Trump attackiert Fed-Chef Powell

US-Präsident Trump hat den Vorsitzenden der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, erneut scharf angegriffen und ihn zu Zinssenkungen aufgefordert.

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Bernd Weidensteiner, Dr. Christoph Balz

Commerzbank Economic Research

22.04.2025

Allerdings ließ sie das zuvor häufig diskutierte Konzept des neutralen Zinses fallen, dessen Untergrenze die meisten Ratsmitglieder bei 2% sehen. Damit schürte sie die Phantasie, dass die EZB ihren Einlagensatz deutlicher senken könnte. Wir sehen in unserem Hauptszenario noch zwei Zinsschritte auf 1,75%. Wenn Trump am Ende aber dauerhaft zu den reziproken Zöllen von 20% zurückkehrte, wäre ein niedrigerer Leitzins wahrscheinlich.

Dass die EZB ihren Einlagensatz heute um 25 Basispunkte auf 2,25% senken würde, war eine ausgemachte Sache. Laut Präsidentin Lagarde haben alle Ratsmitglieder für eine Senkung um 25 Basispunkte gestimmt, die Möglichkeit einer Reduktion um 50 Basispunkte sei lediglich im Rahmen der Aussprache erwähnt worden.

Wie Lagarde die heutige Zinssenkung begründete

EZB-Präsidentin Lagarde begründete den Zinsschritt vor allem mit Trumps Zöllen, von denen eine große Unsicherheit ausgehe. Die Abwärtsrisiken für die Konjunktur seien gestiegen. Außerdem verwies Lagarde darauf, dass die Inflation weiter gefallen sei; sie betonte die nicht mehr so schnell steigenden Dienstleistungspreise. Darüber hinaus könnten höhere Zölle die Inflation im Euroraum senken, etwa wenn chinesische Unternehmen einen Teil der Waren, die sie nicht mehr in den USA verkaufen können, im Euroraum anbieten.

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