Die Folgen von Trumps Zoll-Beschluss
Donald Trump hat am Mittwoch massive Zollerhöhungen auf US-Importe angekündigt.
Commerzbank Economic Research
04.04.2025
Wen trifft die große Zollrunde?
Grundsätzlich treffen Trumps sogenannte reziproke Zölle Importe aus fast allen Ländern. So hebt die US-Regierung den allgemeinen Zollsatz bereits am 5. April auf alle Waren um 10 Prozentpunkte an, die nicht aus Kanada oder Mexiko stammen. Allerdings gibt es Ausnahmen für einige Produkte wie Medikamente, Chemikalien, fossile Brennstoffe und Computerchips, die etwa ein Fünftel der US-Importe ausmachen (für eine detailliertere Erläuterung siehe unser Briefing). Am 9. April werden dann die reziproken Zölle von 10 Prozentpunkten auf einen für jedes Partnerland spezifischen Zollsatz angehoben.
Je nachdem wie hoch dieser spezifische Zollsatz ist und wie hoch der Anteil der direkten Warenexporte an der heimischen Produktion ist, desto mehr dürfte die Wirtschaft des betreffenden Landes unter der US-Handelspolitik leiden. Unter den großen Handelspartnern dürften Vietnam und Südkorea besonders stark betroffen sein. So wird der Zoll auf Waren aus Vietnam um 46 Prozentpunkte erhöht, und ein beträchtlicher Anteil der Wirtschaftsleistung dieses Landes wird in die USA exportiert. Unter den entwickelten Volkswirtschaften ist die Abhängigkeit vom US-Markt in Südkorea besonders hoch. Deutschland und Italien befinden sich hier im Mittelfeld. Einerseits ist der zusätzliche Zollsatz mit 20% etwas niedriger als jener auf Lieferungen der asiatischen Länder. Andererseits machen die direkten Warenexporte von Deutschland (und Italien) "nur" knapp 2 Prozent der Wirtschaftsleistung aus.
Den vollständigen Text finden Sie im PDF-Dokument.