iShares MSCI Brazil

Aktienmarkt in Brasilien kämpft mit vielen Problemen

Votum: Halten

Eine Beschreibung der Risiken dieser Anlage finden Sie im Basisinformationsblatt (gesetzliche Pflichtinformation).

Highlights

  • Jährliche Ausschüttung der Erträge
  • Physische Index-Nachbildung
  • Niedrige Geld-Brief-Spanne

16.01.2025

Investmentansatz

Anlageziel des iShares MSCI Brazil UCITS ETF (Inc)

Der iShares MSCI Brazil UCITS ETF (Inc) ist ein börsengehandelter Indexfonds (Exchange Traded Fund, ETF), der möglichst genau die Wertentwicklung vom MSCI Brazil Index abbildet.

MSCI Brazil Index

Der MSCI Brazil UCITS ETF (Inc) bildet die Entwicklung von Brasiliens großen bis mittelgroßen Unternehmen mit einer Gesamtmarktkapitalisierung von rund 84% ab. Der Index misst die Wertentwicklung von Unternehmen mit hoher und mittlerer Marktkapitalisierung in Brasilien. Unternehmen sind im Referenzindex entsprechend Ihrer Freefloat-Marktkapitalisierung gewichtet. Das bedeutet, dass bei der Berechnung des Referenzindex nur Aktien herangezogen werden, die ausländischen Anlegern zur Verfügung stehen, und nicht sämtliche ausgegebene Aktien eines Unternehmens.

Die Freefloat-Marktkapitalisierung ist das Produkt aus dem Aktienkurs eines Unternehmens und der Anzahl der Anteile, die ausländischen Anlegern zur Verfügung stehen.

Physische Replikation des ETF

Physische Replikation baut auf der Grundidee des Indexnachbaus auf. Dabei wird ein ETF so zusammengestellt, dass er tatsächlich die Anteile aller Wertpapiere enthält, die sich auch im zugrunde liegenden Index finden.

Allerdings ist ein Index kein statisches Gebilde und Details verändern sich im Zeitablauf. So bleibt die Gewichtung einzelner Aktien entsprechend ihrer sich täglich ändernden Marktkapitalisierung nicht auf Dauer gleich. Zudem werden immer wieder einzelne Titel ausgetauscht. Die einen verlassen den Index, andere kommen neu hinzu. Um diese Dynamik nachzuvollziehen, gilt es beim iShares MSCI Brazil UCITS ETF nach einer bestimmten Zeit die Gewichtungen anzupassen und einzelne Titel auszutauschen.

Wertentwicklung 5 Jahre

Ladevorgang...

Angaben zur bisherigen Wertentwicklung erlauben keine verlässliche Prognose für die Zukunft.

Quelle: FactSet

Zahlen und Fakten

Stammdaten
Fondsgesellschaft iShares
Fondstyp Aktienfonds
Anlagesegment Brasilien
Managementtyp Passiv (ETF)
Währung USD
Replikationsmethode Voll replizierend (Physisch)
Ertragsverwendung Ausschüttend
WKN A0HGWA
ISIN IE00B0M63516
Produktgruppe Aktien, Aktienfonds, Aktien-ETFs
Sparplanfähig Ja
VL-fähig Ja
Kosten
Ertragsanteil, orientiert am Ausgabeaufschlag1 0,00%
Transaktionskosten (gemäß Preis-/Leistungsverzeichnis): 1,00% vom Kurswert (fließen an die Commerzbank) zzgl. Courtage
Performanceabhängige Vergütung -
Laufende Kosten2 0,74%

1 Wird von der Commerzbank AG einmalig beim Kauf vereinnahmt

2 Kosten, die nach Angabe der Fondsgesellschaft vom Fondsvermögen im Laufe des Jahres abgezogen werden

Brasilien: Aktienmarkt enttäuscht – Herabstufung auf Neutral

Der brasilianische Aktienmarkt hat im Jahr 2024 enttäuscht. Der Bovespa-Index büßte rund 10% an Wert ein. Im Jahresverlauf 2024 hatte der Bovespa noch neue Allzeithochs markiert. Ab Anfang September 2024 setzten dann aber Gewinnmitnahmen ein und im Dezember kam es zu verstärktem Verkaufsdruck. Grund hierfür war vor allem die Enttäuschung über das lange erwartete Sparpaket der Regierung Lula sowie eine Steuerreform, die nicht den Erwartungen des Marktes entsprach. Vor allem der brasilianische Real geriet erheblich unter Druck und wertete im Jahr 2024 um rund ein Fünftel gegenüber dem USD ab.

Teilweise fallende Rohstoffpreise, eine vergleichsweise schwache Konjunktur in China, geopolitische Faktoren (u.a. die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten), der starke US-Dollar, Handelsstreitigkeiten sowie nicht zuletzt die Wiederwahl von Trump und seine diversen Zollandrohungen sorgten vor allem in der zweiten Jahreshälfte für zunehmend Gegenwind. Da wir u.a. aufgrund der wieder gestiegenen Inflation und der enttäuschenden Sparbemühungen der Regierung in der ersten Hälfte 2025 mit weiteren Leitzinserhöhungen rechnen, reduzieren wir unser Votum für die brasilianische Börse von Übergewichten auf Neutral.

Für die Börse spricht nach wie vor die relativ günstige KGV-Bewertung (KGV 2025e: 8), das ansehnliche Gewinnwachstum (2025e: +17% J/J) sowie das solide BIP-Wachstum (2025e: +1,9% J/J). Zudem könnte eine mögliche Erholung der Konjunktur in China – insbesondere angetrieben durch die jüngsten vielfältigen Maßnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur und zur Revitalisierung des Immobilienmarktes – im Verlauf des ersten Halbjahres 2025 auch zu einer Aufwärtsbewegung bei einigen Rohstoffpreisen führen. Wichtig ist nach wie vor die Einhaltung der Fiskaldisziplin, worauf Investoren sehr stark achten.

Die Justiz funktioniert gut und die Zentralbank macht einen sehr guten Job und genießt hohes Ansehen. All das sind wichtige Säulen, um Brasilien in dieser schwierigen Umbruchzeit wieder zu mehr innen- und außenpolitischen Stabilität und Ansehen zu verhelfen. Allerdings ist dies ein „steiniger Weg“.

Die haushaltspolitischen Möglichkeiten Brasiliens sind nach den starken geld- und fiskalpolitischen Impulsen im Zuge der Corona-Krise mittlerweile aber limitiert. Die Staatsverschuldung Brasiliens hat sich unter der mittlerweile zweijährigen Amtszeit von Lula um sieben Prozentpunkte auf fast 79% erhöht. Weitere ausgeprägte fiskalpolitische Maßnahmen zur stärkeren Belebung des Wachstums dürften auch vor dem Hintergrund der immer noch recht hohen Zinsen schwierig zu implementieren sein. Zudem fürchten einige Investoren, dass die Reformbemühungen unter Lula sukzessive ins Stocken geraten könnten (u.a. Arbeitsmarkt, Privatisierungen und mehr Unterstützung für Staatsunternehmen).

Die Konjunktur entwickelt sich besser als noch zu Jahresbeginn gedacht. Während die meisten Analysten Anfang 2024 noch mit einem BIP-Wachstum von unter 2% für das laufende Jahr 2024 gerechnet hatten, tendieren die Schätzungen mittlerweile in Richtung 3% und für das Jahr 2025 in Richtung 2% (jeweils J/J).

Belastungsfaktoren bleiben weiterhin ein höherer „Fiscal Drag“ (Zwang, den Haushalt zu sanieren), eine hohe Verschuldung von Firmen sowie eine niedrige Kapazitätsauslastung. Wir erwarten nach wie vor kein signifikantes Investitionsmomentum. Hinzu kommen innenpolitische Unsicherheiten in Form von knappen Mehrheitsverhältnissen und somit einer möglichen Blokadepolitik durch die Opposition. Dadurch könnte sich auch u.a. der Reformprozess auf manchen Gebieten (Arbeitsmarkt, Privatisierungen etc.) verzögern. Kurzfristig dürfte auch die Agrarproduktion schwächer tendieren (Stichwort: Überschwemmungen).

Einsatz im Portfoliokontext

Wer eine Geldanlage plant, sollte diese nach den Gesichtspunkten Risiko, Ertrag und Liquidität beurteilen. Hier kann keine generelle Empfehlung erfolgen, da jeder Anleger eigene Vorstellungen und Voraussetzungen bezüglich dieser Werte hat. Aus diesem Grund kann trotz unserer aktuellen Empfehlung, z.B. aufgrund von Portfoliodiversifizierung, eine Anlage in den iShares MSCI Brazil sinnvoll sein.

16. Januar 2025

Die anfallenden Kosten beim Kauf (Ertragsanteil, orientiert am Ausgabeaufschlag bzw. Transaktionskosten) sowie die laufenden Fondskosten (z.B. Pauschalvergütung, performanceabhängige Vergütung, laufende Vertriebsprovisionen) entnehmen Sie diesem Dokument unter „Zahlen & Fakten“. Grundsätzlich werden die angegebenen Transaktionskosten erhoben. Diese variieren jedoch in Abhängigkeit des gewählten Depotmodels. So fällt z.B. beim PremiumDepot dieser Kostenbestandteil nicht an.

Eine auf die jeweilige Transaktion bezogene Aufstellung der Gesamtkosten („Kosteninformation vor Wertpapiergeschäft“) erhalten Sie rechtzeitig vor Auftragserteilung. Die „Kosteninformation vor Wertpapiergeschäft“ beinhaltet neben den beim Kauf und Verkauf anfallenden Kosten und den laufenden Fondskosten als Teil der Produktkosten auch zusätzliche Kostenbestandteile wie z.B. ein eventuelles Depot- bzw. Pauschalentgelt und Produktkosten, sowie die Auswirkung der Gesamtkosten auf die Rendite der Anlage.

Chancen & Risiken

Chancen

  • Aktien bieten auf lange Sicht überdurchschnittliches Renditepotenzial verglichen mit anderen Anlageklassen
  • Durch die Investition in einen Fonds wird das Risiko gegenüber einer Investition in Einzeltitel reduziert (Risikostreuung, Diversifikation)
  • Nahezu vollständige Teilhabe an der täglichen Performance des zugrundeliegenden Index
  • Aufgrund der Anlage in Fremdwährungen kann der Fondsanteilwert durch Wechselkursänderungen begünstigt werden
  • ETFs zeichnen sich durch hohe Liquidität und einfache Handelbarkeit aus. Market Maker sorgen für börsentägliche Liquidität bei einer engen Geld-/Brief Spanne und ermöglichen die einfache Handelbarkeit unter normalen Marktbedingungen

Risiken

  • Die Volatilität (Wertschwankung) des Fondsanteilwerts kann stark erhöht sein
  • Investmentfonds unterliegen Kursschwankungen sowie dem Risiko sinkender Anteilspreise, sodass diese möglicherweise bei einem Verkauf nicht mehr dem Wert des investierten Kapitals entsprechen
  • Die vollständige Teilhabe an der täglichen Performance des zugrundeliegenden Index ist nicht garantiert, sodass es zu Abweichungen in der Wertentwicklung kommen kann
  • Dieser ETF beinhaltet ein Kontrahentenrisiko von max. 10% des Nettoinventarwerts aus Derivaten (Swap)
  • Es ist möglich, dass sich einzelne Regionen/Branchen besser entwickeln als der Fonds und dass der Fonds unter Umständen nicht oder nur geringfügig in diese investiert ist
  • Aufgrund der Anlage in Fremdwährungen kann der Fondsanteilwert durch Wechselkursänderungen belastet werden
  • Ein grundsätzliches Risiko bei Investmentfonds besteht in der vorübergehenden Aussetzung der Anteilsrücknahme aufgrund nicht ausreichender Liquidität bis hin zu einer geordneten Auflösung des Fonds