US-Inflation – Rückgang stockt

Die US-Verbraucherpreise sind im Oktober um 0,2% gegenüber September gestiegen, ohne Energie und Nahrungsmittel um 0,3%.

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Dr. Christoph Balz, Bernd Weidensteiner

Commerzbank Economic Research

13.11.2024

Dies war jeweils wie erwartet. Allerdings zeigt es sich, dass der Inflationsdruck nur sehr langsam nachlässt. Die Daten sprechen nicht gegen weitere Zinssenkungen der US-Notenbank, könnten aber diejenigen stützen, die das Tempo der Zinssenkungen verringern wollen. Wir erwarten weiterhin auf der nächsten Sitzung im Dezember eine Senkung um 25 Basispunkte.

Die Daten

Die US-Verbraucherpreise sind im Oktober gegenüber dem Vormonat um 0,2% gestiegen. Die Vorjahresrate stieg von 2,4% auf 2,6%. Die wichtigere Kernrate, bei der die volatilen Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden, betrug 0,3% gegenüber dem Vormonat. Die Vorjahresrate blieb bei 3,3%. Die Daten fielen jeweils aus wie erwartet.

Hintergrund

Die US-Verbraucherpreisdaten für Oktober sind kein Desaster, zeigen aber auch keinen klaren Fortschritt an. Dies gilt insbesondere für die Kernrate, also die Inflationsrate ohne die volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise, die besser über den Trend Auskunft gibt. Hier betrug die Vormonatsrate 0,3% (die Gesamtrate betrug wegen sinkender Benzinpreise nur 0,2%). Dies entsprach den den Werten für August und September und ist gemessen an dem Inflationsziel der Fed zu hoch.

Tatsächlich stiegen die Verbraucherpreise ohne Energie und Nahrungsmittel in den letzten drei Monaten auf Jahresrate gerechnet um 3,6%, womit die Dynamik wieder zulegte. Allerdings gab es solche Phasen schon mehrfach. Diese waren nur temporär und die Vorjahresrate fiel daher tendenziell weiter. Wir würden daher auch diesmal noch nicht das Ende des Abwärtstrends bei der Inflation ausrufen. Allerdings muss man abwarten, ob sich die Situation auch diesmal wieder entspannt. In jedem Fall stützen die Zahlen unsere Einschätzung, dass die US-Inflation längerfristig über dem Notenbankziel bleiben wird. Dies gilt erst recht vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Politik des künftigen Präsidenten Trump, der stark auf Zölle und einer Verknappung des Arbeitskräfteangebots setzt.

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