Deutschland – EZB gibt Early Bird Auftrieb

Unser Frühindikator für die deutsche Wirtschaft ist im Oktober erneut gestiegen, nämlich von 14 auf 18 Punkte.

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Dr. Ralph Solveen

Commerzbank Economic Research

08.11.2024

Wie in den Vormonaten ist dies nahezu alleine auf eine stetige Verbesserung des geldpolitischen Umfeldes zurückzuführen. Auch wenn die schwache Weltwirtschaft ein Belastungsfaktor bleibt, signalisiert der Early Bird zunehmend eine bevorstehende Belebung der Konjunktur. Allerdings dürfte diese wohl bis ins kommende Jahr auf sich warten lassen und dann auch vergleichsweise moderat ausfallen.

Der Early Bird steigt und steigt. Im Oktober hat er den zehnten Monat in Folge zugelegt und liegt mit 18 Punkten inzwischen deutlich über der Nulllinie (Chart 1). Dabei ist der Anstieg sowohl im Oktober als auch in den Monaten zuvor nahezu ausschließlich auf ein besseres geldpolitisches Umfeld zurückzuführen. So liegen die massiven Zinserhöhungen der EZB immer weiter zurück, sodass sie die Konjunktur weniger bremsen dürften, zumal die EZB ihre Leitzinsen seit dem Sommer wieder senkt. Bei den beiden anderen Komponenten unseres Frühindikators hat sich in den vergangenen Monaten kaum etwas verändert. So hat sich der Indikator der preislichen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft – der reale Außenwert einer fiktiven D-Mark – seit mehr als einem Jahr kaum verändert, womit die Entwicklung am Devisenmarkt die Konjunktur derzeit weder spürbar anschiebt noch bremst. Weiter ein Belastungsfaktor ist die schwache Weltwirtschaft. Alle drei von uns bei der Berechnung des Early Bird berücksichtigten Einkaufsmanagerindizes für die Industrie – für die USA, für China und für den Euroraum ohne Deutschland – liegen deutlich unter ihrem langjährigen Durchschnitt und bremsen damit eher das Wachstum.

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