Was kostet eine Ölheizung

24.01.2020 – Erhalten Sie wertvolle Tipps zur Finanzierung, sowie zu Förderungsmaßnahmen von Ölheizungen.

Ölheizung Kosten - Damit müssen Sie rechnen

Die Gründe für eine Modernisierung der Heizungsanlage im Haus können vielfältiger Natur sein. So ist eine moderne Heizung natürlich äußerst wirtschaftlich, reduziert die Heizkosten und entlastet dazu noch die Umwelt. Wählen können Hausbesitzer zwischen fossilen und regenerativen Brennstoffen - nach wie vor entscheiden sich jedoch zahlreiche Menschen für Heizöl. Hier stellt sich die Frage, wie hoch die Kosten für eine neue Ölheizung ausfallen. Das lässt sich nicht ganz so leicht beantworten. Im nachfolgenden Ratgeber stellen wir Ihnen vor, wie sich die Kosten für eine neue Ölheizung mit Brennwerttechnik zusammensetzen und was bei Anschaffung, Förderung und Heizkosten sonst noch zu beachten ist.

Welche Vor- und Nachteile bietet eine Ölheizung?

Zugegebenermaßen hat die klassische Ölheizung in der heutigen Zeit nicht unbedingt den besten Ruf. Gerade für Altbauten, in denen noch alte Ölheizungen verbaut sind, gibt es viel Kritik. Ebenso geht bei einer Niedertemperaturheizung eine große Menge an Heizwärme über den Schornstein verloren, was schädliche Schadstoff- und CO2-Emissionen verursacht.

Doch dies ist bei modernen Ölheizungen mit innovativer Brennwerktechnik nicht mehr der Fall. Eine Ölheizung mit Brennwerttechnik nutzt das Heizöl besonders effizient, gewährleistet eine saubere Verbrennung und stößt somit auch nur ein Minimum an Schadstoffen aus.

Vorteile einer Ölheizung

  • Kein Gasnetzanschluss notwendig
  • Großer Lieferanten Auswahl für Brennstoff (im Gegensatz zu Fernwärme)
  • Modernisierung von innovativer Brennwerttechnik lohnt sich
  • Die Ölheizung ist gut und einfach mit erneuerbaren Energien zu kombinieren

Nachteile einer Ölheizung

  • Vorfinanzierung der Brennstoffkosten
  • Stark schwankende Heizölkosten
  • Platzbedarf für die Anlage im Keller (vor allem für Heizöl-Tanks)
  • Vergleichsweise hohe CO2-Emissionen und Feinstaub-Emissionen
  • Umweltschädliche Folgen der Erdölförderung (unter anderem durch Fracking und Teersand)

Tipp: Soll ein alter Ölkessel ausgetauscht und durch eine neue Ölheizung mit Brennwertkessel ersetzt werden, muss dies keinen großen Aufwand bedeuten. Auch mit wenigen Veränderungen ist eine Modernisierung der Heizungsanlage möglich, wodurch sich die Effizienz nachhaltig steigern lässt. So können die Vorteile der klassischen Ölheizung auch weiterhin genutzt werden, ohne dabei der Umwelt zu sehr zu schaden, bis Sie sich gegebenenfalls irgendwann für regenerative Energien entscheiden. Daher wäre es falsch, die Ölheizung kategorisch auszuschließen.

Kostenfaktoren einer Ölheizung

Wie hoch die Kosten für eine Ölheizung ausfallen, lässt sich nicht so einfach pauschalisieren, denn für die tatsächlichen Kosten müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Grundsätzlich muss jedoch zwischen den Anschaffungs- und Betriebskosten unterschieden werden.

Anschaffungskosten

  • Einbau
  • Ölheizung (abhängig von der Qualität)
  • Wärmepumpe oder Solaranlage

Laufende Kosten

  • Heizöl
  • Wartung
  • Schornsteinfeger

Was kostet eine Ölheizung?

Es gibt zahlreiche Faktoren, die den endgültigen Preis für eine neue Ölheizung maßgeblich beeinflussen können. Mit folgenden Kosten müssen Sie in etwa rechnen:

  • Eine Grundvoraussetzung für den Betrieb einer Ölheizung ist natürlich, dass es im Haus eines Heizkessel gibt. Die Kosten für einen Brennwertkessel mit einer soliden Leistung, der ein ganzes Einfamilienhaus mit Wärme versorgt, liegen bei rund 6.000 bis 8.000€. Soll dazu noch ein Warmwasserspeicher integriert werden, welcher die Wirtschaftlichkeit erhöht, müssen Sie mit weiteren rund 1.000 bis 1.500€ kalkulieren. Inzwischen bieten zahlreiche Hersteller Kombi-Systeme an, in denen beide Elemente vereint sind.
  • Weiterhin ist für den Betrieb einer Ölheizung ein Öltank erforderlich. Abhängig von der Bauart und dem verwendeten Baumaterial, das entweder aus Kunststoff oder Stahl ist, muss mit Kosten zwischen 2.000 und 3.500€ gerechnet werden.
  • Befindet sich das Gebäude in einem Hochwasserschutzgebiet, in dem erhöhte Sicherheitsvorschriften gelten, können noch weitere Kosten für die Installation sowie gegebenenfalls für eine Anpassung des Kamins und für das Zubehör anfallen. Abschließend kann also grob eine Summe von zwischen 6.000 und 10.000€ anfallen, falls Sie sich für eine neue Ölheizung entscheiden.
  • Ein besonders relevanter Kostenfaktor ist bei der Modernisierung einer bestehenden Ölheizung ist vor allem der Öl-Brennwertkessel, der bis zu 7.000€ kosten kann. Auch der Einbau ist mit Kosten verbunden. Behalten Sie dabei aber im Blick, dass sich die Heizkosten durch Modernisierungsmaßnahmen um bis zu 40% verringern lassen - auch die Aufbereitung von Warmwasser wird um einiges energieeffizienter.

Wichtige Information:

Grundsätzlich muss klar sein, dass ineffiziente Niedertemperaturheizungen, die eine geringe Leistung von weniger als 400 kW bieten, nicht mehr in der EU verkauft werden. Zwar können Niedertemperatur-Heizkessel in vielen kleineren Gebäuden noch weiterverwendet werden, allerdings kommen sie bei einer Renovierung nicht mehr zum Einsatz: Hier wird stattdessen auf die moderne Brennwerttechnik gesetzt.

Anschaffungskosten für eine Ölheizung in der Übersicht

Der Kostenfaktor bei der Planung einer Ölheizung sollte stets beachtet werden. Wir haben für Sie die Berechnung der Anschaffungskosten kurz zusammengefasst:
KostenfaktorenHeizkesselKostenZwischen 4.000 und 6.000€
KostenfaktorenÖltankKostenZwischen 2.800 und 3.000€
KostenfaktorenHeizungsrohreKostenZwischen 200 und 800€
KostenfaktorenSäurebeständiges Rohr im KaminKostenZwischen 800 und 1.800€
KostenfaktorenWarmwasserspeicherKostenZwischen 1.200 und 1.500€
KostenfaktorenIn SummeKostenZwischen 13.800 bis 14.200€

Qualität

Die Qualität hat Einfluss auf den Preis. Bei Ölheizungen gilt wie bei allen anderen Neuanschaffungen: Qualität hat immer ihren Preis. Dies beginnt bereits beim Kessel, der entweder aus Edelstahl oder aus Gusseisen bestehen kann. Auch der gewählte Hersteller hat Einfluss auf den Preis. So können deutsche Traditionsmarken, die für ihre hochwertige Qualität bekannt sind, natürlich nicht so günstige Anlagen anbieten wie asiatische No-Name-Händler. Wird die Investition aber langfristig betrachtet, ist die Investition in eine solide, hochwertige Ölheizung immer rentabel, da das Ersparnis während des Betriebs die Kosten schnell amortisiert.

Es versteht sich also von selbst, dass eine hochwertige Heizungsregelung höhere Kosten verursacht, allerdings können durch sie auch hohe Mengen an Öl eingespart werden. Hier muss jeder Käufer selbst entscheiden, welche Wahl er trifft. Es kann sich auch lohnen, sich von einem unabhängigen Energieberater Informationen geben zu lassen.

Einbau und Anschaffung

Für die Montage und Inbetriebnahme einer modernen Ölheizung muss mit Kosten zwischen 500 und 3.000€ gerechnet werden. Auch ist hervorzuheben, dass ein Ölkessel viel Stellfläche für den Öltank benötigt, weswegen er meist im Keller oder in einem Erdtank untergebracht wird. Wer sich für einen Erdtank entscheidet, sollte Kosten etwa 2.700€ einkalkulieren. Wird dagegen die Brennwerttechnik gewählt, ist die Sanierung des Schornsteins häufig unumgänglich - auch hier können noch einmal zwischen 800 und 1.800€ anfallen. Die Sanierung ist jedoch zwingend erforderlich, damit der Schacht ausreichend vor Säure und Feuchtigkeit geschützt ist. Deshalb sind die Ausgaben für die Montage einer Öl-Brennwertheizung verglichen zur Installation einer regulären Ölheizung um einiges teurer. Seitdem die Energieeinsparverordnung im Jahr 2014 reformiert wurde, empfehlen Heizungsinstallateure grundsätzlich Ölbrennwert-Systeme.

Weiterhin erfordert die Nutzung eines Heizkessels die Installation weiterer Teile. Bei Angeboten für den Einbau einer Ölzentralheizung sind in der Regel auch Ausgaben für die Verrohrung zwischen 200 und 800€ enthalten - sie hängen von der Länge und Anzahl der Rohre ab. Zudem gibt es die Möglichkeit, eine Heizungsanlage mit einem Warmwasserspeicher auszustatten, der in kürzester Zeit warmes Brauchwasser zur Verfügung stellt. Die Kosten für diese Ergänzung belaufen sich auf rund 1.200 bis 1.500€.

Mehr Effizienz dank Zubehör

Wer in seine Ölheizung eine Wärmepumpe oder Solaranlage integrieren möchte, muss mit Kosten von 10.000€ und mehr rechnen.

Weiterhin gilt, dass neben den Kosten für die Anschaffung auch Ausgaben für die Lieferung, die Montage und die Inbetriebnahme anfallen - diese müssen immer mit eingerechnet werden.

Laufende Kosten für eine Ölheizung in der Übersicht

Die laufenden Kosten einer Ölheizung hängen sowohl vom individuellen Verbrauch, dem Ölpreis aber euch von externen, unerlässlichen Kosten zusammen.

  • Kosten für Heizöl ca. 82%
  • Wartung & Reparatur ca. 12%
  • Schornsteinfeger ca. 6%

Heizölkosten

Bei einer Ölheizung wird Heizöl zur Erzeugung von Wärme für den Haushalt erzeugt. Weil die Kosten für Heizöl jedoch politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen unterliegen, muss mit kurzfristigen Preisänderungen gerechnet werden. Zwar ist eine Ölkrise wie in den 1970er-Jahren heutzutage sehr unwahrscheinlich, allerdings bleibt es dennoch schwierig, die Ausgaben für das Öl langfristig zu planen.

Es ist jederzeit möglich, dass der Heizölpreis sinkt oder ansteigt. Derzeit kosten 100 Liter Öl bei einer Bestellmenge von 3.000€ rund 70€. Pro Jahr sind etwa 2.000 Liter Öl für ein Einfamilienhaus nötig - somit ergeben sich in etwa Kosten von 1.400€ jährlich. Dies sind selbstverständlich lediglich Richtwerte. Einen Überblick der aktuellen Heizölpreise finden Sie unter anderem auf Vergleichsportalen, wie zum Beispiel auf HeizOel24.de oder auf easyoil.com.

Wie hoch die Kosten für Heizöl ausfallen, hängt untrennbar auch mit dem Verbrauch im Haus zusammen. Dieser bestimmt sich gemäß der zu beheizenden Fläche, der Dämmung und Anzahl der Fenster im Haus sowie natürlich auch nach den persönlichen Gewohnheiten. Prinzipiell haben Niedertemperaturheizungen einen höheren Verbrauch als effiziente, moderne Brennwertheizungen.

Tipp: Für Brennwertheizungen, die nicht über eine Neutralisationseinrichtung verfügen, ist schwefelarmes Heizöl erforderlich - dieses ist teurer als gewöhnliches Heizöl. Zu den Kosten für das Heizöl selbst kommen außerdem noch Energiekosten für die Regelung der Heizungsanlage sowie der Umwälzpumpe.

Wartung und Reparatur

Es wird empfohlen, beim Kauf einer Ölheizung direkt einen Wartungsvertrag abzuschließen. Dieser verursacht zwar Kosten von 150 bis 200€ im Jahr, jedoch sollte nicht auf diesen verzichtet werden - insbesondere dann, wenn es sich um eine Heizung mit Brennwerttechnik handelt. Es muss stets überprüft werden, dass die Heizungsanlage keine Korrosionsschäden aufweist, ansonsten ist eine zügige Reparatur erforderlich. Weiterhin umfasst der Wartungsvertrag im Normalfall auch kleine Reparaturen oder den Austausch einzelner Verschleißteile wie Filter oder Düsen der Ölheizung. Viele dienstleistende Unternehmen stellen zudem einen Notdienst zur Verfügung, der bei Bedarf sofort zur Stelle ist.

Schornsteinfeger

Kosten verursacht im Übrigen auch der Schornsteinfeger: Dieser ist nicht nur für die Reinigung, sondern auch für die Überprüfung der Abgaswege erforderlich. Je nach Tätigkeit und Ölheizung sollte der Schornsteinfeger entweder jährlich oder alle zwei Jahre eine Überprüfung durchführen. Hierfür fallen pro Besuch etwa 75 bis 100€ an.

3 Tipps rund um die Kosten einer Ölheizung

Im nachfolgenden möchten wir Ihnen 3 Tipps zur Förderung und Finanzierung von Ölheizungskosten an die Hand geben. Ebenso finden Sie hier auch mögliche Alternativen zur Ölheizung.

Es gibt kaum eine umweltfreundlichere Weise der Wärmeproduktion als die Solarenergie. Sie steht nicht nur kostenfrei und in unbegrenzter Menge zur Verfügung, sondern zeichnet sich auch durch ihre CO2-Neutralität aus. Dank einer Solarthermieanlage wird der Betrieb einer Ölheizung in den warmen Sommermonaten überflüssig. Für einen Haushalt mit vier Personen sollten für die Aufbereitung von Warmwasser rund 4.000€ eingeplant werden. Solarthermieanlagen, die zur Unterstützung der bestehenden Heizungsanlage eingesetzt werden, kosten etwa 8.000€. Diese Kosten erscheinen anfänglich natürlich sehr hoch, allerdings amortisieren sie sich schon nach kurzer Zeit und sind daher absolut rentabel.

Förderung und Finanzierungsmöglichkeiten für eine moderne Ölheizung

Für den Einbau einer neuen Ölheizung bietet es sich an, staatliche Förderungen in Anspruch zu nehmen, um die Kosten für einen Austausch des Heizkessels zu reduzieren. Die gängigsten Fördermöglichkeiten stellen wir Ihnen nachfolgend genauer vor:

Alternativen zu einer neuen Ölheizung

Haben Sie in Vergangenheit mit Öl geheizt, muss nicht zwingend eine neue Ölheizung eingebaut werden. Es gibt noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, auf umweltfreundliche und effiziente Weise Heizenergie bereitzustellen.

  • Diesen Zweck kann zum Beispiel eine Pelletheizung erfüllen, welche zwei Vorteile mit sich bringt. So kann zum Einen der bereits eingebaute Öltank als Lagerstätte für die Holzpellets dienen, zum Anderen leisten Besitzerinnen und Besitzer einer Heizungsanlage durch die Nutzung einer Pelletheizung einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz. Denn bei Holzpellets handelt es sich um einen natürlichen und nachwachsenden Rohstoff, der aus ökologischer Sicht vollkommen unbedenklich ist.
  • Eine andere Möglichkeit ist es, eine Ölheizung mit einer Anlage mit Solarthermie zu kombinieren. Hierbei werden die Vorteile beider Techniken miteinander verbunden, was für maximale Effizienz sorgt.
  • Weiterhin gibt es die Option, andere Heizungssysteme zu verwenden, wie unter anderem die Brennstoffzellenheizung, die Gasheizung, die Wärmepumpe, das Blockheizkraftwerk oder die Holzheizung.

Welche Variante sich am besten eignet, müssen Sie persönlich entscheiden - das Wichtigste ist, dass die neue Anlage gut zum Gebäude sowie zu Ihren individuellen Nutzeransprüchen passt.

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