Anlageidee: Commerzbank 2-jährige FestZins Anleihe

Segmenteinschätzung: Übergewichten

Unternehmensanleihen (Financials)

Fazit

Die Laufzeit sowie die Struktur des Wertpapiers passen zu unserer aktuellen Markterwartung.

13. Mai 2025 14:52 Uhr

Stammdaten

WKN CZ439Y
ISIN DE000CZ439Y8
Produktgruppe Renten, Rentenfonds, Renten-ETFs
Zeichnung 04.03.2024 - max. 13.03.2024 14:00 Uhr
Endfälligkeit 18.03.2026

Weitere Daten

WährungEUR
Emissionstag (Valuta)18.03.2024
EmittentCommerzbank AG
Kupon:2,95% p.a.

Funktionsweise

Allgemeine Marktentwicklung: Anleihen

Der Zinssenkungsprozess der Europäischen Zentralbank (EZB) geht auch 2025 weiter. Wir rechnen bis zum dritten Quartal 2025 noch mit zwei Senkungen auf den Einlagensatz von 1,75%. Insbesondere das verhaltene Wirtschaftswachstum im Euroraum – zusammen mit dem Zollthema – ist für die EZB ein gewichtiges Argument, die Leitzinsen weiter zurückzuführen. Zumal die Inflation im Euroraum kräftig nachgelassen hat. Für 2025 erwarten wir für den Euroraum eine Inflationsrate von knapp über dem Inflationsziel von 2,00%.

Auch andere Notenbanken senken die Leitzinsen. Allerdings nicht immer in dem Tempo wie die EZB. Bei der US-Notenbank Fed erwarten wir aufgrund der anhaltend hohen Inflation in den USA eine langsamere Vorgehensweise. Der Markt preist bis Frühjahr 2026 Fed-Leitzinssenkungen auf die Spanne von 3,50% bis 3,75% ein.

Aufgrund der Leitzinssenkungen sind die Renditen im kurzen Laufzeitenbereich sowohl im Euroraum als auch in den USA stark zurückgegangen. Die Zinsstrukturkurven sind damit wieder normal, also nicht mehr invers wie in den vergangenen Jahren. Das heißt, die kürzeren Laufzeiten weisen nun eine niedrigere Rendite als die längeren Laufzeiten auf.

Wegen der Emissionsdynamik und der Auswirkungen der höheren Staatsausgaben auf Wachstum und Inflation rechnen wir langfristig mit einem Aufwärtsdruck auf Bundrenditen. So dürfte die 10-jährige Bundrendite bis Jahresende die 3%-Marke erreichen. Das Thema US-Zölle hingegen treibt Investoren in den sicheren Hafen der Staatsanleihen, wovon die Kurse der Bundesanleihen profitieren, was renditesenkend wirkt.

Allerdings bleibt die wirtschaftliche Entwicklung im Euroraum verhalten. Immerhin wuchs die Wirtschaft im Euroraum im 1. Quartal 2025 überraschend stärker als erwartet (+0,4% Q/Q). Für 2025 rechnen wir mit einem moderaten konjunkturellen Aufschwung. Allerdings reagieren nach wie vor Unternehmen mit Produktionseinschränkungen oder planen sogar Verlagerungen ins Ausland. Das Risiko von steigenden Kreditausfällen der betroffenen Unternehmen und entsprechender Belastungen für die kreditgebenden Banken ist noch nicht gebannt.

Die kreditfinanziert massiv gestiegene Nachfrage nach Rüstungsgütern und Infrastruktur wird vom kommenden Jahr an auf eine Volkswirtschaft mit Fachkräftemangel treffen. Ein beträchtlicher Teil der Mehrausgaben von jährlich gut 2% des Bruttoinlandsprodukts wird also in höheren Preisen verpuffen. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt dürfte daher weniger steigen, als es die Mehrausgaben vermuten lassen.

Die Banken in unserem Investmentuniversum sind solide aufgestellt

Aufgrund der nach der Finanzkrise von 2008 eingeleiteten Maßnahmen stehen die meisten europäischen Banken heutzutage viel besser da: Viele Institute stärkten wegen der inzwischen verschärften Regulierung ihr Eigenkapital. Zudem konnten sie ihre Problemkredite stark verringern. Lag die Quote notleidender Kredite (sogenannte NPL-Ratio) laut Europäischer Bankenaufsicht EBA im Euroraum 2015 noch bei über 6%, ging die Quote auf 1,9% zurück (Stand Dezember 2024). Deutsche Banken weisen mit 1,6% sogar eine noch bessere Quote aus.

Die Regularien und die von der EZB regelmäßig durchgeführten Stresstests zwingen die Banken, ihre Risikotragfähigkeit ständig zu überprüfen und ausreichend Risikopuffer vorzuhalten. Im letzten Stresstest vom Juli 2023 (seit Anfang 2025 läuft der aktuelle) zeigten sich die untersuchten europäischen Banken ordentlich gerüstet, einen unerwartet starken Zinsanstieg wegzustecken.

Risiken für Halter von Bankanleihen

Investoren sollten bedenken, dass sie im Fall einer Schieflage der Bank zur Finanzierung einer Rekapitalisierung herangezogen werden können. Dabei ist zwischen zwei Klassen von Senioranleihen zu unterscheiden: Den sogenannten Senior-Preferred-Anleihen (SP) und den gegenüber diesen nachrangigen Senior-Non-Preferred-Anleihen (SNP) oder auch „Senior Bail-in“ genannt. Die SNP-Anleihen weisen daher höhere Risikoaufschläge auf, was sich – wegen des höheren Risikos – auch in einer höheren Rendite niederschlägt.

Entwicklung der Renditen und Empfehlung

Die Risikoaufschläge (Spreads) von Financials stiegen nach US-Präsident Trumps Zollankündigungen Anfang April deutlich an. Mit der Hoffnung auf Verhandlungen und erste Vereinbarungen drehte die Stimmung an den Märkten. Die Spreads gingen zurück, liegen aber vornehmlich noch über den Niveaus von Jahresbeginn. Insgesamt erhöhte das Thema Zölle die Volatilität. Die Aussicht auf massiv höhere Staatsverschuldungen im Euroraum ließ die Renditen ansteigen. Das allgemeine Renditeniveau stellt aber einen Sicherheitspuffer dar, sollten sich die Spreads weiter erhöhen.

Risikoaufschläge in Basispunkten (Asset Swap Spread)

Quelle: Bloomberg, Commerzbank

Wir präferieren aktuell den kurzen und mittleren Laufzeitenbereich. Lauzeiten ab 5,5 Jahren votieren wir mit „Halten“.

Anleiherenditen in Prozent

Renditen in Prozent

Quelle: Bloomberg, Commerzbank.

Hinweis zu Hochzinsanleihen (High Yield-Anleihen)

Hochzinsanleihen, auch High Yield- oder Junk-Bonds genannt, sind festverzinsliche Wertpapiere von Unternehmen oder Staaten mit minderer Kreditwürdigkeit. Sie weisen erhöhte Ausfallrisiken auf, weshalb Investoren eine entsprechend höhere Rendite relativ zu bonitätsstarken Unternehmens- und Staatsanleihen für ihr Engagement einfordern können.

Ratingagenturen wie die drei etablierten US-amerikanischen Agenturen Standard & Poors (S&P), Moody’s und Fitch bewerten in regelmäßigen Abständen die Bonität von Anleihen. Für die Bewertung einer Anleihe schauen die Ratingagenturen sowohl auf qualitative Faktoren wie die Unternehmensführung oder bei Staatsanleihen auf die Stabilität der Regierung, als auch auf quantitative Daten wie Unternehmenskennzahlen oder Wirtschaftsdaten eines Landes.

Das von S&P geläufige AAA steht hierbei dabei für beste Qualität, D ist gleichbedeutend mit einer Zahlungsunfähigkeit. Somit gilt: Je niedriger das Rating einer Anleihe, desto höher das Risiko eines Investments. Ab einem Rating von BB+ bewegt sich die Bonitätsnote im sogenannten Non-Investmentgrade-Bereich (Speculative Grade), sodass man von Hochzinsanleihen oder auch High Yield-Anleihen spricht.

Häufig sind die ausgebenden Staaten oder Unternehmen erheblich verschuldet. Umso schwächer das Rating, desto fraglicher kann es sein, ob eine Rückzahlung überhaupt erfolgt. Aber auch wenn es nicht zu einem Ausfall des Nominals kommt, kann das Risiko bestehen, dass Zinsen aufgeschoben oder nicht gezahlt werden oder sich die Bewertung einer Anleihe während der Laufzeit weiter verschlechtert.

Im Gegenzug bedeutet dies aber auch: Erholt sich die Wirtschaft eines Landes oder erholen sich die Wirtschaftsdaten eines Unternehmens, bieten Hochzinsanleihen – nicht nur im Falle einer Heraufstufung des Ratings –häufig deutliches Potenzial für Kurssteigerungen.

Grundsätzlich lässt sich bei Hochzinsanleihen sagen, dass der Risikoaufschlag bzw. dessen Veränderungen oftmals einen größeren Einfluss auf die Gesamtperformance hat als das vorherrschende Zinsniveau. Dies hat zum einen zur Folge, dass Hochzinsanleihen im Vergleich zu Investmentgrade Unternehmensanleihen mitunter eine niedrigere Sensitivität gegenüber Zinsänderungsrisiken aufweisen können. Zum anderen ähnelt die Entwicklung von Hochzinsanleihen in vielen Fällen eher dem des Aktienmarktes, denn anderen (Sub-) Rentensegmenten. Dies jedoch mit dem Vorteil, dass Forderungen der Anleihegläubiger im Falle einer Insolvenz des ausgebenden Unternehmens Vorrang vor Forderungen der Aktionäre haben.

Unser Votum gilt sowohl für US-Dollar High-Anleihen als auch für Euro-High-Anleihen.

Aktuelle Entwicklung von Hochzinsanleihen (High Yield-Anleihen)

Die Risikoaufschläge (Spreads) von High-Yield-Anleihen im Euroraum und auch die US-Dollar High-Yields zeigten 2025 in der Tendenz fallende Risikoaufschläge und damit sinkende Renditen. Diese Entwicklung wurde allerdings von US-Präsident Trumps Zollankündigungen Anfang April vorübergehend unterbrochen. Der deutliche Renditeanstieg verflüchtigte sich aber nach kurzer Zeit in beiden Währungsräumen schnell. Aufgrund der eher verhaltenen wirtschaftlichen Aussichten sowie der politischen Unsicherheiten halten wir das weitere Einengungspotential jedoch für begrenzt. Die aktuellen Renditen dürften allerdings noch auskömmlich genug sein, um etwaige temporäre Spreadausweitungen zu kompensieren.

Die Anlageidee ist unter der Berücksichtigung einer angemessenen Depotstruktur zu sehen.

Struktur der Anleihe

Die FestZins Anleihe ist eine Schuldverschreibung und zählt somit zum Fremdkapital der Commerzbank AG. Die Anleihe hat eine Laufzeit von 2 Jahren und bietet eine attraktive Verzinsung von 2,950% p.a.

Rückzahlung

Die Anleihe wird in EUR ausgegeben und am Laufzeitende zu 100% des Nennbetrages zurückgezahlt.

Prospekt

Wir empfehlen Ihnen den Prospekt zu lesen, bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung vollends zu verstehen. Die Billigung eines Prospekts durch eine zuständige Behörde ist nicht als Befürwortung der angebotenen oder zum Handel an einem geregelten Markt zugelassenen Wertpapiere zu verstehen.

Das Produktinformation zu dieser Anleihe finden Sie unter:

https://investor-relations.commerzbank.com/disclaimer/emtn/media/document/94d11191-39fe-4876-bbfd-48d4d27c3886/assets/Coba_EMTN_6th_Supplement_29_February_2024.pdf/?disposition=inline

Die dazugehörigen endgültigen Bedingungen finden Sie unter:

https://investor-relations.commerzbank.com/de/fremdkapitalgeber/emtn-programm/emtn-programm-deutschland/


Impressum

Autoren: Martin Bordt (Spezialist Strukturierte Produkte), Karsten Eberle (Spezialist Strukturierte Produkte), Jan Schneider (Spezialist Strukturierte Produkte)
Verantwortlich: Jörg Schneider
Datum der Veröffentlichung: 13. Mai 2025

Wichtige Hinweise

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Darstellung von Wertentwicklung
Angaben zur bisherigen Wertentwicklung erlauben keine verlässliche Prognose für die Zukunft. Die Wertentwicklung kann durch Währungsschwankungen beeinflusst werden, wenn die Basiswährung des Wertpapiers/ Index von EURO abweicht.

Andere Interessen der Commerzbank AG; Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten
Als Universalbank kann die Commerzbank AG oder eine andere Gesellschaft der Commerzbank Gruppe mit Emittenten von in der Information genannten Wertpapieren in einer umfassenden Geschäftsverbindung stehen (z.B. Dienstleistungen im Investmentbanking Kreditgeschäfte). Sie kann hierbei in Besitz von Erkenntnissen gelangen, die in der Information nicht berücksichtigt sind. Ebenso können die Commerzbank AG, eine andere Gesellschaft der Commerzbank Gruppe oder Kunden der Commerzbank AG Geschäfte in oder mit Bezug auf die hier angesprochenen Wertpapiere getätigt haben.
Nähere Informationen zu möglichen Interessenkonflikten der Commerzbank AG finden Sie unter www.commerzbank.de/wphg.

Votenverteilung
Eine Übersicht der Votenverteilung für das vergangene Quartal über alle von der Investmentstrategie des Geschäftsfeldes PC der Commerzbank AG analysierten Werte, verglichen mit der Votenverteilung für Werte, für die die Commerzbank AG Investment-Banking-Dienstleistungen erbringt, finden Sie unter www.commerzbank.de/wphg.

Votenänderungen
Die Voten der Anlageexperten des Geschäftsfeldes PC der Commerzbank AG in den vergangenen 12 Monaten lauteten:
Zur Vermeidung von Interessenskonflikten erfolgt keine Votierung
Das Votum bezeichnet die zentrale, auf Markt- und Produktmerkmalen begründete allgemeine Einschätzung der Commerzbank Anlageexperten zum jeweiligen Produkt. das Votum stellt hingegen keine individuelle Anlageempfehlung dar. Weitere Informationen zu unserer Votensystematik finden Sie unter www.commerzbank.de/wphg.

Zuständige Ausichtbehörden
Eurpäische Zentralbank, Sonnemannstraße 20, 60314 Frankfurt am Main
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Graurheindorfer Str. 108, 53117 Bonn und Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt am Main