Sollzinsbindung
Beobachten Sie die Entwicklung des Zinsniveaus. Bei hohen Zinsen und erwarteten Zinssenkungen kann eine kurze Sollzinsbindung sinnvoll sein, um später von besseren Konditionen zu profitieren. Sind die Zinsen niedrig und ein Anstieg ist wahrscheinlich, empfiehlt sich eine lange Sollzinsbindung, um die günstigen Zinsen langfristig zu sichern.
Tilgungswechsel
Klären Sie ab, ob die Möglichkeit eines Tilgungswechsels besteht. Mit dem Tilgungswechsel haben Sie die Möglichkeit, den Tilgungshöhe Ihres Darlehens während der Kreditlaufzeit anzupassen. Dadurch können Sie als Kreditnehmer die Rückzahlungsgeschwindigkeit Ihres Kredits flexibel gestalten, um sich an veränderte finanzielle Situationen anzupassen. Prüfen Sie diese Option unbedingt vor Abschluss Ihres Kreditvertrags.
Sondertilgungen
Mit Sondertilgungen können Sie eine außerplanmäßige Tilgung vornehmen und die Restschuld schneller senken. Erkundigen Sie sich auch hier vor Abschluss Ihres Kreditvertrags, ob Sondertilgungen möglich sind und welchen Aufschlag (Vorfälligkeitsentschädigung) Sie der Bank möglicherweise für entgangene Zinsgewinne zahlen müssen.
Anschlussfinanzierung
Haben Sie nach der Zinsbindungsfrist Ihres bestehenden Kredits noch eine Restschuld offen, die nicht vollständig getilgt wurde, dann können Sie mit einer Anschlussfinanzierung bessere Konditionen bekommen. Sie ist besonders wichtig bei Baufinanzierungen, da diese meist mehrere Jahrzehnte bestehen. Eine frühzeitige Planung hilft Ihnen, günstige Zinsen zu sichern und die Gesamtkosten der Finanzierung niedriger zu halten.
So erstellen Sie Ihren eigenen Tilgungsplan in 4 Schritten
Möchten Sie Ihren eigenen Tilgungsplan erstellen, um verschiedene Zinssätze durchzurechnen, können Sie folgendermaßen vorgehen.1
Zinsanteil und Tilgungsanteil für das erste Jahr berechnen
Um den Zinsanteil und den Tilgungsanteil im ersten Jahr zu berechnen, nehmen Sie die Kredithöhe und wenden die jeweiligen Prozentwerte für Zinsen und Tilgung an.
Beispiel:
Angenommen, Sie haben ein Darlehen von 10.000€ mit einem Zinssatz von 3% und einem Tilgungssatz von 4%.
- Der Zinsanteil beträgt 3% von 10.000€, also 300€.
- Der Tilgungsanteil beträgt 4% von 10.000€, also 400€.
Zusammen ergeben diese Beträge eine jährliche Ratenhöhe – in diesem Fall beträgt sie 700€.
Restschuld berechnen
Nachdem Sie ein Jahr lang Ihre Raten gezahlt haben, reduziert sich Ihre Schuldenhöhe. Die Restschuld berechnet sich, indem Sie den Tilgungsanteil von der ursprünglichen Darlehenssumme abziehen.
Beispiel:
Ihr Kredit beträgt 10.000€, und Sie haben im ersten Jahr 400€ getilgt.
10.000€ - 400€ = 9.600€ Restschuld nach dem ersten Jahr.
Jede weitere Tilgung senkt die Restschuld weiter, wodurch sich auch der Zinsanteil Ihrer künftigen Ratenzahlungen verringert.
Annuität berechnen
Die Annuität ist die feste Jahresrate, die Sie für Ihren Kredit zahlen. Sie setzt sich aus Zinsanteil und Tilgungsanteil zusammen.
Beispiel:
In unserem Beispiel beträgt die Annuität 700€ pro Jahr (300€ Zinsen + 400€ Tilgung).
Das Besondere: Die Annuität bleibt über die gesamte Laufzeit gleich, aber ihr Anteil verändert sich – die Zinsen sinken mit der Zeit, während der Tilgungsanteil steigt.
Weitere Rückzahlungsjahre berechnen
Nachdem Sie die Restschuld aus dem ersten Jahr ermittelt haben, wird der Zinsanteil für das zweite Jahr neu berechnet. Dieser ergibt sich aus der verbleibenden Restschuld.
Beispiel:
Nach dem ersten Jahr beträgt die Restschuld 9.600€. Der Zinsanteil für das zweite Jahr beträgt daher 3% von 9.600€ = 288€.
Da die Annuität immer konstant bleibt (700€ pro Jahr), ergibt sich der neue Tilgungsanteil:
700€ - 288€ = 412€ Tilgung im zweiten Jahr.
Dieser Prozess wiederholt sich für jedes folgende Jahr: Der Zinsanteil sinkt, der Tilgungsanteil steigt – bis der Kredit vollständig abbezahlt ist.
Tipp: Falls Sie eine genauere Aufschlüsselung nach Monaten wünschen oder Sondertilgungen einplanen möchten, kann ein Tilgungsrechner oder eine Beratung durch einen unserer Finanzexperten hilfreich sein.
FAQs zum Tilgungsplan
Bei langfristigen Darlehen vereinbaren Kreditnehmer und Kreditgeber häufig, dass die ersten Monate tilgungsfrei sind. Die Rückzahlung beginnt dann beispielsweise erst drei Monate später. Entweder werden in der tilgungsfreien Zeit im Tilgungsplan nur die fälligen Zinszahlungen berechnet oder sie werden komplett in die erste Darlehensrate geplant.
Die Sollzinsbindung wird gerade bei langfristigen Darlehen nur für eine bestimmte Zeit, beispielsweise zehn Jahre, festgesetzt. Der Tilgungsplan kann nur über diesen Zeitraum ausgelegt werden. Läuft die Sollzinsbindung aus, muss mit der verbleibenden Restschuld und einem neu verhandelten Zinssatz ein neuer Tilgungsplan erstellt werden.
In der Regel werden außerplanmäßige Tilgungen nicht im Tilgungsplan erfasst. Nach Zahlung einer Sondertilgung sollte daher ein neuer Rückzahlungsplan erstellt werden, der die neue Restschuld beinhaltet. Natürlich kann bei der Berechnung der Tilgung eine Sondertilgung schon einkalkuliert werden, um die Auswirkungen auf die Kreditlaufzeit zu sehen.
Geben Sie im Online-Rechner Ihre Daten ein: Darlehensbetrag, Höhe des Sollzinses, Sollzinsbindung, Laufzeit der Tilgung. Außerdem müssen Sie angeben, wie hoch die monatliche Tilgung sein soll. Der Rechner ermittelt dann die Monatsrate aus Tilgungsanteil und Zinsanteil und zeigt, wie viel Restschuld nach Ablauf der Sollzinsbindung bestehen bleibt.
Wenn nach Ende der Sollzinsbindung noch eine Restschuld vorhanden ist, brauchen Sie meist eine Anschlussfinanzierung. Fangen Sie möglichst frühzeitig an, sich nach Angeboten umzusehen, und sprechen Sie mit Ihrem bisherigen Kreditgeber über die Konditionen für die Anschlussfinanzierung. Beobachten Sie auch die aktuelle Zinsentwicklung – mindestens sechs Monate, bevor Ihre Zinsbindung ausläuft. In der Regel erhalten Sie drei Monate vor Ende der Zinsbindung vom bisherigen Kreditgeber ein Verlängerungsangebot, das Sie anschließend mit den Angeboten von anderen Kreditgebern vergleichen können.
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Das Rechenbeispiel bezieht sich auf die vereinfachte Form eines Tilgungsplans für einen Ratenkredit, bei dem nur die jährliche Abrechnung betrachtet wird, Sondertilgungen bleiben bei dem Beispiel außen vor.