Die richtige Taktik zum Erfolg
23.02.2024 – Oscar da Silva ist mit Mitte 20 nicht nur einer der erfolgreichsten Basketballspieler Deutschlands. Er hat auch als Absolvent der Stanford University/USA eine beachtliche akademische Karriere hinter sich. Und noch eine große Zukunft vor sich.
Wir gratulieren Oscar zu seinen kürzlichen Erfolgen in der deutschen Basketball-Nationalmannschaft und sind stolz, dass wir ihn als Kunden im Wealth Management unserer Bank auf seinem Weg unterstützen können.
Für diese Zukunft arbeitet Oscar da Silva hart und bleibt seinen Lebensprinzipien treu. In Redensarten stecken oft mehr Lebenswahrheiten als man glauben möchte. Sie sind schnell dahingesagt, ergeben aber in der Regel einen tieferen Sinn. „Stolz wie Oskar“ ist so eine. Sie wurde durch den bayerischen Schriftsteller Ludwig Thoma bekannt und beschreibt in der damaligen Zeit, Anfang des 20. Jahrhunderts, besonders pfiffige Menschen, Lausbuben eben – aufgeweckt, mutig, entschlossen und clever.
Dass Oscar da Silva aus München ein Landsmann des berühmten bayerischen Schriftstellers ist, ist sicherlich genauso ein Zufall wie der Vorname. Aber die Wahrheit und die Bewunderung, die in der Redensart steckt, die treffen auf den Oscar des 21. Jahrhunderts voll zu. 25 Jahre jung, gutaussehend, talentiert, zielorientiert, neugierig auf die Welt – und schon jetzt extrem erfolgreich. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ schreibt von der „sprunghaften Karriere“ eines jungen Mannes, der im September 1998 als Sohn einer Allgäuerin und eines Brasilianers geboren wurde und schon mit 16 Jahren eines der größten Talente – wie sein jüngerer Bruder übrigens auch – des deutschen Basketballs war. Seine Karriere im Schnelldurchlauf: Nach dem Abitur vier Jahre für die renommierte US-Universität Stanford gespielt und selbstverständlich auch dort erfolgreich studiert. Nach seinem Bachelor in Biochemie zurück nach Deutschland in die Basketball-Bundesliga. In der ersten Profisaison 2020/21 wird er mit Alba Berlin gleich Meister und Pokalsieger. Seit Sommer 2022 ist er einer der Stars des FC Barcelona.
Seine kometenhafte Karriere lässt sich der Senkrechtstarter im Gespräch nicht anmerken. Ganz im Gegenteil.
Wenn ich enge Freunde von Dir nach Deinen besten Projekten, nach Deinen Leuchttürmen fragen würde, was würden sie antworten?
OS: Na ja, ich denke, sie würden schon meine Basketballkarriere nennen. Aber sie wissen auch, wie wichtig mir meine Zeit in Amerika insgesamt war: nicht nur als Sportler, sondern auch als Student. Diese vier Jahre in den Staaten waren schon ein Mega-Projekt. Es war kein einfacher Schritt, sich 9.000 Kilometer von zuhause irgendwo niederzulassen und sich auf eigene Beine zu stellen. Aber ich wollte das schon ab meinem 16. Lebensjahr. Und im Nachhinein war alles richtig.
Wie war das mit 16?
OS: Zuerst war die Idee da, an ein College zu gehen, um dort Basketball zu spielen. Aber so geht das ja nicht. Der Basketball, meine Erfolge in den jungen Jahren, haben mir geholfen, in Stanford angenommen zu werden. Von Biochemie war ich schon in der Schule sehr angefixt. Ich wollte verstehen, wie der Körper funktioniert und alles, was mit dem Leben zusammenhängt. Diese Neugierde ist mir auch nach meinem Bachelorstudium geblieben.
Das klingt so spielerisch einfach. Chemie und Biologie sind sehr lernintensive Fächer oder hast Du ein fotografisches Gedächtnis?
OS: Ich habe auf jeden Fall büffeln müssen an der Uni. Aber Gott sei Dank nicht in dem Ausmaß, dass es zeitlich andere Aktivitäten gekillt hätte. Ich brauchte einfach viel Selbstdisziplin, weil ich so viele Herausforderungen hatte: Einmal wollte ich mich sportlich beweisen, dem Trainer und der Mannschaft zeigen, was ich kann und dass ich einer der besten bin. Dazu kam noch ein weiterer Prozess, in der persönlichen Entwicklung: Natürlich habe ich mich auch gefragt, welche Person ich bin, für welche Werte ich stehe. Das war für mich nicht immer einfach. Soweit weg von zuhause habe ich auch oft mit mir gehadert, Entscheidungen hinterfragt.
Was hat Dir in solchen Situationen geholfen?
OS: Natürlich habe ich mit meiner Familie, mit Freunden darüber gesprochen. Aber am stärksten ist mein innerer Antrieb, von dem ich nicht weiß, woher er kommt. Aber ich bin immer neugierig, will immer den nächsten Schritt gehen. Suchen und forschen. Das hat mir dabei geholfen, nach vier Jahren als Erwachsener wieder heimzukehren.
Hast Du in dieser Zeit vom Sport fürs Leben gelernt?
OS: Glücklicherweise ist der Sport ein guter Lehrer. Es lassen sich viele Parallelen zum Leben ziehen und auch zu einem späteren Arbeitsalltag. Ich habe gelernt, wie wichtig zum Beispiel Respekt und Integrität sind. Mit der Zeit habe ich nicht nur auf mich, sondern auch auf meine Mitspieler geachtet. Ich bin nach zwei, drei Jahren in eine Führungsrolle gewachsen. Durch mein Beispiel wollte ich den anderen auch zeigen, was es heißt, hart zu arbeiten. Als Kapitän war ich, glaube ich zumindest, auch ein Spieler, zu dem jüngere aufgeschaut und auf mich gebaut haben. Ich denke, für andere und ein Team da zu sein, zu geben, ist ganz, ganz wichtig und gehört zu meinen Lebensprinzipien. Es ist im Sport sehr wichtig, einander zu respektieren und als Einheit voranzuschreiten. Dazu gehören Disziplin, Arbeitsmoral und aber auch Offenheit und gleichzeitig Akzeptanz.
Wie hat Dich Deine Familiengeschichte geprägt? Dein Vater kommt aus Sao Paolo und Deine Mutter aus dem Allgäu.
OS: Und sie haben sich in München kennengelernt. Mein Vater besitzt jetzt ein brasilianisches Restaurant am Kulturzentrum Gasteig. Trotz des beruflichen Stresses haben Sie sehr viel mit uns unternommen. Auch im Sport … Als wir noch klein waren, haben wir mehrere Sommerferien in Brasilien verbracht. Mein Vater hat eine große Familie mit sechs Geschwistern. Das heißt, es gibt dort Tanten, Onkel, eine Menge Cousins und Cousinen. Aber ich war jetzt leider schon länger nicht mehr dort.
Wie hat Dich Brasilien geprägt?
OS: Wir sprechen zuhause deutsch und portugiesisch, haben einen starken familiären Zusammenhalt. Außerdem mag ich es sehr gerne etwas lässiger, mag einen entspannten Lebensstil, vermutlich schlägt da meine brasilianische Seite durch. Lieber Jogginghose als Anzug zum Beispiel. Und ich mag Musik mit viel Rhythmus, mit der man sich spielerisch bewegen kann. Also kein Rock`n´Roll, sondern mehr R&B oder Hip-Hop. In meiner Jugend habe ich Capoeira getanzt. Das ist ein brasilianischer Kampftanz ohne Körperkontakt. So ähnlich wie Schattenboxen mit Gegner. In Brasilien gehört das mit zur Kultur. Ich bin überzeugt davon, dass Capoeira gut für meine Koordination und Beweglichkeit war und ich davon bis heute profitiere.
War Basketball von Anfang an Dein Sport?
OS: Ich hatte als Grundschüler eine Fußballphase, habe auch in Nymphenburg im Verein gespielt. Aber irgendwie wars nicht meins, (ich) war auch nicht super erfolgreich. Als ich acht oder neun war, ist mein Papa mit mir zum Basketball gegangen. Ich habe das ausprobiert – und seitdem bin ich dabeigeblieben.
Mit allen Entbehrungen, Du warst schon sehr früh sehr erfolgreich in der Jugendbasketballbundesliga, später im Nachwuchsbereich … Während andere in einem gewissen Alter gefeiert haben, hast Du gespielt und das Gymnasium durchgezogen ...
OS: Während die anderen Hauspartys oder in Schwabing gefeiert haben, musste ich leider oft kürzertreten. Aber ich bin trotzdem sehr, sehr glücklich, dass ich einen Freundeskreis habe, der mir meinen Ehrgeiz und meine Disziplin niemals übel genommen hat. Sie hatten immer Verständnis und Respekt vor meinen Leistungen. Und diese Freunde sind mir geblieben, obwohl ich später wegen meines Studiums in Amerika und jetzt Barcelona wenig zuhause war und bin. So gute Freunde zu haben, die Münchner Clique, das macht mich glücklich!
Gab es in Deiner Jugend ein Idol, an dem Du Dich orientiert hast?
OS: Michael Jordan. Wir hatten diverse Dokumentationen auf DVD über ihn zuhause und Kassetten. Der hat halt super Basketball gespielt und deswegen fand ich den cool. Als aktiver Spieler war er jahrelang der größte Sportstar der Welt.
Und der reichste wohl auch …
OS: Mag sein. Er ist ja immer noch sehr reich. Und ich finde es vorbildhaft, wie er mit seinem Vermögen umgeht, dass er Sachen teilt, Geld spendet, ohne dass das alles groß an die Glocke gehangen wird.
Welche Rolle spielt jetzt Geld in Deinem Leben? Bei Barcelona, einem der führenden Vereine in Europa, nehme ich mal an, verdient man ganz gut.
OS: Ja, aber ich würde sagen, es spielt keine Riesenrolle. Ich lebe nicht über meine Verhältnisse, fahre kein dickes Auto, besitze keine teuren Uhren. Mindestens die Hälfte meiner Garderobe sind Sportklamotten, die ich geschenkt bekommen habe. Ich gehe kaum Shoppen, gebe recht wenig Geld aus. Ich schaue halt, dass ich das, was ich verdiene, ordentlich anlege. Ich denke schon, dass Geld ein Mittel ist, das einen das Leben teilweise vielleicht einfacher und ein bisschen unbesorgter gestalten lässt. Deswegen finde ich ist es wichtig, sich damit auseinanderzusetzen, sich zu bilden und darauf achtzugeben. Aber ich würde sagen, es spielt in meinem Leben jetzt aktuell keine besonders große Rolle.
Trotzdem bist Du Testimonial der Commerzbank …?
OS: Richtig. Ich hatte dort mein erstes Girokonto und eine EC-Karte, als ich mit 15 zum ersten Mal Geld bei einem Mini-Job verdient habe. Das bindet. Jetzt, wo ich geregelt Geld verdiene, spielt die Verlässlichkeit, die Tradition und das Prestige des Hauses für mich eine große Rolle. Ich bin mit der Leistung in der Bank super zufrieden, deswegen wird diese geschäftliche Beziehung hoffentlich lange bestehen bleiben.
Wo siehst Du Dich in zehn Jahren?
OS: In zehn Jahren habe ich einen abgeschlossenen Master in der Tasche. Und dann würde ich glaube ich gerne im Medizinischen-Wissenschaftsbereich auf der Business-Seite arbeiten. Als Projektentwickler vielleicht in der Wissenschaft. Und vielleicht habe ich dann noch vorher den Sprung zurück nach Amerika in die NBA geschafft.