Was kostet eine Pelletheizung?
18.11.2024 – Energiesparen ist für viele Verbraucher wichtiger denn je. Warum eine Pelletheizung auch ökologisch interessant ist und ob sie sich für Sie lohnt, erfahren Sie hier.
Lohnt sich eine Pelletheizung?
Die Energiepreise sind in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Gleichzeitig legen immer mehr Menschen Wert auf Nachhaltigkeit. Insbesondere beim Heizen sind energiesparende Systeme aber nicht nur der Wunsch der Verbraucher, sondern unter Umständen auch gesetzlich vorgeschrieben. Veraltete Heizsysteme verursachen meist hohe Kosten, gerade bei den steigenden Energiepreisen. Wissen Sie eigentlich, was Ihr Gebäude an Energie verbraucht? Ein Blick in den Energieausweis Ihres Hauses kann sich lohnen, um die genauen Verbrauchskosten zu kennen und ggf. mit Sanierungsmaßnahmen zu optimieren.
Obwohl die Anschaffung für eine neue Heizung auf den ersten Blick als große Investition erscheint, kann sie sich dennoch lohnen. Denn Sie sparen unmittelbar Heizkosten ein.
Möchten Sie nicht nur Ihre Brennstoffkosten verringern, sondern auch auf möglichst umweltschonende Weise heizen, könnte eine Pelletheizung das Richtige sein. Die Heizungsanlage arbeitet mit gepressten Holzpellets und gilt als besonders umweltfreundlich. Ob und inwiefern sich die Anschaffung lohnt, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab.
In diesem Ratgeber erklären wir, wie sich die Kosten für Pelletheizungen zusammensetzen und welche Fördermöglichkeiten es gibt.
Entwicklung der Heizkosten in Deutschland
Kosten für eine Pelletheizung im Überblick
Komponente der PelletheizungPelletkessel | Kosten4.000 € bis 14.000 € |
Komponente der PelletheizungPelletlager + Fördertechnik | Kosten2.000 € bis 5.000 € |
Komponente der PelletheizungWarmwasserspeicher | Kosten1.500 € bis 3.000 € |
Komponente der PelletheizungMontage | Kostenca. 4.000 € |
Komponente der PelletheizungGesamtkosten Anlage | Kosten11.500 € bis 23.000 € |
Betriebskosten pro JahrHeizwärmebedarf (100 kWh / m²) | Einfamilienhaus 140 m²14.000 kWh |
Betriebskosten pro JahrPellet-Verbrauch (0,2 kg / kWh Strom) | Einfamilienhaus 140 m²2,8 t |
Betriebskosten pro JahrPellet-Kosten (ca. 370 € / t) | Einfamilienhaus 140 m²1.036 € |
Betriebskosten pro JahrGesamt | Einfamilienhaus 140 m²1.275 € |
Je nach Ort des Hauses und nach Leistung der Pelletheizung kann die Kombination mit einem zusätzlichen Wärmeerzeuger sinnvoll sein, um den Wärmebedarf des Haushaltes preiswert und nachhaltig zu decken, beispielsweise eine Solarthermieanlage, eine Elektroheizung oder ein Holzofen.
Kostenbeispiel für eine Pelletheizung
Im Beispiel zeigen wir die laufenden Betriebskosten für eine Pelletheizung in einem Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 150 m², einem Warmwasserverbrauch von jährlich etwa 90 m² und einem Heizbedarf von 100 kWh pro m² auf.
Anschaffungskosten für eine Pelletheizung
Die Kosten für die Anschaffung einer Pelletheizung umfassen nicht nur den Kauf eines Pufferspeichers und eines Kessels, sondern auch die Ausgaben für Installation, Einrichtung des Lagerraums und der Fördertechnik sowie eventuelle bauliche Anpassungen. Die Kosten für die Anschaffung der Pelletzentralheizung sind verglichen mit einer Gas- oder Ölheizung also deutlich höher. Der größte Kostenpunkt ist der Kessel. Je nach Leistung belaufen sich die Ausgaben dafür auf 4.000€ bis 14.000€. Die Anschaffungskosten für die gesamte Anlage inklusive Warmwasserspeicher, Pelletlager und Fördertechnik im Einfamilienhaus summieren sich auf 11.000€ bis 30.500€. Dazu kommen unter Umständen noch Baumaßnahmen für das Pelletlager, da dieses zusätzlich Platz benötigt.
Gut zu wissen:
Wenn Sie Ihre Pelletheizung in Kombination mit Solarthermie, Photovoltaik oder Wärmepumpe betreiben wollen, kommen ggf. weitere Investitionskosten auf Sie zu. Allerdings sparen Sie auf diese Weise langfristig Heizkosten ein und können zudem den Klima-Geschwindigkeits-Bonus beantragen, um Ihre Anlage mit weiteren 20% fördern zu lassen.
Betriebskosten für eine Pelletheizung
Die laufenden Betriebskosten einer Pelletheizung setzen sich vor allem aus den Kosten für die Beschaffung des Brennstoffes zusammen – und genau dies ist der Vorteil gegenüber normalen Heizsystemen. Während die Kosten für Gas und Öl tendenziell steigen, ist das Preisniveau für Holzpellets in den vergangenen Jahren vergleichsweise stabil geblieben. Stand Juni 2024 belaufen sich die Kosten für Holzpellets auf ca. 5,7 Cent pro kWh. Heizöl kostet dagegen 9,8 Cent pro kWh, Gas 9,7 Cent pro kWh.
Die Betriebskosten bzw. die benötige Menge an Pellets ist abhängig von der Wohnfläche und dem energetischen Zustand Ihres Hauses. Bei einem durchschnittlichen, zwischen 1990 und 2000 erbauten Einfamilienhaus mit 150 m² Wohnfläche geht man von einem Heizbedarf von etwa 100 kWh / m² aus, das macht 15.000 kWh pro Jahr. In diesem Fall zahlen Sie 855€, um Ihren Jahresbedarf an Holzpellets zu decken. Zum Vergleich: Wer mit Öl oder Gas heizt, muss mit jährlichen Heizkosten von rund 1.470€ bzw. 1.455€ rechnen.
Tipp: Holzpellets sind vor allem in den Sommermonaten günstig, da die Nachfrage im Herbst und Winter deutlich höher ist. Hier können Sie noch einmal eine Menge Geld für die Betriebskosten der Pelletheizung sparen.
Wartungskosten für eine Pelletheizung
Die Wartungskosten einer Pelletheizung sind mit denen einer Öl- oder Gasheizung vergleichbar. Es gibt zahlreiche Installations- und Heizungsfirmen, die in Kombination mit dem Einbau preiswerte Wartungsverträge anbieten. Für die jährliche Wartung Ihrer Pelletheizung durch einen Fachmann sollten Sie Kosten zwischen 250€ und 400€ einkalkulieren. Weitere Kosten können entstehen, wenn Ersatzteile am Brenner oder an der Fördertechnik notwendig werden. Weiterhin sollten Sie die Kosten für den Schornsteinfeger in Höhe von 50€ bis 100€ pro Jahr berücksichtigen.
Wie hoch sind bei einer Pelletheizung die Kosten pro kWh?
2024 betragen die Heizkosten einer Pelletheizung im Durchschnitt 5,7 Cent pro kWh. Für ein Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 150 m² und einem Heizbedarf von 100 kWh/m² pro Jahr ergeben sich daraus folgende jährliche Heizkosten:
150 m² x 100 kWh = 15.000 kWh 15.000 kWh x 0,057 € = 855 €
Vergleich der jährlichen Heizkosten von Öl, Gas und Holzpellets
In der folgenden Tabelle können Sie die Heizkosten von Holzpellets mit den Kosten für Öl und Gas miteinander vergleichen.
EnergieträgerHolzpellets | Kosten pro kWh0,073 € | Jährliche Heizkosten (Einfamilienhaus 150 m² Wohnfläche, Heizbedarf 100 kWh/m²)855 € |
EnergieträgerÖl | Kosten pro kWh0,097 € | Jährliche Heizkosten (Einfamilienhaus 150 m² Wohnfläche, Heizbedarf 100 kWh/m²)1.470 € |
EnergieträgerGas | Kosten pro kWh0,098 € | Jährliche Heizkosten (Einfamilienhaus 150 m² Wohnfläche, Heizbedarf 100 kWh/m²)1.455 € |
Was sind die Vor- und Nachteile einer Pelletheizung?
Vorteile einer Pelletheizung
- Ressourcenschonung – Holz ist ein stetig nachwachsender Rohstoff, der auf der ganzen Welt in großen Mengen zur Verfügung steht. So ist die Produktion von Pellets aus Holz deutlich einfacher als der Abbau fossiler Brennstoffe wie Gas oder Öl. Pellets sind somit besonders verlässlich und vor allem äußerst ressourcenschonend.
- CO2-neutrale Verbrennung – Obwohl bei der Verbrennung von Holzpellets CO2 freigesetzt wird, handelt es sich dabei jedoch um dieselbe Menge, die Bäume während des Wachstums aufnehmen und zu Sauerstoff verarbeiten. Daher gilt das Heizen mit Pellets als CO2-neutral. Aber Achtung: CO2-neutral heißt nicht emissionsfrei – durch den Verbrennungsprozess entstehen bei einer Pelletheizung genau wie bei Öl und Gas Feinstaub und andere Emissionen.
- Preisstabilität – Verglichen mit Gas und Heizöl bieten Holzpellets eine deutlich höhere Preisstabilität und sind unter dem Strich günstiger. Zudem hängen die Preise für Holzpellets nicht so stark von politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen ab, obwohl auch Pellets z. B. nach Ausbruch des Ukraine-Krieges vorübergehend deutlich teurer geworden sind.
- Effiziente Verbrennung – Holzpellets verbrennen besonders sauber und hinterlassen kaum Asche. Reste lassen sich problemlos auf dem Kompost entsorgen und haben einen neutralen Geruch.
- Attraktive Fördermöglichkeiten – Anschaffung und Einbau einer modernen Pelletheizung werden aufgrund der Klimavorteile staatlich gefördert. Das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) bietet einen Zuschuss in Höhe von 30% auf die förderfähigen Kosten. Zusätzliche Förderung gibt es, wenn die Pelletheizung mit anderen nachhaltigen Technologien wie Photovoltaik und Solarthermie kombiniert werden.
Nachteile einer Pelletheizung
- Lagerplatz – Eine Pelletheizung mit Brennkessel und Pelletlager nimmt relativ viel Platz in Anspruch. Tipp: Besonders gut eignet sich der leere Platz nach dem Austausch eines Öltanks zur Aufbewahrung von Pellets.
- Hohe Anschaffungskosten – Eine neue Pelletheizung ist in der Anschaffung teurer als eine Gas- oder Ölheizung. Dies ist vor allem beim Umrüsten einer veralteten Heizungsanlage der Fall. Für eine vollständig ausgestattete Pelletheizung mit Pufferspeicher, Fördersystem, Kessel und Installation müssen Sie mit Kosten zwischen 11.000€ und 30.500€ rechnen.
- Lärm – Die Holzpellets werden täglich automatisch vom Pelletlager zum Verbrennungskessel geführt. Dabei entstehen Geräusche, von denen sich Hausbesitzer gestört fühlen können, wenn die Pelletheizung in unmittelbarer Nähe der Wohnräume liegt.
- Feinstaub – Durch den Verbrennungsprozess entsteht beim Heizen mit Holzpellets Feinstaub, ähnlich wie bei einer Ölheizung oder einem Kaminofen. Der Anteil, den Pelletheizungen an der Feinstaubbelastung in Deutschland haben, ist mit 0,6% allerdings sehr gering.
- Wartung – Die Brennkammer und der Brenner müssen alle sechs bis acht Wochen von Asche und Staub befreit werden. Am einfachsten funktioniert dies mit einem Staubsauger.
Wird eine Pelletheizung 2024 noch gefördert?
Förderung einer Pelletheizung durch das BAFA
Die Fördermittel für Pelletheizungen 2024 sind gestaffelt – Hausbesitzer, die eine Pelletheizung einbauen, können die Grundförderung des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unter Umständen mit verschiedenen Boni kombinieren und so Zuschüsse von bis zu 70% ihrer Pelletheizung erhalten.
- Grundförderung: Die Anschaffungskosten einer Pelletheizung werden mit bis zu 30% bezuschusst.
- Einkommensbonus: Haushalte mit einem zu versteuernden Einkommen von weniger als 40.000€ erhalten bei Eigennutzung der Pelletheizung einen zusätzlichen Bonus von 30%.
- Klimageschwindigkeitsbonus: Den Klimageschwindigkeitsbonus in Höhe von 20% auf die förderfähigen Kosten erhalten Sie für den frühzeitigen Austausch einer alten, funktionsfähigen Gas- oder Biomasseheizung, wenn diese älter als 20 Jahre ist, oder für den Austausch einer funktionstüchtigen Öl-, Kohle-, Gas-Etagen- oder Nachtspeicherheizung. Der Austausch der Anlage muss bis 2028 erfolgen.
- Emissionsminderungszuschlag: Den Emissionsminderungszuschlag in Höhe von 2.500€ können Sie beantragen, wenn Ihre Pelletheizung den Emissionsgrenzwert für Staub von 2,5 mg/m3 einhält.
Wenn Sie die entsprechenden Konditionen erfüllen, können Sie gleichzeitig mehrere Zuschüsse und Boni beantragen. Die Förderhöchstgrenze ist allerdings auf 70% der förderfähigen Kosten von 30.000€ gedeckelt. Die maximale Fördersumme für Ihre Pelletheizung beträgt also 23.500€ einschließlich Emissionsminderungsbonus.
Gut zu wissen: Um die staatliche Förderung zu erhalten, muss Ihre Pelletheizung bestimmte technische Bedingungen erfüllen. Ausführliche Informationen dazu erhalten Sie auf der Website der BAFA.
Ergänzungskredit für eine Pelletheizung
Der Förderantrag für Ihre Pelletheizung wurde bereits bewilligt, doch Sie möchten die Kosten für die Erschließung und die Anschaffung der Anlage finanzieren? Die KfW vergibt im Rahmen der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) einen zinsgünstigen „Ergänzungskredit – Wohngebäude“ (Kredit Nr. 358, 359):
- Maximale Kreditsumme von 120.000€ pro Wohneinheit
- Zusätzlich zur bereits erteilten Zuschussförderung
- Zusätzlicher Zinsvorteil für Haushalte mit einem Jahreseinkommen von bis zu 90.000€
Weitere Kredite zur Finanzierung einer Pelletheizung
Neben den Fördermitteln des BAFA und dem Ergänzungskredit der KfW gibt es weitere Möglichkeiten zur Finanzierung einer Pelletheizung:
- Modernisierungskredit
- Baufinanzierung und
- unter besonderen Umständen auch die Grüne Baufinanzierung
Für eine individuelle Beratung wenden Sie sich gerne an uns. Gemeinsam finden wir den passenden Kredit zur Finanzierung Ihrer neuen Pelletheizung.
Wichtige Tipps zur Beantragung von Fördergeldern: Ganz egal, ob Sie eine Förderung des BAFA, der KfW-Bank oder eines anderen Geldgebers beantragen – die Antragstellung muss in jedem Fall vor Baubeginn bzw. vor Kauf und Installation der Pelletheizung erfolgen. Wird bereits vorzeitig mit Baumaßnahmen begonnen, muss mit der Absage auf das Fördergeld gerechnet werden.
Voraussetzungen für die Installation einer Pelletheizung
Spezielle Voraussetzungen gibt es für die Installation und den Betrieb einer Pelletheizung aus baulicher Sicht nicht. Allerdings ist es von Vorteil, wenn das Gebäude, in dem die neue Heizungsanlage betrieben werden soll, über eine solide Wärmedämmung verfügt. Denn dann arbeitet die Pelletheizung besonders effizient.
Wie viel Platz die neue Heizungsanlage in Anspruch nimmt, hängt von der jeweiligen Bauart ab. So gibt es einerseits Brennkessel, deren Vorratstank mit einem Ölbrennkessel vergleichbar ist, andererseits gibt es aber auch kompaktere Modelle. Im Normalfall brauchen Pellet-Zentralheizungen mit einem großen Vorratslager deutlich mehr Platz. Dann ist ein zusätzlicher Vorratsraum zur Lagerung der Holzpellets erforderlich, die mittels Fördersystem direkt in die Anlage geführt werden.
Die Beheizung einzelner Räume ist mit einem Pelletofen normalerweise überall dort kein Problem, wo sich auch normale Holzöfen aufstellen lassen.
Fazit: Die Anschaffung einer modernen Pelletheizung lohnt sich
Angesichts der immer knapper werdenden fossilen Brennstoffe wird es für die meisten Menschen zunehmend attraktiver, auf alternative Brennstoffe umzusteigen. Auch Sie können so einen Beitrag zum Umweltschutz leisten und gleichzeitig Kosten einsparen. Eine moderne Pelletheizung spart jedoch nicht nur langfristig Kosten ein, sondern verspricht auch eine vergleichsweise bequeme Beheizung mit Holz, einem natürlichen Rohstoff. Die gepressten Pellets werden vom Lagerraum über ein vollautomatisches Fördersystem direkt zur Brennkammer befördert. Der Betreiber der Heizung hat also kaum manuellen Aufwand. Weil die Holzpellets zu 100% aus natürlichen Holzabfällen gefertigt sind, ist diese moderne Heizungsart eine der umweltfreundlichsten, die es derzeit auf dem Markt gibt.
Doch auch aus wirtschaftlicher Sicht ist die Anschaffung einer Pelletheizung äußerst empfehlenswert – insbesondere bei größeren Gebäuden wie Einfamilienhäusern. Auch wenn die Kosten für die Anschaffung einer Pelletheizung im Vergleich zu anderen Heizungsarten eher hoch sein mögen, können Sie langfristig mit einer enormen Ersparnis rechnen. Durch die geringeren Betriebskosten amortisiert sich die anfängliche Investition meist schon nach fünf bis zehn Jahren.
FAQ: Häufig gestellte Fragen rund um die Pelletheizung
Eine Pelletheizung ist ein Wärmeerzeuger für Innenräume, der gepresste Holzpellets als Energieträger verwendet. Die Pelletheizung gilt als nachhaltige Alternative zu Gas- und Ölheizungen, da die stäbchenartigen Pellets aus den Abfallprodukten des nachwachsenden Rohstoffs Holz hergestellt werden.
Eine komplette Pelletheizung besteht aus einem Pelletkessel, einem Pelletlager und einer Förderanlage. In der Regel gehört auch ein Pufferspeicher für die Warmwasseraufbereitung dazu. Über das Fördersystem gelangen die Holzpellets vom Lager zum Kessel. Dort werden die Pellets auf dem Brennerteller entzündet. Die dabei entstehende Wärme gibt der Wärmetauscher an das Heizwasser weiter. Das aufgeheizte Wasser wird in die Heizkörper gepumpt, um das Gebäude zu beheizen.
Ein Pelletofen ist eine Art von Holzofen. Der Unterschied: Statt Holz verbrennen Sie hier Holzpellets. Die Pellets werden in einen speziellen Vorratsbehälter gefüllt und reichen in der Regel für einen Tag. Im Gegensatz zum Holzofen müssen Sie einen Pelletofen also nicht ständig neu mit Holz bestücken. Ein Pelletofen verfügt ebenso wie eine Pelletheizung über einen Brenner, der die Holzpellets entzündet.
Mit einem luftführenden Pelletofen, der die Wärme an die Umgebungsluft abgibt, können Sie normalerweise nur den Raum beheizen, in dem sich der Ofen befindet. Ein wasserführender Pelletofen verfügt zusätzlich über einen Wärmetauscher, der warmes Wasser an den Heizkreislauf des Hauses abgibt.
Die Unterschiede zwischen einem Pelletofen und einer Pelletheizung, also einem Pelletkessel, liegen vor allem im Brenner. Doch auch bei der Wärmeleistung gibt es einige Besonderheiten. Mit einem Pelletofen können Sie lediglich einzelne Räume oder eine Einzimmerwohnung beheizen. Ein Pelletofen hat eine Wärmeabgabe von etwa 10 kW. Ein Pelletkessel erreicht dagegen eine Leistung von bis zu 30 kW und eignet sich daher für die Beheizung eines ganzen Einfamilienhauses.
Besitzen Sie eine Solarthermie-Anlage auf dem Dach, lassen sich sowohl die Pelletheizung als auch der wasserführende Pelletofen mit dieser über den integrierten Pufferspeicher verbinden. So können Sie zum Beispiel im Sommer bei hoher Sonneneinstrahlung das kostenlose Sonnenlicht für die Warmwasserbereitung nutzen und im Winter auf die Pelletheizung zurückgreifen.
Für den Umbau Ihrer Heizanlage von Öl auf Holzpellets müssen Sie mit Kosten zwischen 11.000€ und 30.500€ Euro rechnen. Allerdings können Sie für den Austausch von staatlicher Förderung und zinsgünstigen Krediten profitieren.
Die Preise für Holzpellets waren zuletzt niedriger als die Kosten für Gas und Öl. Im August 2024 mussten Sie für 1 Tonne Holzpellets rund 245€ zahlen. Damit lagen die Heizkosten für Holzpellets im Durchschnitt bei ca. 7 Cent pro kWh. Zum Vergleich: Öl und Gas schlugen mit 12 Cent bzw. 11 Cent zu Buche. Das Heizen mit Pellets war zuletzt also günstiger. Bitte beachten Sie jedoch, dass die Preise für Pellets täglich schwanken können und je nach Bestellmenge variieren. Außerdem dauert es eine Zeit, bis sich die vergleichsweise hohen Investitionskosten für eine Pelletheizung amortisiert haben.
Wie viel Tonnen Holzpellets Sie pro Jahr benötigen, um eine Pelletheizung zu betreiben, hängt von verschiedenen Faktoren ab, z. B. der Fläche, dem Baujahr oder der Effizienzklasse Ihres Gebäudes. Der Heizwert von Holzpellets liegt bei ca. 5 kWh pro kg. Für 1 kWh benötigen Sie also 0,2 kg Pellets. Für ein Einfamilienhaus mit einem jährlichen Heizbedarf von 18.000 kWh müssen Sie daher etwa 3,6 Tonnen Holzpellets einplanen.