Wärmepumpe: Kosten, Installationsaufwand und Förderung
20.12.2024 – Wärmepumpen ermöglichen Heizen ohne fossile Brennstoffe. Erfahren Sie hier, wann eine Wärmepumpe sinnvoll ist, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen und welche Förderungen es gibt.
Wärmepumpen Kosten, Das Wichtigste in Kürze
- Wärmepumpen beheizen Ihr Haus nachhaltig, emissionsarm und energieeffizient – insbesondere dann, wenn das Gebäude ausreichend gedämmt ist.
- Bei den drei grundsätzlichen Wärmepumpen-Arten Luftwärmepumpe, Erdwärmepumpe und Wasserwärmepumpe gibt es deutliche Unterschiede hinsichtlich Anschaffungskosten, Installationsaufwand und Effizienz.
- Für die Anschaffung von Wärmepumpen für Neu- und Bestandsbauten gibt es hohe staatliche Zuschüsse. Auch zinsgünstige Förderkredite und andere Finanzierungsmaßnahmen wie Modernisierungskredite sind möglich.
Wann ist eine Wärmepumpe sinnvoll?
Ein effektives Heizungssystem ist in unseren Breiten unverzichtbar für ein angenehmes und gesundes Wohnklima. Lange Zeit waren Gas- und Ölheizungen dafür der Standard. Aber mit dem Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit und nicht zuletzt durch das Gesetz zum erneuerbaren Heizen wird die Wärmepumpe immer beliebter. Elektrisch betriebene Wärmpumpen heizen besonders energieeffizient mit Umgebungswärme – dafür sind sie teurer in der Anschaffung und lassen die Stromrechnung ansteigen. Wann und für welche Haushalte sich eine Wärmepumpe trotzdem lohnt, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen und welche Förderungen es gibt, erfahren sie in unserem Ratgeber.
Kosten für eine Wärmepumpe
Die Kosten für eine Wärmepumpe sind abhängig von der Art der Wärmepumpe, von der benötigten Heizleistung und von der Beschaffenheit des Hauses und des Grundstücks. Je nach Wärmepumpentyp können teure Erschließungsarbeiten nötig sein. Die Gesamtkosten ohne Betriebskosten bewegen sich aktuell im folgenden Rahmen:
- Luftwärmepumpe (Luft-Wasser): ab 13.000€
- Erdwärmepumpe (Sole-Wasser): ab 16.000€
- Grundwasserwärmepumpe (Wasser-Wasser): ab 13.000€
In der Übersicht sehen Sie, wie sich die Anschaffungs- und Betriebskosten für die einzelnen Wärmepumpen-Typen aufteilen. Bitte beachten Sie, dass es sich dabei um die untere Preisschwelle handelt – je nach Wärmebedarf und Grundstück können die Preise deutlich höher liegen.
Anschaffungskosten | Luftwärmepumpeab 8.000 € | Erdwärmepumpe (mit Erdsonde)ab 12.000 € | Grundwasserwärmepumpeab 9.000 € |
Erschließung/Bodenarbeiten | Luftwärmepumpeab 500 € | Erdwärmepumpe (mit Erdsonde)ab 6.000 € | Grundwasserwärmepumpeab 4.000 € |
Pufferspeicher | Luftwärmepumpeab 1.500 € | Erdwärmepumpe (mit Erdsonde)ab 1.500 € | Grundwasserwärmepumpeab 1.500 € |
Installation und Inbetriebnahme | Luftwärmepumpeab 2.000 € | Erdwärmepumpe (mit Erdsonde)ab 2.000 € | Grundwasserwärmepumpeab 2.000 € |
Was ist eine Wärmepumpe und wie funktioniert sie?
Eine Wärmepumpe ist ein Heizungssystem, das die Wärmeenergie der Umgebung – sprich aus der Luft, aus dem Grundwasser oder aus dem Erdreich – nutzt. Die elektrisch betriebene Wärmepumpe entzieht der Umgebung Wärme und verdichtet diese, um auf eine zum Heizen geeignete Temperatur zu kommen. Die auf diese Weise erzeugte Wärme wird an den wassergeführten Heizkreislauf des Hauses abgegeben, genau wie wir es von Gas- und Ölheizungen kennen.
Die Jahresarbeitszahl (JAZ) – Wichtigste Leistungskennzahl für Wärmepumpe
Hersteller von Wärmepumpen geben die Jahresarbeitszahl (JAZ) als aussagekräftigen Leistungswert ihrer Wärmepumpen an. Die JAZ errechnet sich aus der Anzahl Kilowattstunden Strom, die die Wärmepumpe verbraucht, im Verhältnis zu den Kilowattstunden Heizenergie, die sie erzeugt. Je höher die JAZ, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpenheizung. Neben der JAZ hängt die Effizienz der Wärmepumpe auch von der gewählten Wärmequelle, dem energetischen Zustand des Hauses und der Art der Heizkörper ab.
Welche Arten von Wärmepumpen gibt es?
Fachleute unterteilen Wärmepumpen je nach ihrer Wärmequelle in drei verschiedene Typen:
Die Luftwärmepumpe
Die Luftwärmepumpe Luftwärmepumpen nutzen in der Regel die Außenluft als Wärmequelle. Durch Ventilatoren und die Verwendung spezieller Kältemittel kann die Luftwärmepumpe auf diese Weise selbst im Winter ausreichend Wärme erzeugen, um ein Haus zu beheizen. Durch die niedrigen Außentemperaturen brauchen Luftwärmepumpen im Winter allerdings mehr Strom, zudem kann ihre Leistung bei extremer Kälte an ihre Grenzen kommen. Die Luftwärmepumpe ist die in Deutschland am weitesten verbreitete Wärmepumpenart.
- Vergleichsweise geringe Kosten für Anschaffung und Installation, da keine Erdbohrung nötig ist
- Platzsparend und unkompliziert zu installieren
- Erreicht eine gute, aber nicht die beste Jahresarbeitszahl, weil die Außenluft an sehr kalten Tagen eine zu niedrige Temperatur hat
- An sehr kalten Wintertagen kann eine unterstützende Heizung notwendig sein
Anwendungsbereich: Niedrigenergiehäuser und Gebäude mit hervorragender Dämmung, auch energetisch sanierte Altbauten.
Die Erdwärmepumpe
Die Erdwärmepumpe nutzt die Temperaturen im Erdreich, die im Jahresverlauf nur geringfügig schwanken. Daher erreichen Erdwärmepumpen in der Regel eine gute Jahresarbeitszahl und eignen sich auch für Häuser, die noch nicht vollständig energetisch saniert sind. Die Installation einer Erdwärmepumpe ist allerdings aufwendig, da Erdbohrungen notwendig sind, um die Erdsonden in etwa 100 m Tiefe zu versenken. Eine andere Möglichkeit der Wärmegewinnung sind sogenannte Erdkollektoren, die auf der 1,5- bis 2-fachen Fläche der zu beheizenden Wohnfläche auf dem Grundstück verlegt werden. Nicht überall sind die Gegebenheiten für Erdbohrungen oder Erdkollektoren vorhanden, zudem kann das Genehmigungsverfahren teuer sein.
- Erdsonden haben eine sehr lange Lebensdauer und sind damit ihr Geld wert
- Sehr effizient durch konstante Temperaturen im Erdreich
- Aufwendige Erschließungsarbeiten durch Erdbohrungen oder Erdkollektoren
- Nicht jeder Untergrund ist für Erdsonden geeignet, eine Genehmigung und ggf. Probebohrungen sind gesetzlich vorgeschrieben
Anwendungsbereich: Bestandsbauten, die z. T. oder vollständig energetisch saniert sind, Gebäude mit ausreichend großem Grundstück für Erdbohrungen.
Die Wasserwärmepumpe
Die Wasserwärmepumpe Wasserwärmepumpen nutzen das Grundwasser als Wärmequelle. Sie arbeiten von allen Wärmepumpen am effizientesten, da die Temperatur des Grundwassers das ganze Jahr über nahezu konstant bleibt. Allerdings benötigen Sie für die Installation einer Wasserwärmepumpe zwei Brunnen auf Ihrem Grundstück. Ist noch kein Brunnen vorhanden, muss durch Probebohrungen festgestellt werden, ob Wasser in ausreichender Menge und Qualität am Standort vorhanden ist.
- Besonders effiziente Wärmegewinnung, auch für Mehrfamilienhäuser geeignet
- Teure Vorbereitungs- und Erschließungsarbeiten durch Probebohrungen und Brunnenbohrungen
Anwendungsbereich: besonders geeignet für große Häuser oder für Gebäude mit einem erhöhten Wärmebedarf.
Wann lohnt sich eine Wärmepumpe?
Wirtschaftlich gesehen, lohnt sich eine Wärmepumpe dann, wenn die Lebensdauer der Wärmepumpe ihre Amortisationszeit überschreitet –, wenn sich also die Anschaffungskosten amortisiert haben und Sie von den niedrigeren Betriebskosten im Vergleich zu Gas- und Ölheizungen profitieren. Bei modernen Wärmepumpen in gut gedämmten Häusern ist dies in der Regel nach zehn bis 15 Jahren der Fall. Staatliche Förderungen können die Anschaffungskosten der Wärmepumpe zusätzlich reduzieren, was die Attraktivität weiter erhöht.
Wärmepumpe im Altbau – ist das sinnvoll?
Grundsätzlich sehen Experten die Wärmepumpe ab einer Jahresarbeitszahl von 3,5 als finanziell rentabel an. Ganz gleich, ob Luftwärmepumpe, Wasserwärmepumpe oder Erdwärmepumpe – alle Systeme erreichen diesen Wert am ehesten in gut gedämmten Häusern. Das heißt aber nicht, dass Wärmepumpen nur für Neubauten und Niedrigenergiehäuser sinnvoll sind. Oft lohnt sich eine Wärmepumpe im Altbau auch in Verbindung mit einzelnen Sanierungsmaßnahmen, wie z. B. dem Einbau neuer Flächenheizungen oder einer Dachdämmung.
Reichen die Dämmmaßnahmen nicht aus, müssen Sie möglicherweise eine zusätzliche Wärmequelle oder gleich ein anderes Heizsystem nutzen. Professionelle Energieberaterinnen und -berater können Sie dazu beraten, ob und unter welchen Umbaumaßnahmen sich der Einbau einer Wärmepumpe rentiert oder ob weitere Alternativen in Frage kommen, z. B. :
- Gas- oder Ölheizung mit Brennwerttechnik
- Holzvergaserkessel
- Pelletheizung
- Photovoltaikanlage (z. B. zum Betrieb von Nachspeicheröfen oder elektrischen Fußbodenheizungen)
Gesetzliche Verpflichtung für klimafreundliche Heizungen ab 2028
Bei Neubauten und beim Austausch alter, defekter Heizungen in Bestandsbauten ist eine Wärmepumpe nicht nur aus energetischer Sicht sinnvoll. So schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) vor, dass bis spätestens 2028 alle neu installierten Heizungssysteme zu mindestens 65% mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Zu den erneuerbaren Heizungssystemen zählen neben Wärmepumpen z. B. auch Pelletheizungen und Gasheizungen, die für den Betrieb mit Biogas ausgerüstet sind. Nur in Ausnahmefällen dürfen auch nach 2028 noch konventionelle Öl- und Gasheizungen installiert werden – etwa, wenn Sie nachweisen können, dass der Aufwand für die Umrüstung in keinem Verhältnis zum energetischen Nutzen steht.
Kosten einer Wärmepumpe für Anschaffung und Betrieb
Welche Kosten bei der Investition in eine Wärmepumpe auf Sie zukommen ist eine individuelle Kalkulation, die von vielen Variablen abhängt:
- Tauschen Sie ein bestehendes Heizungssystem aus oder wird das gesamte System neu installiert?
- Können bestehende Heizkörper und -leitungen weiter genutzt werden?
- Sind Erschließungsarbeiten wie Erdbohrungen oder Brunnenbohrungen erforderlich?
- Wie hoch ist der jährliche Wärmeenergie-Bedarf Ihres Haues?
- Welche Jahresarbeitszahl hat Ihre Wärmepumpe?
Nach der Installation der Wärmepumpe gibt es weitere Faktoren, die die Betriebskosten beeinflussen können – etwa, ob Sie die Wärmepumpe mit Ihrer eigenen Solaranlage kombinieren oder einen Wärmestromtarif nutzen können, um die Betriebskosten zu senken. All diese Einzelposten summieren sich zu Ihren jährlichen Heizausgaben.
Was kostet eine Wärmepumpe in der Anschaffung?
Hersteller, Jahresarbeitszahl und natürlich die Art der Wärmepumpe nehmen Einfluss auf die Anschaffungskosten.
Art der KostenWärmepumpe | Luftwärmepumpe10.000 – 12.000 € | Erdwärmepumpe mit Erdsonde12.000 – 15.000 € | Erdwärmepumpe mit Kollektoren12.000 – 15.000 € | Wasserwärmepumpe12.000 – 20.000 € |
Art der KostenPufferspeicher | Luftwärmepumpe1.500 - 2.500 € | Erdwärmepumpe mit Erdsonde1.500 – 2.500 € | Erdwärmepumpe mit Kollektoren1.500 – 2.500 € | Wasserwärmepumpe1.500 – 2.500 € |
Art der KostenErschließung und Installation | Luftwärmepumpe3.000 € | Erdwärmepumpe mit Erdsonde3.500 – 10.000 € | Erdwärmepumpe mit Kollektoren2.000 – 5.000 € | Wasserwärmepumpe1.000 – 10.000 € |
Art der Kostengesamt | Luftwärmepumpe14.500 – 17.500 € | Erdwärmepumpe mit Erdsonde17.000 – 27.500 € | Erdwärmepumpe mit Kollektoren16.000 – 22.500 € | Wasserwärmepumpe14.500 – 32.500 € |
Zusätzliche Kosten können entstehen, wenn neue Lüftungs- und Heizsysteme installiert werden müssen, um die erwärmte Luft oder das Wasser in die Wohnräume zu transportieren.
Was kosten Betrieb und Wartung einer Wärmepumpe?
Genau wie bei Ihrem Gas- oder Ölbrennkessel ist eine regelmäßige Wartung auch bei Wärmepumpenheizungen empfehlenswert. Rechnen Sie dafür mit Kosten zwischen 300 und 400€ im Jahr. Die Stromkosten für den Betrieb der Wärmepumpe sind höher und richten sich nach dem individuellen Wärmebedarf des Hauses.
Folgende Gleichung hilft Ihnen bei der Bestimmung der Betriebskosten Ihrer Wärmepumpe:
Wärmebedarf Ihres Gebäudes in kWh / Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe = Stromverbrauch in kWh pro Jahr.
Rechenbeispiel Betriebskosten Wärmepumpe
Ein durchschnittliches Einfamilienhaus (Baujahr 1990, ca. 140 m² Wohnfläche) hat einen Wärmebedarf von etwa 100 kWh/m², also etwa 14.000 kWh im Jahr. Bei einer Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl von 4,0 ergibt sich ein jährlicher Stromverbrauch von 3.500 kWh. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 0.28€/kWh (Stand September 2024) zahlt man für eine Wärmepumpe also Stromkosten von 980€ im Jahr.
Deutlich geringer sind die Betriebskosten bei einem gut gedämmten Neubau. Bei einem Effizienzhaus 70 etwa kann man mit einem Wärmebedarf von 60 kWh/m² rechnen, sprich 8.400 kWh Strombedarf im Jahr. Eine Wärmepumpe mit der JAZ 4,0 würde pro Jahr 2.100 kWh Strom verbrauchen. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 0.28€/kWh (Stand September 2024) zahlt man also nur 588€ Heizkosten im Jahr.
Rechenbeispiel: Gesamtkosten einer Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus
Beim Neubau eines 150 m²-Hauses entscheidet sich der Bauherr für die Installation einer Luftwärmepumpe mit Pufferspeicher.
- Anschaffungs- und Installationskosten für Wärmepumpe und Pufferspeicher: 16.000€
- Jahresarbeitszahl der Luftwärmepumpe: 4,1
- Prognostizierter Wärmebedarf des Hauses (45kWh/m²): 6750 kWh
- Strombedarf: 6750 / 4,1 = 1.646 kWh
- Stromkosten: 1.646KWh x 0,28€/kWh = 461€ im Jahr
Unter Berücksichtigung dieser Stromkosten kommt der Bauherr in seiner Kalkulation auf folgende jährliche Kosten:
LuftwärmepumpeAnschaffungskosten (einmalig, umgeschlagen auf 20 Jahre Nutzungsdauer) | Jährliche Kosten16.000 € /20 = 800 € |
LuftwärmepumpeWartungskosten | Jährliche Kosten350 € |
LuftwärmepumpeStromkosten | Jährliche Kosten461 € |
LuftwärmepumpeGesamtkosten (bei 20 Jahren Nutzungsdauer) | Jährliche Kosten1.611 € |
Vor- und Nachteile der Wärmepumpe
Vorteile einer Wärmepumpe
Wärme aus Wasser, Luft und Erde ist regenerativ, kostenlos verfügbar und ökologisch reizvoll. Das gilt umso mehr, wenn Sie die Wärmepumpe zumindest teilweise mit Solarstrom betreiben. Welche weiteren Vorteile gibt es?
- Strom ist verglichen mit Gas oder Öl relativ preiswert – daher ist eine Wärmepumpe günstiger im Betrieb als konventionelle Heizungen.
- Die Wärmepumpe selbst ist kompakt, es ist kein Lagerraum für Pellets und kein Brennkessel notwendig.
- Es entstehen keine Emissionen, da die Wärmepumpe Wärme ohne Verbrennungsprozess erzeugt.
- Wärmepumpen werden staatlich mit bis zu 70% gefördert – so können Sie einen großen Teil der hohen Anschaffungskosten einsparen.
- Wärmepumpen sind zukunftssicher, da sie den Vorschriften des Gesetzes zum erneuerbaren Heizen im Rahmen des GEG ab 2028 entsprechen.
- Wärmepumpen sind das ideale Heizungssystem für Neubauten. Sie planen gerade Ihr Bauvorhaben? Wir erstellen Ihnen gerne eine individuelle Baufinanzierung.
Beim Hausbau ist das Fundament von entscheidender Bedeutung – auch für die Energieeffizienz und die Installation der Wärmepumpe. Was für Kosten beim Fundament entstehen, lesen Sie in unserem Ratgeber.
Nachteile einer Wärmepumpe
Aus ökologischer Sicht ist eine Wärmepumpe fast immer von Vorteil. Wirtschaftlich gesehen, gibt es vor allem dann Nachteile, wenn die Wärmepumpe nicht effizient arbeitet. Welche Punkte könnten noch gegen eine Wärmepumpe sprechen?
- Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe sind höher als für eine Öl- oder Gasheizung.
- Die Installation von Wasser- und Erdwärmepumpen ist aufgrund der Bohrungen und des Platzbedarfs nicht überall möglich.
- Genehmigungsverfahren und Probebohrungen können zeit- und kostenaufwendig sein und das Bauvorhaben verzögern.
- In vielen Fällen sind neue Heizkörper nötig, damit die Wärmepumpe effizient arbeitet. Flächenheizungen wie die Wand- oder Fußbodenheizung ermöglichen eine niedrige Vorlauftemperatur und sind daher am besten geeignet.
Welche Förderungen gibt es für die Wärmepumpe?
Wärmepumpen beheizen Wohngebäude energieeffizient und nachhaltig und tragen daher entscheidend zum Erreichen der Klimaziele bis 2045 bei. Aus diesem Grund fördert der Staat den Einbau von Wärmepumpenheizungen im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).
Wie hoch die Zuschüsse zur Wärmepumpe sind und von welcher Stelle Sie Fördermittel erhalten, hängt davon ab, ob die Wärmepumpe als Teil eines Neubauvorhabens installiert wird oder ob sie im Zuge eines Heizungstauschs im Bestand eingebaut wird.
Förderprogramm | Wärmepumpe im NeubauBundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) | Wärmepumpe bei Heizungstausch im BestandBundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) |
Zuständige Stelle | Wärmepumpe im NeubauBundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) | Wärmepumpe bei Heizungstausch im BestandKreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) |
Fördersätze | Wärmepumpe im Neubau35 % der förderfähigen Kosten (JAZ min. 4,1) | Wärmepumpe bei Heizungstausch im Bestand30 % Basisförderung für alle Haushalte, die ein mind. 2 Jahre altes Heizungssystem gegen eine Wärmepumpe tauschen |
Fördersätze | Wärmepumpe im Neubau35 % der förderfähigen Kosten (JAZ min. 4,1) | Wärmepumpe bei Heizungstausch im Bestand20 % Klimageschwindigkeitsbonus, wenn die Wärmepumpe eine mind. 20 Jahre alte, funktionierende Gas-, Kohle-, Öl-, Nachtspeicher- oder Gasetagenheizung ersetzt |
Fördersätze | Wärmepumpe im Neubau35 % der förderfähigen Kosten (JAZ min. 4,1) | Wärmepumpe bei Heizungstausch im Bestand30 % einkommensabhängiger Bonus, wenn das Jahreseinkommen aller Haushaltsmitglieder max. 40.000 € beträgt |
Fördersätze | Wärmepumpe im Neubau35 % der förderfähigen Kosten (JAZ min. 4,1) | Wärmepumpe bei Heizungstausch im Bestand5 % Effizienzbonus, wenn die Wärmepumpe ein natürliches Kältemittel nutzt |
Maximale Förderhöhe | Wärmepumpe im Neubau35 % bei maximal 50.000 € Investitionssumme = 17.500 € | Wärmepumpe bei Heizungstausch im BestandGedeckelt auf max. 70 % bei maximal 30.000 € Investitionssumme = 21.000 € |
Förderantrag | Wärmepumpe im NeubauOnline-Antragsverfahren der BAFA | Wärmepumpe bei Heizungstausch im BestandAntragsportal der KfW |
KFW-Förderkredite und Zuschüsse zur Heizungsoptimierung
Wer eine Wärmepumpe im Zuge einer energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden einbaut, kann unter Umständen weitere Fördermittel beantragen. So bezuschusst die BAFA eine Vielzahl von Maßnahmen zur Heizungsoptimierung bei bestehenden Heizungsanlagen, die mehr als zwei Jahre im Betrieb sind. Gefördert werden unter anderem der Austausch von Heizungspumpen, die Dämmung von Rohrleitungen, der Einbau von Flächenheizungen, Niedertemperaturheizkörpern und Wärmespeichern (Pufferspeicher) sowie der Austausch der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik. Gefördert werden 15% der förderfähigen Ausgaben.
Zur Finanzierung des Heizungstauschs bietet die KfW zudem einen Ergänzungskredit an. Dabei können Haushalte bis 120.000€ je Wohneinheit bei Laufzeiten bis 35 Jahre zu einem effektiven Jahreszins von 3,82% bekommen. Der Ergänzungskredit der KfW ist für eine Vielzahl energetischer Sanierungsmaßnahmen erhältlich. Voraussetzung ist aber, dass die Hausbesitzer eine Zusage der KfW über einen Zuschuss zum Heizungstausch oder eine Bewilligung des BAFA für die Zuschussförderung von Einzelmaßnahmen der energetischen Sanierung erhalten haben.
Wärmepumpe finanzieren – welche weiteren Möglichkeiten gibt es?
Wenn Sie die Installation einer Wärmepumpe nicht ausschließlich mit Eigenkapital zahlen können oder wollen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten zur Finanzierung. Mithilfe eines Modernisierungskredits sind die Kosten leicht und ohne Grundbucheintrag zu überbrücken. Fragen Sie zudem nach unserer Grünen Baufinanzierung, denn wir unterstützen energieeffizientes und nachhaltiges Bauen mit einem attraktiven Sonderzins. Für einen niedrigen Energiebedarf Ihrer Immobilie bieten wir Ihnen eine interessante Zinsreduzierung für Ihr Baudarlehen an.
7 Tipps, wie Sie mit Ihrer Wärmepumpe Kosten sparen
Effektive Dämmung der Gebäudehülle
Je besser die Dachdämmung und Fassadendämmung, desto effektiver arbeitet die Wärmepumpe – und desto geringer fallen die jährlichen Betriebskosten aus.
Günstiger Tarif
Fragen Sie bei Ihrem Stromanbieter nach einem günstigen Tarif für Wärmepumpen.
Wärmestrombedarf selbst erzeugen
Verbinden Sie Ihre Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage, um einen Teil des benötigten Stroms selbst zu erzeugen – das reduziert sowohl die Betriebskosten als auch Ihren CO2-Ausstoß.
Moderne Flächenheizungen
Nutzen Sie eine Fußboden- oder Wandheizung, um eine möglichst niedrige Vorlauftemperatur zu erreichen und die Betriebskosten Ihrer Wärmepumpe zu reduzieren.
Großer Speicher
Ein groß dimensionierter Wärme- oder Pufferspeicher gleicht Temperaturschwankungen aus und macht vor allem der Luftwärmepumpe das Leben leichter.
Eigene Solaranlage
Mithilfe einer Solaranlage erwärmen Sie vor allem in den Sommermonaten das Wasser und die Wärmepumpe kann abgeschaltet werden.
Attraktive Förderungen
Machen Sie sich für die Anschaffung und die ergänzenden, dämmenden Sanierungsmaßnahmen einen Plan und kombinieren Sie die Förderungen. Dadurch reizen Sie alle möglichen Zuschüsse und Zinsverbilligungen aus. Gerne sind wir Ihnen bei der Ausschöpfung aller Möglichkeiten behilflich. Wenden Sie sich an einen unserer Berater.