Plastikfrei einkaufen – warum nachhaltiges einkaufen wichtig ist
30.03.2022 – Plastik ade – Der Umwelt zuliebe!
Plastikfrei einkaufen: ein Beitrag für unsere Umwelt
Jede einzelne Person kann einen Beitrag leisten; dies fängt beim plastikfreien Einkaufen an. Immer mehr Zero-Waste-Shops schießen aus dem Boden. Der Verzicht auf Verpackungen aus Plastik verringert den globalen Verpackungsmüll und Ihren persönlichen ökologischen Fußabdruck. Für unsere Umwelt ist es höchste Zeit, dass alle mithelfen, den Plastikmüll deutlich zu reduzieren.
Warum ist Nachhaltigkeit so wichtig
Unter Nachhaltigkeit versteht man den verantwortungsbewussten Umgang mit den Ressourcen unserer Erde. Mehr denn je muss den Menschen in Zeiten des Klimawandels die eigene ökologische Verantwortung bewusst sein. Etwa 10 bis 20 Jahre benötigt eine Plastiktüte, bis sie sich im Meerwasser vollständig zersetzt hat. Die Folgen, die der Plastikmüll in dieser Zeit anrichtet, sind für die Umwelt fatal. Nahezu 800 Tierarten in Meeres- und Küstennähe sind durch den Plastikmüll hochgradig gefährdet. Das Plastik zerstört den Lebensraum, findet sich in den Mägen der Tiere wieder und gelangt zuletzt auch durch die Nahrungskette in die menschlichen Körper – ein zerstörerischer Prozess, der unbedingt eingedämmt werden muss. Durch plastikfreies Einkaufen leisten Sie dazu einen entscheidenden Beitrag.
Die 3 Säulen der Nachhaltigkeit
Ökologische Säule
Ökologische Nachhaltigkeit bewahrt die Vielfalt der Schöpfung für kommende Generationen.
Ökonomische Säule
Unter der ökonomischen Nachhaltigkeit versteht man eine leistungsfähige Wirtschaft, die nachfolgenden Generationen keine Probleme hinterlässt.
Soziale Säule
Bei der sozialen Nachhaltigkeit haben alle Menschen die gleiche Chance auf Bildung, Wohlstand und Kultur.
Plastikfrei Einkaufen - wo steckt denn überall Plastik drin?
Verpackungen aus Plastik
Plastikfolien machen einen großen Teil des Verpackungsmülls aus. Folien, Luftpolster, Plastiktüten und Packband sichern zwar den Inhalt, sind aber für die Umwelt bedenklich. Indem Sie plastikfrei einkaufen, reduzieren Sie den Müll und tragen zum Naturschutz bei.
Lebensmittel
Leider sind heutzutage viele Lebensmittel mit Plastikpartikeln belastet. Besonders häufig ist Fisch betroffen, da sich der Plastikmüll im Verdauungstrakt der Fische sammelt. Mikroplastik findet sich aber beispielsweise auch in Kaugummi, denn herkömmliche Kaugummis enthalten Kunststoffe auf Erdölbasis (Polymere) und in anderen Meerestieren.
Non-Food
Kaum zu glauben, in welchen Produkten überall Mikroplastik zu finden ist:
- Pfannen mit Teflon-Beschichtung
- Kosmetikprodukte wie Peelings und Cremes
- Wasch- und Reinigungsmittel
- Putztücher und -schwämme aus Kunstfasern
- Kunstrasen
- Schuhsohlen
- Autoreifen
- Fleece- Kleidung und Socken
Umweltgefahr Mikroplastik
Mikroplastik entsteht beim Zerfall von Plastikmüll. Dabei sind die Kunststoffe sehr lange haltbar. Gelangen sie in Gewässer, werden sie aufgrund ihrer Beständigkeit über weite Strecken im Meer verteilt. Aus den großen Plastikteilen entstehen mit der Zeit immer kleinere Bruchstücke. Sind die Plastikpartikel kleiner als 5mm, sprechen Expertinnen und Experten von der Mikroplastik. Aber auch in der Luft und im Boden ist Mikroplastik zu finden. Allein in Deutschland setzt jährlich jeder Mensch rund 5,4kg Mikroplastik frei.
Ist Mikroplastik schädlich für den menschlichen Körper?
Mikroplastik gelangt über die Atmung oder unsere Ernährung in den menschlichen Körper. Inwiefern sich diese kleinen Partikel schädlich für den Menschen sind, ist noch nicht abschließend geklärt. Zurzeit wird wissenschaftlich untersucht, ob sich aus Mikroplastik im Verdauungstrakt von Fischen schädliche Verbindungen lösen, die für den Menschen gefährlich sind.
Maßnahmen der Bundesregierung zur Vermeidung von Plastikmüll
Seit 2019 ist die Vermeidung von Verpackungs- und Plastikmüll im Verpackungsgesetz geregelt. Das Gesetz sieht vor, die Verwendung von recyclingfähigen Verpackungen und Kunststoffen zu fördern. Ab Mitte 2021 wird zusätzlich zur Vermeidung von Plastikmüll die Herstellung von Wegwerfprodukte aus Plastik, wie Wattestäbchen, Einwegbesteck oder Strohhalme, untersagt. Seit dem 1. Januar 2022 sind aus hygienischen Gründen nur noch die sogenannten „Hemdchenbeutel“ zur Verpackung von Gemüse gestattet.
Weniger Plastikmüll – hier können Sie plastikfrei einkaufen
- Unverpackt Laden
Im Unverpackt Laden bringen Ihre eigenen Behältnisse wie Gemüsenetz und Schraubgläser mit, die vor Ort befüllt werden. - Wochenmarkt
Auf Wochenmärkten können Sie ihre frischen und regionale Produkte in Körbe, Gemüsenetze und Stoffbeutel transportieren. - Hofladen
Wie auch bei Wochenmärkten vermeiden Sie durch den Einsatz von alternativen Verpackungsmöglichkeiten der Produkte nicht nur die Verwendung von Plastik. Sie kaufen regional und agieren nachhaltig. - Supermarkt
Im Supermarkt können Sie ebenfalls plastikfrei einkaufen. Nehmen Sie Ihr Gemüsenetz mit und wählen Sie verpackungsfreie Produkte.
Vorteile beim plastikfreien Einkaufen
Verpackungsmüll vermeiden
Indem Sie auf die Verpackung verzichten und im Supermarkt plastikfrei einkaufen, landet automatisch weniger Plastikmüll in Ihrem Haushalt. Sie tragen dadurch effektiv zur Müllvermeidung bei.
Plastikfrei einkaufen fördert Ihre Gesundheit
Produkte vom Wochenmarkt und von regionalen Anbietern stehen für Frische und Vielfalt. Zudem gibt es viele unverpackte Ware auch in Bio-Qualität. Nutzen Sie auf dem Wochenmarkt das besondere Flair und kaufen Sie unverpacktes Gemüse häufig direkt vom Hersteller. Aber auch in einigen Supermärkten erhalten Sie verpackungsfreie Bio-Ware.
Einkaufsverhalten anpassen
Wer sich im Vorfeld Gedanken über seinen Einkauf und dessen Verpackung macht, kauft generell bewusster ein. Wählen Sie im Vorfeld geeignete Gefäße für Ihren unverpackten Einkauf. Bestens eignen sich Behältnisse aus Glas, Einmachgläser, wiederverwendbare Dosen oder Jutebeutel. Verpackungsfrei einkaufen ist dann reine Gewohnheit.
Plastikfrei einkaufen: Sie bestimmen die Menge
Während in normalen Supermärkten nur bestimmte Verpackungsgrößen bereitstehen, können Sie in Unverpackt Shops auf das Gramm genau die gewünschte Menge bestimmen.
Ihr Beitrag zur Nachhaltigkeit
Jede Verpackung, die eingespart wird, schützt unsere Umwelt. Vor allem in Unverpackt Läden erhalten Sie häufig weitere ökologische Produkte wie biologisch abbaubares Putzmittel oder wiederverwendbare Kosmetikartikel.
Plastikfrei einkaufen: Tipps und Tricks
Milch und Joghurt im Glas
Wer täglich gerne ein Joghurt zum Frühstück isst, kann theoretisch pro Woche 7 Joghurtbecher Plastikmüll produzieren. Joghurt und Milch gibt es aber auch im Pfandglas. Auf dem Bauernhof gibt es häufig auch die Möglichkeit, frische Milch in die mitgebrachte Flasche aus Glas abzufüllen.
Verpackungsfrei Gemüse und Obst kaufen
Leider ist das Gemüse in Supermärkten häufig in Plastikfolie eingepackt. Vor allem Bio-Ware ist durch Plastik geschützt, um nicht mit konventionellem Gemüse in Kontakt zu kommen. Suchen Sie gezielt nach unverpackter Ware. Verpackungsfreies Obst und Gemüse gibt es in Bio- und Hofläden sowie auf Wochenmärkten.
Korb und Stofftasche mitbringen
Mit dem eigenen Korb oder der Stofftasche lassen sich die Einkäufe ohne zusätzlichen Plastikmüll verpackungsfrei nach Hause transportieren. Für Ihr Obst und Gemüse eignet sich ein Gemüsenetz aus Stoff. Sie sind langlebig, wiederverschließbar, belastbar und reißfest. Leicht lassen sich diese Gemüsenetze in der Waschmaschine reinigen.
Die eigene Box für Fleisch und Käse
Fleisch und Käse können Sie einfach verpackungsfrei einkaufen, wenn Sie Ihre eigene Box mitbringen. Es scheint am Anfang etwas seltsam, dennoch müssen Sie lediglich Ihre Box, vor dem Einpacken des Fleisches nur über den Tresen reichen. Das spart Zeit und Plastik.
Glas statt Konservendosen
Konservendosen haben im Innern häufig eine Kunststoffbeschichtung, die bedenkliche Stoffe an den Inhalt abgeben können. Entscheiden Sie sich deshalb in Supermärkten für Schraubgläser. Doch damit nicht genug. Schraubgläser eignen sich hervorragend, um in den sogenannten Unverpackt Läden Lebensmittel abzufüllen. Das Leergewicht der Schraubgläser wird vor dem Einkauf bestimmt und beim Wiegen der gefüllten Schraubgläser wieder abgezogen.
Nutzung von Mehrwegsystemen
Bei vielen Produkten können Sie die Verpackung auswählen. Dies gilt hauptsächlich bei Getränken, für die es Mehrwegsysteme gibt. Auch der Einwegkaffeebecher für unterwegs kann durch einen wiederverwendbaren Thermokaffeebecher ersetzt werden.
Plastikfreie Alternativen wählen
Nicht nur bei der Verpackung, sondern auch bei dem Produkt selbst können Sie auf Nachhaltigkeit setzen. Nutzen Sie doch einmal eine Zahnbürste aus Bambus statt aus Plastik.
Auch Finanzprodukte können nachhaltig sein!
Die grüne Baufinanzierung
Wenn Ihnen das Thema Ökologie am Herzen liegt, sind Sie mit unserer Grünen Baufinanzierung beim Hausbau gut beraten. Wir belohnen eine energieeffiziente Bauweise mit einem Zinsrabatt von 0,1%. Nutzen Sie unser Angebot, wenn der maximale Endenergiewert Ihres Hauses laut Energieausweis 75 kWh/m² nicht überschreitet.
Grüne Geldanlagen – nachhaltige ETFs und Fonds
Wussten Sie, dass Sie ein Vermögen auch mit nachhaltiger Investition aufbauen können? Mit nachhaltigen ETFs und Aktienfonds investieren Sie in umweltfreundliche Projekte unter ethisch-ökologischen Gesichtspunkten. Dabei werden u.a. folgende Faktoren berücksichtigt:
- Investitionen mit erneuerbaren Energien
- Verzicht auf Investitionen in Kohlekonzerne
- Investitionen in Projekte in Schwellenländern
- Ausschluss von Kinderarbeit
Plastikfreies einkaufen: Schritt für Schritt weg vom Plastikmüll
Die Plastiktüte hat ausgedient - wer der Umwelt etwas Gutes tun will, stellt langsam, aber sicher auf unverpacktes Einkaufen um. Dazu nötig sind wiederverwendbare Behältnisse aus Glas, Gemüsenetze und ein Einkaufskorb. Sie müssen nicht den kompletten Einkauf plastikfrei gestalten: Jeder noch so kleine Beitrag für weniger Plastikmüll zählt und entlastet unsere Umwelt.