Drückt Trump die Stimmung im Euroraum?

Trotz der erratischen Zollpolitik der US-Regierung dürfte der Einkaufsmanagerindex für den Euroraum im April weiter steigen.

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Dr. Vincent Stamer

Commerzbank Economic Research

17.04.2025

Denn die Leitzinssenkungen der EZB und anderer Notenbanken dürften die Wirtschaft zunehmend anschieben. Gerade für Deutschland und Italien dürften die US-Zölle aber dazu beitragen, dass die Einkaufsmanagerindizes nur langsam vorankommen und weiter ein nur moderates Wachstum der Wirtschaft im Euroraum anzeigen werden.

Im März hat der kombinierte Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie und die Dienstleistungen im Euroraum spürbar zugelegt. Damit liegt die Stimmung in einem Bereich, in dem die Wirtschaft in der Vergangenheit moderat gewachsen ist. Insbesondere die Industrie dürfte dabei zunehmend von den Leitzinssenkungen der EZB und anderer Notenbanken profitieren. Im April dürfte dieser Effekt zumindest teilweise durch die höheren US-Zölle neutralisiert werden, die die Warenexporte in die USA spürbar bremsen sollten. Darum rechnen wir für den April nur mit einem leichten Anstieg von 50,9 auf 51,5. womit er weiter eine moderate Expansion der Wirtschaft im Euroraum signalisieren würde.

Trumps Zölle treffen insbesondere Deutschland und Italien

Dabei dürfte sich in den nationalen Indizes wiederspiegeln, dass die größeren Volkswirtschaften im Euroraum in unterschiedlichem Ausmaß von den US-Zöllen betroffen sind. Besonders stark dürfte der negative Effekt für Deutschland und Italien sein, nachdem deren zusammengefasste Einkaufsmanagerindizes zuletzt seit langer Zeit wieder über die 50er-Marke gestiegen sind. Denn die Abhängigkeit vom US-Markt ist bei direkten Exporten in Deutschland und Italien mit über 1,5% als Anteil des Bruttoinlandsproduktes deutlich höher als im Fall Frankreichs und Spaniens. Dementsprechend dürften die US-Zölle die Erholung der wirtschaftlichen Stimmung in diesen beiden Ländern besonders stark bremsen. Die Einkaufsmanagerindizes von Spanien und Frankreich dürften aufgrund der geringeren wirtschaftlichen Abhängigkeit vom US-Markt dagegen weniger betroffen sein. Darum könnten sie auf ihrem hohen Niveau (Spanien), bzw. auf ihrem niedrigen Niveau (Frankreich), verbleiben.

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