Die Kosten beim Laminat verlegen
01.09.2021 – Laminatboden ist ein zeitloser und hochwertiger Anblick. Doch welche Arten von Laminat gibt es und ist das eigene Verlegen eine sinnvolle Alternative zum Handwerker?
Laminat verlegen – alles Wissenswerte zu Arten und Kosten
Laminat gehört aktuell zu den beliebtesten und vielseitigsten Bodenbelägen. Die aus mehreren Schichten zusammengesetzten Dielen verbinden die edle Optik von Parkett mit einem attraktiven Preis und einfachen Verlegen. Die Kosten für Anschaffung und Verlegen des neuen Laminats hängen wesentlich von Art und Qualität des Bodens ab.
Welche Arten von Laminat gibt es?
Klick-Laminat
Klick-Laminat ist die moderne und praktische Variante. Bei diesem legen Sie die einzelnen Dielen des Laminatbodens nebeneinander und profitieren von einem integrierten Verbindungssystem. Dein leichter Schlag mit einem Hammer genügt, um zwei Dielen Elemente fest miteinander zu verbinden. Hierbei greift die Nut einer Diele in die Feder der anderen Diele. Es handelt sich um eine schwimmende Verlegung.
Klebe-Laminat
Für einen besonders festen Halt der Dielen ohne Klick-System ist ein Verkleben der einzelnen Elemente miteinander üblich. Das Leimen der Dielen ist komplizierter und sollte von einem erfahrenen Handwerker durchgeführt werden, auch die Dielen selbst sind im Regelfall etwas stärker und hochwertiger. Die Kombination beider Systeme ist möglich und als Bodenbelag bei vielen Fachhändlern erhältlich.
Unterschiede zu anderen Bodenbelägen
Laminatboden hat sich über die Jahrzehnte durchgesetzt, da er die Optik von massiven und hochwertigen Böden aus Holz oder Stein imitiert und mit geringen Kosten verbindet. Viele Hausbesitzerinnen und Besitzer lieben den natürlichen Charakter massiver Holzböden. Massives Echtholz bringt einen hohen Wert und Pflegebedarf mit sich, während sich Laminat einfach reinigen lässt.
Ähnliches gilt für Steinböden, die einen massiven und schweren Charakter mit einem erhöhten Pflegebedarf verbinden. Bei Laminat sind Wünschen in Format und Dekor fast keine Grenzen gesetzt, um ohne teure Kosten zu einem individuellen und attraktiven Parkett zu gelangen.
Vor- und Nachteile von Laminatboden
Zu den wichtigsten Vorteilen gehören:
- große Auswahl an Formaten und Designs
- authentische Holzoptik bei geringem Pflegebedarf
- Verlegung im Klick-System auch durch Laien möglich
- Preisvorteil gegenüber echten Holz- und Steinböden
- kratzfestes und robustes Material selbst bei geringer Dicke
Im Vergleich zu einem echten Holzboden oder einem Bodenbelag aus Stein weist Laminatboden auch einzelne Nachteile auf:
- geringere Lebensdauer als massive Böden
- fußkaltes Gefühl (ohne Fußbodenheizung)
- eingeschränkte Eignung für Feuchträume
Im Gespräch mit einem Fachhändler oder Handwerkerinnen und Handwerker lässt sich am einfachsten klären, welcher Bodenbelag für das eigene Zuhause oder das Büro geeignet ist.
Laminat selbst verlegen oder Fachkräften überlassen?
Die Anschaffung von Laminat inklusive Trittschalldämmung und Sockelleisten ist die Grundlage jeder Boden-Sanierung. Lassen Sie sich hier ausreichend und umfassend vom beraten.
Haben Sie alle Bodenelemente, Sockelleisten und Trittschalldämmung im passenden Format erworben, geht es ans Verlegen. Mit etwas handwerklichem Geschick und der Wahl eines Klick-Systems ist das eigenhändige Verlegen denkbar. Die Beauftragung einer professionellen Fachkraft ist eine Alternative, die Ihnen gegen höhere Kosten Mühen und Arbeitszeit erspart. Beide Varianten haben Ihre Vorzüge und werden im Folgenden genauer betrachtet.
Laminat selbst verlegen – unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung
Selbst das Laminat zu verlegen, ist beim Klick-Parkett mit wenigen Hilfsmitteln möglich. Wenn Sie Ihren Bodenbelag bei Fachhändlern kaufen, liegt dem Produkt stets ein Verlegeplan bei. Bei konkreten Fragen helfen Ihnen Expertinnen und Experten im Fachhandel gerne weiter. Die nachfolgende Anleitung gibt einen groben Überblick über alle anfallenden Schritte:
Unterboden
Wenn Sie Laminat über mineralischen Böden verlegen, ist eine Dampfbremsfolie die wichtigste Unterlage Ihres neuen Bodens. In jedem Fall sollten Sie eine Trittschalldämmung verwenden, die Sie über die komplette Fläche des Bodens ausrollen. Die Trittschalldämmung sollte diagonal zu den Paneelen verlegt werden und schützt Ihre Nachbarn vor unerwünschten Geräuschen.
Paneele-Zuschnitt
Haben Sie Ihren Raum im Vorfeld vermessen, werden Sie wissen, wie viele Paneele Laminat Sie in welchem Format benötigen. Der Länge nach werden nicht alle Klick-Paneele Ihrem exakten Bedarf entsprechen. Kürzen Sie deshalb Ihre Paneele entsprechen.
Achtung: Halten Sie bei der schwimmenden Verlegung immer ca. 15 Millimeter Abstand zu Wänden, Heizungsrohren oder Raumpfeilern.
Die erste Reihe
Starten Sie beim Verlegen des Laminats in der Raumecke, die den geringsten Winkel aufweist. Verlegen Sie die erste Reihe in eine der möglichen Richtungen nach Ihren Vorlieben im Verlegemuster, die seitliche Verbindung der Reihe erfolgt bequem nach dem Nut-Feder-System. Die Federseite der Längsseite zeigt in Wandrichtung. Abstandhalter aus dem Fachhandel helfen Ihnen, eine gleichmäßige Distanz zur Wand beizubehalten.
Die Folgereihen
Setzen Sie die zweite Reihe mit einer halben Paneele für ein versetztes Verlegemuster an. Stecken Sie die Paneele angeschrägt in einem Winkel von ca. 30 Grad in die Nut der ersten Reihe. In gerader Position schlagen Sie die Paneele vorsichtig mit einem Hammer in die Hut. Durch ein gut hörbares „Klick” erkennen Sie, dass das Laminat eingerastet ist. In ähnlicher Weise gehen Sie bei allen Folgereihen vor.
Der Abschluss
Die letzte Laminat-Reihe sollte vorsichtig eingepasst werden. Hier empfiehlt sich das Festschlagen mit der Längsseite des Hammers. Das Festigen der letzten Paneele empfiehlt sich mittels Zugeisen. Zum Abschluss sind die Sockelleisten zu setzen. Achten Sie hierbei lediglich auf die Länge der einzelnen Sockelleisten, um die Abstände der Halterungen korrekt an der Wand zu positionieren.
Was spricht für den professionellen Handwerker?
Mit einem Fokus auf Qualität bei der Umsetzung ist bei allen handwerklichen Arbeiten die Beauftragung eines Profis zu empfehlen. Dieser verlegt den Laminatboden in deutlich kürzerer Zeit. Außerdem ersparen Sie sich Kosten für zusätzliche Anschaffungen wie Verlegezubehör, dass der beauftragte Handwerker mitbringt. Der folgende Überblick zeigt Ihnen, womit Sie in den Kosten mit und ohne Profi rechnen sollten.
Kostenfaktoren des Laminats
Zwei Faktoren beeinflussen die Kosten wesentlich – das gesamte benötigte Material sowie die Arbeitsstunden des Handwerkers.
Material
Im Fachhandel wird der Preis des Laminats pro Quadratmeter angegeben. Günstigste Ware setzt bei 6€ bis 8€ an, luxuriöse Paneele erreichen schnell 25€ bis 30€ pro Quadratmeter. Bei einem Raum mit 20 Quadratmetern Größe würde die günstigste Variante 160€ kosten, die Luxusvariante 600€. Einige Euro mehr sollten Sie für verschnitt und Kürzungen der Paneele einrechnen. Außerdem kommen Kosten für Sockelleisten und Trittschalldämmung auf Sie zu. Hier kommen schnell noch einmal 100€ oder mehr zusammen.
Arbeitsstunden
Wie bei jedem Umbau kommt es grundsätzlich auf die Größe und die Menge an Laminat an, welches verlegt sollen. Die Kosten variieren, je nach Region, zwischen 15€ und 45€ pro Quadratmeter. Für Sockelleisten werden je verlegtem Meter zwischen 5€ bis 10€ dazugerechnet. Oft jedoch wird vorab eine Pauschale vereinbart, die sowohl die Anfahrt als auch zusätzlichen Leistungen beinhaltet. Sollten Sie sich für die Klick-Variante entscheiden, müssen Sie nicht mit viel Aufwand rechnen. Wenn Sie sich jedoch für Klebe-Laminat entscheiden, ist dies mit einer längeren Arbeitszeit verbunden.
Gesamtkosten
Beim eigenhändigen Verlegen eines Laminatbodens fallen alleine die Materialkosten an. Paneele, Trittschalldämmung, Sockelleisten und Zubehör fürs Verlegen liegen in der preiswerten Variante bei 300€ bis 400€. Bei luxuriösem Laminat sind 800€ bis 900€ einzurechnen. Beauftragen Sie einen Handwerker, ist mit zusätzlichen 400€ bis 500€ zu rechnen.
Kostenbeispiel für einen neuen Laminatboden
Sie möchten einen Raum mit 30qm mit Laminatboden ausstatten und entscheiden sich für eine leicht gehobene Qualität. Pro Quadratmeter Laminat in Ihrem gewünschten Dekor zahlen Sie 20€, in der Summe also 600€. Mit Sockelleisten, Trittschalldämmung und weiteren Hilfsmitteln liegen Sie bei 700€ bis 750€.
Beauftragen Sie einen Handwerker und verfügt Ihr Raum über Besonderheiten wie mehrere Türen oder einen Pfeiler, sind 25 Arbeitsstunden realistisch. Rechnen Fachkräfte mit einem Stundenlohn von 20€ ab, sind zusätzlich 500€ zuzüglich Fahrtkosten einzurechnen. In der Gesamtsumme würden Sie so 1.250€ erreichen.
Finanztipp: Wie die obigen Beispiele zeigen, liegen die Kosten für das Verlegen eines Laminatbodens pro Raum im dreistelligen oder niedrigen vierstelligen Bereich. Das bedeutet für eine Kreditaufnahme, dass das Ausfallrisiko vergleichsweise gering ist. Abhängig von Ihren Sicherheiten ist die Vergabe eines solchen Kleinkredits zu sehr attraktiven Konditionen möglich. Falls Sie sich für eine preiswerte Laminat-Variante entscheiden, sollten Sie die anfallenden Kosten mit der Kreditkarte oder der Girokarte bezahlen.
Entsorgung des alten Bodenbelags
Fast alle Laminatböden gelten als Restmüll und sind nicht als Sondermüll zu entsorgen. Ihren alten Bodenbelag können Sie deshalb zerkleinert in Ihren Hausmüll werfen. Wenn dies zu lange dauert, ist auch eine Abgabe bei Ihrem Recyclinghof vor Ort möglich. Für die fachgerechte Entsorgung werden Sie eine kleine Gebühr zahlen müssen. Je nach Stadt oder Gemeinde liegt diese bei ca. 10€ für eine Wagenladung voller Alt-Paneele.
Wichtig ist, dass Sie Ihren Bodenbelag vor der Entsorgung vor Leimresten und anderen Verschmutzungen befreien. Dies gilt besonders für Bauschutt, da ansonsten die gesamten Paneele als Bauschutt deklariert wird und deutlich aufwändiger zu entsorgen ist. Sofern Ihr alter Bodenbelag komplett frei von Chemikalien ist, lässt sich das Holz natürlich auch im heimischen Kamin verbrennen.
3 Spartipps beim Laminat verlegen
Lassen Sie sich bei der Auswahl des Laminatbodens Zeit.
Gerade, wenn Sie ein bestimmtes Dekor oder Design bevorzugen, werden Sie dieses bei verschiedenen Händlern zu unterschiedlichen Preisen finden. Sie haben eine riesige Auswahl an Laminat. Ein Vergleich lohnt sich auf jeden Fall.
Bestimmen Sie im Voraus die Handwerkerpreise.
Wenn Sie über die Beauftragung eines Handwerkers oder einer Handwerkerin nachdenken, ist auch hier der Preis oft verhandelbar. Es empfiehlt sich, diesen zu einem Vor-Ort-Termin einzuladen und sich auf eine Pauschale zu einigen. Umso mehr Informationen die Fachkräfte erhalten (Art des Laminats, Raumgröße etc.) umso genauer kann ein Preis bestimmt werden. Hierdurch verhindern Sie negative Überraschungen bei der Rechnungsstellung.
Wählen Sie ein hochwertiges Laminat aus und sparen Sie auf Dauer bares Geld.
Investieren Sie von Anfang an in hochwertige Materialien bei Ihrem neuen Laminatboden. Damit Ihr Bodenbelag und die Sockelleisten lange Zeit einen attraktiven Anblick behalten, sind die gelegentliche Reinigung und Pflege wichtig. Hier macht sich höhere Qualität der gewählten Paneele langfristig bezahlt. Investieren Sie deshalb zunächst ruhig einige Euro mehr in Ihren neuen Laminatboden, bevor es nach einigen Jahren zum frühzeitigen Austausch Ihres Bodens kommen muss.