Deutschland – Produktion weiter im Abwärtstrend

Die Produktion im produzierenden Gewerbe ist im September gegenüber dem Vormonat um 2,5% gesunken...

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Dr. Ralph Solveen

Commerzbank Economic Research

07.11.2024

...nachdem sie im August in einer ähnlichen Größenordnung zugelegt hatte. Diese starken Schwankungen sind in erster Linie auf die Autoproduktion zurückzuführen. Insgesamt zeigt der Trend bei der Produktion aber nach unten, woran sich angesichts eines wohl recht geringen Auftragsbestands so schnell auch nichts ändern dürfte. Die Industrie wird also weiter die Gesamtwirtschaft bremsen.

Wie nach dem deutlichen Plus im August zu erwarten war, hat die Produktion im produzierenden Gewerbe im September wieder deutlich um 2,5% abgenommen. Denn der kräftige Zuwachs im August war in erster Linie die Folge einer sehr hohen Produktion im Automobilsektor, die von den vergleichsweise frühenWerksferien profitierte. Im September ist die saisonbereinigte Produktion nun wieder deutlich gefallen.

Aber auch in den anderen Sektoren gab es ein Minus, sodass der Trend bei der Produktion weiter nach unten zeigt. Dies gilt auch für die energieintensiven Sektoren der Industrie wie z.B. der Chemieindustrie. Deren Produktion hatte sich in den ersten Monaten des Jahres etwas von dem Schock der massiv gestiegenen Energiepreise erholt, welche die Produktion mancher Güter in Deutschland unprofitabel gemacht hatte. Das Minus in den vergangenen Monaten dürfte nun hingegen mehr auf eine schwache Nachfrage zurückzuführen sein.

Auch wenn die Auftragseingänge im September recht deutlich zugelegt haben und sich bei ihnen damit zumindest eine Stabilisierung abzeichnet, ist bei der Produktion nicht mit einer schnellen Wende zum besseren zu rechnen. Denn die überwiegende Mehrheit der bei der Ifo-Umfrage befragten Industrie-Unternehmen bezeichnen ihre Auftragsbestände als "zu klein". Folglich dürften sie ihre Produktion erst dann wieder hochfahren, wenn die Auftragseingänge merklich zugelegt haben. Dies dürfte erst in einigen Monaten der Fall sein. Darum dürfte die Industrie die Gesamtwirtschaft im Winterhalbjahr wohl weiter bremsen.

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