US-Arbeitsmarkt vom Hurrikan zerzaust
Der US-Arbeitsmarkt wurde im September durch zwei Hurrikans und Streiks getroffen.
Commerzbank Economic Research
04.11.2024
Die Daten ...
Im Oktober betrug der Jobzuwachs in den USA 12 Tsd. Dies lag unter den Erwartungen (Konsens 110 Tsd, Commerzbank 90 Tsd). Außerdem wurden die Werte für August und September auf 78 Tsd bzw. 223 Tsd nach unten revidiert (bisher gemeldet: 159 Tsd bzw. 254 Tsd). Die Arbeitslosenquote blieb bei 4,1%. Der durchschnittliche Stundenlohn legte zwar überraschend stark um 0,4% gegenüber September zu. Allerdings wurde die Ausgangsbasis nach unten revidiert. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Löhne um 4,0% (wie bisher für September gemeldet).
... und die Hintergründe
Nach dem letzten überraschend günstigen Arbeitsmarktbericht für September hatten wir bereits gewarnt, dass ein einzelner Monat nicht überbewertet werden sollte und die "wahre" Lage vermutlich zwischen den schwächeren Daten vom Sommer und den Septemberwerten liegt. Tatsächlich fiel der heutige Bericht wieder schwächer aus.
Sicherlich ist das Plus von 12 Tsd durch Streiks und Stürme nach unten verzerrt. Auch mit den Auswirkungen auf Dritte schätzen wir beide Effekte aber nur auf jeweils maximal 50 Tsd. Der bereinigte Zuwachs läge also nur bei knapp über 100 Tsd. Zudem wurden die Anstiege im August und im September um insgesamt 112 Tsd nach unten revidiert.
Gemessen am Sechsmonatsdurchschnitt lässt der Beschäftigungszuwachs langsam nach, auch wenn man den Oktober ausklammern sollte. Dies passt zu anderen Arbeitsmarktdaten wie den Anfang der Woche gemeldeten rückläufigen offenen Stellen. Einerseits ist am Arbeitsmarkt weiterhin kein Einbruch zu sehen, andererseits dürften die heutigen Zahlen Spekulationen einer möglichen Überhitzung der US-Wirtschaft dämpfen.
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