Warum das Euro-BIP in Q3 so stark ist

Die Wirtschaft im Euroraum ist laut einer ersten Schätzung im dritten gegenüber dem zweiten Quartal unerwartet kräftig um 0,4% gewachsen.

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Dr. Vincent Stamer

Commerzbank Economic Research

30.10.2024

Die Überraschung kam vor allem aus Deutschland, Frankreich und Spanien. Das geht aber zum Teil auf Einmaleffekte zurück. Die seit dem Sommer gefallenen Frühindikatoren legen für das Winterhalb weiter ein schwaches Wachstum nahe.

Die Wirtschaft im Euroraum ist einer ersten Schätzung von Eurostat im dritten Quartal im Vergleich zum zweiten Quartal saisonbereinigt um kräftige 0,4% gewachsen. Die im Vorwege befragten Ökonomen hatten im Durchschnitt lediglich mit einem Wachstum von 0,2% gerechnet.

Das Wirtschaftswachstum hat sich im dritten Quartal im Vergleich zum zweiten Quartal (0,2%) beschleunigt . Erste Indizien von nationalen Statistikämtern zeigen, dass der private Verbrauch im Euroraum angezogen haben könnte.

Unter den größten Volkswirtschaften des Euroaums haben auch Deutschland (0,2%), Frankreich (0,4%) und Spanien (0,8%) positiv überrascht. Lediglich Italien fiel mit einem seinem Wachstum im dritten Quartal (0,0%) hinter den Vorquartalen und den Erwartungen zurück.

Einmaleffekte treiben das BIP nach oben

Das Wachstum im dritten Quartal dürfte allerdings durch Einmaleffekte beeinflusst worden sein. In Frankreich etwa haben die Olympischen Spiele in Paris das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal merklich erhöht. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt hat ebenfalls im dritten Quartal positiv überrascht, wurde aber im zweiten Quartal nach unten revidiert. In der Summe dürfte daher Deutschland über das zweite und dritte Quartal eher stagniert haben. Darüberhinaus ist auch das besonders volatile Bruttoinlandsprodukt in Irland um sehr kräftige 2,0% im Vergleich zum Vorquartal gestiegen. Ohne den Beitrag aus Irland dürfte das Bruttoinlandsprodukt im Euroraum daher wohl nur um 0,3% gestiegen sein.

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