Frauen investieren erfolgreicher

20.09.2024 – Frauen investieren an Kapitalmärkten immer noch seltener als Männer. Doch die Zahl der Frauen an der Börse steigt und eines zeichnet sich ab: Sie investieren häufig erfolgreicher als die männlichen Anleger. Wir erklären dir, warum das so ist.

Frauen investieren erfolgreicher – so weckst du deine innere Anlegerin

„Mathe ist nichts für Mädchen.“ – hast du diesen Spruch schon mal gehört? Was als vermeintlich harmlose Neckerei anfängt, zieht sich oft bis ins Erwachsenenalter durch und sorgt dafür, dass Frauen allzu viele Zahlen lieber meiden. Deshalb hoffen 90% der Befragten einer Studie des Statistischen Bundesamts, dass sich Kinder zukünftig ohne traditionelle Rollenbilder frei entfalten können.

Erste Erfolge gibt es bereits: Das Deutsche Aktieninstitut hat 2023 Aktionärszahlen (2023) vorgelegt, die zeigen, dass 4,7 Millionen Frauen ETFs, Aktien oder Aktienfonds in ihren Depots hatten, ähnlich wie im Vorjahr und damit konstant am Aktienmarkt engagiert sind. Eine erfreuliche Entwicklung, allerdings ist das gegenüber 7,6 Millionen Männern insgesamt noch deutlich zu wenig.

Laut einer Umfrage zum Weltspartag 2023 von J.P. Morgan Asset Management legt fast jede zweite Frau ihr Erspartes lieber aufs Sparkonto, obwohl sie interessiert wären, es zu investieren. 31 Prozent der Frauen geben an, dass sie vermeintlich nicht das Wissen haben, um am Aktienmarkt anzulegen. Diesem Gedanken soll mit folgendem Inhalt entgegengewirkt werden.

Nicht umsonst sagte einst die EZB-Chefin Christine Lagarde: „Die Welt sähe anders aus, wenn Lehman Brothers Lehman Sisters gewesen wäre.“ Aktionärinnen wählen eher breit gestreute Fonds und ETFs, statt in Einzelaktien zu investieren – wie es die meisten Männer tun. Ist das nun gut oder schlecht?

Die Nadel im Aktienhaufen

Wer in Einzelaktien investiert, muss mehr Zeit mit der Recherche nach dem besten Wertpapier verbringen und trägt gleichzeitig ein höheres Risiko. Seit den 1950er-Jahren und der Portfolio-Theorie von Harry Markowitz ist bekannt, dass es besser ist, möglichst breit zu streuen. So auch die alte Börsenweisheit: „Lege nicht alle Eier in einen Korb.“ Dieses Prinzip wird Diversifikation genannt und von diversen Studien bestätigt. Anstatt auf wenige ausgewählte Einzelaktien zu setzen, solltest du besser in viele verschiedene Firmen und Branchen investieren. So streust du dein Risiko!

Um die Diversifikation weiter zu vereinfachen, kannst du in ETFs oder aktiv gemanagte Aktienfonds investieren. So hast du mit einem Kauf viele verschiedene Aktien in deinem Portfolio. Das bedeutet, dass du dir die Suche nach der besten Aktie sparen kannst – und somit auch Recherchezeit. Wer beispielsweise in einen ETF wie den MSCI World investiert, hat über 1.600 Aktien aus 23 verschiedenen Industrieländern im Depot. Der Vorteil: Geht es einem Unternehmen einmal schlecht und seine Aktie fällt, fangen die anderen Unternehmen sie auf. So leidet die Gesamtperformance deutlich weniger.

Du musst auch nicht ausschließlich in Unternehmen investieren. Es gibt viele verschiedene Anlageklassen, wie etwa Immobilienfonds, bei denen ertragreiche Immobilien hinter dem Anlagevolumen stehen. Deutsche Anlegerinnen scheinen genau das verstanden zu haben. Statt die Nadel im Heuhaufen zu suchen, kaufen Frauen den ganzen Heuhaufen. Aber ist das wirklich die bessere Strategie?

Frauen sind die besseren Anlegerinnen

Tatsächlich gibt es viele Studien, die belegen: Frauen sind die besseren Anlegerinnen. Eine Studie von Fidelity Investments aus 2021 ergab zum Beispiel, dass immer mehr Frauen an der Börse handeln. Außerdem erreichen sie dabei eine 0,4% höhere Rendite als ihre männlichen Pendants.
Mögliche Gründe hierfür: Frauen überschätzen sich seltener, halten an ihren Entscheidungen fest und lassen sich weniger von Marktschwankungen beeinflussen. Man könnte auch sagen, Frauen investieren oft klüger und bleiben dabei entspannter als Männer.

Es wird also Zeit, dass du die Investorin in dir weckst! Schließlich ist der Start an der Börse auch nicht schwieriger als die nächste Reise zu planen: erfordert ebenso Recherche-Arbeit, sich damit auseinandersetzen, sich schlau machen. Der große Unterschied: Das gute Gefühl, etwas für sich getan zu haben, ist nicht schon nach zwei Wochen verflogen, sondern begleitet dich ein ganzes Leben auf deinem Weg in deine finanzielle Unabhängigkeit.

So gestaltest du deine Anlagereise

Wir zeigen dir, wie du dein Geld selbst in die Hand nehmen und zur erfolgreichen Anlegerin werden kannst.

Was ist dein Reiseziel?

Wie bei jeder guten Reise solltest du dir auch bei der Finanzplanung zuerst überlegen, wohin du eigentlich möchtest. Das können richtige Fernziele sein, wie die Absicherung der Altersvorsorge in 30 bis 40 Jahren, oder Mittelstreckenziele, wie das Eigenkapital für eine Immobilie in 10 Jahren.

Merke dir grundsätzlich: Je weiter dein Ziel entfernt ist, desto höher dürfen die Risiken sein, die du eingehen kannst, da Schwankungen ausgeglichen werden. Wir sprechen dabei vom Anlagehorizont. Je länger der Anlagehorizont, desto eher können beispielsweise niedrige Kurse durch hohe Kurse ausgeglichen werden. Frage dich also zunächst: Wie lange möchte ich investieren und in wie vielen Jahren will ich mein angelegtes Geld nutzen?

Wenn du 30 oder sogar 40 Jahre an der Börse investierst, wirst du viele Marktschwankungen miterleben. Das gilt sowohl für weniger riskante Investitionen wie ETFs als auch für Einzelaktien, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. So oder so sollte dich das nicht aus der Ruhe bringen. Marktschwankungen und sogar Crashs können immer wieder eintreten. Wichtig ist, dass du dir vorher sorgfältig eine Strategie überlegt hast und nach dieser handelst. Dann kannst du Schwankungen einfach aussitzen.

Abenteuerreise oder Wellnessurlaub?

Wenn du dein Ziel kennst, stellt sich die Frage, welche Art von Reise es sein soll. Während manche eher einen Abenteuertrip bevorzugen, möchten andere im Wellnessurlaub entspannen. Genau nach diesen Kriterien kannst du auch deine Anlagestrategie wählen.

Bist du eher der Abenteuer-Typ und gehst gerne Risiken ein, um danach mit einer hoffentlich höheren Rendite belohnt zu werden? Dann kannst du auch dementsprechend investieren. Das höchste Risiko hast du, wenn du in Einzelaktien investierst. Doch selbst wenn man ein echter Risikofan ist, sollte man nicht nur auf ein Pferd setzen, sondern lieber Aktien verschiedener Unternehmen kaufen.

Wer eher sicherheitsorientiert ist und keine hektischen Bewegungen im Depot haben möchte, ist mit Fonds und ETFs besser bedient. Anleihen sind ebenfalls eine gute Wahl. Mit ihnen ist die Rendite vielleicht etwas geringer, dafür kannst du entspannter schlafen.

Natürlich kannst du deine Investments auch nach einem ausgeglichenen Prinzip, wie zum Beispiel der Core-Satellite-Strategie gestalten. Hierbei besteht das Depot im Kern aus Fonds und ETFs. Dazu werden einige Einzelaktien als Satelliten ausgewählt. Alles eine Frage des Typs.
Genau das klärst du im Gespräch mit unseren erfahrenen Beraterinnen und Beratern. Ziel ist es, am Ende eine Investitionsform für dich zu finden, die deinen persönlichen Risiko-Vorlieben entspricht und auf deinen Anlagehorizont abgestimmt ist. Melde dich gerne bei uns und wir unterstützen dich bei deinen Fragen.

Wie ist das Reisebudget?

Zu guter Letzt bleibt wie bei jeder Reise die Frage nach dem Preis: Wie hoch ist das Budget?

Beim Thema Gelanlage gibt es die Fernreise allerdings schon für kleines Geld, denn was viele nicht wissen: Es muss nicht gleich eine große Summe investiert werden. Es kann sich auch lohnen, schon mit einer kleinen Sparrate von 25€ monatlich zu starten. Stelle dir vor, du steckst 30 Jahre lang jeden Monat 25€ in eine Spardose. Dann hast du über die Jahre immerhin 9.000€ gespart. Durch die Inflation verliert das Geld im Sparschwein jedoch Jahr für Jahr an Wert. In wirtschaftlich ruhigeren Zeiten schrumpfte das Ersparte so um ca. 2% pro Jahr. In wirtschaftlich turbulenten Zeiten, wie aktuell, wirkt sich eine hohe Inflation noch stärker auf dein Erspartes aus und das Sparschwein schrumpft sich klein.

Doch was passiert, wenn du das Geld nicht nur sparen, sondern zum Beispiel in einen Aktienfonds investieren würdest? Wenn wir von einer Rendite von 3% pro Jahr ausgehen, hast du am Ende nicht nur 9.000€, sondern stolze 14.700,80€ angespart. Du hast dein Geld um mehr als die Hälfte gesteigert. Deshalb ist es sinnvoll Erspartes anzulegen und dafür Zinsen zu erhalten. So kannst du vom Zinseszinseffekt profitieren und Erspartes weiter vermehren.

Es kommt also nicht darauf an, wie viel du hast, um zu starten. Viel wichtiger ist es, sich ausreichend zu informieren und sein Geld langfristig anzulegen. Vielleicht hast du schon einmal von dem Sprichwort gehört, dass man Geld für sich arbeiten lassen kann. Und das ist tatsächlich möglich, wenn du anfängst, Geld zu sparen und in verschiede Anlagen zu investieren.

Bereit zum Abflug?

Du hast gesehen, welche Überlegungen wichtig sind, um dein Geld anzulegen und wie deine ersten Schritte an der Börse aussehen könnten. Wie bei jeder Reise hast du die Möglichkeit, vorab zu recherchieren und deine finanzielle Reise auf eigene Faust zu gestalten. Oder man vertraut auf Expertinnen und Experten, die einen begleiten und dabei unterstützen die passende Anlageform zu finden.

Mache unseren Test, um zu schauen, ob du startklar bist. Oder du vereinbarst hier ein unverbindliches Beratungsgespräch. Die Finanzexpertinnen und -experten der Commerzbank nehmen sich Zeit, um deine individuelle Reise zusammenzustellen und alle Fragen zu beantworten.

Studien zum Anlageverhalten zeigen übrigens nicht nur, dass Frauen oft das bessere Händchen beim Investieren haben. Laut einer US-amerikanischen Studie holen Frauen, die investieren, Männer hinsichtlich ihres Vermögens ein.
Lasse dein Geld also nicht länger ungenutzt, sondern mache es wie viele Frauen, die ihr Geld erfolgreich investieren.

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