Joint Leadership Summit 2024

Real Talk zu Joint Leadership - was bringt es, was braucht es und wie klappt es?

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Tanja Blätz

Commerzbank

28.11.2024

fünf Sprecher*innen sitzen auf der Bühne im Rahmen des Joint Leadership Summits 2024
Jörg Brandmayer, Oliver Dörler, Alexandra Kohlmann, Matthias Füssel und Tanja Blätz auf der Bühne des Joint Leadership Summits © Commerzbank
Am 22. November 2024 fand im 49. Stock des Commerzbank-Towers in Frankfurt der erste Joint Leadership Summit statt, zu dem die Bereichsvorstände Matthias Füssel und Oliver Dörler gemeinsam mit den Mitarbeitenden-Netzwerken Courage (Frauennetzwerk), Fokus Väter (Väternetzwerk) und CrossCulture (interkulturelles Netzwerk) und HR eingeladen haben.

Jörg Brandmayer, Director Communication & Cultural Change, führte als Moderator charmant durch die Veranstaltung, die mit rund 200 Teilnehmer*innen vor Ort und virtuell ein beeindruckendes Beispiel dafür war, wie viel Kraft der Zusammenschluss verschiedener Initiativen haben kann, um innovative Arbeitsmodelle für die Zukunft zu fördern. Ziel des Summits war es, Impulse aus Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis zu teilen, Erfahrungen auszutauschen und das Potenzial von Joint Leadership zu beleuchten. Die Agenda bot eine spannende Mischung aus wissenschaftlichen Impulsen, Best Practices und interaktiven Formaten. Hier ein Blick auf die Highlights:

Wissenschaftlicher Impuls von Prof. Lena Hipp

Die Professorin für soziale Ungleichheit und Sozialpolitik an der Universität Potsdam präsentierte Studienergebnisse, die den Erfolg von geteilten Führungsmodellen untermauerten: 95 % der befragten Führungstandems äußern hohe Zufriedenheit, vor allem durch bessere Work-Life-Balance und optimierte Entscheidungsqualität.

Best Practices von edding und ROWE

Inspirierende Umsetzungs-Beispiele kamen von Fränzi Kühne und Boontham Temaismithi (Vorstands-Tandem von edding) sowie Dr. Alexandra Kohlmann (Geschäftsführerin im Tandem von ROWE). Sie zeigten auf, wie geteilte Führungsmodelle mit einem gesunden Maß an Pragmatismus und Leichtigkeit den Erfolg und die Innovationskraft ihrer Organisationen steigerten.

Diese externen Perspektiven unterstrichen, dass moderne Tandem-Führungsmodelle nicht nur innovativ, sondern auch effektiv sind. Alle drei bestätigen ohne Zweifel: Das Investment in zusätzliche Führungskapazitäten zahlt sich aus.

Status quo Commerzbank von Tanja Blätz

Die Product Ownerin der Cell Employment Conditions in HR berichtete, dass geteilte Führung in der Commerzbank seit 2010 mit sehr positiven Erfahrungen angeboten wird. Aktuell sind 20 Tandems in der Bank bekannt, davon sogar zwei auf der zweiten Führungsebene. Die Bank setzt bewusst wenig Vorgaben, um möglichst viel Spielraum für die individuelle Ausgestaltung zu lassen. Denn die Anwendungsbeispiele sind vielfältig: Joint Leadership kann auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie einzahlen, aber auch für Wissenstransfer oder Förderung von Potenzialen genutzt werden.

Im Rundumblick bedeutet das für

  • Führungsteams: mehr Perspektiven und gegenseitiges Sparring fördern Innovationen,
  • Mitarbeitende: stabile Führung mit erhöhter Erreichbarkeit – selbst bei Abwesenheiten,
  • Unternehmen: Attraktivität als Arbeitgeber durch flexible Arbeitszeitmodelle,
  • die Vielfalt im Arbeitsumfeld: Perspektiven in verschiedenen Lebensphasen und -kontexten.

Marktplatz der Erfahrungen

Der Nachmittag bot an diversen „Marktständen“ Raum für interaktiven Austausch und Berichte aus möglichst verschiedenen Perspektiven. Es wurden Erfahrungen aus der Praxis der Commerzbank zu den Do’s und Dont’s geteilt – von Tandems und deren Führungskräften, aber auch deren Mitarbeitenden. Beispielsweise erläuterten Matthias Füssel und Hans-Christian Edenharder, Leiter HR Advisory National, die Herausforderungen und Erfolgsfaktoren bei der Führung eines Tandems, wobei Fingerspitzengefühl und klare Strukturen als Schlüsselfaktoren hervorgehoben wurden. Yvonne Ottmann aus der HR Advisory International wird von einem Bereichsleitungs-Tandem geführt und berichtete: „Ich hatte erst keine Vorstellung davon, wie das Modell im Arbeitsalltag aussehen würde, heute würde ich es aber nicht mehr missen wollen“.

Tanja Blätz auf der Bühne
Tanja Blätz ist Product Ownerin der Cell Employment Conditions in HR© Commerzbank

Die zentralen Erkenntnisse des Tages:

  • Zwei sind mehr als Eine*r: Joint Leadership bedeutet Kompetenz- und Perspektivenvielfalt
  • Transparenz und Vertrauen: Klare Kommunikation und Vertrauen sind essenziell für den Erfolg
  • Zeitinvestment: Tandems sollten ihre Werte und Führungsstile vorab abgleichen
  • Regelmäßige Reflexion: Klare Strukturen und Feedback mit dem Team fördern Nachhaltigkeit
  • Win-Win für Alle: Joint Leadership bietet Vorteile für alle Beteiligten – Teams, Mitarbeitende und Unternehmen

Ein Blick in die Zukunft

Die Commerzbank setzt seit über einem Jahrzehnt auf dieses Modell und schreibt seit Mitte 2024 alle Führungspositionen mit der Option auf Tandem-Besetzung aus.

Zum Abschluss des Summits betonte Matthias Füssel: „Joint Leadership ist eine starke Ergänzung zum klassischen Führungsmodell, insbesondere vor dem Hintergrund der Herausforderungen der sich immer weiter entwickelnden Arbeitswelt.“ Co-Gastgeber Oliver Dörler unterstrich, dass traditionelle Hierarchievorstellungen überwunden werden müssen: „Wir sollten uns von der traditionellen Vorstellung von Führungskräften verabschieden und hier im Sinne aller Beteiligten breiter denken“.

Der Joint Leadership Summit 2024 war ein wegweisendes Event, das Lust auf neue Formen der Zusammenarbeit macht – ein Modell für die Zukunft, das nicht nur Führungskräfte, sondern ganze Organisationen bereichert.

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