Euroraum – "Lieferketteneffekt" auf Inflationsrate bald durch

Die Kernteuerungsrate im Euroraum hat sich in den vergangenen Monaten bei knapp 3% stabilisiert.

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Dr. Ralph Solveen

Commerzbank Economic Research

29. Juli 2024

Während die Teuerungsrate bei Dienstleistungen wohl wegen der stark steigenden Lohnkosten eher leicht nach oben tendierte, ist die Teuerungsrate von Waren bis zuletzt gefallen. Ausschlaggebend hierfür ist, dass sich die Lieferengpässe aufgelöst haben und sich auch der preistreibende Effekt höherer Energiepreise merklich abgeschwächt hat. Die Entwicklung der Erzeugerpreise in den vergangenen Monate legt allerdings nahe, dass dieser Effekt allmählich ausläuft und damit der Tiefpunkt der Teuerungsrate von Waren nicht mehr fern ist, zumal auch bei den Warenproduzenten die Lohnkosten deutlich steigen. Dies spricht dafür, dass sich die Kernteuerungsrate in den kommenden Monaten deutlich über dem 2%-Ziel der EZB stabilisieren wird.

Fällt die Teuerungsrate im Euroraum bis Ende des kommenden Jahres wieder dauerhaft auf 2% (oder darunter) oder wird sie sich über dem Inflationsziel der EZB stabilisieren? Lange sprach vieles für das erste Szenario. Denn das gesamte Jahr 2023 ist die Teuerungsrate deutlich gefallen. Teilweise war dies auf fallende Energiepreise und deutlich schwächer steigende Nahrungsmittelpreise zurückzuführen. Aber auch wenn man diese beiden schwankungsanfälligen Unterkomponenten herausrechnete, zeigte die so bestimmte Kernteuerungsrate klar nach unten. Zuletzt haben sich aber beide Raten stabilisiert.

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