Deutsche Industrieproduktion – Enttäuschung

Die deutsche Industrieproduktion hat im Februar mit einem Minus von 1,3% enttäuscht – vor allem wegen der Bauproduktion.

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Dr. Jörg Krämer

Commerzbank Economic Research

07.04.2025

Die Industrieproduktion bewegt sich weiter auf niedrigem Niveau seitwärts. Etwas Hoffnung macht bisher nur die leichte Erholung der Stimmungsindikatoren wie das Ifo-Geschäftsklima, wobei von den massiv gestiegenen US-Zöllen eine große Belastung für das Exportland Deutschland ausgeht.

Die deutsche Industrieproduktion (inkl. Energie und Baugewerbe) ist im Februar gegenüber Januar um 1,3% gesunken. Das Minus war größer als erwartet (Konsens: -0,8%). Der Rückgang ging vor allem auf die Bauproduktion zurück (-3.2%), wobei das auch eine Gegenbewegung zum starken Anstieg von 2,5% im Januar war.

Alles in allem bewegt sich die Industrieproduktion weiter auf einem niedrigen Niveau seitwärts. Das gilt auch für die Auftragseingänge, sodass von keiner schnellen Belebung der Industrieproduktion auszugehen ist. Etwas Hoffnung macht nur die leichte Erholung des Einkaufsmanagerindex und des Ifo-Geschäftsklimas. Aber nach der Bekanntgabe der massiven US-Zollerhöhungen am vergangenen Mittwoch droht hier ein Rückschlag.

Die USA haben rund 80% aller deutschen Warenexporte in die USA mit einem Zoll von mindestens 20% belegt. In Erwartung einer kräftigen Zollerhöhung hatten wir unsere Deutschland-Konjunkturprognose für 2025 bereits vor gut drei Wochen von 0,2% auf 0,0% gesenkt. Dabei hatten wir angenommen, dass der Schaden durch Verhandlungen zwischen der EU und der Trump-Administration abgesenkt wird. Sollten Verhandlungen wider Erwarten überhaupt nichts bringen, droht für dieses Jahr erneut eine Rezession.

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