Was kostet eine neue Dachdämmung?

01.06.2021 – Ein Dach ist der Witterung gnadenlos ausgesetzt. Fehlt hier eine gute Dämmung, hat das einen erheblichen Einfluss auf das Raumklima.

Die neue Dämmung für Ihr Dach

Eisige Kälte in den Wintermonaten, brütende Hitze in den Sommermonaten - keine Frage, ein Dach ist der Witterung gnadenlos ausgesetzt. Fehlt hier eine gute Dämmung, zeigen sich Hitze und Kälte in Form unangenehmer Beeinflussungen auf das Raumklima. Aus diesem Grund ist es für Hausbesitzerinnen und Haubesitzer wichtig, sich frühzeitig mit dem Thema Dachdämmung auseinanderzusetzen. In diesem Ratgeber informieren wir Sie, wie hoch die Kosten für eine moderne Dachdämmung ausfallen, welche Dämmmaterialien empfehlenswert sind und von welchen Spartipps Sie profitieren können.

Welche Arten der Dachdämmung gibt es?

Die Arten der Dachdämmung sind heutzutage vielfältig. Wir stellen die gängigsten Möglichkeiten und ihre Vorteile nachfolgend genauer vor.

Zwischensparrendämmung

Eine Dachdämmung wird in der Regel auf der inneren Seite eines Gebäudes zwischen den tragenden Dachsparren befestigt und darüber hinaus mit einer witterungsbeständigen Folie vor Feuchtigkeit ausgestattet. Für eine Zwischensparrendämmung bieten sich als Dämmmaterial unter anderem Stein- oder Glaswolle sowie diverse Naturdämmstoffe an. Die Materialkosten belaufen sich bei einer Zwischensparrendämmung auf rund 60 bis 80€ pro Quadratmeter. Häufig gibt es bei Bestandsimmobilien bereits eine Dämmung zwischen den einzelnen Sparren - diese lässt sich dann einfach nachrüsten oder komplett ersetzen.

Ein großer Vorteil einer Zwischensparrendämmung ist, dass sie kaum Wohnraum im Inneren beansprucht. Allerdings kann es passieren, dass die Dicke der verbauten Dachsparren nicht für das jeweilige Dämmmaterial ausreicht - dann ist eine zusätzliche Verstärkung der Sparren mit Holzlatten erforderlich.

Aufsparrendämmung

Bei einer Aufsparrendämmung wird das Dach von außen her gedämmt. Hierfür kommen beispielsweise feste Steinwolleplatten oder ähnliche Materialien zum Einsatz, die auf den Dachsparren verlegt werden. Durch diese Art der Dämmung kann eine plane Fläche geschaffen werden, auf die im Anschluss die Dacheindeckung verlegt werden kann. Auf diese Weise kann eine durchgängige, dichte Dämmung erreicht werden, die einen hervorragenden Wärmeschutz bietet und dem Verlust von Heizenergie vorbeugt. Grundsätzlich ist die Aufsparrendämmung eine der kostenintensivsten Möglichkeiten zur Dachdämmung, denn hierfür müssen das Haus eingerüstet und die alte Dacheindeckung vollständig abgenommen werden. Pro Quadratmeter belaufen sich die Kosten auf etwa 130€.

Info: Soll ein Dach ohnehin neu eingedeckt werden, ist die Aufsparrendämmung jedoch die praktischste aller Lösungen. Denn das Dach wird ohnehin von seiner alten Eindeckung befreit und bietet somit eine offene Fläche für die neue Dachdämmung. Noch dazu verlieren Hausbesitzer dank der Dachdämmung von außen keine Wohnfläche. Unter Umständen muss für eine Aufsparrendämmung eine Genehmigung der örtlichen Baubehörde eingeholt werden - hier sollten Sie sich als Hausbesitzer im Vorfeld unbedingt informieren!

Untersparrendämmung

Bei der Untersparrendämmung handelt es sich um eine Innendämmung des Dachs, die sich vor allem bei Sanierungsarbeiten anbietet, wenn die Zwischenräume der Sparren aber bereits verkleidet sind. Die Untersparrendämmung lässt sich gut in Verbindung mit einer Zwischensparrendämmung ausführen, um Wärmebrücken zu beseitigen und um die Dachdämmung bestmöglich zu optimieren. Nach der Verlegung der Dämmplatten werden diese mit Profilhölzern oder auch mit Platten aus Gipskarton verkleidet.

Vorteilhaft ist die Untersparrendämmung insbesondere aufgrund der vergleichsweise niedrigen Kosten und dem relativ geringen Arbeitsaufwand. Trotzdem lässt sich durch sie eine nachhaltige Dämmung erzielen, die für eine optimale Wärmeisolierung sorgt. Berücksichtigt werden muss bei der Untersparrendämmung dennoch, dass eine Innendämmung den Wohnraum etwas verkleinert und der Umbau immer etwas schmutzintensiv ist.

Flachdachdämmung

Bei der Wahl der passenden Dämmung für ein Flachdach hängt es davon ab, ob das Dach begehbar sein oder anderweitig genutzt werden soll - oder ob man eine Begrünung plant bzw. es für eine Solaranlage nutzen möchte. In den meisten Fällen empfiehlt sich für ein Flachdach eine Innendämmung - diese bieten sich dann an, wenn die äußere Dachhaut noch in einem guten Zustand ist.

Info: Eine neue Außendämmung lohnt sich nur dann, wenn ein Flachdach ohnehin sanierungsbedürftig ist. Hier wird mit Dämmplatten gearbeitet, zum Schluss wird die neue Dachfläche außen mit Kies abgedeckt.

Einblasdämmung

Um für ein angenehmes Wohnklima zu sorgen und effizient heizen zu können, ist eine solide Dämmung das Wichtigste. Im Rahmen einer energetischen Sanierung eines Hauses ist es erforderlich, die Dämmung vom Fundament bis unter den Dachgiebel genau zu überprüfen und unter Umständen zu optimieren, um unnötige Wärmebrücken abzudichten. Die Einblasdämmung ist bei einer energetischen Sanierung oft die beste Lösung, weil sie keinen großen baulichen Aufwand mit sich bringt und auch keine hohen Kosten erfordert.

Welche Dämmstoffe sorgen für eine energieeffiziente Dämmung?

Eine gute Wärmedämmung kann nur dann erreicht werden, wenn der richtige Dämmstoff ausgewählt wird. Welche Möglichkeiten es gibt und wofür sich die einzelnen Materialien eignen, stellen wir nachfolgend genauer vor.

Dämmstoff: Mineralwolle

Mineralwolle gibt es in Form von Steinwolle und Glaswolle, die vor allem aus Feldspat, Sand, Kalkstein oder Basalt gefertigt werden. Für Leichtwäche und Dachschrägen sind beide Materialien gut geeignet, da sie sich in Form fester Platten auch für den Innenbereich einsetzen lassen.

Dämmstoff: WDVS

Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) bestehen aus mehreren Schichten und gehen mit der Wand einen sogenannten Verbund ein. Sie sind für die Außendämmung gedacht und setzen sich aus mehreren Bestandteilen zusammen: Es gibt einen Dämmstoff (meist Mineralwolle oder EPS), eine Befestigungsart wie Schienen oder Dübel, eine Putzträgerschicht sowie auch ein Oberputz bzw. Flachverblender.

Dämmstoff: XPS

Beim Dämmstoff XPS handelt es sich um sogenannten Extrudierten Polystyrol - einem Dämmstoff mit vielen positiven Eigenschaften, der schon an seinen typischen Farben in LIla, Grün, Rosa oder Gelb erkennbar ist. XPS zeichnet sich durch eine geschlossene Zellstruktur mit einer enormen Druckstabilität aus, darüber hinaus ist das Material feuchtigkeitsbeständig - so hat auch Schimmel keine Chance. Bauherren schätzen XPS insbesondere bei Gebäuden, die einer hohen Druckbelastung ausgesetzt sind. Auch für Flachdächer mit Begrünung eignet sich dieses Material sehr gut.

Ökodämmstoffe

Für eine natürliche Bauweise ohne unnötige chemische Stoffe ist die Verwendung von Naturdämmstoffen die richtige Wahl. Doch auch hier müssen Bauherren einiges beachten, denn sie können mehr als synthetische Stoffe Feuchtigkeit aufnehmen und natürlich auch wieder an die Wohnräume abgeben. Zudem ist bei Naturdämmstoffen auch ein zusätzlicher Schutz vor Schimmel- und Schädlingsbefall erforderlich - genau hier kommen dann wieder chemische Produkte zum Einsatz.

Dämmstoff: EPS

Expandierter Polystyrol-Dämmstoff (EPS) wird hierzulande umgangssprachlich oft als Styropor bezeichnet und gilt als besonders vielseitig, beständig, feuchtigkeitsresistent sowie gut dämmend. Oft verwenden Bauherren EPS für Kern- oder Fassadendämmung, da das Material relativ preiswert ist.

Welche Kostenfaktoren sollten Sie bei einer neuen Dachdämmung beachten?

Die Kosten für eine Dachdämmung hängen von verschiedenen Faktoren ab und lassen sich nicht so einfach pauschalisieren. Für Unter-, Zwischen- und Aufsparrendämmung hängen die Kosten pro Quadratmeter von den verwendeten Dämmmaterialien und dem Arbeitsumfang ab. Bei Altbauten spielt auch der Zustand der Dacheindeckung bzw. des Dachstuhls eine tragende Rolle. Falls die komplette Dacheindeckung ausgetauscht werden muss, empfiehlt sich eine Außendämmung, also eine Aufsparrendämmung.

Ist ein Dach schon sehr marode, sollte der Dachstuhl zusätzlich verstärkt werden, auch die Erneuerung morscher Dachsparren ist sinnvoll. Somit hängen die Kosten in gewisser Hinsicht immer vom Zustand des jeweiligen Dachs ab.

Die wichtigsten Faktoren im Überblick:

  • Fläche des Dachs
  • Dicke des genutzten Dämmmaterials
  • Art der Dämmmaterialien
  • Aufbau der Dachkonstruktion
  • Allgemeiner Zustand des Daches
  • Art des Dachs (z.B. Flach oder Satteldach)

Welche Möglichkeiten zur Finanzierung einer Dachdämmung gibt es?

Wenn Sie die Kosten für ein neues Dach nicht mit Ihrem Eigenkapital stemmen können oder wollen, bietet sich die Aufnahme eines Kredits an.

Für eine neue Dachdämmung ist beispielsweise ein Modernisierungskredit erhältlich, der nicht ins Grundbuch eingetragen wird. Bei größeren Projekten kommt eine klassische Baufinanzierung oder auch die Grüne Baufinanzierung der Commerzbank in Frage. Letztere belohnt energetische Dachsanierungen unter bestimmten Umständen mit einem attraktiven Zinsvorteil.

Mehr über die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten erfahren Sie im Produktbereich Kredit & Finanzierung. Gerne können Sie auch direkt mit einem Commerzbank-Berater in Kontakt treten.

Welche Vorteile bietet eine neue Dachdämmung?

Die Gründe, sich für eine neue Dachdämmung im Eigenheim zu entscheiden, können ganz vielfältiger Natur sein. Die meisten Menschen entscheiden sich jedoch aufgrund steigender Heizkosten dafür, denn allein durch ein neues Dach lassen sich diese nachhaltig reduzieren – zumal sich auch wiederum nach und nach die Investitionskosten amortisieren. Ebenfalls profitiert die Wohnqualität deutlich von einer modernen Isolierung des Dachs, wenn man sich beispielsweise für eine Außendämmung zugunsten einer Wohnraumvergrößerung entscheidet. Gleichzeitig trägt eine moderne Dachdämmung allerdings auch zu einem deutlich besseren Raumklima und zum Klimaschutz bei.

Die wichtigsten Vorteile im Überblick

  • Einsparung von Energiekosten
  • Höherer Wohnkomfort
  • Weniger Lärm von außen
  • Individueller Beitrag zum Klimaschutz
  • Wertsteigerung der Immobilie
  • Schutz vor Witterung und Feuchtigkeit
  • Reduzierung der Investitionen durch staatliche Zuschüsse

5 tolle Spartipps für Ihre neue Dachdämmung

Hier erhalten Sie Tipps, wie Sie Ihre neue Dachdämmung ermöglichen können. Mit Förderungen und Zuschüssen können Sie nicht nur Kosten bei der Dachdämmung sparen, zusätzlich steigt der Wert Ihrer Immobilie.

Kostenoptimierte Dämmung

Sowohl bei Neu- als auch bei Altbauten zeigt sich, dass sich die Dämmwirkung nicht parallel mit einer dickeren Dämmstärke verbessert. Deshalb müssen bei einer Kalkulation stets die zusätzlichen Kosten je weitere Verstärkung einer Dachdämmung im Hinblick auf die so eingesparten Heizkosten berücksichtigt werden. Das heißt: Eine maximale Dämmwirkung ist aus finanzieller Sicht nicht immer die wirtschaftlich beste Lösung.

Weniger Ausgaben durch mehr Eigenleistung

Im Durchschnitt amortisieren sich die Kosten für eine neue Dachdämmung nach rund 12 bis 15 Jahren. Anschließend sparen Eigenheimbesitzerinnen und Besitzer noch an laufenden Kosten und Emissionen ein. Die reinen Baukosten für das neue Dämmmaterial sind normalerweise schon nach rund drei Jahren abbezahlt - wenn Sie handwerklich begabt sind lohnt es sich, so viel Eigenleistung wie möglich bei der Dämmung des Dachs einzubringen, um Kosten zu sparen. Für die Neueindeckung eines Dachs gilt das allerdings nicht! Allein aus Sicherheitsgründen sollte für diese Arbeit unbedingt einen Fachbetrieb beauftragt werden.

Geld sparen durch Förderungen

Wer sich für eine neue Dachdämmung entscheidet, kann unter Umständen viel Geld sparen, indem er eine Förderung der KfW-Bankengruppe (KfW) nutzt. Die wichtigste Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass die sanierte Dachfläche im Zuge der neuen Dämmung einen U-Wert von nicht mehr als 0,14 W/ (m²K) besitzt. Das heißt: Die Dämmung muss entweder entsprechend dick sein oder es wird ein sehr hochwertiger Dämmstoff verwendet.

Lieber früher als später dämmen

Ohne Zweifel ist die Erneuerung einer Dachdämmung immer mit erheblichen Investitionen verbunden. Dem gegenüber steht die Frage, ob sich die Kosten wirklich lohnen. Es ist hier anzuraten, erst einmal eine Kalkulation vorzunehmen, in der die laufenden Kosten bei aktueller Dachdämmung und nach einer Sanierung gegenübergestellt werden. Die Kosten für eine neue Dachdämmung amortisieren sich nach bereits 10 bis 15 Jahren - danach halten sich auch die laufenden Betriebskosten, wie für die Heizung, stark in Grenzen. Somit sollte eine neue Dachdämmung lieber frühzeitig als zu spät durchgeführt werden, zumal sich die Kosten bei einem größeren Aufwand noch vervielfachen können.

Preise vergleichen lohnt sich

Gerade wenn eine neue Dachdämmung nicht in Eigenleistung, sondern von einem Fachbetrieb durchgeführt wird, ist es umso wichtiger, sich im Vorfeld verschiedene Angebote einzuholen. Hier gibt es zum Teil große Unterschiede zwischen den Preisen für das Material und das Personal vor Ort. Dennoch ist es von Vorteil, sich an einen erfahrenen und zertifizierten Fachbetrieb zu wenden, so dass später auch keine Probleme auftreten und die Dachdämmung korrekt durchgeführt wird. Soll die neue Dachdämmung in Eigenleistung eingebaut werden, lohnt sich ebenfalls ein Preisvergleich für die einzelnen Dämmmaterialien. Trotzdem gilt: Qualität geht immer vor. Auch wenn hochwertige Dämmstoffe vielleicht etwas mehr kosten, profitieren Bauherren langfristig immer davon!

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