Südeuropa – Der neue Wachstumsmotor?

Die Länder im Süden der Währungsunion sind in den vergangenen Jahren deutlich stärker gewachsen als die anderen Euro-Länder.

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Dr. Ralph Solveen

Commerzbank Economic Research

06.12.2024

Allerdings bedeutet dies keineswegs, dass sie dies auch in den kommenden Jahren tun werden. Denn gerade in den beiden größeren Ländern Spanien und Italien hat es in den letzten Jahren kaum strukturelle Verbesserungen gegeben, die einem anhaltend stärkeren Wachstum den Boden bereiten könnten. Vielmehr hat ein beträchtlicher Teil des stärkeren Wachstums nur den zumeist deutlich tieferen Einbruch während der Corona-Pandemie ausgeglichen. Hinzu kamen überdurchschnittliche Zuwendungen des Wiederaufbaufonds und eine massive Subvention des Bausektors in Italien, deren Effekt spätestens 2026 abklingen dürfte. Damit dürfte auch die Outperformance dieser Länder enden.

Peripherie als neuer Wachstumsstar?

Angesichts einer seit mehr als 5 Jahren stagnierenden Wirtschaft in Deutschland setzen viele ihre Hoffnung für den Euroraum auf die Länder im Süden der Währungsunion. Schließlich ist die Wirtschaft in diesen vier Ländern (Griechenland, Italien, Portugal und Spanien) zuletzt deutlich stärker gewachsen als im Rest des Euroraums. So war dort das reale Bruttoinlandsprodukt in der ersten Hälfte dieses Jahres zwischen 15 und 20% höher als im Pandemiejahr 2020, während die Wirtschaft im Rest des Euroraums nur um gut 8% und damit halb so stark zugelegt hat. Diese Tendenz hat bis zuletzt angehalten. So wird die spanische Wirtschaft in diesem Jahr voraussichtlich um mehr als 2½% zulegen, während für den gesamten Euroraum ein Plus von weniger als 1% und für Deutschland sogar ein leichtes Schrumpfen der Wirtschaftsleistung erwartet wird.

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