Trump-Rezession?

Die Stimmung in der US-Wirtschaft hat sich zuletzt verschlechtert.

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Dr. Christoph Balz, Bernd Weidensteiner

Commerzbank Economic Research

28.03.2025

Denn die aggressive und erratische Wirtschaftspolitik der Trump-Regierung verunsichert viele Verbraucher und Unternehmen. Wir untersuchen, wie groß das Risiko einer Rezession ist.

Disruptive Wirtschaftspolitik verunsichert ...

Donald Trump hat sich daran gemacht, seine Wahlversprechen umzusetzen. Zölle wie die am Mittwoch angekündigten 25% auf Autoimporte werden aggressiv dazu eingesetzt, sich vom Ausland abzukoppeln und Produktion in die USA zurückzuholen. Gleichzeitig werden bundesstaatliche Behörden rabiat umgestaltet oder aufgelöst, um den staatlichen Einfluss auf Wirtschaft und Gesellschaft zurückzudrängen und um Geld zu sparen. Dies belastet die Wirtschaft aus verschiedenen Gründen:

Von einer koordinierten und stetigen Wirtschaftspolitik, die einen stabilen Rahmen für Handel und Investitionen setzt, kann derzeit nicht die Rede sein.Vielmehr ist gerade die Zollpolitik äußerst sprunghaft. Immer wieder werden zusätzliche Zölle – auch gegen enge Verbündete der USA angesetzt, teilweise aber schon nach wenigen Tagen wieder ausgesetzt oder verschoben.

Die Märkte hatten darauf gesetzt, dass die neue Administration die Wirtschaft erst einmal durch Steuersenkungen oder Deregulierung entlasten würde, und erst danach kostenträchtige Projekte wie das Hochziehen von Zollmauern in Angriff genommen würden. Diese Reihenfolge wurde offenbar umgedreht.

In der ersten Amtszeit Trumps war die Regierung zumeist zurückgerudert, sobald die Finanzmärkte unter Druck kamen. Nun scheint die Regierung Kursverluste an den Finanzmärkten in Kauf zu nehmen. So wies Finanzminister Bessent darauf hin, dass Korrekturen normal und sogar gesund seien.

... und schlägt auf die Stimmung

Aufgrund dieser Entwicklungen ist das Ausmaß der wirtschaftspolitischen Unsicherheit und damit die Verunsicherung der Unternehmen massiv gestiegen (Titelchart). Auch bei den Verbrauchern hat sich die Stimmung Umfragen zufolge spürbar verschlechtert. So werden die Aussichten für den Arbeitsmarkt wesentlich pessimistischer eingeschätzt. Bei der März-Umfrage der Uni Michigan rechneten zwei Drittel der Befragten binnen Jahresfrist mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Damit hat sich dieser Anteil seit der Wiederwahl Trumps im November verdoppelt. Ein derartiger Anstieg war in der Vergangenheit typisch für eine Rezession.

Für zusätzliche Unruhe hat zuletzt gesorgt, dass Trump in einem TV-Interview kürzlich eine Rezession nicht ausschließen wollte. Man befinde sich gerade in einer Übergangsphase. Es könnte etwas dauern, aber dann würde alles großartig werden.

Den vollständigen Text finden Sie im PDF-Dokument.