Kosten für den Führerschein im Überblick

01.06.2021 – Welche Voraussetzungen müssen Sie erfüllen und welche Kostenfaktoren gibt es?

Hohe Nachfrage bei Führerscheinen treibt Preise in die Höhe

Der Führerschein ist in aller Munde. In vielen Berufen ist der Führerschein in einer bestimmten Führerscheinklasse notwendig, aber auch im Alltag lohnt sich die Ausbildung hinter dem Steuer. Trotz verbesserter Angebote der Bahnen und optimierter Abläufe im ÖPNV nehmen immer mehr Menschen Fahrstunden, um selbst mit dem Auto unterwegs zu sein. Durch die hohe Nachfrage sind die Führerscheinkosten je nach Gebiet bereits deutlich angestiegen, weshalb sich ein Vergleich lohnt.

Aber welche Kosten erwarten Sie rund um Ihren Führerschein genau und wie sorgen Sie für eine kostengünstige Finanzierung?

Diese Voraussetzungen müssen Sie für den Führerschein erfüllen

Für den Führerschein sind konkrete Anforderungen zu erfüllen. So sollten Sie etwa gut sehen können, um die Zeichen und Gefahren im Straßenverkehr problemlos im Blick zu behalten. Sollte für die klare Sicht eine Brille benötigt werden, wird dies durch den vorhergehenden Sehtest ermittelt. Derartige Besonderheiten tauchen dann auch im Sehtest auf, weshalb Brillenträger nur mit Brille mit der Fahrschule im Straßenverkehr unterwegs sein dürfen.

Eine weitere Voraussetzung ist das Alter von 18 Jahren. Dies gilt für den klassischen Führerschein, wobei die Erlaubnis zum begleiteten Fahren noch einmal anders aussieht. Diese Erlaubnis darf bereits mit 17 Jahren ausgestellt werden und geht nach zusätzlicher Beantragung im Alter von 18 Jahren zum richtigen Führerschein über. Begonnen werden darf mit den Fahrstunden an dieser Stelle bereits im Alter von 16, wodurch drei Monate vor dem 17. Geburtstag die theoretische und einen Monat vor dem 17. Geburtstag die praktische Prüfung abgelegt werden darf.

Zwei Wege zum Führerschein

Wenn es um die Art des Führerscheins geht, erwarten Sie grundsätzlich zwei Methoden. Entweder Sie nehmen sich viel Zeit für die Fahrstunden und Prüfungen, oder Sie fahren nach einem festen Zeitlimit. Aber was sind die Vorteile der jeweiligen Modelle und was ist empfehlenswert?

Klassische Form ohne Zeitlimit

Die am häufigsten gewählte Form für den Führerschein ist der klassische Ablauf . Bei diesem bezahlen Sie für die einzelnen Fahrstunden sowie für die Sonderfahrten und Prüfungen, wodurch Sie den Preis selbst kontrollieren können. Zeitlich haben Sie an dieser Stelle keine Einschränkungen, sondern können sich Schritt für Schritt an das Fahren mit der Fahrschule im Straßenverkehr herantasten. Sie heben dadurch nicht nur weniger Stress, sondern behalten auch gleichzeitig die Kosten im Auge.

Ferien- oder Crashkurs

Die zweite, deutlich stressigere Variante sind die Crashkurse. Alles unter 4 Wochen ist mit enormem Aufwand verbunden, da sowohl das theoretische Wissen zu lernen ist als auch die praktischen Erfahrungen gemacht werden müssen. Wer sich bereit fühlt, auch unter enormem Stress das Fahren zu erlernen und die Führerscheinkosten und Gebühren vorab zu kennen, kann mit dem zeitlich definierten Crashkurs in der Fahrschule gut bedient sein. Anders als die klassische Form müssen Sie die hohen Gebühren zu einem schnelleren Zeitpunkt zurückzahlen können.

Mit diesen Führerscheinkosten sollten Sie rechnen

Anhand der bereits vorgenommenen Aufteilung für die einzelnen Bereiche des Führerscheins lassen sich auch die Kosten definieren. Die Vorbereitung mit Sehtest und Erste Hilfe Kurs kostet Sie in der Regel nicht mehr als 50€. Für die Teilnahme an den Theoriestunden sowie für alle organisatorischen Aufgaben wird dann eine Grundgebühr verhängt. Diese Grundgebühr liegt je nach Fahrschule meist zwischen 100€ und 300€. Ähnlich variieren auch die Konditionen für Fahrstunden, wobei Berlin mit etwa 30€ für 45 Minuten am besten abschneidet. Auch 50€ für 45 Minuten sind in anderen Städten allerdings keine Seltenheit.

Die Sonderfahrten sind im Anschluss noch einmal etwas teurer als die klassischen Fahrten und liegen zwischen 35€ und 60€ pro 45 Minuten. Diese Kosten fallen insgesamt 12 Mal an, sodass sich die gesetzlichen Mindeststunden erfüllen lassen. Damit anschließend die Anmeldung zur theoretischen und praktischen Prüfungen stattfinden kann, berechnet die Fahrschule meist eine Vorstellungsgebühr. Für die Theorie liegt diese meist bei maximal 50€, für die Praxisprüfung kann diese bis zu 150€ kosten.

Die letzten Teile der Führerscheinkosten entstehen dann durch die Prüfungen. Die theoretische Prüfung kostet einheitlich 22,49€, wodurch das Durchfallen an dieser Stelle nicht ganz so schlimm erscheint. Für die praktische Prüfung müssen hingegen 91,75€ bezahlt werden, womit bei einem positiven Ausgang der Fahrprüfung dann alle Kosten bewältigt sind.

Ein Praxisbeispiel

Monika ist 17 Jahre alt und hat die Fahrerlaubnis zum begleiteten Fahren gemacht. Hierzu trägt sie beide Eltern ein. Insgesamt hat sie die gesetzlich festgeschriebenen Sonderfahrten genommen, die in ihrer Fahrschule bei jeweils 42€ liegen. Klassische Fahrstunden hat sie 23 genommen, die preislich für jeweils 38€ angeboten werden. Ergänzend zur Grundgebühr von 169€ und den Vorstellungsgebühren von 89€ schaffte sie beide Prüfungen mit dem ersten Anlauf.

So lässt sich der Führerschein finanzieren

Besonders für junge Menschen können Führerscheinkosten schnell zum Problem werden. Daher ist es durchaus üblich, dass Eltern ihre Kinder finanziell unterstützen. Eine Möglichkeit, den Führerschein für den Nachwuchs zu finanzieren, ist, frühzeitig mit kleinen monatlichen Beträgen einen ETF-Sparplan anzulegen.

Wenn diese Anlage keine Option darstellt, bietet sich möglicherweise der Ratenkredit als weitere probate Lösung an. In diesem Fall steht die benötigte Summe für den Führerschein in kurzer Zeit bereit, wenn die notwendigen Voraussetzungen für den Ratenkredit erfüllt sind.

Sollten Sie nach dem Führerschein auch Ihr erstes eigenes Auto finanzieren wollen, bietet der Autokredit eine willkommene Grundlage. Damit können Sie Summen zwischen 1.500€ und 80.000€ bequem in kleinen monatlichen Raten zurückzahlen und müssen nicht lange auf Ihr neues Fahrzeug warten.

Mit diesen 5 Tipps und Tricks lassen sich die Kosten senken

Freunde werben

Die meisten Fahrschulen bieten eine Vergünstigung an, wenn Sie Freunde als neue Kundinnen und Kunden anwerben. So erhalten Sie selbst kostenlose Fahrstunden und können die Kosten für Ihren Führerschein senken.

Führerschein mit 17 (BF17) machen

Die zusätzliche Fahrpraxis in Begleitung eines geübten Autofahrers im Rahmen des BF17 reduziert das Unfallrisiko von Fahranfängern. Diese weitere Erfahrung erkennen Autoversicherungen an und geben dafür günstigere Tarifangebote.

Übungsplätze nutzen

Lernen Sie auf Übungsplätzen des ADAC vorab die Grundlagen. Beim Einstieg in die Fahrschule haben Sie dann bereits Vorkenntnisse und benötigen nicht so viele Fahrstunden wie ursprünglich nötig gewesen wären.

Am Ball bleiben

Fokussieren Sie sich auf Ihr Ziel. Größere Pausen zwischen den Fahrten bringen Sie wieder aus der Übung, sodass Sie immer einen kleinen Schritt zurück machen müssen. Üben Sie zielgerichtet, können Sie Ihre Kosten senken. Sie können zwar jede Führerscheinprüfung wiederholen, dennoch ist dies mit Kosten verbunden.

Fit zur Prüfung gehen

Bereiten Sie sich ausreichend gut auf die anstehenden Prüfungen vor. Erscheinen Sie am besten konzentriert und ausgeschlafen zur Prüfung. So reduzieren Sie das Risiko aufgrund Nervosität oder fehlender Fokussierung durchzufallen.

Verschiedene Führerscheinpakete für mehr Komfort

Jede Fahrschule bietet verschiedene Führerscheinpakete und Bezahlungsmodelle an. Rund um den Führerschein gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Sie die Fahrerlaubnis der Klasse B beantragen möchten. Bei allen Formen erhalten Sie neben der Führerscheinklasse B auch die Klasse M für kleinere Motorräder und Motorroller sowie die Klasse L für kleine Traktoren. Die folgenden Möglichkeiten erwarten Sie aus diesem Grund rund um Ihren Führerschein.

Klassischer Führerschein

Der klassische Führerschein lässt sich ab dem Alter von 18 Jahren machen. Bei diesem gibt es keine Sonderfälle, sodass Sie die entsprechende Genehmigung jederzeit vom zuständigen Bürgeramt einholen können. Sobald Sie diese erhalten haben, steht einem komfortablen Ablauf für Ihre Fahrerlaubnis nichts mehr im Weg.

Internationaler Führerschein

Auch für den internationalen Führerschein bleiben die Anforderungen identisch. Im Vergleich zur klassischen Variante berechtigt dieser jedoch zum Fahren in nicht-europäischen Ländern, weshalb sich die Beantragung lohnt. Für rund 15€ lässt sich der internationale Führerschein in Verbindung mit der klassischen Beantragung und einem biometrischen Lichtbild erwerben.

Begleitetes Fahren ab 17

Das begleitete Fahren ist ein Programm, in dem 17-jährige Fahranfänger gemeinsam mit eingetragenen Begleitpersonen erste Erfahrungen am Steuer sammeln können. Diese Beantragung kostet rund 50€ sowie weitere 5€ pro eingetragenem Begleiter. Dieser muss 30 Jahre alt sein, seit mindestens 5 Jahren fahrberechtigt sein und darf maximal einen Punkt in Flensburg haben.

Kombiführerschein mit Anhänger

Sollten Sie vorab eine Weiterbildung zum Fahren mit Anhänger wünschen, kommen einige zusätzliche Pflichtfahrten auf Sie zu. In diesen lernen Sie, welche Unterschiede das Fahren mit dem Anhänger macht und worauf dabei zu achten ist. Mit den zusätzlichen Fahrstunden für die Klasse BE dürfen dann auch Anhänger mit einem höheren Gewicht als 750kg gefahren werden.

Aus diesen Komponenten setzt sich der Führerschein zusammen

Wenn Sie sich dafür entschieden haben, den Führerschein zu machen, wird zwischen mehreren Bereichen unterschieden. Die folgenden Aufgaben kommen daher auf Sie zu und prägen die gesamten Führerscheinkosten.

Sehtest

Während des Sehtests wird geprüft, ob Ihre Sehfähigkeit eine Teilnahme am Straßenverkehr ermöglicht. Ein derartiger Test lässt sich bei jedem Optiker durchführen, wird aber häufig auch in Verbindung mit dem Erste Hilfe Kurs angeboten.

Erste Hilfe Kurs

Der Erste Hilfe Kurs vermittelt die ersten Grundlagen für den Umgang mit Gefahrensituationen im Straßenverkehr. So lernen Sie beispielsweise, wie die Wiederbelebung funktioniert, worauf beim Wickeln von Verbänden zu achten ist und wie Unfallstellen gesichert werden müssen. Fahrschulen bieten in manchen Fällen den Erste Hilfe Kurs selbst an.

Praxis- und Theoriestunden

In insgesamt 14 Theoriestunden werden Grundlagen wie Verkehrszeichen, das umweltbewusste Fahren oder das Verhalten im Fahrzeug vermittelt. Die anschließenden Praxisstunden setzen das Gelernte dann auf der Straße voraus, wodurch sich die Regeln im täglichen Betrieb anwenden lassen.

Sonderfahrten

Neben den klassischen Fahrstunden sind Sonderfahrten erforderlich. In der Regel sind dies 3 Nachtfahrten, 4 Fahrten über die Autobahn und 5 Überland-Fahrten. Erst wenn die Sonderfahrten vollständig abgeschlossen sind, kann die Anmeldung zur Prüfung erfolgen.

Theoretische Prüfung

Die theoretische Führerscheinprüfung lässt sich bereits unmittelbar nach Beendigung der Theoriestunden ablegen. Meist vergehen allerdings viele Monate, die mit praktischen Stunden oder mit dem Lernen verbracht werden. Bei der Theorieprüfung werden 30 Fragen mit einer Wertigkeit von jeweils 2 bis 5 Punkten gestellt. Wer die Prüfung mit maximal 10 Fehlerpunkten abschließt, hat bestanden. Wenn nicht, dürfen Sie die Prüfung nach 14 Tagen wiederholen, so oft, bis Sie diese bestanden haben. Die Wiederholung ist mit Gebühren verbunden.

Praktische Prüfung für den Führerschein

Die praktische Führerscheinprüfung darf beantragt werden, nachdem die Sonderfahrten beendet sind und die Theorieprüfung bestanden wurde. Meist umfasst sie auch einige theoretische Fragen zum Betrieb des Fahrzeugs sowie verbindliche Pflichtaufgaben wie die Gefahrenbremsung. Nach einer rund 40-minütigen Fahrt mit dem Prüfer des TÜV oder der Dekra steht die Entscheidung dann fest.

Trotz der Hoffnung, dass der Führerschein bestanden wird, fällt etwa ein Drittel aller Teilnehmer mindestens einmal durch. Bei der Theorieprüfung ist dies gar nicht so schlimm, da nach erneuter Zahlung und einer Wartezeit von 14 Tagen erneut zur Prüfung erschienen werden darf. Die Versuche sind an dieser Stelle vollständig unbegrenzt, wodurch immer wieder ein neuer Versuch möglich wird.

Bei der praktischen Prüfung gibt es ebenfalls die Frist von 14 Tagen, die Kosten steigen jedoch durch die Verpflichtung, mindestens eine Fahrstunde zu nehmen. Da die praktische Prüfung auch ohne die Stunde bereits deutlich teurer ist als die theoretische Prüfung, steigen die Führerscheinkosten in diesem Fall stark an. Zusätzliche Genehmigungen oder ähnliches sind allerdings nicht zu befürchten.

Der Führerschein - teuer, aber effektiv!

Der Führerschein lässt Sie schnell deutlich mobiler werden. Dies ist der größte Vorteil, der häufig zum Entscheidungsgrund für die eigene Fahrerlaubnis wird. Das Ziel, möglichst frei und unabhängig mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs zu sein, wird zu einem enormen Vorteil. Auch wenn Sie später nur sporadisch fahren sollten, ist der Führerschein immer eine gute Komponente. Auf diese Weise erfüllen Sie deutlich mehr Anforderungen im Berufsalltag und sind in der Lage, zahlreiche neue Aufgaben zu bewältigen.

Viele Gründe gegen den Führerschein gibt es gar nicht. Einzig die hohen Kosten, der je nach Anzahl der Fahrstunden variiert, macht es für viele Menschen zu einer schweren Entscheidung. Wenn die Führerscheinprüfung jedoch erst einmal bestanden ist, blicken nur die wenigsten Menschen mit Frust auf die Investition zurück. Der bestandene Führerschein währt an dieser Stelle für immer und macht es möglich, auch nach Jahren mit dem Auto unterwegs zu sein.

Warum also nicht selbst ein paar Fahrstunden nehmen und die Kontrolle am Steuer haben?

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