Zahnbrücke: Das sind die Kosten!
01.03.2022 – Was kostet eine Zahnbrücke und wann wird das Implantat eingesetzt? Wir informieren über Zuschüsse, Eigenanteil und Gesamtkosten.
Was ist eine Zahnbrücke?
Zahnbrücken dienen zur Schließung von Lücken in den Zahnreihen und variieren entsprechend ihrer Länge. Je nach Bedarf, stellen Brücken nicht nur eine optische Verbesserung dar, die Zahnbrücke ermöglicht Patientinnen und Patienten eine ordnungsgemäßen Kau-Funktion. Wer die Konstruktion einer Zahnbrücke nicht möchte, greift auf ein festsitzendes Zahnimplantat oder herausnehmbare Prothesen als gängigen Zahnersatz zurück. Sind anatomische Gegebenheiten für eine Ablehnung von Zahnbrücken verantwortlich, können andere Lösungen die Ästhetik wiederherstellen. Zahnimplantate, wie eine Zahnbrücke, bestehen aus Vollkeramik und sind für das menschliche Auge in ihrer Natürlichkeit nicht von echten Zähnen zu unterscheiden.
Zahnbrücke als sinnvolle Alternative
Implantate sind nicht für jedes zahnmedizinische Problem die richtige Lösung. Versagt diese moderne Methode, entscheiden sich Zahnärzte in den meisten Fällen für eine Zahnbrücke. In erster Linie versucht der behandelnde Zahnarzt gesunde benachbarte Zähne zu schützen, damit diese nicht auf Zeit in die Lücke hineinkippen. Bleibt die Lücke offen und nicht durch eine Zahnbrücke oder ein Implantat aufgefüllt, drückt der Gegenkiefer den Nachbarzahn in das Loch nach unten. Hingegen eignen sich stabile, gesunde und angrenzende Pfeilerzähne dazu, als Eckhalterung für das Brückenglied zu fungieren. Nach einer gründlichen Voruntersuchung werden diese beschliffen. Mit diesem Zahnersatz können auch größere Teile des Kieferbogens abgedeckt werden, lediglich die Zahnbrücke Kosten fallen bei mehreren fehlenden Zähnen höher aus.
Wann kommt eine Zahnbrücke zum Einsatz?
Eine ausgesprochen praktische Methode in der Zahnmedizin ist eine implantatgetragene Zahnbrücken. Hierbei handelt es sich um eine Brücke, die auf künstlichen Zähnen, sogenannten Implantaten, befestigt wird. Gerade bei einem Verlust von mehreren Zähnen in einer Reihe, muss der Zahnarzt nicht sofort zu einer vollprothetischen Versorgung greifen, Patientinnen und Patienten können sich für eine Zahnbrücke mit Implantaten entscheiden. Hier werden künstliche Zahnwurzeln direkt im Kieferkamm eingesetzt, um später daran eine Brücke als stabile Zahnersatzlösung zu erzeugen.
Im Regelfall sind die Kosten einer Zahnbrücke günstiger als die Aufwendungen bei einem Zahnimplantat. Wenn zwei bis drei Zähne zu ersetzen sind und die Kosten für teureren Zahnersatz nicht leistbar erscheinen, sind Brücken durchaus ein angebrachtes Mittel zur Wahl, da die Pfeilerzähne zuvor vom Zahnarzt behandelt und beschliffen werden. Abhängig von den Gegebenheiten im Mundraum eignen sich Zahnbrücken nicht für den Frontzahnbereich. Hier haben sich Implantate als optimale Versorgung etabliert. Die Wahl zwischen Brücke und Implantat ist primär eine Entscheidung nach der jeweiligen Diagnostik. Im Mundstatus vorherrschende Faktoren sind ausschlaggebend für die passende Behandlung. In Ästhetik und Haltbarkeit fällt die richtige Entscheidung nicht schwer, allerdings übernehmen die Kosten für eine Zahnbrücke ein wichtiges Argument. Die ausbleibende Kostenübernahme durch die Krankenkasse treffen die meisten Patientinnen und Patienten finanziell hart. Innerhalb der Regelversorgung gibt es keine Auswahlmöglichkeiten.
Diese Arten von Zahnbrücken gibt es
Zahnbrücken gibt es aus unterschiedlichsten Materialien und in variantenreichen Ausführungen. Differenziert wird zwischen edelmetallhaltigen, edelmetallfreien und gemischten Materialien. Eine Vollgussbrücke beispielsweise ist eine Metallbrücke, die im Gussverfahren hergestellt wird. Diese kann aus Goldlegierungen und Keramik bestehen. Als Werkstoff eignet sich Keramik optimal zum Einsatz an vorderen Zahnreihen und ist nicht von natürlichen Zähnen zu unterscheiden.
Edelmetallfreie Brücken können aus Presskeramik, Cerec oder Zirkonoxidkeramik sein. Während Presskeramik verflüssigt und in Form gepresst wird, erhält Cerec eine computerberechnete Fräsung. Bei Zirkonoxidkeramik handelt es sich um eine im Zahnlabor hergestellte Vollkeramik, die für den menschlichen Organismus besonders verträglich ist und obendrein sehr natürlich aussieht. Verblendzahnbrücken werden auf einem Metallgerüst aufgebracht und können als Voll- oder Teilverblendung eingesetzt werden. Die zahnfarbene Verblendung aus Keramik oder Kunststoff sieht zudem absolut natürlich aus.
Provisorische Zahnbrücke
Bei fehlenden Zähnen hilft eine Brücke, die Zahnlücke zu schließen. Krankenkassen unterstützen diese Behandlung durch den Zahnarzt in der Regelversorgung mit der Übernahme eines Teils der Kosten. Provisorien bestehen aus einfachem Kunststoff und werden sofort nach der Präparation der Pfeilerzähne angebracht. Patienten müssen diesen Zahnersatz vorsichtig behandeln, damit er nicht frühzeitig herausfällt. Bei stark reduzierten Zahnbeständen müssen Zahnfleisch und Nachbarzähne saniert werden. Dies nimmt häufig mehr Zeit in Anspruch, weshalb der Zahnarzt eine Zahnbrücke als Langzeitprovisorium einsetzt.
Teleskopbrücke
Verbleiben nach dem Verlust mehrerer Zähne mindestens 5 natürlicher Zähne im Gebiss, wird eine Teleskopbrücke eingesetzt. Die Kombination aus einer herausnehmbaren Teilprothese und einer festsitzenden Brücke braucht Pfeilerzähne, die zum Beispiel mit Gold überkront werden. Hingegen sichtbare Kronen werden in eine herausnehmbare Brücke eingearbeitet.
Implantatbrücke
Fehlen in einer Reihe gleich mehrere Zähne, hilft eine Implantatbrücke, die künstlichen Zähne im Kiefer zu befestigen. Dabei gibt es die Verbundbrücke und reine Implantatbrücke, bei denen Pfeilerzähne zur Stabilisierung eingesetzt werden. Sie bestehen häufig aus gemischten Materialien wie Edelmetall und Keramik.
Vor- und Nachteile von Zahnbrücken
Im Folgenden werden sowohl die Vorteile als auch die Nachteile einer Zahnbrücke dargestellt.
Vorteile von Zahnbrücken
Lange Haltbarkeit
Grundsätzlich haben Zahnbrücken den Vorteil, mit wenig Zeitaufwand eine lange Haltbarkeit von 10 bis 20 Jahren zu gewährleisten. Bei guter Pflege und regelmäßigen Kontrollen behält der Zahnersatz nicht nur ihre einwandfreie Funktion, sondern beeindruckt mit zuverlässiger Ästhetik. Hinzu kommt der finanzielle Aspekt, denn Krankenkassen leisten zwar eine Zuzahlung in Form der Regelversorgung, doch sonderlich hoch ist dieser Anteil nicht.
Schnelle Fertigstellung
Implantate sind in der Herstellung wesentlich zeitaufwendiger als die Produktion von Brücken. Bis der neue Zahn fest im Kieferkamm sitzt, können für andere Arten von Zahnersatz rasch etliche Monate vergehen.
Nachteile von Zahnbrücken
Gesunde Zähne müssen beschliffen werden
Entscheiden sich Patienten für einen Zahnersatz dieser Art, müssen noch verbleibende Zähne als Pfeilerzähne fungieren. Gesunde Zahnsubstanz geht bei diesem Schleifprozess für immer verloren, ein unangenehmes Spannungsgefühl und eine veränderte Bisshöhe können die Folge sein.
Erhöhtes Infektionsrisiko
Wird beim Beschleifen der natürlichen Zähne zu viel Zahnsubstanz abgetragen, können Bakterien und Keime in das Zahninnere gelangen und die Zahnwurzel beschädigen. Der Zahnschmelz gilt als angegriffen, eine bleibende Heiß-Kalt-Empfindlichkeit oder Nervenschädigungen können nicht ausgeschlossen werden.
Die Kosten einer Zahnbrücke
Je nach Art des Zahnersatzes darf der Zahnarzt seine Dienstleistung, Material- und Laborkosten über eine private Krankenkasse abrechnen, sofern eine volle Verblendung oder Vollkeramik eingesetzt wird. In der Regelversorgung kann nur das Kassenhonorar von der jeweiligen Krankenkasse übernommen werden. Das bedeutet, Metall bei den Backenzähnen und an den Frontzähnen Keramik. Hinzu kommen Kosten für das Material wie Stahl, Goldgerüst oder Vollverblendung.
Die Kosten einer Zahnbrücke variieren sehr stark durch ihre Bauart, verwendete Materialien, Länge und die Anzahl zu ersetzender Zähne. Ein dreigliedriger und vollverblendeter Zahnersatz kostet zwischen 900€ und 7.900€, abhängig von der Art der Verankerung.
- Stahlbrücke rund 600€
- Vollkeramikbrücke etwa 1.600€
- Goldkeramikbrücke circa 1.850€
Festzuschuss in der Regelversorgung:
- ein fehlender Zahn 461€ bis 576€ (im Härtefall 768€).
- Im Sichtbereich zuzüglich Verblendungszuschuss 68€ bis 85€ (im Härtefall 113€)
- 2er Zahnlücke 525€ bis 657€. Im Sichtbereich plus Verblendungszuschuss 68€ bis 85€ je Zahn
Kostenübernahme: Krankenkasse und Regelversorgung
Sowohl private als auch gesetzliche Krankenkassen sehen eine Teilübernahme der Kosten einer Zahnbrücke vor. Über den Festzuschuss ist die Hälfte der Durchschnittskosten einer Regelversorgung garantiert. Die Endsumme orientiert sich primär am Zahnbefund, dem aktuellen Gebissstand und der Versorgungsqualität der Zahnbrücke in der Standardtherapie.
Da bei einer Zahnbrücke hohe Kosten auf Sie zukommen können, besteht beispielsweise die Möglichkeit, einen Ratenkredit in Anspruch zu nehmen, um die Kosten zu decken.
Welche Faktoren beeinflussen die Kosten?
Die Gesamtkosten für den Zahnersatz hängen von unterschiedlichen Faktoren ab. Zum einen ist die Art der Befestigung entscheidend, handelt es sich um ein Implantat, das die Brücke hält, steigen die Kosten für die Behandlung. Zahngetragene Brücken hingegen sind entsprechend günstiger. Benötigt ein Patient wegen vermehrter Zahnausfälle einen mehrgliedrigen Zahnersatz, steigen in diesem Fall die Kosten für Labor, Material und zahnärztliche Leistungen.
Abgesehen von der Befestigungsart spielt das gewählte Material eine wichtige Rolle. Krankenkassen übernehmen in der Regelversorgung nicht die Kosten für eine ästhetisch schöne und patientenfavorisierte Lösung. Keramikbrücken mit Metallkern oder vollkeramische Brücken mit Zirkonoxidkern werden unabhängig von der Zahnbrückenart gefertigt. Preisliche Unterschiede ergeben sich zudem in der Herstellung. Wird der erforderliche Zahnersatz im Ausland und nicht in einem heimischen Labor produziert, gibt es entsprechende Unterschiede in der Preisfindung.
Ein weiterer Kostenfaktor ergibt sich aus der Frage, welcher Bereich des Gebisses überbrückt werden soll. Krankenkassen übernehmen in der Regelversorgung für Zahnbrücken im Backenzahnbereich keine höheren Kosten. Zahnärzte verwenden für diesen Gebissteil gerne stabile Goldbrücken. Hingegen wird der Frontbereich aufgrund seiner höheren ästhetischen Anforderung in hochwertiger Vollkeramik hergestellt oder mit Keramik verblendet. Brückenversionen im Frontzahnbereich sind im Durchschnitt preiswerter.
Zahnbrücke: 4 Spartipps
Eigenanteil senken mit Bonusheft
Um in den Genuss von bis zu 60% Kassenleistung für die Regelversorgung zu gelangen, muss ein Bonusheft mindestens fünf Jahre lückenlos geführt werden. Bei zumindest 10 Jahren steigert sich dieser Betrag auf 75%, wer jährlich einmal beim Zahnarzt war, erhält 70%.
Kostenvoranschlag vergleichen
Wer sich auf diversen Internetseiten einen vollständigen Überblick verschaffen möchte, lädt den Heil- und Kostenplan des Zahnarztes hoch und holt entsprechende Gegenangebote ein. Vorteile des Wettbewerbs liegen in der Transparenz des bestehenden Kostenvoranschlags. So ist es für Patienten einfacher, Angebote abzüglich der Regelversorgung von verschiedenen Zahnärzten zu vergleichen.
Zahnzusatzversicherung abschließen
Mit einer Zahnzusatzversicherung können im Idealfall Kostenanteile von 80% bis zu 95% abgedeckt werden. Besonders bei teurem Zahnersatz wie einem Implantat federt der Versicherungsschutz den hohen Eigenanteil optimal ab. Die Tarife unterscheiden sich jedoch erheblich und sollten vor einem Abschluss gut geprüft werden.
Regelversorgung berücksichtigen
Die Regelversorgung bietet Patienten die günstigste Lösung beim Zahnersatz. Laut Gesetz sind Zahnärzte dazu verpflichtet, über Risiken, Preise und Alternativen aufzuklären. Da Zahnärzte jedoch ein finanzielles Interesse daran haben, ihren Patienten zusätzliche Leistungen anzubieten, deckt die gesetzliche Gebührenordnung einen wesentlich geringeren Anteil als die GOZ im privaten Versicherungsbereich.
Das sollten Sie vor der Behandlung beachten!
Die Höhe der Regelversorgung wird zur Gänze von der Krankenkasse übernommen. Diese Bereiche zählen zur garantierten Regelversorgung:
- sichtbarer Bereich – zumindest Teilverblendung des Zahnersatzes
- nicht sichtbarer Bereich – nicht verblendete Zahnbrücke
- Oberkiefer – Verblendung bis zum 5. Zahn
- Unterkiefer – Verblendung bis zum 4. Zahn
Alle Leistungen, die darüber hinausgehen, müssen Patienten mit einer gesetzlichen Krankenkasse selbst bezahlen. Private Versicherungsnehmer können ihren Eigenanteil mit dem richtigen Tarif erheblich verringern oder die Kosten für Implantate & Co. werden sogar zur Gänze übernommen.
Kosten, Materialien und Ästhetik – Zahnbrücken sind es wert
Egal, aus welchen Grund eine Zahnbrücke eingesetzt wird – sie ist immer eine Maßanfertigung. Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie Laborantinnen und Laboranten fertigen jede Zahnbrücke ganz individuell an. Das kostet natürlich.
Damit Patientinnen und Patienten am Ende der Behandlung aber nicht mehrere hundert Euro aus eigener Tasche zahlen müssen, lohnt sich der Abschluss einer Zahnzusatzversicherung. Wer die nicht hat, greift zum Ratenkredit und zahlt die Zuzahlung für seine Zahnbrücke auf Raten ab.