Notgroschen anlegen
26.03.2024 – Kleiner Schritt, große Wirkung: Erfahren Sie hier, wie die Notgroschen finanzielle Stabilität in unsicheren Zeiten garantiert!
Woher stammt eigentlich der Begriff „Notgroschen“?
Im 16. Jahrhundert ließ ein vorausschauender Landesfürst eine spezielle Münze prägen. Diesen „Notpfennig“ mussten fortan alle seine Untertanen besitzen, als Rücklage für schlechte Zeiten. Später wurde aus dem Pfennig ein Groschen. Beides gibt es längst nicht mehr – ungeplante finanzielle Notfälle aber heute noch genauso wie vor 500 Jahren: ein guter Grund gerade für Familien, sich eine moderne Variante dieser eisernen Reserve zuzulegen.
Der Notgroschen in aller Kürze:
- Wozu: Liquidität sichern, langfristige Investments schützen.
- Wie: auf einem separaten Konto oder Depot anlegen, sicher und leicht zugänglich.
- Wann: als erstes Sparvorhaben, am besten so früh wie möglich.
- Wie viel: je nach monatlichen Kosten, drei bis sechs Monatsgehälter oder mehr.
Der Notgroschen – wofür ist er eigentlich da?
Da denkt man an nichts Böses – und plötzlich geht die Waschmaschine kaputt, das Auto macht keinen Mucks mehr und dann flattert auch noch eine Steuernachforderung ins Haus. Wenn die Haushaltskasse unter ungeplanten Lasten ächzt, kann guter Rat ganz schön teuer sein. Die Altersvorsorge anknabbern? Dann fehlt das Geld später in der Rente. Aktien verkaufen, obwohl der Kurs gerade im Keller ist? Schade um die Rendite! Den Dispokredit überziehen? Eine teure Lösung. Gut, wenn man ein finanzielles Polster hat, auf das man kurzfristig zugreifen kann, ohne dabei Verluste zu machen oder gut laufende Anlagen anzuzapfen. Genau dafür ist der Notgroschen da: Wenn unerwartete Ausgaben anfallen, schützt er andere langfristige Investments – und bildet damit die Grundlage für eine solide Vermögensstrategie.
Wo sich Geld gut parken lässt
Es liegt in der Natur der Sache, dass Sie nicht wissen, wann Sie Ihre eiserne Reserve brauchen. Deshalb sollte Ihr Notgroschen folgende Eigenschaften aufweisen:
- sicher angelegt
- leicht zugänglich
- kurzfristig verfügbar
Dabei versteht sich: Die Reserve sollte wirklich nur in Notfällen angeknabbert und schnellstens wieder aufgefüllt werden!
Am besten aufgehoben ist er auf einem eigenen Konto oder Unterkonto zum Hauptkonto, wie zum Beispiel auf einem Tagesgeldkonto, gerade jetzt, wenn die Banken wieder Zinsen darauf anbieten. Auf dem Familien-Girokonto ist die Gefahr der Zweckentfremdung groß. Zu schnell geht die Notreserve in alltäglichen Buchungen verloren. Achtung auch dann geboten, wenn Versuchungen locken: Dass gerade die neue Spielkonsole herausgekommen oder die schicke Handtasche im Schlussverkauf sooo günstig ist, geht nicht als finanzieller Notfall durch. Bei einem Versteck in Haus oder der Wohnung ist der Notgroschen nicht sicher und bei Einbruch oder Diebstahl meist nicht mitversichert. An der Börse investiert, können Sie ihn auf die Schnelle oft nur unter finanziellen Verlusten lockermachen.
Trotz geringer Zinsen ist damit ein eigenes Giro- oder Tagesgeldkonto attraktiv. Aber: Ist der Notgroschen die entgangene Rendite wert? Ja, denn wenn Sie in einem Notfall Ihre gesamte Finanzplanung über den Haufen werfen und langfristige Investments Hals über Kopf veräußern müssen, kann das noch viel teurer werden.
Wann sollte ich für einen Notgroschen sparen?
Die Notreserve sollte am besten möglichst früh aufgebaut werden. Gleiches gilt für Rücklagen planbarer Ausgaben, wie Reparaturen an Haus oder Wohnung, Auto, Urlaub oder Ausbildung der Kinder. Bereits mit einer monatlichen Sparrate von 50 bis 250€ (je nach Haushaltsbudget) lässt sich mit der Zeit ein Polster schaffen, ohne auf zu vieles verzichten zu müssen. Je eher Sie anfangen, desto besser. Haben Sie es bisher nicht geschafft, starten Sie einfach jetzt. Bleiben Sie mit einem ausreichenden Liquiditäts-Puffer auf finanzielle Notsituationen vorbereitet.
Der Notgroschen ist also der erste wichtige Schritt für alle, die mit dem systematischen Vermögensaufbau beginnen wollen.
Wie viel ist genug?
Bei der Höhe des Notgroschens scheiden sich die Geister. Eine Faustformel lautet: drei bis sechs Monatsgehälter. Eine andere: monatlich 5% des Netto-Einkommens und 30% von Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld oder Steuerrückzahlung wegzulegen. Doch nicht die Einnahmen sind entscheidend, sondern vor allem die monatlichen Kosten, um Ihre Familie gut über die Runden zu bringen. Wie viel Sicherheit Sie persönlich brauchen, damit Sie nachts ruhig schlafen können, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Wenn Ihr Notgroschen so groß ist, dass Sie auch bei Krisen wie Jobverlust oder längerer Krankheit Ihren Lebensstandard einige Monate halten können, sind Sie mit ihm für schlechte Zeiten gut gerüstet.
Und wenn die eiserne Reserve trotzdem mal nicht reicht?
Dann kann ein Kredit eine gute Lösung sein. Das ist keine große Sache mehr, sondern für die meisten Deutschen längst eine Selbstverständlichkeit, um die eigene Liquidität zu erhalten.
Tipp:
Noch mehr rund um den Vermögensaufbau und worauf Sie dabei achten sollten, finden Sie hier.