Was kostet es einen Onlineshop zu erstellen?
05.05.2022 – Jedes Unternehmen möchte das Potenzial der Digitalisierung nutzen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Einen Onlineshop zu erstellen, verursacht aber auch Kosten.
Oft sind Unternehmer über die Kosten eines Onlineshops erstaunt und viele Unsicherheiten sind die Folge. Wie sich die einzelnen Systeme unterscheiden und mit welchen Aufwendungen zu rechnen ist, erklärt dieser Ratgeber.
Kostenfaktoren eines Onlineshops
Experten budgetieren die Kosten bis zur Eröffnung eines Onlineshops mit rund 50.000€. Diese Summe teilt sich auf mehrere Posten auf. Bis eine digitale Webpräsenz vollständig ist, werden aus groben Ideen im Kopf präzise Baupläne. Die Architekten des Erfolges sind Webdesigner, die Bilder und Shopware nach Bedürfnis, Anforderung und emotionaler Ausrichtung der zukünftigen Zielgruppe ausrichten. Hinzu kommen bestimmte Sicherheitszertifikate und Lizenzen, ohne die das Betreiben einer digitalen Verkaufsplattform nicht möglich wäre. Ebenso wichtig ist ein komplettes Zahlungssystem mit allen gängigen Zahlungsoptionen. Die Chemie zwischen allen Komponenten sollte stimmen, nur dann sind Betreiber im besten Fall in der Lage, mit dem visuellen Erscheinungsbild ihres virtuellen Stores über Jahre hinweg entsprechend erfolgreich zu sein. Sympathie und Vertrauen spielen im strukturellen Aufbau eine wesentliche Rolle, daher sollten Sie sich vorab über folgende Fragen im Klaren sein: Was sucht der Kunde? Welche Kategorien braucht die Zielgruppe? Wie gestaltet sich der Einkauf besonders einfach?
Kostenpunkt Shopware
Lohnt sich die Architektur des Webshops mit einem Full-Service-Paket in Höhe von mehreren Tausend Euro oder reicht eine kostenfreie Open-Source-Variante? Im vielseitigen Angebot diverser Shopware-Programme ist das Folgende wichtig zu wissen: Eine gratis Variante bietet stets nur die Basisversion an. Individuelle Anpassungen nach den Vorstellungen zum eigenen Onlineshop sind hier in der Regel nicht möglich. Kostenpflichtige Software enthält bereits Kategorisierungsmöglichkeiten und vielfältige Filterfunktionen, die sehr elegant aussehen. Die Kosten für eine Unternehmensversion inklusive Support liegt in etwa bei 10.000€ und 20.000€.
Unterlegte Produktbilder, gestalterisches Feintuning oder ein blauer Button ganz links: Um die 100%ige Abstimmung zwischen dem Shopsystem und seinen vielen integrierten Funktionen so detailliert umzusetzen, müssen Programmierer grundlegende Anpassungen vornehmen. Zudem hilft ein Experte, sollte irgendetwas nicht funktionieren. Wie bei allen Projekten im Online-Marketing folgt auf die vorläufige Fertigstellung eine Testphase, in der eventuelle Optimierungen bei Bildern, Design und Effizienz vorgenommen werden. Die Kosten liegen hier bei 100€ pro Arbeitsstunde.
Wie wichtig sind Sicherheitszertifikate?
Sogenannte SSL-Zertifikate für Onlineshops dienen zur Absicherung sämtlicher Daten. Die besondere Anforderung zur idealen Verschlüsselung von Webshops soll das SSL-Zertifikat übernehmen, denn die Sicherheit der digitalen Verkaufsplattform muss überzeugen. Das passiert allerdings nur, wenn die Kreditkarte, Anschrift und andere persönliche Daten mit einer bestimmten Validierungsstufe ausgestattet sind. Der detaillierte Check wird als Ergebnis im Browser angezeigt und Kunden können im Shop sofort das Zertifikat des innehabenden Unternehmens sehen. Das SSL-Format steht für eine gesicherte Verbindung, bei der sich Browser und Server gegenseitig identifizieren und dazu autorisieren, Daten online in verschlüsselter Form auszutauschen. Ein entsprechendes Protokoll dokumentiert die Geheimhaltung des Datenstroms und garantiert dem Kunden, dass unbefugte Dritte ihre persönlichen Daten nicht abgreifen können. Möchten Sie einen vertrauenswürdigen Webshop führen, sollten Sie standardisierte SSL-Zertifikate nutzen, um die Informationen, Ihrer User vor kriminellen Machenschaften zu schützen. Dieses Zertifikat signalisiert: Ihre Daten sind sicher! Darauf legen Kunden großen Wert. Die Kosten betragen dafür monatlich rund 10€.
Anfallende Lizenzkosten im Blick behalten
Je nach Shopware-System fallen unterschiedlich hohe Lizenzkosten an. Viele Onlineshops im modularen Bausatz gibt es bereits in einer kostenlosen Lizenzvariante. Oftmals reicht diese Möglichkeit aus, um zu starten. Doch spätestens bei Erweiterungswünschen müssen Funktionen nachprogrammiert werden. In den lizenzfreien Ausgaben existiert zudem kein Support vonseiten der Hersteller. Vor allem in kniffligen Projektfragen kann dies für Sie durchaus zum Hindernis werden. Eine herkömmliche Lizenz mit Support gibt es ab 2.000€, jedoch können sich die Kosten für große Projekte im Enterprise-Bereich auch mit 25.000€ und mehr zu Buche schlagen. Ein sehr weit verbreitetes Modul zur Erstellung von Onlineshops bietet „Shopware“. In den verschiedenen verfügbaren Editionen gibt es zahlreiche kostenlose Standardleistungen, hingegen steigern sich die Preise bei einem größeren Leistungsumfang auf bis zu 6.000€.
Wichtig ist, vor Projektstart vollständige Angebote zum erforderlichen Leistungsumfang einzuholen. Zahlreiche Anbieter von Shopsystemen decken unterschiedliche Funktionen ab. Ein erster Check lohnt sich, um mit einem späteren manuellen nachprogrammieren von Features nicht das Budget zu sprengen.
Wie wichtig sind unterschiedliche Zahlungsoptionen?
Die Auswahl von möglichst vielen Zahlungsarten ist in einem erfolgreichen Onlineshop ein wichtiger Punkt, dem jeder zukünftige E-Commerce-Händler ausreichend Beachtung schenken sollte. Kunden lehnen gewisse Zahlungsarten bestimmt ab und bevorzugen dafür andere. Das Problem hierbei ist das Fehlen eines einheitlichen Musters – jede Zielgruppe agiert völlig unterschiedlich. Aus diesem Grund sollten Sie als Betreiber eines Onlineshops mehrere Zahlungsmethoden anbieten und kaufwillige Interessenten zu zufriedenen Kunden machen, ohne diese kurz vor dem Kauf noch zu verprellen. Aktuelle Analysen zeigen auf, wie die Umsätze eines Shops mit der Anzahl an angebotenen Zahlungsmöglichkeiten steigen. Wichtige Zahlungsarten, die bei keinem erfolgreichen Onlineshop fehlen dürfen, sind: Zahlung per Vorkasse, Zahlung per Nachnahme, PayPal, Zahlung auf Rechnung, Kreditkarte, Ratenkauf, E-Payment Wallets und mobile Zahlungsarten. Bei den meisten Anbietern ergibt sich eine Grundgebühr pro Bestellvorgang. Hinzu kommt eine prozentuale Provision pro Bestellung.
Die Organisation innerhalb des Onlineshops
Gut funktionierende Onlineshops müssen außerdem in der Lage sein, Kundendaten zu verwalten, Lagerbestände zu übermitteln, Rechnungen und Versandbelege zu erstellen und Retouren zu organisieren. Diese Aufgaben erledigt eine Versandhandels- und Warenwirtschaftssoftware. Je mehr Funktionen hier integriert sind, desto automatischer laufen die gesamten Prozesse im Shop ab. Es empfiehlt sich daher eine Software zu wählen, die speziell für E-Commerce-Anforderungen konzipiert wurde. Die Kosten belaufen sich in den Basisversionen auf rund 100€, bei Profilösungen bis zu 25.000€. Tipp: Bei dieser Software lohnt es sich, auf das Bestellvolumen des Shops zu achten. Eventuell gibt es Funktionen, auf die zunächst verzichtet werden könnte.
Relativ viele Shopware-Module bieten ein integratives WaWi-System, wirklich sinnvoll für die Verwaltung von Kundendaten ist aber ein CRM-System. Je nach Mitarbeiterressourcen gibt es gute Softwarelösungen, die kostenfrei zu nutzen sind, andere starten bei rund 30€ monatlich.
Rechenbeispiel für die Kosten eines Onlineshops
Für viele Unternehmen haben die vergangen Jahre gezeigt, wie professionelles Online-Marketing das Business von der sprichwörtlichen Garage in den E-Commerce-Olymp hieven kann. Da wundert es nicht, wenn Firmen um jeden Preis die virtuelle Welt des Onlineshoppings erobern möchten und von großen Umsatzprofiten träumen. Doch gratis gibt es solche Erfolge nicht zu feiern. Viele Nischen sind bereits besetzt und die breite Masse der Konsumgüter teilen sich die großen Player der Branche. Wie viel kostet ein Onlineshop, um professionell in das Online-Business einzusteigen? So komplex die Frage ist, die Antworten sind höchst differenziert. Ein perfekter Start mit maximal 2.000€ ist möglich, für umfangreiche Shops sind auch 250.000€ keine Seltenheit.
E-Commerce-Beratungskosten | bis zu 1.500€ pro Tag, Kalkulation mit 1 bis 10 Tagen, je nach Projektumfang, Kosten zwischen 2.000€ und 20.000€. |
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Lizenzkosten mit Support | ab 2.000€ möglich, im Enterprise-Bereich 25.000€ und mehr Anpassungen und Modifikation des Shopsystems – bis zu 100€ pro Programmierstunde |
Anpassungen und Modifikation des Shopsystems | bis zu 100€ pro Programmierstunde |
Online-Marketing-Maßnahmen | SEO, Traffic & Co. für mehr Reichweite und Kundenzufriedenheit – Kosten sind abhängig pro Kampagne. |
5 Spartipps bei einem Onlineshop
Verglichen mit einem stationären Ladenlokal verursacht ein Webshop relativ geringe Kosten. Mit dem richtigen Online-Marketing bieten sich für jeden Unternehmer Chancen, ausgesprochen effizient und kostengünstig zu agieren. Allerdings verleitet E-Commerce auch zum Risiko, sinnlos viel Geld für wenig Resultate zu investieren. Ziele bereits im Vorhinein abzustecken und Möglichkeiten deutlich zu evaluieren, schont das eigene Portemonnaie. Diese 5 Tipps sparen bares Geld bei der Erstellung eines Onlineshops:
Klare Zielgruppen formulieren
Emotionen wecken die Kauflust. Die genaue Abstimmung von Bild, Design und Inhalt des Onlineshops auf die richtige Zielgruppe ist äußerst wichtig. Sie erhöht die Wahrscheinlichkeit potenzielle Käufer psychologisch zu überzeugen und zum Kaufabschluss zu bewegen.
Umfangreiche Pakete genau prüfen
Ist ein Onlineshop von der Stange für das Projekt ausreichend oder muss es ein individuell angepasster Webshop sein? Von Beginn an gut zu planen, strapaziert das Budget nicht unnötig.
Mit kleinen Modulen sparsam starten (Zertifikate, Lizenzen, Shopware)
Oft ist es günstiger, Module nicht in einem Gesamtpaket zu kaufen. Einzeln als SaaS-Version und nach Bedarf konsumiert, gibt es keine unnötigen Bindungsfristen.
Prozesse automatisieren – Folgekosten vermeiden
Bestellung, Versand, Logistik, Zahlungsmethoden und angeschlossene WaWi- als auch CRM-Systeme sollten selbständig Reaktionsketten auslösen und Betreibern möglichst wenig Ressourcen kosten. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch aufwändige Personalkosten.
Support und Wartung genau kalkulieren
Beinhaltet das gewählte Shopware-Paket einen professionellen Support als auch einen Wartungsvertrag, steigen die monatlichen oder jährlichen Kosten erheblich. Besser ist es, sehr selektiv zu budgetieren und nach Bedarf Leistungen zu ergänzen.
Finanzierungsmöglichkeiten
Zu einem kompletten Konzept gehört die Aufstellung des Startkapitals. Neben dem Budget für die Erstellung des Onlineshops kommen auf Sie als Betreiber zukünftig laufende Betriebskosten wie Hosting, Zahlungssysteme, Logistik und Online-Marketing zu. Basierend auf den einmaligen und laufenden Kosten entsteht ein Finanzierungsplan, der dem Gründer eines Onlineshops auf finanziell sichere Beine stellen soll. Je nach Größe und Branche des Webshops unterscheidet sich die Gewichtung der einzelnen Parameter. Das nötige Startkapital bringen E-Commerce-Händler über einen zinsgünstigen Gründerkredit mit tilgungsfreien Startjahren, in denen ausschließlich Zinsen bezahlt werden müssen. Erst nach Ablauf dieser vertraglich vereinbarten Tilgungsfreiheit zahlen Shopbetreiber den Kreditbetrag in Raten zurück. Auf diese Weise haben Entrepreneure und Unternehmer ausreichend Zeit, den Onlineshop am Markt zu positionieren und den Grundstein für ein erfolgreiches Business zu legen.
Welche Shopsysteme stehen für einen Onlineshop zur Verfügung?
Es ist nicht einfach herauszufinden, welche Lösungen im E-Commerce die Besten sind oder zum eigenen Webshop optimal passen. Wer ein modernes, virtuelles Geschäft etablieren möchte, sollte sich ein bisschen Zeit nehmen und ordentlich recherchieren. Die verfügbaren Optionen sind in Performance, Funktion und Preis höchst unterschiedlich. Je mehr Prozesse mit der richtigen Software automatisiert werden können, desto leichter ist es, unterschiedliche Dienstleistungen und Produkte online zu vertreiben. Die interessantesten gehosteten Tools am Markt sind:
- Shopify
- Jimdo
- Wix
Sie bieten in Form von Baukastenmodulen die Möglichkeit, über Marktplätze wie Amazon oder eBay zu verkaufen. Die sogenannten SaaS-Produkte (Software as a Service) sind gegen eine jährliche oder monatliche Gebühr nutzbar, ohne dass sich Shopbetreiber um Sicherheitsprobleme, Updates oder Hostings kümmern müssen.
- WooCommerce
- shopware
- Magento
Diese Shopsysteme eignen sich primär für größere Projekte und ermöglichen als Open-Source- und Plug-in-Version einen perfekten modularen Aufbau.
Worauf sollten Sie beim Erstellen eines Onlineshops achten?
Sobald sich ein Kunde auf der Webseite Ihres Onlineshops befindet, entscheiden wenige Faktoren über den erfolgreichen Produktverkauf. Wie hoch ist der Zeitdruck oder handelt es sich um sogenannte Routinekäufe? Damit können Sie die Emotionen stark beeinflussen, um im besten Fall bei Besuchern Ihres Shops einen Kauf zu generieren. Das Erleichtern von Kaufentscheidungen ist im Zeitalter der digitalen Revolution stark von Navigation, visuellen Hilfen und einfachen Strukturen abhängig. Selbsterklärende Kategorien und inhaltlich mehrwertige Produktbeschreibungen überzeugen potenzielle Interessenten, das geschickte Spiel mit den Farben verführt. Ein No-Go sind verpixelte und unscharfe Bilder – Qualität hingegen zahlt sich aus! Mit Professionalität und Seriosität entwickelt sich zunehmend Vertrauen und das steigert den Umsatz.
Was braucht ein Onlineshop alles?
Nach Abschluss der Vorbereitungsphase bietet die technische Basis die essenzielle Grundlage für spätere Erfolge. Der richtige Domainname und ein geeigneter Webhoster müssen her. Zudem braucht es eine gute Wahl des Shopsystems. Günstiger Baukasten, rationale Open-Source-Variante oder etwas kostspieligere Eigenentwicklung? Neben einer hervorragenden Shopstruktur benötigt der virtuelle Store ein logisches Muster und simple Navigationselemente. Außerdem müssen alle rechtlichen Komponenten sehr genau berücksichtigt werden, um teure Abmahnungen zu vermeiden. Hinzu kommt für einen erfolgreichen Onlineshop die Integration der passenden Zahlungsmethoden. Steht die Architektur des Shops, lohnt sich ein Testlauf, um UX und Usability zu analysieren. Wie ein gelungener Aufbau aussieht, lässt sich anhand von Normen und Testergebnissen erkennen.
Onlineshop erstellen lassen oder selbst erstellen?
Wer auf Nummer sicher gehen möchte und keine Ahnung von den digitalen Möglichkeiten hat, sollte sich von Beginn an professionell beraten lassen. Etwas einfacher ist die Situation für Gründer oder Unternehmer, die bereits Erfahrung in diesem Thema sammeln konnten. Die Kosten für eine erfahrene E-Commerce-Agentur müssen rechtzeitig im Budget eingeplant werden, doch diese Profis nehmen Betreibern viel Arbeit ab. Wo jeder Anfänger rasch an seine Grenzen gelangt, sorgt ein routiniertes Team für rasche Ergebnisse und verlässliche technische Funktionen. Als E-Commerce-Händler das Zepter selbst in die Hand zu nehmen, ist auch eine Option. Allerdings sollten Betroffene in diesem Fall möglichst viel zusätzliche Zeit in Organisation, Umsetzung und Adaptierung einplanen.
Einen Onlineshop aufbauen – gute Idee, aber bitte richtig
Die Chancen eines gut strukturierten Onlineshops sind groß! Bestimmte Vorteile können Gründer mit einem passenden Konzept noch besser ausnutzen und damit wesentlich den Erfolg steuern. Regelmäßige Aktualisierungen von Software und Daten sowie eine weitgehende Automation sämtlicher Prozesse bilden die Grundlage. Praktische Verknüpfungen unterstreichen die entsprechenden technischen Voraussetzungen. Sobald die Zielgruppe und der thematische Inhalt definiert sind, geht es an die optische Umsetzung. Wer sich als Kunde auf einer Webseite wohlfühlt, einer einfachen Menüstruktur folgt und emotionale Erlebnisse erfährt, wird genau in diesem Shop kaufen. Daher gilt: Unbedingt ausreichend Zeit nehmen und Technik, Aufbau, Support und Vernetzung exakt auf die Bedürfnisse des Kunden ausrichten. Erst danach steht die Welt in ein erfolgreiches Business offen.