Pflasterarbeiten – Kosten, Arbeitsschritte und Beispielrechnung

08.01.2025 – Ob in der Einfahrt, im Garten oder auf der Terrasse: Hier erfahren Sie, mit welchen Kosten Sie für Pflasterarbeiten rechnen sollten.

Pflasterarbeiten Kosten
, Das Wichtigste in Kürze

  • Pflasterarbeiten im Außenbereich – etwa in der Einfahrt oder auf der Terrasse, kosten inklusive Vorarbeiten, Material und Arbeitsstunden zwischen 70 und 210€ pro m².
  • Die tatsächlichen Kosten schwanken je nach gewünschten Pflasterarbeiten, nach der Größe der Fläche und der Beschaffenheit des Bodens.
  • Für stark beanspruchte Flächen wie Einfahrten sind Pflastersteine aus Beton oder Klinker ideal, für die Terrasse oder Gartenwege sind Natursteine eine beliebte Alternative.

Pflasterarbeiten – die Kosten im Überblick

Ob Einfahrt, Gartenwege oder Terrasse: im Außenbereich zählen Pflasterarbeiten zu den beliebtesten Bodenbelägen. Das liegt nicht nur an der zeitlosen Optik, sondern auch an der Funktionalität und Langlebigkeit gepflasterter Flächen. Mit welchen Kosten Sie bei Pflasterarbeiten tatsächlich rechnen müssen, hängt von der Beschaffenheit des Untergrundes und von Ihren persönlichen Wünschen ab – etwa, was die Pflastersteine und das Verlegemuster betrifft.

AufwandErdaushub + EntsorgungKosten15 - 25 €/m²
AufwandUnterbau (Tragschicht aus Kies oder Schotter)Kosten10 - 25 €/m²
AufwandPflastersteineKosten20 - 100 €/m²
AufwandRandsteineKosten4 - 6 €/m
AufwandSand für PflasterfugenKosten5 €/t
AufwandArbeitsstundenKosten20 - 50 €/m²

Lohnt es sich, die Einfahrt oder Terrasse zu pflastern?

Pflasterarbeiten sind teurer als vergleichbare Bodenbeläge wie zum Beispiel Kies. In der Regel lohnt sich die Investition in Pflasterarbeiten aber trotzdem, denn:

  • Sorgfältig durchgeführte Pflasterarbeiten sind sehr robust, pflegeleicht und langlebig.
  • Gepflasterte Flächen überzeugen mit einer ebenmäßigen und zeitlosen Optik.
  • Gepflasterte Wege sind komfortabel und ermöglichen Ihnen, sauberen Fußes in Ihr Zuhause zu gelangen.
  • Pflaster ist leicht zu reinigen und – je nach Vorbereitung des Untergrundes – wenig anfällig für Unkraut.
  • Pflasterarbeiten sind eine tolle Möglichkeit, den Boden zu begradigen und gut befahr- sowie begehbar zu machen.

Zwar sind die Kosten, die bei Pflasterarbeiten auf Sie zukommen, nicht unerheblich. Doch mit etwas Planung und ein paar Tipps ist es möglich, beim Pflastern Geld zu sparen.

Wie setzen sich die Kosten für Pflasterarbeiten zusammen?

Zwei Faktoren bestimmen maßgeblich die Kosten für Pflasterarbeiten:

Arbeitszeit

Arbeitsstunden fallen nicht nur für das Pflastern selbst an, sondern auch für die Vorbereitung des Bodens. Dazu zählen:

  • Ausheben des Bodens: 10-15€/m²
  • Entsorgen des Erdaushubs: 5-10€/m³ Erdreich
  • Auffüllen des Unterbaus mit Schotter oder Kies: 20-25€/m²
  • Auslegen und Einebnen eines Splittbetts: 2€/m²
  • Pflastersteine und Randsteine verlegen und verfugen: 50-65€/m²

Die Kosten für Arbeitszeit variieren je nach Größe der zu pflasternden Fläche, nach der Beschaffenheit des Untergrundes und nach gewünschtem Verlegemuster.

Material

Die Materialkosten für Pflastersteine werden in der Regel pro Quadratmeter berechnet und liegen zwischen 20€ und 100€. Neben den Steinen selbst fallen Kosten für weitere Materialien an:

  • Schotter oder Kies für den Unterbau: ab 11€ pro m³
  • Splitt für das Splittbett: ab 4€ pro m³
  • Sand zum Verfugen: ab 5€ pro Tonne

Welche Pflastersteine gibt es und was kosten sie?

Bei den Kosten für Pflasterarbeiten sind die verwendeten Pflastersteine ein entscheidender Faktor. Die Auswahl an Pflastersteinen ist umfangreich, grob lassen sie sich aber in die Kategorien Betonsteine und Natursteine unterteilen. Zu beiden Kategorien gehören jeweils diverse Unterarten, die sich im Preis stark unterscheiden können. Die Preise für einfache Betonpflastersteine beginnen bei 20€ pro m², Natursteine wie Basalt oder Granit beginnen ab 35€ und können bis zu 100€ pro m² kosten.

Warum kosten Pflastersteine unterschiedlich viel?

Neben der Materialart bzw. der Materialqualität hängt der Preis von Pflastersteinen von diversen anderen Faktoren ab:


  • Form und Größe
  • Stärke
  • Oberflächenart und Beschichtung
  • Witterungsbeständigkeit
  • Belastbarkeit
  • Versickerung
  • Farbe oder Nuancen bzw. Seltenheitsgrad

Unterschiedliche Pflastersteine und Materialen

Es gibt eine Vielfalt an Pflastersteinen: von Beton- und Natursteinen bis hin zu edlen Klinkern, perfekt abgestimmt auf jeden Stil und jedes Projekt:


  • Betonpflasterstein
  • Sickerpflaster Beton in Weiß-Schwarz
  • Pflasterklinker, grau, rechteckig
  • Basalt-Pflaster, Schwarz-Anthrazit
  • Pflasterstein, Muschelkalk
  • Natursteinpflaster, Porphyr
  • Granitsteinpflaster, hellgrau

Gut zu wissen: Je stärker der Pflasterstein bearbeitet wurde, desto teurer ist er. Sowohl Beton- als auch Natursteine können mit speziellen Oberflächenbearbeitungen und -beschichtungen versehen werden. So kann z. B. die Oberfläche hydrophobiert werden, sodass sie weniger Wasser aufnehmen. Das kann die Lebensdauer der Pflastersteine verlängern und sie pflegeleichter machen, lässt aber auch den Preis pro m² ansteigen.

Vor- und Nachteile
, Betonsteine vs. Natursteine zum Pflastern

Beim Pflaster kommt es nicht nur auf die Kosten an, sondern auch das Aussehen ist entscheidend. Schließlich halten Pflasterarbeiten leicht mehrere Jahrzehnte, sodass Sie die Optik der gewählten Materialien genau abwägen sollten.

Betonstein

Vorteile

  • Relativ preiswert
  • Viele verschiedene Designs, Formen und Farben
  • Maßgenau, leichter zu verarbeiten
  • Dank Oberflächenbehandlung häufig auch bei Regen rutschfest

Nachteile

  • Einfassung mit Randsteinen erforderlich, da Betonsteine verrutschen können
  • Teilweise geringere Lebensdauer als Naturstein, können schneller verwittern

Naturstein

Vorteile

  • Einzigartige Optik, wirkt sehr hochwertig
  • Lange Lebensdauer

Nachteile

  • Häufig teurer als Beton und Klinker
  • Weniger Auswahl bei den Designs
  • Nicht immer maßgenau, macht Materialberechnung und Abmessung schwieriger
  • Je nach Material etwas pflegeaufwendiger
  • Ohne Oberflächenbehandlung rutschig bei Nässe

Einfahrt lieber pflastern oder asphaltieren?

Während sich bei Gartenwegen und Terrassen auch Kies als Alternative anbietet, müssen sich Hausbesitzer bei der Einfahrt meist zwischen Pflastersteinen und Asphalt entscheiden. Zwischen beiden Bodenbelägen gibt es deutliche Unterschiede.

Asphalt

Durch Asphalt wird der Boden komplett versiegelt, sodass Ablaufrinnen und eine Versickerungsanlage notwendig werden. Teilweise ist das Versiegeln von Flächen auch genehmigungsbedürftig. Dafür ist der Asphalt sehr pflegeleicht – kein Unkraut dringt durch und er hält oft bis zu 30 Jahren. Da der Unterbau von Asphaltflächen aufwendiger als bei Pflasterflächen ist, können die Kosten pro Quadratmeter beim Asphalt höher liegen.

Pflastersteine

Elegant und vielseitig, können Pflastersteine in vielen verschiedenen Farben, Formen und Mustern verlegt werden. So lässt sich die Pflasterfläche optimal an das Haus oder den Carport anpassen. Die Steine sind robust, müssen aber in der Regel nach einiger Zeit gereinigt oder von Unkraut befreit werden. Insgesamt sind Pflasterarbeiten meist günstiger als Asphaltarbeiten.

Kurzum: Wenn Ihnen die Optik nicht so wichtig ist und Sie für sehr große Flächen einen Bodenbelag suchen, ist Asphalt eine gute Wahl. Ansonsten empfehlen sich schon allein wegen der Optik Pflastersteine.

Rechenbeispiel
, Kosten für das Pflastern einer 30m²-Einfahrt

Familie Meier plant, die Einfahrt ihres Neubaus pflastern zu lassen. Die Fläche ist rund 30m² groß und aktuell ohne einen Bodenbelag. Aufgrund der Belastbarkeit hat sich Familie Meier für Betonpflastersteine entschieden. Die Handwerker arbeiten an drei Tagen, wobei für jeden Tag die Anfahrten von 6 km berechnet werden. Folgende Kosten kommen dabei zusammen:

PostenErdaushub auf 40 cm TiefeKosten pro m²12 €/m²Kosten für 30 m²360 €
PostenEntsorgen des Erdaushubs (12 m³)Kosten pro m²8 €/m³Kosten für 30 m²96 €
PostenUnterbau aus Schotter (inkl. Material)Kosten pro m²23 €/m²Kosten für 30 m²690 €
PostenSplittbett auslegen (inkl. Material)Kosten pro m²4 €/m²Kosten für 30 m²120 €
PostenPflastern (inkl. Pflastersteine und Randsteine)Kosten pro m²55 €/m²Kosten für 30 m²1.650 €
PostenFahrtkosten (6 x 6 km)Kosten pro m²pauschal 60 ct/kmKosten für 30 m²21,60 €
PostenGesamtKosten pro m²102 €Kosten für 30 m²2.907,60 €

Tipp: Die Preise können je nach Handwerksbetrieb und nach Region variieren. Auch ob Sie einen Gartenbaubetrieb oder einen Straßenbaubetrieb beauftragen, kann einen Unterschied machen. Fragen Sie am besten bei unterschiedlichen Anbietern unverbindliche Angebote für Ihre Vorhaben an.

Baufinanzierung & Modernisierungskredit
, Kosten für Pflasterarbeiten finanzieren

Professionell ausgeführte Pflasterarbeiten sind nicht günstig. Wenn Sie Einfahrt, Terrasse oder Gartenwege im Zuge Ihres Hausbaus pflastern möchten, sollten Sie dies bei Ihrer Baufinanzierung von Anfang an mit einplanen. Für Pflasterarbeiten zu einem späteren Zeitpunkt ist die Finanzierung mit einem Modernisierungskredit möglich. Diese sind häufig zu guten Zinssätzen zu haben, zudem wird ein Modernisierungskredit für Ihr Haus nicht als Grundschuld eingetragen.

Pflasterarbeiten selbst erledigen und Kosten sparen?

Ob Einfahrt oder Terrasse: Das Verlegen von Pflastersteinen ist eine aufwendige Arbeit, für die es Zeit, Kraft und auch ein gewisses Maß an Fachwissen und handwerklichem Geschick braucht. Wenn Sie Ihre Einfahrt oder einen Gartenweg selbst pflastern, sparen Sie zwar teure Handwerkerkosten ein. Es gibt aber einige Hürden, die Sie beim Selber-Pflastern bedenken sollten:

  • Wenn der Untergrund nicht fachgerecht ausgeglichen ist oder die Pflastersteine nicht sorgfältig verlegt sind, wird das Pflaster mit hoher Wahrscheinlichkeit bald unregelmäßig, da sich einzelne Steine absenken.

  • Für die Vorarbeiten ist schweres Gerät nötig: häufig kommen Kleinbagger, Rüttler und andere Maschinen zum Einsatz. Beim Selber-Pflastern müssen Sie diese Maschinen mieten.

  • Beim Pflastern muss viel Material bewegt werden – der Erdaushub muss entsorgt, Steine und Sand für die Fugen muss transportiert werden. Für diese Arbeiten benötigen Sie mindestens einen Anhänger.

  • Pflastern ist zeitaufwendig und körperlich anstrengend. Planen Sie von der Vorbereitung des Bodens bis zum Verlegen und Verfugen der Steine mindestens drei Tage Arbeit ein, für größere Flächen mehr.

Wenn Sie bei den oben genannten Punkten unsicher sind oder die Pflasterarbeiten von Anfang an in kompetente Hände geben möchten, sollten Sie einen professionellen Handwerksbetrieb beauftragen. Fachleute bieten Ihnen auch eine Gewährleistung für die Qualität ihrer Arbeit. Wenn Sie dagegen einen Fehler, den Sie selbst beim Pflastern gemacht haben, später ausbessern, kann dies mitunter teurer sein, als wenn Sie von Anfang an einen Profi beauftragt hätten.

Welche Verlegemuster gibt es beim Pflastern?

Die Auswahl an Verlegemustern ist umfangreich, insbesondere wenn Sie sich für Betonsteine entscheiden. Einige Muster sind aufwendiger zu verlegen als andere und kosten daher mehr Arbeitsstunden. Ein Profi kann Ihnen unterschiedlichste Verlegemuster anbieten.

Hier ein paar Beispiele für beliebte Verlegemuster:

  • Reihen- oder Läuferverband
  • Diagonalverband
  • Ellenbogenverband
  • Fischgrätverband
  • Mittelstein
  • Block- oder Parkettverband
  • Schuppenbogenverband
  • Segmentbogenverband

5 Tipps, wie Sie bei Pflasterarbeiten sparen können

Wählen Sie die richtigen Materialien

Ein seltener Naturstein treibt die Kosten nach oben. Suchen Sie sich hingegen einen preiswerten Betonstein aus, können Sie erhebliche Materialosten bei der Pflasterung der Einfahrt oder Terrasse sparen.

Reduzieren Sie die Arbeitskosten

Selbst wer handwerklich wenig geschickt ist, kann beispielsweise den Aushub für den Unterbau der Einfahrt übernehmen. Lediglich die Miete für einen Kleinbagger muss einkalkuliert werden. Für das Verlegen selbst beauftragen Sie Handwerker.

Größe der zu pflasternden Fläche reduzieren

Überlegen Sie vorab gut, wie groß die gepflasterte Fläche tatsächlich sein muss. Ist eine Einfahrt von 50m² erforderlich oder reichen nicht auch 30m² aus? Nicht gepflasterte Flächen können Sie mit Kies ausfüllen.

Durch Sonderangebote sparen

Eine weitere Möglichkeit, die Materialkosten zu minimieren, ist die Nutzung von Rabatten oder Restposten. Teilweise werden Restbestände von Pflastersteinen für Einfahrt oder Terrasse sowie Kies zu besonders niedrigen Preisen angeboten.

Finanzieren Sie Ihre Pflasterarbeiten clever

Das Pflastern von Einfahrt oder Terrasse kann den Kontostand belasten. Anstatt die hohen Zinsen eines Dispokredits zu zahlen, sollten Sie besser gleich einen Kredit aufnehmen. Denn Modernisierungskredite schließen Sie oft mit einem niedrigeren Zinssatz ab.

Modernisierungskredit
, Beim Pflastern von Einfahrt und Terrasse lassen sich Kosten einsparen

Die Einfahrt oder Terrasse lohnt sich aufgrund der Langlebigkeit des Bodenbelags. Pflastern in Eigenregie spart zwar Kosten ein, ist für einen Laien jedoch nicht ratsam, da Pflasterarbeiten sehr mühselig sein können und ein gewisses Fachwissen vorausgesetzt wird. Ein Teil der Vorbereitungsarbeit kann jedoch auch von Laien übernommen werden, um teure Arbeitsstunden einzusparen.

Die Kosten können sehr stark variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab. Erfahren Sie, wie ein Modernisierungskredit sich für Sie allemal bei der Aufwertung Ihrer Einfahrt oder Terrasse lohnen kann.

Newsletter

Nie mehr etwas verpassen – bleiben Sie immer up-to-date zu Finanz- und alltäglichen Themen. Es erwarten Sie spannende Artikel, Tipps und Infos im InfoPoint, dem Newsletter der Commerzbank.