Seelische Gesundheit geht uns alle an

Depressionen oder Burnout sind keine Tabuthemen – wie ein Weg aus einer persönlichen Krise gelingen kann

Umrisse einer Person
Bernd Reh

Commerzbank

Zwei Kolleg*innen beim Verteilen von Karten
„Hallo, wie geht's Dir?“ Alexandra Warkus, Bereichsleiterin Strategy & Labour Relations gemeinsam mit Markus Zittlau, Betriebsrat Zentrale der Commerzbank bei der bankweiten Aktion, um auf das sensible Thema Mentale Gesundheit aufmerksam zumachen.© Commerzbank
Ob Wirtschaftskrise, politische Umbrüche oder Kriegssituationen – der konsequente Krisenmodus kann sich im beruflichen und privaten Leben auf die psychische Stabilität von Berufstätigen auswirken. Ebenso haben Dichte und Geschwindigkeit von Arbeit branchenübergreifend zugenommen und können psychische Belastungsfaktoren auslösen.

Als situativer Belastungsfaktor wird Stress individuell wahrgenommen – und dessen Ausmaß wird dabei stark von der eigenen Einstellung beeinflusst. Klar ist: Sowohl die globale Schnelllebigkeit als auch die Flexibilisierung im Berufsleben nehmen kontinuierlich zu – umso mehr können die Übergänge zwischen Job und Freizeit oft fließend sein. Daneben können unvorhergesehene private Schicksalsschläge große seelische Belastungsfaktoren darstellen. Auch im Sinne der Corporate Social Responsibility wird es deshalb für Unternehmen immer wichtiger, neben Maßnahmen für die körperliche Gesundheit der Mitarbeitenden auch vorbeugende Angebote für deren mentale Stabilität und psychologische Sicherheit bereitzustellen.

Unser Engagement für die mentale Gesundheit unserer Mitarbeitenden

Die Commerzbank hat bereits seit über zehn Jahren ein Employee Assistant Program (EAP) etabliert. Darüber hinaus beteiligen wir uns regelmäßig an der Woche der Seelischen Gesundheit, die jedes Jahr rund um den Welttag der Seelischen Gesundheit am 10. Oktober stattfindet. Eine Woche lang stellen Mitglieder und Partner des Aktionsbündnisses Seelische Gesundheit e.V. bundesweit in zahlreichen Veranstaltungen psychosoziale Hilfsangebote vor und motivieren zu mehr gegenseitigem Verständnis und Dialog. Ziele sind es, Berührungsängste oder Tabus abzubauen und Betroffene wie auch deren Angehörige einzubinden. „Über mentale Gesundheit zu sprechen, bedeutet nicht immer automatisch Überlastung. Vielmehr geht es um Resilienz. Je offener mit dem Thema psychische Gesundheit umgegangen wird, desto mehr Menschen trauen sich, über ihre Probleme zu sprechen. Um es klar zu sagen: Depressionen oder Zwangsstörungen sind für uns keine Tabuthemen“, sagt Matthias Füssel, Bereichsvorstand Group Human Resources der Commerzbank.

Gemeinsam mit Partnern: Hilfe für Betroffene

Wir beteiligen uns mit einem umfangreichen Programm an der Initiative und richten uns damit an alle Mitarbeitenden: Azubis, Trainees, dual Studierende, Professionals sowie Führungskräfte. Wir bieten unterschiedliche Formate an, um in geschützten digitalen Räumen vorurteilsfrei über mentale Gesundheit, Burnout, Depression und digitalen Stress zu sprechen. Gemeinsam mit dem Fürstenberg Institut GmbH stellen wir unsere Hilfs- und Unterstützungsangebote vor, außerdem die Arbeit unseres Netzwerks Horizont. In der Aktionswoche 2024 bieten wir zudem eine Veranstaltung ausschließlich in Gebärdensprache an. Im vergangenen Jahr haben rund 2.200 Mitarbeitende an den unterschiedlichen Formaten teilgenommen.

„Neben der Beteiligung an der Woche der Seelischen Gesundheit ist es uns wichtig, das Employee Assistant Program anbieten zu können. Ob Azubi oder Führungskraft – alle Mitarbeitenden können die Unterstützungsangebote nutzen und sich in einer Akutsituation Hilfe holen. Wir gehen unsere Verantwortung mit diesem sensiblen Thema auf mehreren Ebenen an: vorbeugend, situativ sowie begleitend im Nachgang. Damit wollen wir Betroffenen etwas Last von den Schultern nehmen“, sagt Alexandra Warkus, Leiterin Strategy & Labour Relations in Group Human Resources der Commerzbank. „Und auch als Führungskraft darf man sich Hilfe holen. Was kann ich tun und wo gibt es Unterstützung für mich für solch sensible Gespräche und für die Mitarbeitenden in der Begleitung? Wir lernen daraus und wollen dazu beitragen, ein Thema zu enttabuisieren, das längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist“.

Das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit existiert seit 2006. Die Initiative agiert bundesweit in Trägerschaft der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. Zu den über 145 Mitgliedsorganisationen zählen Selbsthilfeverbände der Betroffenen und Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie viele Verbände aus den Bereichen Psychiatrie, Gesundheitsförderung und Politik.

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Mögliche Unterstützung

Solltest du selbst oder jemand in deiner persönlichen Umgebung von einer psychischen Erkrankung betroffen sein, gibt es hier Unterstützung: