Auf einen Blick
Eine Beschreibung der Risiken dieser Anlage finden Sie im Basisinformationsblatt (gesetzliche Pflichtinformation).
Votum: Halten
Highlights
- Wieder robusteres BIP-Wachstum im Fiskaljahr 2025/26 erwartet
- Leitzinswende in Japan stärkt Yen und belastet zeitweise Börsen
- Geringe Handelsspanne zwischen Kauf- und Verkaufskurs
03.03.2025
Investmentansatz
Anlageziel des Amundi Japan Topix UCITS ETF - Daily Hedged EUR
Der Amundi Japan Topix UCITS ETF - Daily Hedged EUR ist ein börsengehandelter Investmentfonds (Exchange Traded Fund). Das Anlageziel des ETF besteht darin, den Anlegern einen Ertrag zukommen zu lassen, der an die Wertentwicklung des Topix Index anknüpft. Durch den täglichen Euro Hedge werden Währungsrisiken vermieden.
Bei der Berechnung des Index werden neben den Kurswerten der in ihm enthaltenen Unternehmen auch Bruttodividendenzahlungen berücksichtigt.
Tokyo Stock Price Index
Berechnet wird der Tokyo Stock Price Index (TOPIX) seit 1969. Er enthält alle japanischen Aktien, welche im amtlichen Handel zugelassen sind. Die Gewichtung der einzelnen Unternehmen im Index erfolgt anhand der Marktkapitalisierung. Wegen dieser hohen Zahl an vertretenen Unternehmen wird der Topix als aussagekräftiger für den Zustand der japanischen Wirtschaft angesehen als der Nikkei.
Synthetische ETF Struktur
Dieser ETF wird über die swapbasierte Replikationsmethode (Nachbildung) abgebildet. Das bedeutet, swapbasierte ETFs investieren in der Regel nicht in die Bestandteile des abzubildenden Index. Vielmehr gibt es ein sogenanntes Trägerportfolio, welches in der Zusammensetzung deutlich vom abzubildenden Index abweichen kann. Um die Differenz in der Wertentwicklung zwischen dem Trägerportfolio (sogenannter Basket) und dem abzubildenden Index auszugleichen, schließt der Fonds mit der BNP Paribas Bank einen Tauschvertrag (sogenannter Index-Swap) ab.

Der Hauptgrund der synthetischen Replikation ist, dass durch das Swap-Geschäft die Abweichung (der Tracking Error) zwischen der Wertentwicklung des Index und der des ETFs in der Regel nur sehr gering ist. Gerade bei sehr breiten oder illiquiden Marktindizes können synthetische ETFs unter anderem durch ihre Kostenoptimierung Vorteile bieten. So machen Handelsrestriktionen, unterschiedliche Zeitzonen und auch steuerliche Aspekte eine physische Replikation schwierig.
Wertentwicklung 5 Jahre
Ladevorgang...
Angaben zur bisherigen Wertentwicklung erlauben keine verlässliche Prognose für die Zukunft.
Zahlen und Fakten
Stammdaten | |
---|---|
Fondsgesellschaft | Amundi |
Fondstyp | Aktienfonds |
Anlagesegment | Japan All Caps EUR-Hedged |
Managementtyp | Passiv (ETF) |
Währung | EUR |
Replikationsmethode | Synthetisch |
Ertragsverwendung | Thesaurierend |
WKN | A2H58W |
ISIN | LU1681037864 |
Produktgruppe | Aktien, Aktienfonds, Aktien-ETFs |
Sparplanfähig | Nein |
VL-fähig | Nein |
Kosten | |
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Ertragsanteil, orientiert am Ausgabeaufschlag1 | 0,00% |
Transaktionskosten (gemäß Preis-/Leistungsverzeichnis): | 1,00% vom Kurswert (fließen an die Commerzbank) zzgl. Courtage |
Performanceabhängige Vergütung | - |
Laufende Kosten2 | 0,48% |
1 Wird von der Commerzbank AG einmalig beim Kauf vereinnahmt
2 Kosten, die nach Angabe der Fondsgesellschaft vom Fondsvermögen im Laufe des Jahres abgezogen werden
Unsere Einschätzung
Votum: Halten
Japanischer Aktienmarkt hinkt weiter hinterher
Zwar bleiben die längerfristig positiven strukturellen Faktoren weitgehend intakt. Kurzfristig hat sich das Bild u.E. aber etwas eingetrübt. Für Gegenwind in Japan sorgen unter anderem zwei Faktoren. Zum einen steigen in Japan die Leitzinsen infolge einer anziehenden Inflation weiter an. Das stützt zum anderen die japanische Währung, was tendenziell Gegenwind für den Aktienmarkt bedeutet. Nicht zuletzt belastet der US-Zollstreit, der Japans Exportaussichten dämpfen könnte sowie die vergleichsweise schwache Entwicklung der chinesischen Konjunktur (vor allem der Privatkonsum). Damit hinkt der japanische Aktienmarkt denjenigen in Europa und in den USA deutlich hinterher.
Nach den starken Kursanstiegen in Japan seit März 2023 befindet sich der japanische Aktienmarkt seit circa einem Jahr in einem Seitwärtstrend. Wir gehen davon aus, dass dieser Seitwärtstrend in den kommenden Wochen größtenteils Bestand haben dürfte. Das prognostizierte Gewinnwachstum für den Topix für das Jahr 2025 ist mit 9% (J/J) recht ansehnlich. Die KGV-Bewertung (2025) in Höhe von 13,5 erachten wir als fair. Allerdings erwarten wir in Europa vorerst eine Fortsetzung der jüngsten Aufwärtsdynamik (unterstützt von weiteren EZB-Leitzinssenkungen).
Solange der Yen nicht spürbar unter die Marke von 140 Yen/USD abgleitet, dürfte die Gewinnentwicklung der japanischen Firmen allerdings nicht so stark beeinträchtigt sein. Eine Aufwertung des Yen gegenüber dem USD um 10 Prozent führt als Faustregel zu einer Schmälerung der Profite bei den Unternehmen im Topix um rund 4 Prozent.
Sollte China im Jahr 2025 mit substanziellen fiskalpolitischen Programmen seinen Privatkonsum ankurbeln und das Thema Künstliche Intelligenz (Stichwort: DeepSeek) weiter an Dynamik gewinnen, dürfte das auch positive Ausstrahleffekte auf viele Länder Asiens haben.
Eine Vielzahl von positiven Faktoren für Japan
Japan reitet seit einiger Zeit auf einer Erfolgswelle. Basis hierfür ist das robuste BIP-Wachstum. Nach einer kleinen Delle im Jahr 2024 dürfte das BIP laut Konsensusprognose 2025 um 1,2 Prozent (J/J) zulegen. Da Japan möglicherweise ein Gewinner der Deglobalisierung werden könnte, dürften diese tendenziell positiv überraschen. Um Lieferketten zu stabilisieren, werden beispielsweise Investitionen aus China in andere stabilere Länder verlagert. Zudem stockte Japan seine Subventionen für die Halbleiterindustrie nochmals kräftig auf und avisierte ein „drastisches“ Konjunkturpaket mit Maßnahmen gegen Preissprünge sowie für das Wachstum von Löhnen und Investitionen.
Japans Arbeitslosenquote ist unverändert niedrig. Die Löhne stiegen im Frühjahr 2024 in Teilbereichen aufgrund der Knappheit am Arbeitsmarkt so stark wie seit langem nicht. Durch eine Erhöhung der Reallöhne dürfte sich die Kaufkraft der Konsumenten sukzessive verbessern. Allerdings bleibt dies ein steiniger Weg, da rund 70% der japanischen Arbeitnehmer in kleineren Firmen arbeiten, die mit Lohnerhöhungen knausern. Ihnen fehlt im Gegensatz zu den internationalen Großunternehmen häufig die Preissetzungsmacht, die ihnen eine höhere Margenentwicklung und somit höhere Gewinne beschert.
Corporate Governance und weitere Treiber
Rekordhohe Aktienrückkäufe, die sich fortsetzen dürften, eine sich stetig verbessernde Dividendenpolitik, ein verstärkter Fokus auf den Shareholder-Value-Gedanken, aktivistische Anleger, die auf höhere Kapitalrenditen drängen und andere Trends mehr machen Japan für Investoren wieder interessanter (Stichwort: Reform des Topix-Index). Das Land leidet zudem nicht so sehr unter gestiegenen Energiepreisen („Atomstromreserve“).
Notenbank beendet Negativzins im März 2024 und hebt Leitzins seither drei Mal an
Die japanische Notenbank hob im März 2024 zum ersten Mal seit Februar 2007 ihren Leitzins an. Damit gehört der Negativzins von -0,1%, der seit Anfang 2016 galt, der Vergangenheit an. Die Währungshüter beschlossen überdies, die seit Herbst 2016 bestehende Kontrolle der Zinskurve (Ziel: Fixierung der Rendite für 10jährige Staatsanleihen bei 0%) zu beenden. Überdies wurden die Kaufprogramme für Aktienindexfonds und für börsennotierte Immobilienfonds ebenfalls eingestellt. Bis Ende des Fiskaljahres 2025 will die Notenbank ihr Inflationsziel in Höhe von 2% erreicht haben.
Im Januar 2025 setzte die Notenbank ihre Normalisierung der seit Langem sehr expansiven Geldpolitik fort. Der Tagesgeldzinssatz wurde von 0,25% auf 0,5% erhöht, die dritte Zinserhöhung seit März 2024. Die BoJ erhöhte ihre Prognose für die Kerninflation für 2025 um 0,5 Prozentpunkte auf 2,4%. Im Dezember 2024 betrug die Kerninflationsrate 3% (inkl. Obst und Gemüse 3,6%). Die Notenbanker rechnen für 2025 mit einem BIP-Wachstum von 1% (J/J).
Fazit
Der japanische Aktienmarkt hinkt weiter hinterher. Die Leitzinswende der BoJ dürfte anhalten, allerdings erwarten wir vorerst keine starke Aufwertung des Yen. Kurzfristig belastend wirken sich u.a. der US-Zollstreit sowie die Korrektur bei einigen großen IT-Werten aus. Auch die schwache Konjunktur in China sorgt für etwas Gegenwind. Daher erwarten wir für die Börse in Japan in den kommenden Wochen eine unterdurchschnittliche Entwicklung gegenüber dem globalen Aktienmarkt. Wir votieren den Amundi Japan Topix UCITS ETF - Daily Hedged EUR mit „Halten“.
03. März 2025
Kosten
Kosteninformation
Die anfallenden Kosten beim Kauf (Ertragsanteil, orientiert am Ausgabeaufschlag bzw. Transaktionskosten) sowie die laufenden Fondskosten (z.B. Pauschalvergütung, performanceabhängige Vergütung, laufende Vertriebsprovisionen) entnehmen Sie diesem Dokument unter „Zahlen & Fakten“. Grundsätzlich werden die angegebenen Transaktionskosten erhoben. Diese variieren jedoch in Abhängigkeit des gewählten Depotmodels. So fällt z.B. beim PremiumDepot dieser Kostenbestandteil nicht an.
Eine auf die jeweilige Transaktion bezogene Aufstellung der Gesamtkosten („Kosteninformation vor Wertpapiergeschäft“) erhalten Sie rechtzeitig vor Auftragserteilung. Die „Kosteninformation vor Wertpapiergeschäft“ beinhaltet neben den beim Kauf und Verkauf anfallenden Kosten und den laufenden Fondskosten als Teil der Produktkosten auch zusätzliche Kostenbestandteile wie z.B. ein eventuelles Depot- bzw. Pauschalentgelt und Produktkosten sowie die Auswirkung der Gesamtkosten auf die Rendite der Anlage.
Chancen & Risiken
Chancen & Risiken
Chancen
- Aktien bieten auf lange Sicht überdurchschnittliches Renditepotenzial verglichen mit anderen Anlageklassen
- Durch die Investition in einen Fonds wird das Risiko gegenüber einer Investition in Einzeltitel reduziert (Risikostreuung, Diversifikation)
- Nahezu vollständige Teilhabe an der täglichen Performance des zugrundeliegenden Index
- ETFs zeichnen sich durch hohe Liquidität und einfache Handelbarkeit aus. Market Maker sorgen für börsentägliche Liquidität bei einer engen Geld-/Brief Spanne und ermöglichen die einfache Handelbarkeit unter normalen Marktbedingungen
Risiken
- Die Volatilität (Wertschwankung) des Fondsanteilwerts kann stark erhöht sein
- Investmentfonds unterliegen Kursschwankungen sowie dem Risiko sinkender Anteilspreise, sodass diese möglicherweise bei einem Verkauf nicht mehr dem Wert des investierten Kapitals entsprechen
- Die vollständige Teilhabe an der täglichen Performance des zugrundeliegenden Index ist nicht garantiert, sodass es zu Abweichungen in der Wertentwicklung kommen kann
- Dieser ETF beinhaltet ein Kontrahentenrisiko von max. 10% des Nettoinventarwerts aus Derivaten (Swap)
- Es ist möglich, dass sich einzelne Regionen/Branchen besser entwickeln als der Fonds und dass der Fonds unter Umständen nicht oder nur geringfügig in diese investiert ist
- Ein grundsätzliches Risiko bei Investmentfonds besteht in der vorübergehenden Aussetzung der Anteilsrücknahme aufgrund nicht ausreichender Liquidität bis hin zu einer geordneten Auflösung des Fonds