Feuerbestattung – Kosten und Möglichkeiten
05.05.2022 – Die Feuerbestattung ist die häufigste Form der Beisetzung. Was Sie über eine Einäscherung im Krematorium wissen sollten und welche Kosten zu tragen sind.
Im direkten Vergleich mit einer herkömmlichen Erdbestattung sind die Kosten für Friedhofsgebühren, Trauerfeier, Krematorium und Urne bei einer Feuerbestattung niedriger. Die Gründe dafür sind vielfältig. Dieser Ratgeber gewährt Einblicke.
Was ist eine Feuerbestattung?
Unter dem Begriff Feuerbestattung wird die Einäscherung eines menschlichen Körpers im Krematorium mit anschließender Beisetzung bezeichnet. Die Urne selbst muss nicht in die Erde eingegraben werden, dazu gibt es mehrere Möglichkeiten. In Deutschland wird der Großteil aller Beisetzungen in einer Feuerbestattung durchgeführt. Auf einem Friedhof findet die Urne im klassischen Sinn in einem Urnengrab ihren Platz oder wird alternativ in einer Urnenstele oder Röse bestattet. Typischerweise sind die Gräber mit einer Steinplatte in der Urnen Wand verschlossen, lediglich die persönlichen Lebensdaten der verstorbenen Person sind auf einer Plakette eingraviert oder werden in die Steinplatte gemeißelt. Wird die Urne mit der der verstorbenen Person in einem Erdgrab beigesetzt, müssen alle Entscheidungen wie bei einer traditionellen Sargbestattung getroffen werden.
Angehörige müssen bei einer Feuerbestattung mit zusätzlichen Kosten für die Trauerfeier und die anschließende Grabpflege am Friedhof rechnen. Dazu kommen Gebühren für die Einäscherung und eine Schmuckurne, deren Materialien aus Seide, Keramik, Holz oder aus Leder bestehen kann. In Deutschland gibt es bei einer Feuerbestattung die Möglichkeit, den Ort der Beisetzung zwischen verschiedenen Optionen zu wählen. Die Asche muss nicht am Friedhof bestattet, sondern kann auch in Form einer Diamantbestattung, auf hoher See oder im Wald vollzogen werden.
Voraussetzungen für eine Feuerbestattung
Einfache Organisation und deutlich günstigere Kosten machen die Feuerbestattung mittlerweile zur häufigsten Bestattungsart. Allerdings gibt es drei Besonderheiten:
- Bremen erlaubt die Streuung von Asche auf privatem Grundbesitz seit 2015.
- Bei einer Feuerbestattung ist die zweite Leichenbeschau innerhalb von 2 Tagen verpflichtend.
- Die Urne darf laut Landesbestattungsgesetz nur auf dem Friedhof beigesetzt werden, Ausnahmen gibt es für die Baum- und Seebestattung.
Nach der Einäscherung im Krematorium erfolgt die Feuerbestattung in einer Urne. Einzige Voraussetzungen:
- Zwischen der Einäscherung und dem Eintritt des Todes müssen zumindest 48 Stunden liegen
- Eine schriftliche Willenserklärung des nächsten Angehörigen oder des Verstorbenen
eindeutige Identifizierung - Nachweis über den Eintrag im Sterbebuch des Standesamtes
Organisation der Feuerbestattung
Angesichts teurer Friedhofsgebühren weichen immer mehr Menschen in Großstädten auf die Feuerbestattung aus. Nach der Einäscherung im Krematorium kann eine Urne nicht nur auf dem Friedhof beigesetzt werden, sondern auch an alternativen Plätzen.
Zur Planung einer Feuerbestattung können folgende Leistungen beansprucht werden:
- Krematorium organisieren
- Überführung des Verstorbenen
- Formalitäten erledigen (Sterbeurkunde, Terminabsprache)
- Auswahl von Sarg und Urne
- Hygienische Versorgung des Verstorbenen inklusive ankleiden und einbetten
- Aufbahrung
- Trauerfeier buchen
Bei einer typischen Feuerbestattung findet die Trauerfeier in der Regel ein paar Tage vor der Einäscherung im Krematorium statt. Während der Aufbahrungszeit können Angehörige vom Verstorbenen direkt am Sarg Abschied nehmen. Je nach den individuellen Vorstellungen der Familie kann die Trauerfeier auch nach der Einäscherung erfolgen. Die meisten Krematorien stellen Hinterbliebenen eine eigene Trauerhalle zur Verfügung und erlauben es der Trauergemeinde, während der Einäscherung anwesend zu sein.
Ablauf Einäscherung
Die Feuerbestattung beginnt mit der Einäscherung im Krematorium, meist angrenzend an den Friedhof. Ein Vorgang, der rund 70 Minuten dauert, anschließend wird die Asche mit dem feuerfesten Keramikstein und einer eingestanzten Nummer der Urne beigelegt, damit später feststellbar ist, um wen es sich gehandelt hat. Angehörige können selbst bestimmen oder einen Wunsch zu Lebzeiten des Verstorbenen erfüllen, indem sie persönliche Dinge wie Fotos, Erinnerungsstücke oder Bücher mit verbrennen lassen. Nach der Einäscherung wird die Urne im Krematorium amtlich verschlossen und wird mit einem Namensschild des Toten, seinen Sterbe- und Kremationsdaten sowie mit dem Namen des Krematoriums und einer Einäscherungsnummer versehen. Anschließend wird die Asche in eine Asche Kapsel gefüllt und in der Urne platziert.
Feuerbestattung Kosten
Einschließlich der Leistungen des Bestatters betragen die Feuerbestattung Kosten je nach Umfang zumindest 5.000€ bis 15.000€. Dennoch ist die Feuerbestattung im Vergleich zur Erdbestattung günstiger. So kostet zum Beispiel ein Sarggrab mehr als ein Urnengrab und die Wahl des Sarges zur Einäscherung fällt auf einen einfachen Verbrennungssarg ohne Beschläge und Griffe. Die Kosten betragen dafür etwa 200€ bis 300€.
Die Gebühren für die Einäscherung variieren je nach Region und belaufen sich zwischen 200€ und 420€. Nach der Kremierung ist der Erwerb einer Urne für die Asche notwendig. Preisgünstige Modelle aus Kunststoff sind bereits ab 60€ erhältlich, hochwertige Schmuckurnen aus Keramik oder Metall kosten zwischen 220€ und 320€. Planen Hinterbliebene keine Beisetzung am Friedhof oder möchten sich teure Friedhofsgebühren ersparen, fällt die Entscheidung meist auf eine See- oder Baumbestattung. Beide Varianten sind in Deutschland zulässig, doch die Urne muss zur Aufbewahrung der Asche aus einem vollständig auflösbaren Material wie Sandstein bestehen.
Die größten Preisfaktoren bei Feuerbestattung Kosten sind die Ausgaben für den Grabstein und die anfallenden Friedhofsgebühren. Zusätzlich können auch die Kosten für eine professionelle Dauergrabpflege das Budget von Hinterbliebenen belasten. Die Höhe der Friedhofsgebühren wird regional und von jeder Kommune eigenständig festgelegt. Sind Angehörige in der Lage, die Grabpflege selbst zu übernehmen, können beträchtliche Kosten gespart werden. Die Wahl des Grabsteins beeinflusst die Summe der Feuerbestattung Kosten maßgeblich.
Wie setzen sich die Feuerbestattung Kosten zusammen?
Eine einfache Feuerbestattung kostet im Durchschnitt 6.000€. In dieser Preisangabe sind Grabstein und Grabpflege nicht berücksichtigt. Regional können die Kosten vor Ort unterschiedlich ausfallen. Feuerbestattung Kosten hängen zudem stark von Umfang und Qualität gebuchter Dienstleistungen ab. Neben den üblichen Gebühren und Preisen fallen auch bei einer anonymen Feuerbestattung Kosten in Höhe von rund 2.000€ an.
In der Regel wird die Urne in einer Stele, Urnen Halle oder Urnen Wand auf dem Friedhof beigesetzt. Alternativ lassen sich Feuerbestattungen auch ohne Identifizierung vornehmen. Bei sogenannten anonymen Bestattungen, einer namenlosen Beisetzung, wird die Asche des Verstorbenen auf einem Aschenfeld oder auf einem dafür vorgesehenen Wiesengrab am Friedhof verstreut.
Urkunden und Bestatterin bzw. Bestatter Leistungen
In den Kosten für die Feuerbestattung sind sowohl allgemeine Gebühren für Formalitäten und Verwaltungsaufwände als auch die hygienische Grundversorgung des Verstorbenen beinhaltet. Kühlung, Ankleiden und Einbetten sowie das Ausstellen von Urkunden übernimmt die Bestatterin und Bestatter. Weitere Dienstleistungen werden im Regelfall von Drittanbietern durchgeführt. Dafür tritt das Bestattungsunternehmen in Vorleistung. Dazu zählen unter anderem die amtsärztliche Leichenschau, die Ausstellung des Totenscheins durch eine niedergelassene Ärztin oder einen Arzt und die Einäscherung im Krematorium. Außer in Bayern sind diese Leistungen bei einer Feuerbestattung in allen Bundesländern Pflicht.
Friedhofsgebühren
Ein großer Teil der Feuerbestattung Kosten entfällt neben allgemeinen Gebühren für die Trauerfeier auf die Friedhofsgebühren. Abhängig von der Lage des Grabes und den lokalen Gegebenheiten am Friedhof unterteilt sich diese Summe in die Feuerbestattung Kosten und Grabkosten. Die Nutzungsgebühr für das Urnengrab zur Aufbewahrung der Asche wird für einen bestimmten Zeitraum erworben – in der Regel für 15 bis 25 Jahre. Wird die Urne in einem Erdgrab beigesetzt, beinhaltet die Bestattungsgebühr auch das Ausheben und Einebnen der Grabstätte. Auf nahezu allen Friedhöfen stehen Angehörigen mehrere Grabarten für eine Feuerbestattung zur Verfügung: Wiesen-, Reihen- und Wahlgrab. Alternativ können Hinterbliebene die Asche samt Urne anonym in einem Grab ohne Namen oder in einem Kolumbarium beisetzen.
Wahl- und Reihengrab
Bei Wahlgräbern entscheiden Angehörige oder der Betroffene zu Lebzeiten selbst, in welcher Grabstätte er seine letzte Ruhe finden möchte. Die Kosten dafür betragen rund 900€ bis 1.800€, wobei das Nutzungsrecht für Hinterbliebene verlängerbar ist. Größe und Lage sind frei wählbar, auch können mehrere Grabstellen nebeneinander gepachtet werden. Ein Reihengrab ist wesentlich günstiger, bietet aber kaum Entscheidungsfreiheiten. Die Kosten belaufen sich auf 500€ bis 1.300€, Größe und Lage werden von der Verwaltung am Friedhof vorgegeben und das Nutzungsrecht ist nicht verlängerbar.
Urnen Wand – Kolumbarium
Als preiswertere Alternative bietet, die Urnen Wand oder eine Stele nach der Trauerfeier den idealen Platz zum Gedenken an eine verstorbene Person. Ein Kolumbarium enthält mehrere Kojen oder Nischen, die einzeln mit Steinplatten verschlossen sind. In der Regel beträgt das Nutzungsrecht 15 bis 30 Jahre und wird mit Kosten zwischen 700€ und 800€ berechnet.
Anonyme Feuerbestattung Kosten
Eine anonyme Urnenbestattung auf einem Grabfeld wird bei den meisten Friedhöfen angeboten. In diesen Fällen ist den Angehörigen die genaue Grabstelle der Asche nicht bekannt und auch der Name der verstorbenen Person scheint nirgendwo auf. Für die Nutzung eines solchen anonymen, namenlosen Grabes werden etwa 550€ berechnet. Zusätzliche Kosten sind für die Trauerfeier, Trauerkränze und Trauerkarten oder eine Traueranzeige zu kalkulieren. Der Verbrennungssarg schlägt mit 350€ zu Buche, Friedhof und Krematorium stellen rund 1.100€ in Rechnung. Bestatterin und Bestatter Leistung und Urkunden fallen auch bei dieser Bestattungsvariante an – Kosten 760€.
Kostenbeispiel Feuerbestattung
Je nach Beisetzungswunsch und Qualität der gebuchten Dienstleistung können Feuerbestattung Kosten variieren.
Einfache Ausführung / gehobene Ausführung
- Urkunden- und Bestatterin- bzw. Bestatter- Leistungen 1.100€ / 1.750€
- Sarg und Urne 660€ / 1.900€
- Krematorium und Friedhofsgebühren 1.080€ / 3.100€
- Trauerfeier und Todesanzeigen 700€ / 2.000€
- Gärtnerin bzw. Gärtner und Steinmetzin- bzw. Steinmetz- Leistungen 2.300€ / 6.500€
Friedhofsgebühren für ein Urnengrab abhängig von der Nutzungsdauer
- Urne Reihengrab 910€ bis 1.300€
- Urne Wahlgrab 505€ bis 1.850€
- Anonymes Urnengrab 380€ bis 2.050€
- Gemeinschaftsgrab 350€ bis 1.300€
Wer muss für die Feuerbestattung Kosten aufkommen?
Die Feuerbestattung Kosten sind grundsätzlich vom Vermögen des Verstorbenen zu bezahlen. Reicht das Erbe nicht aus und Angehörige können die Gebühren nicht aus eigener Tasche bestreiten, kann ein Antrag zur Übernahme der Bestattungskosten nach § 74 SGB XII gestellt werden. Ist eine Abgeltung aller Ausgaben aus dem Erbe möglich, entfällt diese Option. Ein Abzug ist nicht gestattet.
Nach § 1968 BGB trägt die erbende Person die Kosten für die Beerdigung der verstorbenen Person. Die Kostentragungspflicht richtet sich nach der gesetzlichen Erbfolge. Direkte Verwandte werden zuerst bedacht. Einzige Ausnahme: Die verstorbene Person war Versicherungsnehmerin oder Versicherungsnehmer einer Police, die für die Feuerbestattung Kosten aufkommen muss.
Wurde die Feuerbestattung bereits durch die Gemeinde beauftragt, kann die Kommune die Kosten von den Totenfürsorge-Berechtigten zurückfordern. Aufwendungen wie Urne, Nutzungsgebühr, Trauerfeier, Krematorium oder Friedhofsgebühr sind in dieser Reihenfolge von den Verantwortlichen abzugelten:
- vertraglich verpflichtete Personen und Einrichtungen
- Erben
- Unterhaltspflichtige
- öffentlich-rechtlich Verpflichtete
Achtung: Wird ein Erbe ausgeschlagen, verändert sich die Reihung der Kostenträgerinnen und Kostenträger.
Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?
Schon vor der Trauerfeier am Friedhof sind die meisten Angehörigen dazu aufgefordert, gewissenhaft über die Kosten nachzudenken. Für viele Hinterbliebenen und Familien ist eine Finanzierung der Feuerbestattung Kosten die einzige Möglichkeit, die plötzlichen Ausgaben zu decken. Bietet sich die Chance, für diesen Fall vorzusorgen, können Personen individuell entscheiden, eine Sterbegeldversicherung abzuschließen oder über einen Sparplan gezielt Geld anzusparen. Seit 2004 haben die gesetzlichen Krankenkassen den Bestattungskostenzuschuss ersatzlos gestrichen. Die eigenverantwortliche Vorsorge für die Finanzierung der Feuerbestattung am Friedhof ist jetzt umso wichtiger. Weitere Optionen zur Vorsorge der Finanzierungsmöglichkeiten sind:
- Lebensversicherungsvertrag mit Deckung der Bestattungskosten
- Mitgliedschaft bei einem Bestattungsverein oder einer Begräbniskasse
- Finanzierung über das Bestattungsunternehmen
- Ratenzahlung für Trauerfeier, Bestattung und weitere Kosten beantragen
- Ratenkredit bei der Hausbank
- Antrag Sozialamt (Tipp: Das Sozialamt übernimmt bei Anspruch auch
- Feuerbestattungskosten, die bereits bezahlt wurden.)
Feuerbestattung – flexibel, günstig und emotional
Bestattungsrecht ist in Deutschland Ländersache. Nahezu alle Bundesländer fühlen sich dem Zwang verpflichtet, eine Beisetzung ausschließlich auf dem Friedhof vorzunehmen. Bremen und Nordrhein-Westfalen hingegen haben diese strikte Auslegung bereits gelockert. In diesen Regionen muss der Bestattungsort lediglich öffentlich zugänglich sein und die Asche darf außerhalb des Friedhofsgeländes verstreut werden. Angehörige in diesen Gebieten sparen bei der Bestattung ihrer Verstorbenen, denn weder Grabstein noch Friedhofsgebühr fallen an. Im Vergleich zur Erdbestattung ist die Feuerbestattung deutlich preiswerter, Kosten für die Grabstätte, Grabnutzung und Grabpflege sind wesentlich geringer.
Wer auf eine Trauerfeier zum Gedenken an die verstorbene Person nicht verzichten möchte, kann sich nach der Einäscherung des Leichnams für mehrere Bestattungsarten wie beispielsweise einer Baum- oder Seebestattung entscheiden. Für Ehepartner oder emotional eng miteinander verbundene Menschen, die selbst der Tod nicht zu trennen vermag, ist die Diamantbestattung ein wertschätzender Ausdruck der Verbundenheit.
Noch bevor die Organisation der Trauerfeier abgeschlossen ist, müssen die zu erbenden Personen bei der Einäscherung eine endgültige Entscheidung treffen. Oft fällt es Hinterbliebenen schwer, vor einer Urne dieselbe emotionale Verbindung aufzubauen wie bei einem Sarg. Friedhöfe bieten unterdessen fixe Grabstellen zur Beisetzung, während bei Naturbestattungen wesentlich flexiblere Abläufe möglich sind.