Fahrtkosten berechnen
01.06.2021 – Wir zeigen Ihnen, wie Sie trotz schwankender Spritpreise Ihre Fahrtkosten berechnen und dabei sparen können.
Fossile Ressourcen werden knapp - Spritpreise werden immer teurer
Mit dem Auto in den Urlaub oder der tägliche Arbeitsweg – die Fahrtkosten auszurechnen lohnt sich und spart an der einen oder anderen Stelle auch Geld. Die Spritpreise sind heutzutage ständigen Schwankungen ausgesetzt. Aufgrund der vielen Einflussfaktoren lassen sich Prognosen über Spritkosten daher nur schwer abgeben. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Fahrtkosten berechnen und derzeit (Stand: 2020) steuerlich geltend machen. Außerdem erhalten Sie wertvolle Tipps und Tricks, mit denen Sie Ihre Kosten senken können und Reisekosten besser planen können.
Fahrtkosten richtig berechnen
Gebühren:
Dazu gehören Parkscheine oder Mautgebühren auf der Autobahn.
Anzahl der Personen:
Wenn Sie mit (zahlenden) Fahrgästen fahren, können Sie das auch in den Rechner eingeben. So erfahren Sie, wie viel jede Person pro Fahrt bezahlen muss.
Abnutzung:
Je nach Zweck der Berechnung können die Fahrkosten die Abnutzung des Autos beinhalten. Die Abnutzungskosten beziehen sich auf den Verschleiß von Reifen, Bremsscheiben, Motor, Getriebe und Luftfilter. Sie umfassen auch die Kosten für Reparaturen, Inspektionen und Ölwechsel. Einige Fahrtkostenrechner empfehlen ihren Nutzern, das Feld für Abnutzungskosten mit 0,05 Euro pro Kilometer einer Strecke auszufüllen.
Die Verwendung eines Fahrtkostenrechners ist hilfreich bei der Planung einer Geschäftsreise oder eines Urlaubs. Sie erhalten Sie vorab einen Richtwert, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen. Ein Fahrtkostenrechner kann Ihnen auch helfen zu erkennen, ob sich eine Geschäftsreise mit dem Auto lohnt. Sollten Sie unter anderem Mitfahrer und Mitfahrerinnen mitnehmen oder nicht? Oder ist es billiger einfach die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, anstatt selbst mit dem Auto zu fahren?
Beispiel für die Berechnung der Pendlerpauschale
Die Pendlerpauschale, oder Entfernungspauschale, ist ein Wert, der den Weg zwischen Wohnung und erster Tätigkeit, die einfache Wegstrecke ohne Rückfahrt, bestimmt.
Diesen Wert tragen Sie bei Ihrer Steuererklärung (Anlage N) ein. Für jeden vollen Kilometer können Sie 0,30€ von der Steuer absetzen. Seit 2021 erhalten Sie ab dem 21. Kilometer einer Kilometerpauschale für Fernpendler von 0,35€.
Hier ein Beispiel:
- Arbeitsweg:
Ein Arbeitnehmer fährt an 180 Tagen mit dem Auto zur Arbeit. Seine Strecke beträgt 30 Kilometer am Tag (ohne Rückfahrt). Diese Angaben müssen mit der gesetzlichen Kilometerpauschale von 0,30 € multipliziert werden.
180 Tage x 20 Kilometer x 0,30€ = 1.080€
180 Tage x 10 Kilometer x 0,35€ = 630€
In diesem Beispiel erhalten Sie als Pendlerpauschale 1.710€.
- Dienstreise:
Anders sieht es bei geschäftlichen Reisen aus. Hier ist der Arbeitgeber im Normalfall verpflichtet, die Reisekosten nach § 670 BGB zu erstatten. Dabei gilt: Wird die Strecke mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt, erhält der Arbeitnehmer den Wert des Tickets. Bei einer Fahrt mit dem eigenen Wagen richtet sich die Erstattung nach einer Pauschale für Kilometer.
Kostenfaktoren der Fahrtkosten
Distanz und Strecke:
Die Entfernung des Zielorts ist ein wesentlicher Kostenfaktor bei der Berechnung Ihrer Fahrtkosten. Wollen Sie in ein anderes Land oder einfach nur in eine naheliegende Stadt fahren? Wenn Sie beispielsweise in Frankfurt (Main) starten, ist die Fahrt nach Ludwigshafen natürlich günstiger als die Fahrt in die Niederlande. Außerdem kann die Entfernung auch je nach der Strecke, die Sie fahren, variieren. Von Frankfurt z. B. nach Venlo, Niederlande, gibt es viele Strecken, die Sie nehmen können: über die A3 müssen Sie 287 km und über die A45 304km fahren. So lassen sich Kosten sparen! Hier ist es auch wichtig, dass die Rückfahrtkosten stets im Auge behalten.
Spritverbrauch:
Eine andere Sache, die Sie beachten müssen, ist der Spritverbrauch des Autos und ihres Fahrstils. Im Allgemeinen wird der Spritverbrauch durch Faktoren wie den Fahrzeugtyp und der Kraftstoffart beeinflusst. Sparsame und mittelgroße Autos verbrauchen durchschnittlich 5-6 Liter Kraftstoff pro 100 km Fahrstrecke. Wenn Ihr Auto 8 Liter Kraftstoff verbraucht, können die Kosten bereits um bis zu 50% steigen. Allerdings müssen Sie auch Ihren Fahrstil beachten, gehören Sie zu den rasanten oder den spritsparenden Fahrern?
Spritpreise:
Selbstverständlich spielt auch der Spritpreis selbst bei der Bestimmung Ihrer Fahrtkosten eine tragende Rolle. Die Kraftstoffpreise können sich mehrmals täglich ändern, was auf unterschiedliche Faktoren zurückzuführen ist: Euro-Dollar-Kurs, aktuelle Nachfrage und schwankende Rohölpreise. Es hängt auch davon ab, in welchen Städten Sie Ihren Treibstoff kaufen werden und zu welcher Uhrzeit Sie tanken.
Der aktuelle Durchschnittswert (Stand: Juli 2021) der Benzin- und Dieselpreise in Deutschland beträgt:
- Super E5 - 1,65€ pro Liter
- Super E10 - 1,59€ pro Liter
- Diesel - 1,43€ pro Liter
Der Trend der Spritpreise
Im Dezember 2019 wurde durch eine veröffentlichte Studie des Umweltbundesamtes eine Steuererhöhung für Benzin und Diesel erneut zur Diskussion gestellt. Diese empfiehlt zur Reduzierung der Schadstoffemissionen im Verkehrsbereich ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen, eine Erhöhung der Lkw-Maut-Preise und eine Erhöhung der Benzin- und Dieselsteuer. Ab 2021 gilt auf Bundesebene ein CO2-Preis für den Ausstoß von Treibhausgasen, der voraussichtlich mit höheren Spritpreisen einhergeht.
4 Tipps, wie Sie Fahrtkosten sparen können
Hier erfahren Sie, wie Sie bei fast jeder Fahrt Kosten sparen können.
Fahrten absetzen
Als Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerin haben Sie die Möglichkeit, die Fahrtkosten für den einfachen Weg zu Ihrer Haupt-Arbeitsstätte von der Steuer abzusetzen. Sie können diese als Werbungskosten geltend machen. Dabei gilt, wie bereits erwähnt, eine Pendlerpauschale in Höhe von 30 Cent pro gefahrenem Kilometer und eine Fernpendlerpauschale von 0,35€. Achtung: Hierbei zählt nur die einfache Wegstrecke, nicht Hin- und Rückweg!
Fahrgemeinschaft gründen
Eine effektive Lösung stellt eine Fahrgemeinschaft dar. Egal, ob Sie mitfahren oder selbst der Fahrer oder die Fahrerin sind, die Fahrtkosten werden durch die Anzahl der Personen geteilt. Für die Berechnung der einzelnen Kosten kann Ihnen der Fahrtkostenrechner helfen.
Wichtig: Jeder Mitfahrende der Fahrgemeinschaft sollte aus dem Umkreis sein, da sich ansonsten die Strecke verlängert. Zudem sollten Sie das kostengünstigste Auto verwenden. Zusätzlich können Sie auch einen wöchentlich wechselnde Fahrer oder Fahrerin bestimmen. So sparen Sie am effektivsten, da Sie auch die Rückfahrt mitberechnen.
Zu den richtigen Zeiten tanken
Auch der Zeitpunkt des Tankens wirkt sich auf die Fahrtkosten aus. So tanken Sie unter der Woche am günstigsten während die Spritpreise in der Regel an Sonn- und Feiertagen ansteigen. Das können schnell mal einen Unterschied von 2-3 Cent pro Liter bewirken. Die Tageszeit hat ebenfalls einen Einfluss auf die Spritkosten. Zwischen 18 und 19 Uhr können Sie normalerweise am preiswertesten tanken. Zwischen 23 und fünf Uhr in der Früh ist es hingegen am teuersten. Im Verlauf eines Tages können die Preise für Diesel und Benzin um bis zu 8 oder 9 Cent variieren. Demnach sollten Sie die Spritkosten immer im Auge behalten.
Beim Arbeitgeber nachfragen
In Deutschland gibt es aktuell keine staatlichen Fördermaßnahmen für Fahrtkosten. Sie haben lediglich die Möglichkeit, die Kosten von der Steuer abzusetzen. Auch Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen sind in Deutschland nicht verpflichtet, die Fahrtkosten für den Arbeitsweg ihrer Angestellten zu bezahlen. Es gibt jedoch auch Unternehmen, die Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bestimmte Vergünstigungen in Bezug auf den Arbeitsweg anbieten. Diese Leistungen auf freiwilliger Basis werden zum Beispiel in Form von Fahrtkostenzuschüssen oder Jobtickets für den öffentlichen Nahverkehr gewährt. Sprechen Sie das Thema am besten direkt im Vorstellungsprozess oder bei der nächsten Gehaltsverhandlung an.
Fahrtkosten senken und sparen
Um als Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerin heutzutage die horrenden Spritpreise zu umgehen, bieten sich Ihnen mehrere Möglichkeiten: So können Sie Ihre Kosten mit einem Fahrtkostenrechner berechnen und steuerlich geltend machen. Denn nur in den wenigsten Fällen springen Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen hier ein. Ebenso können Sie Ihre Fahrtkosten senken, indem Sie Fahrgemeinschaften gründen, so können Sie Ihre Kosten mit Beifahrern teilen.
Die kürzeste Strecke wählen, Spritkosten beobachten und zu den richtigen Zeiten tanken macht sich bemerkbar bei Ihrer Fahrtkostenabrechnung. Nutzen Sie den Fahrtkostenrechner und sparen Sie in Zukunft Kosten!