Trump verkündet zusätzlichen Autozoll von 25%

Gemäß einer Ankündigung von Präsident Trump werden die USA einen zusätzlichen Zoll von 25% auf Importe von Autos und wichtigen Autoteilen erheben.

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Dr. Vincent Stamer, Bernd Weidensteiner

Commerzbank Economic Research

28.03.2025

Dies dürfte nicht nur Exporteuren etwa in der EU Probleme bereiten, sondern auch die Lieferketten der nordamerikanischen Autoindustrie belasten. Gleichzeitig sollten die Autopreise in den USA anziehen. Konkrete Gegenmaßnahmen der Handelspartnerländer sind zwar noch nicht bekannt. Darüber wird aber in nächster Zeit beraten werden.

Trump erhöht Autozölle

Donald Trump hat gestern zusätzliche Zölle auf die Einfuhr von Autos und Autoteilen verkündet, das heißt diese Zölle kommen zu bereits bestehenden Zöllen und Abgaben hinzu:

  • Ab dem 3. April wird ein zusätzlicher Zollsatz von 25% auf die Einfuhr von PKW und leichte LKW aus allen Ländern erhoben.
  • Bis spätestens den 5. Mai wird ein zusätzlicher Zoll auf 25% auf die Einfuhr von Autoteilen aus allen Ländern außer Mexiko und Kanada eingeführt. Eine Liste mit einer Spezifizierung wird noch veröffentlicht, genannt wurden aber unter anderem Motoren, Getriebe und Elektronik.
  • Für PKW und leichte LKW aus Kanada und Mexiko, die im Rahmen des nordamerikanischen Freihandelsabkommens USMCA importiert werden, gilt der erhöhte Zoll auf Antrag nur für den nicht aus den USA stammenden Wertschöpfunganteil.
  • Für Autoteile aus Kanada und Mexiko wurde eine Verzollung angekündigt, die nur die nicht-US Amerikanische Wertschöpfung treffen soll. Ein Termin oder Details stehen noch nicht fest.

Wen trifft's?

Die USA importieren fertiggestellte Automobile (hier PKW und leichte LKW bis 5 Tonnen) vor allem aus Mexiko, Japan, Südkorea, Kanada und Deutschland. Bei den Importen aus Mexiko und Kanada gilt die Einschränkung, dass nur der nicht-US Wertschöpfungsanteil getroffen werden soll. Dies ist in der Grafik noch nicht berücksichtigt. Dementsprechend könnten entweder Mexiko (57. Mrd. US Dollar Exporte) oder Japan (41 Mrd.) am stärksten betroffen sein. In jedem Fall können Exporteure in Kanada und Mexiko nicht mit einer Ausnahme für ihre heimische Wertschöpfung rechnen. Deutschland folgt auf dem fünften Platz (26 Mrd. US Dollar). Andere Länder der EU wie Italien und Schweden (jeweils 4 Mrd. US Dollar) werden weniger stark getroffen. Da alle Länder der Welt betroffen sind, dürfte es auch für Länder wie Deutschland schwierig werden, die Autos in Drittstaaten umzuleiten und dort zu verkaufen.

Eine Umgehung der Zölle durch die Einfuhr von Autoteilen und den Zusammenbau der Teile in den USA wird in Zukunft wohl kaum möglich sein. Da eine exakte Liste der betroffenen Autoteile noch nicht vorgelegt wurde, legen wir hier ein möglichst umfassende Definition zugrunde. Auch hier spielen die Importe aus Mexiko (46 Milliarden US-Dollar) die größte Rolle. Ein Zoll auf diese Autoteile dürfte auch die Wettbewerbsfähigkeit der Autobauer in den USA stark treffen. Deutschland exportiert immerhin etwa 8 Milliarden US-Dollar Autoteile in die USA.

Den vollständigen Text finden Sie im PDF-Dokument.