Glossar

U-Schätze

UBAI

Der im Jahr 2002 gestartete Umweltbank-Aktien-Index UBAI dient als Barometer für die Kursentwicklung deutscher Umweltaktien. Der Index enthält derzeit 18 börsennotierte deutsche Aktiengesellschaften, die im Bereich Ökologie und nachhaltiges Wirtschaften tätig sind. Anhand des UBAI können Anleger die Kursperformance deutscher Umweltwerte mit der Entwicklung anderer Indizes, zum Beispiel des Dax, vergleichen. Die Performance des UBAI ist auf den Internetseiten der Umweltbank einzusehen.

Alle im UBAI vertretenen Werte müssen ethisch-ökologischen Kriterien genügen. Derzeit dominieren Aktien aus dem Bereich der regenerativen Energie, hauptsächlich aus der Wind- und Solarbranche. Vertreten sind aber auch Wasseraufbereitungsfirmen und Dienstleistungsgesellschaften, die Umweltberatung und Öko-Audit anbieten. Ausgeschlossen sind Unternehmen, die in Großkraftwerke investieren oder Waffen, Militärtechnik oder umweltschädliche Produkte herstellen. Ebenfalls nicht aufgenommen werden Unternehmen, die Umweltauflagen nicht einhalten oder sozial unverträglich wirtschaften. Die Gewichtung der Einzeltitel richtet sich nach der Marktkapitalisierung bzw. dem Anteil an Aktien, die nicht in festem Besitz sind (auch Streubesitz oder Freefloat genannt). Der maximale Anteil eines Einzelwertes ist auf zehn Prozent am Gesamtindex begrenzt. Im Unterschied zum 25 Werte umfassenden weltweiten Natur-Aktien-Index NAI richtet sich die Anzahl der Werte im UBAI nach der Zahl börsennotierter deutscher Umweltwerte unabhängig vom Marktsegment und ist derzeit nicht auf eine bestimmte Anzahl von Unternehmen begrenzt.

Übernahmekodex

Der Übernahmekodex ist eine von der Börsensachverständigenkommission beim Bundesministerium der Finanzen erstellte Empfehlung von Verhaltensnormen für die an freiwilligen öffentlichen Übernahmeangeboten beteiligten Parteien. Der Kodex ist als flexibles Instrument konzipiert, das im Laufe der Zeit gemäß den Erfahrungen aus der Praxis angepasst werden kann, und stellt keine gesetzliche Norm mit allgemein verbindlichem Charakter dar. Er soll dazu beitragen, dass öffentliche Angebote die Informationen enthalten, welche für eine sorgfältige und sachgerechte Entscheidung der Wertpapierinhaber und der Organe der betroffenen Gesellschaft (Zielgesellschaft) notwendig sind. Der Kodex zielt darauf ab, Marktmanipulationen vorzubeugen und sicherzustellen, dass alle Beteiligten die Grundsätze von Treu und Glauben beachten.

Nach einem Beschluss der Deutsche Börse AG ist seit Januar 1998 die Anerkennung des Übernahmekodex ein Auswahlkriterium für die Aufnahme einer Aktiengesellschaft in den DAX und MDAX.

Der Übernahmekodex wurde durch die Vorschriften des WpÜG ab 1. Januar 2002 ersetzt.

Überschussbeteiligung

Überschüsse fallen bei kapitalbildenden Lebensversicherungen an. Sie entstehen durch eine möglichst rentable Anlage der eingezahlten Kundengelder (Zinsüberschüsse) und dadurch, dass weniger Todesfälle eintreten, als bei der vorsichtigen Beitragskalkulation angenommen wird (Risikoüberschüsse). Versicherte müssen zu mindestens 90 Prozent an den Überschüssen der Gesellschaft beteiligt werden. Da die letzten Jahre von stark gesunkenen Zinserträgen für Neuanlagen geprägt waren, haben die Versicherungsgesellschaften die Überschussbeteiligung teilweise deutlich senken müssen. Entsprechend geringer fallen auch die Renditen der Policen aus. Mindestens jedoch ist der gesetzlich festgelegte Rechnungszins zu gewährleisten.

Der Versicherer kann nur einen Teil der Versicherungsprämien gewinnbringend anlegen. Von dem anderen Teil begleicht er erst einmal seine eigenen Ausgaben: Verwaltungsgebühren, Werbungskosten und Provisionszahlungen. Hinzu kommen Kosten für den Risikoschutz. Was dann noch übrig bleibt, wird angespart. Der Sparanteil kann von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich sein.

Positiv: Versicherte können mitbestimmen, wie die Überschüsse verwendet werden sollen. Die jährlich gewährten Überschussanteile werden verzinslich angesammelt oder erhöhen die Versicherungsleistung. Überschüsse können aber auch mit dem Beitrag verrechnet werden, dadurch reduzieren sich die Prämienzahlungen entsprechend (dieses Überschussbeteiligungssystem kann für die gegebenenfalls eingeschlossene Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung gewählt werden).

Überweisung

Mit einer Überweisung beauftragt der Kunde sein Kreditinstitut, für ihn eine Zahlung durchzuführen. Das Institut bucht hierbei den zu zahlenden Betrag vom Konto des Auftraggebers ab und überweist ihn auf das angegebene Konto des Empfängers. Dieser kann natürlich auch Kunde eines anderen Kreditinstituts sein.

Der Auftraggeber benutzt ein vorgedrucktes Überweisungsformular. Notwendig sind folgende Eintragungen: Überweisungsbetrag und gegebenenfalls die Währungseinheit, Name und Kontonummer des Empfängers, seine Bank einschließlich der dazugehörigen Bankleitzahl. Unter dem Stichwort „Verwendungszweck“ kann der Auftraggeber Nummer bzw. Datum der zu bezahlenden Rechnung oder einen anderen wichtigen Hinweis zur Information des Empfängers angeben. Schließlich sind noch Name und Kontonummer des Auftraggebers sowie dessen Unterschrift notwendig.

In zunehmendem Maß werden Überweisungen auch elektronisch oder an so genannten Selbstbedienungsterminals abgewickelt.

Immer stärker hat sich in den letzten Jahren der beleglose Datenträger-Austausch durchgesetzt. Viele Firmen nutzen die Möglichkeit, ihre zahlreichen Überweisungsaufträge und Lastschriften (Lastschriftverfahren) nicht einzeln auszufüllen, sondern elektronisch gespeichert und maschinell lesbar ihren Banken zur EDV-mäßigen Ausführung zur Verfügung zu stellen (Electronic Banking ).

Überziehungskredit

siehe Konsumentenkredit.

Infos und Tipps rund um das Thema Konto überziehen finden Sie außerdem in unserem Ratgeberartikel.

Ultimo

Im Geld- und Börsenverkehr der letzte Börsentag des Monats, also nicht notwendigerweise der letzte Tag des Monats.

Umbrella Fonds

Investmentfonds, die dem Anleger unter einem gemeinsamen Schirm (engl.: umbrella) Anlagemöglichkeiten in verschiedenen Einzelfonds der gleichen Investmentgruppe bieten. Jeder Unterfonds hat einen speziellen Anlageschwerpunkt. Der Anleger kann dann je nach Markteinschätzung und Risikoneigung ohne zusätzlichen Spesenaufwand oder zu minimalen Gebühren zwischen den Unterfonds wechseln. Der Ausgabeaufschlag fällt einmalig nur beim Einstieg in den Umbrella an.

Umlageverfahren

In der Rentenversicherung werden die Ausgaben eines Kalenderjahres durch die Einnahmen des gleichen Kalenderjahres gedeckt. Die bei den Rentenversicherungsträgern eingehenden Beiträge werden sogleich für die Finanzierung der Ausgaben verwendet. Die Versicherungsträger haben lediglich eine finanzielle Rücklage, um mögliche Einnahmeschwankungen im Jahresverlauf ausgleichen zu können. Die gezahlten Beiträge dienen also nicht zur Ansammlung von Kapital zur Finanzierung zukünftiger Rentenansprüche. Ebenso wenig werden die derzeit zu zahlenden Renten aus früher von Versicherten eingezahlten Beiträgen finanziert.

Umlaufrendite

Die Umlaufrendite ist die durchschnittliche Rendite aller inländischen, bereits emittierten Anleihen erster Bonität, insbesondere Staatsanleihen. Dabei werden lediglich auf „Euro“ lautende Anleihen berücksichtigt, die sich aktuell im Umlauf befinden. Die Berechnung erfolgt durch die Deutsche Bundesbank.

Umtauschanleihe

Umtauschanleihen zählen zu den Wandelanleihen, allerdings weisen sie eine Besonderheit auf: Der Emittent und die zugrunde liegende Aktie sind nicht identisch. Diese auch Exchangeables genannten Anleihen funktionieren so: Eine Bank oder ein Industrieunternehmen treten als Schuldner einer Anleihe auf, gewandelt wird allerdings in Aktien eines anderen Unternehmens, dessen Anteile in den Tresoren des Emissionshauses liegen.

Hintergrund: Zumeist wollen sich die emittierenden Unternehmen über Umtauschanleihen von einem Teil der Aktien trennen, die sie an dem fremden Unternehmen halten. Umtauschanleihen findet man zuweilen auch unter der Bezeichnung „Gedeckte Wandelanleihen“.

Underperformer

Underperformer ist eine Anlageurteil von Analysten zu einem bestimmten Wertpapier. Analysten verwenden diese Wertung, wenn sie davon ausgehen, dass die Kursentwicklung dieses Titels schlechter sein wird als die Entwicklung des Branchenindex. Konkret übersetzt könnte man sagen: „Die Aktie entwickelt sich unter dem Durchschnitt des Marktes“. Der Begriff kann sich sowohl auf die Vergangenheit beziehen als auch auf die Zukunft. Gilt er als Einschätzung für die kommende Wertentwicklung der Aktie entspricht „Underperformer“ praktisch einer Verkaufsempfehlung. Das Gegenstück zu „Underperformer“ ist „Outperformer“.

Universalbanken

Universalbanken sind Kreditinstitute, die die wesentlichen Bankgeschäfte unter einem Dach vereinigen. Insbesondere kombinieren sie das Kredit- und Einlagengeschäft mit dem Wertpapiergeschäft. Sie sind typisch für die Bankensysteme Kontinentaleuropas, während z. B. in den Vereinigten Staaten noch häufig zwischen Commercial Banks und Investment Banks unterschieden wird. Daneben konzentrieren sich Broker und andere Spezialbanken noch stärker auf einzelne Geschäftsarten.

Weltweit ist ein Trend zur Universalbank zu beobachten, denn einerseits bietet sie dem Privatkunden (neben Krediten) alle Anlagemöglichkeiten, andererseits den Firmenkunden (neben Geldanlagen) alle Finanzierungsformen, die vom Kredit über die Anleihe bis zur Aktenemission reichen. Im Rahmen eines Allfinanz-Konzepts wird dieses Angebot noch ergänzt um Versicherungen und Bausparverträge sowie Immobilienvermittlung. Allerdings fokussieren sich viele Finanzkonzerne in letzter Zeit wieder stärker auf ihre Kernkompetenzen und produzieren zusätzliche Produkte nicht selbst, sondern im Verbund mit Kooperationspartnern.

Unlimited Indexzertifikate

Unlimited Indexzertifikate bilden die Wertentwicklung eines bestimmten Index nach. Sie besitzen keine Laufzeitbegrenzung. Unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses entspricht der Wert eines Unlimited Indexzertifikats stets dem Niveau des Indexstands. Beispiel: Ein Unlimited Zertifikat auf den Deutschen Aktienindex (DAX) weist ein Bezugsverhältnis von 100:1 auf. Notiert der DAX bei 6.600 Punkten, weist das Indexzertifikat einen Wert von 66 Euro auf.

URL

Jede Internet-Ressource, ob Web-Seite, ftp-Server oder E-Mail-Adresse, hat eine weltweit einmalige Adresse. Die URL setzt sich aus folgenden Elementen zusammen: / Verzeichnispfad
Beispiel: http://www.commerzbank.de/de/hauptnavigation/privatk/privatkunden.html
„http“ steht für „hypertext transfer protocol“, die gemeinsame Sprache des World Wide Web; „Commerzbank“ ist der Name des Hosts, also des Betreibers der entsprechenen Website; „.de“ ist die Top-level Domain für Deutschland; nach dem „/“ steht der Verzeichnispfad, in dem die jeweilige Seite auf dem Webserver gespeichert ist. Die im Beispiel angegebene Internet-Seite heißt „privatkunden.html“ und liegt im Unterverzeichnis für „privatk“.

Usenet

Eigenständiger, auf Newsgroups beschränkter Bereich des Internets. Das Usenet ist rein textbasiert und non-kommerziell ausgerichtet.